AW: nWoD Serie: Geist?
Die Wölfe haben schon bei Hunter aus einer schlechten Vorlage ein gutes neues System gebastelt, wieso sollte ihnen das bei Wraith nicht auch gelingen können?
Toll, daß sich immer jemand findet, der in Falle tapt und versucht gegen sein Gegenüber zu argumentieren, obwohl noch gar keine Argumente vorgebracht wurden.
Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern etwas über die Qualität von Wraith gesagt zu haben und somit ist die Tatsache, daß WW aus einem schlechten Spiel eine gute neue Version gemacht hat, absolut ohne Bezug zu dem was ich geschrieben habe.
Richtig blöde wird nämlich dann, wenn die Argumente genau das Gegenteil aussagen, als das gegen was man argumentiert hat.
Ich finde Wraith nämlich eigentlich sehr gelungen und das obwohl es für ein Rollenspiel ziemlich harte Kost ist, was die meisten Leute über ein kurzes Anspielen nicht hinausbringt.
Der Vorteil des Spiels liegt aber auf der Hand, im Gegensatz zu den anderen Spielen aus der alten WoD hat es einen durchdachten Metaplot, an dem sich nicht unzählige Autoren versucht haben und ihn letztlich verhunzt haben und es hat ein Ende, daß alle Handlungsstränge, die im Metaplot aufgriffen wurden, abschließt. Damit bleibt es im Gegensatz zu den anderen Spielen auch mit Metaplot spielbar, ohne das man seine eigene Chronik umstricken muß oder den Metaplot anpassen muß.
Natürlich könnte man sich an einem Neuaufguss versuchen und das ganze Setting irgendwie unter den Vorgaben der nWoD nachbauen. Dann nehmen wir auf der X-Achse die Grundeinstellung des ruhelosen Toten wiederspiegeln, also das was er glaubte über das Leben nach dem Tod zu wissen als er noch lebte. Dann basteln wir uns auf der Y-Achse irgendwelche Organisationen, die an die Herachie, die Häretiker, die Reneganten und die Fährmänner erinnern. Und für die Z-Achse bedienen wir uns bei den Legionen und den Gilden. Der bitterböse Erzfeind kommt ja sowieso immer aus der eigenen Art und hier liefert uns das alte Wraith ja die Spectre.
So, fertig ist die Frischzellenkur für Wraith. Aber wenn man das so machen würde, dann wären mehr als die Hälfte der Inhalte und Ideen 1 zu 1 übernommen worden und man kann zu dem Spiel das sagen, was immer von Requiem behauptet wird: "Da wurde ja gar nichts neu gemacht, da wurden ja nur die Namen verändert!"
Wraith neu machen mit dem alten Setting kann man nicht, da viele Ideen der nWoD in ihrer Grundform schon in Wraith enthalten sind und diese 1:1 in die neuen Regel gießen wäre in der Tat ein sehr lauer Aufguss. Bei Requiem kann man ja von einer Verbesserung sprechen, aber bei Wraith wäre es eine simple Konvertierung auf die neuen Regeln und das überarbeiten von ein paar Details, die an das Konzept der nWoD und die neuen Regeln angepaßt werden müßten.
Ich bin sehr froh, daß man bei WW erkannt hat, daß man damit niemanden eine Freude machen würde und keine Käufer gewinnen kann und man lieber neue Wege geht.
Ich meine Vampire und Werwolf greifen ja die gleichen Themen, wie ihre Vorgänger wieder auf und interpretieren sie neu. Was Vampire von diesem unsäglichen Metaplot befreit hat und Werwolf von diesem schweren, schwülstigen Pathos. Bei Magus ist man dann schon neue Wege gegangen und bei Hunter ebenfalls, aber sich jetzt wieder ein Spiel zu nehmen, was so einen starken Bezug zu seinem Vorläufer hätte, wäre ein klarer Rückschritt.