Rezension Offenbarung - Buch 2

Taysal

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Star Trek Deep Space Nine: Offenbarung 2


S. D. Perry


Nach dem Angriff durch das Dominion werden die Reparaturen an der Raumstation Deep Space Nine mit großem Eifer vorangetrieben und Schiffe entsandt, um einen erneuten Angriff abzuwehren. Währenddessen ermittelt Ro Laren noch immer in einem mysteriösen Mordfall. Ihre Ergebnisse sorgen für eine Überraschung und stürzen Kira Nerys in einen Gewissenskonflikt. Und was hat es nun genau mit dem Jem'Hadar auf sich, der behauptet ein Abgesandter Odos zu sein …?

Die Fortsetzung von „Offenbarung – Buch 1“ knüpft nahtlos an dem vorherigen Roman der Reihe an und weist die gleichen Schwächen auf. Stephani Danielle Perry beschreibt flache Figuren und setzt voraus, dass der Leser gut über das Star-Trek-Universum informiert ist. Einzig die Andorianer erhalten diesmal ein wenig mehr Raum.

S. D. Perry weist in dem im Buch enthaltenen Interview darauf hin, dass Konzept, Figuren und Kleinigkeiten bereits im Vorfeld festgelegt wurden. Das erklärt den strikten Aufbau, der sich am offiziellen Kanon der alten Star-Trek-Serien hält und keine Ausbrüche erlaubt. Am Ende steht alles wieder auf Null und hat es keine großartige Entwicklung gegeben. Der Stab an etablierter Figuren nimmt zu keinem Zeitpunkt echten Schaden und Konflikte lösen sich in Wohlgefallen auf.

Das ist sehr schade, denn der Roman besitzt viele Möglichkeiten. Frau Perry reißt diese oft kurz an und spendiert einen Ausblick auf das was vielleicht sein könnte, aber dann rudert sie eilig zurück. Das scheint ihr zu liegen, denn die meisten ihrer Auftragsarbeiten sehen so aus. Auch darauf geht Perry in dem Interview ein und erklärt, sie schreibe gerne Lizenzromane. Kein Wunder, denn so vermeidet sie den kräftezehrenden Einsatz von Kreativität und Innovation.

Da der Leser schnell merkt, dass den Hauptfiguren kein Leid geschieht, wird der Roman ebenso schnell langweilig. Selbst die bahnbrechende Prophezeiung entpuppt sich - zum Ende hin - als Luftblase ohne Konsequenzen. Und der äußerst spannend gestartete Handlungsbogen mit Jake Sisko wird nur am Rande behandelt und dient als großer Aufhänger für den nächsten Roman. Das die Romane eine fortlaufende Story erzählen sollen ist löblich, aber einen dermaßen Cliffhanger in solch kurzen Büchern (die man getrost hätte zusammenfassen können) entbehrt jeglicher Leserfreundlichkeit und ist nur ärgerlich.

Trotz allem gelingt es der Autorin die Spannung ein wenig zu steigern, in dem sie sich auf den inneren Konflikt von Ro Laren und Kira Nerys konzentriert. Das ist stellenweise gut geschrieben und lässt hoffen, dass Perry diese Idee in späteren Romanen noch vertieft. Es ist allerdings fraglich, wie weit sie sich mit diesen Gestaltungsmöglichkeiten hinauswagt, bevor sie alles wieder auf Anfang setzt.

Ebenso wie „Offenbarung – Buch 1“ kann „Offenbarung – Buch 2“ nur einem Fan ans Herz gelegt werden. Die Beschreibungen sind zu limitiert und zu dürftig, als dass sich ein Neueinsteiger zurechtfinden würde. Gerade hier hätte die Romanreihe wunderbar eigene Wege gehen können. Schade um die vergebene Möglichkeit.

Die deutsche Übersetzung und Umsetzung des Romans ist sehr gelungen und lässt keine Fehler erkennen. Das Schriftbild ist angenehm und schnell zu lesen, was das Buch subjektiv betrachtet weiterhin verkürzt. Mehr als zwei Leseabende wird wohl niemand brauchen, um die Geschichte durchzuarbeiten.

Unter dem Strich ist der Auftakt zur Serie misslungen. Die Figuren operieren in ihren serientypischen Verhaltensweisen, die Handlung ist langweilig, die Konflikte haben keine echten Konsequenten und es gibt keine Neuentwicklung, sondern Stillstand. Sehr Schade.

Cross Cult Taschenbuch (2009)
236 Seiten, ISBN 978-3941248526
OT: Star Trek – Deep Space Nine: Avatar Book 2
Ü: Christian Humberg

Cross Cult Verlag

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