AW: oWoD und nWoD Vampire: Bekanntsheitgrade und persönliche Beziehungen
Bei mir kennen Vampire die sozial aktiv sind (Elysium oder vergleichbare Treffen) andere Vampire, die ebenfalls sozial aktiv sind. Bei Requiem kennt man wahrscheinlich hauptsächlich Vampire des eigenen Bundes, sofern die Stadt nicht so organisiert ist, dass eine weitreichende Kooperation zwischen einigen Bünden (und damit "übergreifende" Treffen) existiert.
Vampire die eher einzelgängerisch veranlagt sind kennen nur wenige (oft ihren Erzeuger und andere Mitglieder ihrer Brut) und werden nur von wenigen gekannt. Neue Bekanntschaften entstehen idR, wenn sich solche Vampire zufällig bei der Jagd begegnen (bei Requiem (dank Makel des Raubtiers) wahrscheinlicher, als bei der Maskerade). Ob aus dieser "Zufallsbegegnung" mehr als "kenne ich vom Sehen" wird, hängt vom Verhalten der Vampire vor ihrem Gegenüber ab.
Wie gut (bei nur 200 Individuen lässt sich ja nach einiger Zeit kaum verhindern das man auch Feinde gut kennenlernt)?
Wieso?
Wenn es wirklich "Feinde" sind, dann geht man nicht mit ihnen in eine Bar und plaudert locker. Wenn man sich doch einmal treffen muss (angespannte "Verhandlungen" unter an Paranoia grenzenden Sicherheitsvorkehrungen), so hat man sicher Besseres zu tun, als persönliche Dinge preiszugeben.
Mit Mitgliedern verfeindeter Bünde (bzw. Sekten bei Maskerade) Kontakt aufzunehmen, ist noch ein Stück schwieriger. Kennt der Charakter überhaupt die üblichen Treffpunkte/-zeiten des gegnerischen Bundes? Ist es wirklich so einfach sie zu finden (und damit potentiell anzugreifen)? Was passiert, wenn der Charakter dort aufschlägt? Denkt man, er will nur für seinen Bund spionieren? Wie denkt sein Bund darüber, wenn er regelmäßig auf Treffen des "Feindes" herumhängt? Denken sie, er will überlaufen?
Vermeidet man das Problem des "öffentlichen" Treffens und schafft es irgendwie das gegnerische Bundmitglied privat zu kontaktieren, so steht man vor dem nächsten Problem: wenn man sich alleine mit einem Vampir trifft, den man nicht einschätzen kann, was tut dieser dann? Nutzt er die Gelegenheit, um den Charakter ohne Zeugen um die Ecke zu bringen? Nutzt er die Gelegenheit, um durch übernatürliche Kräfte die Geheimnisse des Charakters zu stehlen? Schwärzt er ihn bei seinem eigenen Bund an und schaut genüsslich zu, wie sie den "Verräter" bestrafen?
Solche Treffen zwischen Vampiren erfordern entweder sehr viel Vorsicht oder sehr viel Vertrauen (und würdest du einem bluttrinkendem Monster vertrauen? Siehste!). Mit dieser Beschneidung der Kommunikationswege kann man übrigens wunderbar Szenarien alá "Jagd auf Roter Oktober" basteln.
Wie wichtig sind persönliche Beziehungen gegenüber Titeln und Ämtern?
Gar nicht, zumindenst Anfangs.
Wenn der Charakter eingeladen wird, sich mit dem Prinzen und anderen Würdenträgern privat zu unterhalten (as opposed to: in aller Öffentlichkeit von ihnen heruntergeputzt werden), dann ist das ein Zeichen dafür, dass der Charakter "Jemand" ist, das seine Meinung zumindest ein gewisses Gewicht hat. Das muss man sich erstmal erarbeiten (und dann aufpassen, wie man sich in diesen Runden verhält, damit man es nicht wieder vermasselt).
Welchen Einfluss haben Beziehungen auf die Politik, auch über die Stadt hinaus
Hauptsächlich "soap-Scheiß", also Feindschaften, Liebesaffären etc., welche die (älteren) Vampire der einen Stadt mit der anderen verbinden.
Bei dem Maskerade-LARP in dem ich spiele gibt es auch ab und zu überregionale Treffen, in denen für schwerwiegende Bedrohungen (Sabbat, Anarchen, abtrünnige Ghule, Justicar-Rundreisen) ein geeintes Vorgehen gesucht wird (bei Requiem wäre so etwas (fast jeder Stadt eigene, unabhängige, Hierarchie) wohl etwas aufwendig).