AW: Pazifismus im Rollenspiel
Mit Pazifismus konnte ich nie viel anfangen, was ziemlich eindeutig auf die übliche "Problemlösung" meiner bevorzugten Roman/Film-Protagonisten zurückzuführen ist.
Ich selbst bin der Meinung, das Gewalt mit Gegengewalt beantwortet gehört und entsprechend bau ich meine Charaktere.
Bisher sind mir auch wenig(einstellige Zahl in ca. 10 Jahren) gut gespielte Pazifisten in Erinnerung geblieben, dafür aber etwa 10mal so viele Arschkrampen, die nur den kämpfenden Spielern die Ohren vollheulen und das Abenteuer ruinieren wollten.
Möglich, das meine Ansichten da subjektiv gefärbt sind.
Ich hab lange Zeit gesagt, "Pazifist ist ein Synonym für Feigling", ein Bekannter und etwas Literatur haben das zu "Ich versteh euch immer noch nicht, aber konsequente Pazifisten haben zumindest meinen Respekt" entschärft.
Da ich die meisten Rollenspieler(vor allem auf Cons) im RL nicht soo gut kenne, geht bei Pazifismus auf Charaktersheets trotzdem erstmal der Arschkrampen-Alarm los.
Beispiel Arschkrampe:
Tsa-geweihter Schelm
Mein Charakter:
Rondra-Geweihter, Donnerer
1. Kampf: Tsa's Regenbogen -> vorbei und nach Abklingen eine OOC-Warnung, mir auch meinen Spass zu lassen.
2. Kampf: dämliche Schelmenmagie, u.a. Nackedei auf meinen Gegner -> erstmal Schwert fallen lassen und waffenlos weitergemacht, was ich nicht gut konnte.
Als die Gruppe in Sicherheit war, erstmal Schelm vermöbelt -> alles RAW ausgewürfelt.
Der Meister und die Restgruppe(IIRC Magier, Krieger und Streuner) fanden es unterhaltsam, der Schelmenspieler nicht -> Abenteuer beendet, seither nix mehr von ihm gehört.
Ziemlich das selbe könnte ich über Mechwarrior 2nd Ed., Star Wars D6(Gedankenkontroll-Jedi "Pazifist") und diverse One-Shots erzählen.
Erfolgreich fand ich dagegen die Version "Paci Fist" z.B. in L5R, ein Heimin(Mönch), der dank Aikido trotz Pazifist nicht wehrlos war und es überlebt hat meinen Samurai am Töten seines Duellgegners zu hindern(Ja, falsches Setting für Milde und zivilen Ungehorsam. Aber der Spieler des Mönchs ist RL-Pazifist und hat meine Meinung über Pazifisten positiv beeinflusst).