Zornhau
Freßt NAPALM!
- Registriert
- 18. März 2004
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Heute ist der Midgard-Regionenband "Heißes Land Buluga" von Peter Kathe (1. Auflage 2003) bei mir eingetroffen.
Ich habe ihn bei Branwens Basar bestellt, wo er aktuell 7,95 Euro kostet. Ein Spottpreis für ein 96-Seiten-HARDCOVER-Band. (Gerade für die Freunde dünner Hardcover-Rollenspielprodukte interessant. Liegt gut in der Hand. Grundsolider Einband. Lesbare schwarz-weiße Seitengestaltung mit afrikanischen Motiven. Titelbild soll sogar eine "in game" bedeutsame und nichts desto trotz ansehnliche Frau aus einer der beschriebenen Kulturen darstellen.)
Nachdem ich aktuell aufgrund "Parallelprogramms" bei ein paar dicken Kampagnen nicht so bald zum vollständigen und aufmerksameren Durchlesen kommen werde, habe ich mir heute abend nur einmal ein wenig Zeit genommen, diesen Band zu überfliegen und interessant erscheinende Stellen querzulesen.
Ich bin SEHR angetan von der Darstellung der Kulturen, die für unterschiedliche Geschmäcker (aber nicht für JEDEN) etwas bietet. - Von traumzeit-orientierten aborigines-artigen Völkern, über wüstennomadische Völker, sowie an Pygmäen angelehnte Waldbewohner, bis hin zu recht "zivilisierten" zulu-angelehnten Völkern. - Der Autor hat sich hier bemüht sowohl unterschiedliche afrikanische Bevölkerungsgruppen als auch die australischen Ureinwohner (mitsamt der Midgard-Version des Great Barrier Reefs) zusammenzubringen. Und es sieht recht gelungen aus.
Die Kulturdarstellung ist - midgardüblich - etwas trocken, aber NICHT ZU trocken, da man sich mit kurzen(!) mythologischen und anderen Geschichten Mühe gegeben hat, die "erdkundlichen" Textpassagen aufzulockern (z.B. "Warum der Mond scheint" oder "Wie der Bumerang entdeckt wurde" - alles kurze Texte von ca. 24 Zeilen viertelspaltig - also wenig genug, um Interesse zu wecken ohne in einen Roman auszuarten).
Die Kulturen sind fremdartig. Und das ist gut so. - Anders als in vielen Fantasy-Welten, ist bei Midgard der Mensch ganz klar die dominante Art. Andere Arten wie Elfen, Zwerge, Halblinge etc. spielen klar die Nebenrollen. - Und trotz, oder besser WEGEN der Orientierung an den Vorbildern historischer menschlicher Kulturen hat Midgard eine enorme Kulturen-VIELFALT zu bieten.
Buluga orientiert sich dabei an schwarzafrikanisch-australischen Vorbildern. Und diese sind eine GANZ ANDERE Kost als die üblichere mitteleuropäisch-mittelalterliche Fantasy-Norm-Kultur. Wie der Rückseiten-Text sagt: "Ein Land ohne Schrift, ohne Geld, ohne Rüstungen, ohne Seefahrt, ohne Priester - ist das eine Reise wert?"
Diese Frage läßt sich schon nach ein paar Stunden reinlesen quer durch die Kapitel klar mit JA beantworten.
Die Kulturdarstellungen bleiben nämlich nicht aufgesetzter Fluff, sondern man gibt sich hier Mühe die kulturellen Besonderheiten durch neue Magie-Richtungen und neue Regeln/Fertigkeiten/Zauber etc. für das Spiel zu erschließen. (Daß dabei der typische Midgard-Crunch herauskommt, liegt in der Natur der Sache bei einem Midgard-Quellenband - ich weiß, daß ICH in dieser Region mit einem anderen Regelwerk spielen werde, aber das ist eh ein anderes Thema.)
Nochmal: diese Kulturen sind fremdartig und nicht die gewohnte Fantasy-Standardware. - Daher meine Einschätzung, daß es nicht jedem liegen dürfte sich als Spieler in dieser Region Midgards einzuleben. Vor allem in manchen Kulturen, wo die Geschlechterrollen auch völlig unterschiedliche Arten von "Berufen" für männliche und weibliche Charaktere vorgeben (sehr ähnlich - und das meine ich im positiven Sinne - den geschlechterspezifischen Rollen bei den Kulturen in der Welt Glorantha; so etwas schätze ich besonders: gleichwertige und doch andere Aufgaben in der Gesellschaft - das ist für manche Spieler schwer zu schlucken).
Es ist also klar, was für Leute man dort spielen kann. Es ist klar, was diese Leute alles können (magisch und nichtmagisch), wie sie angezogen sind, was sie für Waffen und sonstige Ausrüstung haben, was für Tiere und Pflanzen dort leben. - Das einzige, was nicht ins Auge springt (zumindest nicht beim Querlesen) ist, WAS FÜR ABENTEUER man mit diesen Leuten denn so üblicherweise (Core Story) spielen soll.
Und hierzu werde ich mich zwar noch auf dem Midgard-Unterforum zu Buluga ein wenig umschauen (dort "lurke" ich fast nur), bin da aber weniger guter Hoffnung viel Abenteuer-Material für Buluga zu finden. Daher werde ich auch mal andere Materialien zu "schwarzer Fantasy" anschauen, um mir ein paar Abenteuer-Ideen zusammenzusuchen.
Somit kann ich - mir aller Vorsicht, die bei einem einzigen Abend Querlesens geboten ist - diesen dünnen, aber inhaltsreichen und auf alle Fälle ungewöhnlichen Hardcover-Band nur empfehlen (vor allem bei dem Preis!).
In diesem Sinne: Uwalizuli ya hewo lio!
Ich habe ihn bei Branwens Basar bestellt, wo er aktuell 7,95 Euro kostet. Ein Spottpreis für ein 96-Seiten-HARDCOVER-Band. (Gerade für die Freunde dünner Hardcover-Rollenspielprodukte interessant. Liegt gut in der Hand. Grundsolider Einband. Lesbare schwarz-weiße Seitengestaltung mit afrikanischen Motiven. Titelbild soll sogar eine "in game" bedeutsame und nichts desto trotz ansehnliche Frau aus einer der beschriebenen Kulturen darstellen.)
Nachdem ich aktuell aufgrund "Parallelprogramms" bei ein paar dicken Kampagnen nicht so bald zum vollständigen und aufmerksameren Durchlesen kommen werde, habe ich mir heute abend nur einmal ein wenig Zeit genommen, diesen Band zu überfliegen und interessant erscheinende Stellen querzulesen.
Ich bin SEHR angetan von der Darstellung der Kulturen, die für unterschiedliche Geschmäcker (aber nicht für JEDEN) etwas bietet. - Von traumzeit-orientierten aborigines-artigen Völkern, über wüstennomadische Völker, sowie an Pygmäen angelehnte Waldbewohner, bis hin zu recht "zivilisierten" zulu-angelehnten Völkern. - Der Autor hat sich hier bemüht sowohl unterschiedliche afrikanische Bevölkerungsgruppen als auch die australischen Ureinwohner (mitsamt der Midgard-Version des Great Barrier Reefs) zusammenzubringen. Und es sieht recht gelungen aus.
Die Kulturdarstellung ist - midgardüblich - etwas trocken, aber NICHT ZU trocken, da man sich mit kurzen(!) mythologischen und anderen Geschichten Mühe gegeben hat, die "erdkundlichen" Textpassagen aufzulockern (z.B. "Warum der Mond scheint" oder "Wie der Bumerang entdeckt wurde" - alles kurze Texte von ca. 24 Zeilen viertelspaltig - also wenig genug, um Interesse zu wecken ohne in einen Roman auszuarten).
Die Kulturen sind fremdartig. Und das ist gut so. - Anders als in vielen Fantasy-Welten, ist bei Midgard der Mensch ganz klar die dominante Art. Andere Arten wie Elfen, Zwerge, Halblinge etc. spielen klar die Nebenrollen. - Und trotz, oder besser WEGEN der Orientierung an den Vorbildern historischer menschlicher Kulturen hat Midgard eine enorme Kulturen-VIELFALT zu bieten.
Buluga orientiert sich dabei an schwarzafrikanisch-australischen Vorbildern. Und diese sind eine GANZ ANDERE Kost als die üblichere mitteleuropäisch-mittelalterliche Fantasy-Norm-Kultur. Wie der Rückseiten-Text sagt: "Ein Land ohne Schrift, ohne Geld, ohne Rüstungen, ohne Seefahrt, ohne Priester - ist das eine Reise wert?"
Diese Frage läßt sich schon nach ein paar Stunden reinlesen quer durch die Kapitel klar mit JA beantworten.
Die Kulturdarstellungen bleiben nämlich nicht aufgesetzter Fluff, sondern man gibt sich hier Mühe die kulturellen Besonderheiten durch neue Magie-Richtungen und neue Regeln/Fertigkeiten/Zauber etc. für das Spiel zu erschließen. (Daß dabei der typische Midgard-Crunch herauskommt, liegt in der Natur der Sache bei einem Midgard-Quellenband - ich weiß, daß ICH in dieser Region mit einem anderen Regelwerk spielen werde, aber das ist eh ein anderes Thema.)
Nochmal: diese Kulturen sind fremdartig und nicht die gewohnte Fantasy-Standardware. - Daher meine Einschätzung, daß es nicht jedem liegen dürfte sich als Spieler in dieser Region Midgards einzuleben. Vor allem in manchen Kulturen, wo die Geschlechterrollen auch völlig unterschiedliche Arten von "Berufen" für männliche und weibliche Charaktere vorgeben (sehr ähnlich - und das meine ich im positiven Sinne - den geschlechterspezifischen Rollen bei den Kulturen in der Welt Glorantha; so etwas schätze ich besonders: gleichwertige und doch andere Aufgaben in der Gesellschaft - das ist für manche Spieler schwer zu schlucken).
Es ist also klar, was für Leute man dort spielen kann. Es ist klar, was diese Leute alles können (magisch und nichtmagisch), wie sie angezogen sind, was sie für Waffen und sonstige Ausrüstung haben, was für Tiere und Pflanzen dort leben. - Das einzige, was nicht ins Auge springt (zumindest nicht beim Querlesen) ist, WAS FÜR ABENTEUER man mit diesen Leuten denn so üblicherweise (Core Story) spielen soll.
Und hierzu werde ich mich zwar noch auf dem Midgard-Unterforum zu Buluga ein wenig umschauen (dort "lurke" ich fast nur), bin da aber weniger guter Hoffnung viel Abenteuer-Material für Buluga zu finden. Daher werde ich auch mal andere Materialien zu "schwarzer Fantasy" anschauen, um mir ein paar Abenteuer-Ideen zusammenzusuchen.
Somit kann ich - mir aller Vorsicht, die bei einem einzigen Abend Querlesens geboten ist - diesen dünnen, aber inhaltsreichen und auf alle Fälle ungewöhnlichen Hardcover-Band nur empfehlen (vor allem bei dem Preis!).
In diesem Sinne: Uwalizuli ya hewo lio!