oWoD und nWoD Vampire: Bekanntsheitgrade und persönliche Beziehungen

Smokey Crow

Fear & Skaring in Münster
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11. September 2003
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Vampire sind ja eine rare Spezies.
Sogar in wirklich großen Städten wird sich die Zahl kaum auf über 200 Vampire belaufen.
Welches Ergebnis hat das für euch?
Kennt jeder Vampir jeden anderen in der Stadt?
Wie gut (bei nur 200 Individuen lässt sich ja nach einiger Zeit kaum verhindern das man auch Feinde gut kennenlernt)?
Wie wichtig sind persönliche Beziehungen gegenüber Titeln und Ämtern?
Welchen Einfluss haben Beziehungen auf die Politik, auch über die Stadt hinaus (das ist besonders für Requiem interessant)?
Inwieweit sind Posten ohnehin signifikant wenn in kleineren Domänen mehr Leute mit einem Posten als ohne einen existieren?
 
AW: oWoD und nWoD Vampire: Bekanntsheitgrade und persönliche Beziehungen

Bei mir kennen Vampire die sozial aktiv sind (Elysium oder vergleichbare Treffen) andere Vampire, die ebenfalls sozial aktiv sind. Bei Requiem kennt man wahrscheinlich hauptsächlich Vampire des eigenen Bundes, sofern die Stadt nicht so organisiert ist, dass eine weitreichende Kooperation zwischen einigen Bünden (und damit "übergreifende" Treffen) existiert.

Vampire die eher einzelgängerisch veranlagt sind kennen nur wenige (oft ihren Erzeuger und andere Mitglieder ihrer Brut) und werden nur von wenigen gekannt. Neue Bekanntschaften entstehen idR, wenn sich solche Vampire zufällig bei der Jagd begegnen (bei Requiem (dank Makel des Raubtiers) wahrscheinlicher, als bei der Maskerade). Ob aus dieser "Zufallsbegegnung" mehr als "kenne ich vom Sehen" wird, hängt vom Verhalten der Vampire vor ihrem Gegenüber ab.

Wie gut (bei nur 200 Individuen lässt sich ja nach einiger Zeit kaum verhindern das man auch Feinde gut kennenlernt)?
Wieso?
Wenn es wirklich "Feinde" sind, dann geht man nicht mit ihnen in eine Bar und plaudert locker. Wenn man sich doch einmal treffen muss (angespannte "Verhandlungen" unter an Paranoia grenzenden Sicherheitsvorkehrungen), so hat man sicher Besseres zu tun, als persönliche Dinge preiszugeben.

Mit Mitgliedern verfeindeter Bünde (bzw. Sekten bei Maskerade) Kontakt aufzunehmen, ist noch ein Stück schwieriger. Kennt der Charakter überhaupt die üblichen Treffpunkte/-zeiten des gegnerischen Bundes? Ist es wirklich so einfach sie zu finden (und damit potentiell anzugreifen)? Was passiert, wenn der Charakter dort aufschlägt? Denkt man, er will nur für seinen Bund spionieren? Wie denkt sein Bund darüber, wenn er regelmäßig auf Treffen des "Feindes" herumhängt? Denken sie, er will überlaufen?

Vermeidet man das Problem des "öffentlichen" Treffens und schafft es irgendwie das gegnerische Bundmitglied privat zu kontaktieren, so steht man vor dem nächsten Problem: wenn man sich alleine mit einem Vampir trifft, den man nicht einschätzen kann, was tut dieser dann? Nutzt er die Gelegenheit, um den Charakter ohne Zeugen um die Ecke zu bringen? Nutzt er die Gelegenheit, um durch übernatürliche Kräfte die Geheimnisse des Charakters zu stehlen? Schwärzt er ihn bei seinem eigenen Bund an und schaut genüsslich zu, wie sie den "Verräter" bestrafen?
Solche Treffen zwischen Vampiren erfordern entweder sehr viel Vorsicht oder sehr viel Vertrauen (und würdest du einem bluttrinkendem Monster vertrauen? Siehste!). Mit dieser Beschneidung der Kommunikationswege kann man übrigens wunderbar Szenarien alá "Jagd auf Roter Oktober" basteln.

Wie wichtig sind persönliche Beziehungen gegenüber Titeln und Ämtern?
Gar nicht, zumindenst Anfangs.
Wenn der Charakter eingeladen wird, sich mit dem Prinzen und anderen Würdenträgern privat zu unterhalten (as opposed to: in aller Öffentlichkeit von ihnen heruntergeputzt werden), dann ist das ein Zeichen dafür, dass der Charakter "Jemand" ist, das seine Meinung zumindest ein gewisses Gewicht hat. Das muss man sich erstmal erarbeiten (und dann aufpassen, wie man sich in diesen Runden verhält, damit man es nicht wieder vermasselt).

Welchen Einfluss haben Beziehungen auf die Politik, auch über die Stadt hinaus
Hauptsächlich "soap-Scheiß", also Feindschaften, Liebesaffären etc., welche die (älteren) Vampire der einen Stadt mit der anderen verbinden.
Bei dem Maskerade-LARP in dem ich spiele gibt es auch ab und zu überregionale Treffen, in denen für schwerwiegende Bedrohungen (Sabbat, Anarchen, abtrünnige Ghule, Justicar-Rundreisen) ein geeintes Vorgehen gesucht wird (bei Requiem wäre so etwas (fast jeder Stadt eigene, unabhängige, Hierarchie) wohl etwas aufwendig).
 
AW: oWoD und nWoD Vampire: Bekanntsheitgrade und persönliche Beziehungen

Wieso?
Wenn es wirklich "Feinde" sind, dann geht man nicht mit ihnen in eine Bar und plaudert locker. Wenn man sich doch einmal treffen muss (angespannte "Verhandlungen" unter an Paranoia grenzenden Sicherheitsvorkehrungen), so hat man sicher Besseres zu tun, als persönliche Dinge preiszugeben.
Weil
1) auch die paranoiden Treffen Interaktion sind
2) 'Information is ammunition' noch mehr für Vampire als für Menschen gilt
und
3) auch Feindschaft eine Beziehung ist.

Ich stelle allgemein fest, dass ich ein etwas anderes Bild habe.
Gut, die Frage 'Wie finde ich den Prinz überhaupt um mich vorzustellen?' ist ja in verschiedenen Inkarnationen bis zum Erbrechen diskutiert worden, aber ich bin immer davon ausgegangen dass es sowohl für Sabbat als für die Camarilla von Interesse ist, und das gilt auch für die Bünde bei Requiem, gefunden werden zu können.
Sei es über Wandgraffitti und Telefonnummer, sei es über Treffpunkte an Sehenswürdigkeiten.
Schon allein weil die Möglichkeit von Informationen abgeschnitten zu sein, noch schlimmer ist als sich zu exponieren.
 
AW: oWoD und nWoD Vampire: Bekanntsheitgrade und persönliche Beziehungen

Gerade WEIL Information ammmunition ist, sollten Treffen mit Feinden (zumindest bei Vampiren, die ihre Intelligenzpunkte wert sind) sehr, sehr "sachlich" bleiben.
 
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