Wir spielen seit ein paar Monaten regelmäßig auf Discord FFG SWRPG. Würfelbot einbinden ging recht einfach, Rechte einstellen war etwas friemelig (etwas unintuitive Einstellungsmöglichkeiten im Discord und Anleitung falsch verstanden). Kartenskizze haben wir bisher 1x gebraucht, da hat der GM einfach mal einen Stream angemacht und in Paint was gezaubert.
Fantasy Grounds (Sprache über Discord) nutzen wir ab und an für D&D 5, der GM hat da ein vorbereitetes Modul mit Maps usw. - ist schon schick, aber bis man da seinen Char eingetragen hat, dauert es schon eine Weile. CoC über Fantasy Grounds ist ein Schlag ins Gesicht - die Charactererstellung dauert da ewig, da man beim Editieren der Skills nicht sieht, welchen man gerade am Wickel hat (man muß die Zeilen abzählen) und die Kampfskills nicht in der Skill-Liste auftauchen, wenn der Char keine Waffe angelegt hat. Außerdem ist das Übertragen eines Chars aus einem Abenteuer ins nächste fast unmöglich.
Roll 20 habe ich mal kurz angeguckt, fand es persönlich etwas unintuitiv. Ich wollte gucken, ob ich das nutzen kann, um "On the Fly" mal eine Map mit ein paar einfachen Markern erstellen kann, falls meine Spieler irgendwo einen Kampf anzetteln und es unübersichtlicher wird, habe dann aber schnell aufgegeben, da ich nicht so viel Zeit hatte.
Mein Eindruck bezüglich dedizierter P&P-Plattformen ist, daß da auch innerhalb einer Plattform die Qualität gewaltig schwanken kann - je nachdem, wie gut das gewünschte System implementiert ist. Ein großer Nachteil ist auch, daß man für eine gute Unterstützung (je nach RPG-System und Plattform) eine Menge Geld auf den Tisch legen muß, um die Regelwerke zugänglich zu haben. Da werden Preise in Größenordnung der physischen Regelwerke aufgerufen und dann ist man an diese spezielle Plattform gebunden. Manchmal kann der GM (oder ein Spieler) "seine" digitale Kopie in der Online-Gruppe teilen. Z.T. gibt es auch Abo-Modelle. Muß man sich vorher genau ansehen und abwägen. Leider ist es auch so, daß die Schwächen eines Programms / Plattform erst nach einer Weile sichtbar werden, wenn man etwas fortgeschrittenere Dinge tun will. Es kostet aber auch für die Spieler einiges an Einarbeitungszeit und man sollte schon mal ein paar Stunden zu Beginn einplanen, um die SCs auf der Platform der Wahl anzulegen. Die Plattformen haben z.T. eine sehr genaue Vorstellung davon, nach welchen Regeln der Char erschaffen sein soll und optionale Regeln werden nicht immer so unterstützt wie erwartet (oder kosten extra Geld für ein Zusatzmodul).
Für einen schnellen Einstieg würde ich immer noch Discord, Teamspeak oder Skype (o.ä.) empfehlen. Discord bietet recht einfache Würfelbot-Integration, sehr hilfreich, wenn nicht alle Spieler ein Würfelset haben und man Spezialwürfel simulieren will - es gibt sehr wahrscheinlich einen passenden Bot. Wir spielen hauptsächlich SWRPG, was narratives / Theatre of Mind auch im Kampf gut unterstützt und unsere Battlemaps sind, wenn sie überhaupt gemalt werden, eher grobe Lageskizzen aus ein paar Strichen. Wenn man so spielt, kann man sich meiner Meinung eine VTT-Plattform schenken - damit spart man Geld, Zeit und Nerven.