( Mai 2008) und wieder bei Helena

G.I.Giovanni

Michael Köning
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Vorgeschichte hier
http://blutschwerter.de/thema/20-5-2008-besuch-der-dritte.86341/page-3


Helena sagte bewusst spät und war immer früh auf den Beinen, folglich konnte sie auch lange durchhalten. Michael erschien folglich so eine Stunde vor Sonnenaufgang dort und parkte seien Wagen, wenn es gehen würde im Hof.

Michael ging wie Helena beschreiben durch das Hoftor und zu der besagter Tür und klingelte. Als Helena kurze Zeit später öffnete die Tür und Michael begrüßte mit einer angedeuteten Verbeugung Helena. „Guten Morgen, Helena,“
 
"Guten Morgen", erwiderte Helena und ließ Michael ein.
Ein bisschen hatte sie wohl in dem Laden mitgefeiert, den ihre Aufmachung war ein klein wenig überirdisch.
Von der Hintertür würde sie mit ihm durch den halben Laden müssen und jeder Club und jede Disco verlor im kalten Neonlicht, das die Putzkräfte brauchten seinen Zauber. Hinter der Haupttheke gab es eine Tür mit einer Treppe hoch in den ersten Stock und dort kam ihnen einer der Sicherheitsleute entgegen.
"Bist du noch eine Weile da, dann schalte ich dir die Außenkameras rein, worhin waren da 2 auffällige Männer zusehen, nicht daß die wiederkommen, bevor der Stille Alarm steht", sagte er zu ihr und verschwand dann nochmal in dem Sicherheitsraum, als Helena zustimmte.

Das Büro, in das Helena Michael brachte, war auch eher zweckmässig als prachtvoll eingerichtet.
 
"Setz dich doch", sagte Helena und schaltete dann die Monitorwand ein.

"Du willst dich um Kranke kümmern, die sonst keiner haben will?" Sie machte ein Pause. "Ich habe zwar eine Ärztin an der Hand, die ich ansprechen kann, aber manches Mal wäre auch ein wenig Chirugie nicht verkehrt, denn ich habe da ein Projekt, in dem ich mich um die Leute kümmere, die ganz unten sind oder eben ein wenig außerhalb der Legalität, die Frauen, die ins Milieu gerutscht sind."

Erstmal sehen, wie er auf sowas reagierte.
 
Michael würde sich setzen, wenn Helena Platz genommen hatte.

"Unter ganz unten würde ich persönlich Obdachlose verstehen, richtig. Also brauche man ein mobiles Minikrankenhaus für die Normallfälle. Ein weiterer Grund warum ich persönlich lieber privat arbeite, ist man selber Chef, kann man ohne Probleme, sagen wir Grenzfälle, ohne Bürokratie und Akten mit durchschleusen. Im Regelbetrieb eines regulären Krankenhauses gibt dies immer Probleme."

Ein bischen Zuhältern in die Suppe zu spucken, fand Michael ganz reichvoll und es wäre nicht das erste Mal. Die Mutter seiner Tochter hatte einen ähnlichen Lebenslauf "Als Arzt mache ich meine Hilfe nicht vom legalen Status abhängig, sondern nur der Hilfebedürftigkeit der Menschen. Einen Rettungswagen kann ich schon bieten, wenn Du ihn sehen möchtest, er steht im Hof."
 
Helena nickte.
"Gut, das mit dem Mobilen Krankenhaus, sollte sich machen lassen, bis jetzt habe ich da ein wenig mit dem Krankenhaus in Burgh gemauschelt, aber immer geht das auch nicht, wie du dir vorstellen kannst", sagte sie. "Ich meine, es gibt genug in der Stadt auch welche von unserer Art, die das nicht so sehen wie ich, die vermutlich die Obdachlosen lieber aus der Stadt draussen hätten, die die Nutten höchstens als Nahrung betrachten, ein höchst bedauerlicher Umstand."

Dann drückte sie einen Knopf und betätigte einen Regler, so daß der Parkplatz auf einem der Bildschirm war.

"Ja, sieht gut aus, allerdings bin ich mir nicht sicher, ob das der Rettungswagen nicht eher neutral sein sollte. Vielleicht solltest du dich da mit meiner Ärztin zusammentun, die kennt auch die Modalitäten hier in der Stadt. Ich habe auch einen gewissen Betrag gesammelt und selber gestiftet, aber gerade die laufenden Kosten dürften halt teilweise auch an dir hängenbleiben."
 
„ Er hat ein paar Modifikationen.“ Michael hatte total vergessen Vazili zu bitten das Logo der Apolloklinik wieder zu zu kleben nur das Blaulicht war wieder verdeckt worden. „ Stimmt, wenn ich privat fahre, ist das Logo nicht zu sehen, muss ich wieder ändern lassen.“ Wer die richtig gut mit Autotuning und Sicherheit auskannte, würde entdeckten, dass der Wagen wohl Kugeln aushielt gegen Mörser, Raketen oder sonstigen schweren Beschuss der Schutz nicht ausreichend sein dürfte und dementsprechend auch anders motorisiert sein müsste. Wenn auffällig wäre nur, dass die Fenster hinten deutlich kleiner als serienmäßig ausfallen.

„Eine Frage bei den Obdachlosen, bekommt man hier kein Problem mit dem Freunden, die lieben den Untergrund vorziehen?“ In einigen Städten wollten die Nosferatu zumindest eingeweicht werden und achteten darauf, was man machte.

Manche Prostituierte waren wahrscheinlich sogar froh, wenn einen Kunde nur etwas Blut wollte als irgendwelche merkwürdigen Praktiken, aber dafür gut bezahlte. „Vor Gott und dem Gesetz - mindestens in der Theorie - sind alle Menschen gleich.

In wieweit ist den die Ärztin über unserer eins im Bilde und welche Fachrichtung ist ihr Gebiet?“ fragte Michael interessiert. „ Mir sind persönlich alle Wesen willkommen, welche helfen wollen.

Wegen der Kosten machen ich mir keine großen Sorgen. Die Krankenhäuser müssen halt, gegen über den Trägern und der Krankenkasse Rechnung ablegen, ein weiterer Grund für Privat. Wenn dort die Geschäftsleitung ausgibt, wir behandeln auch sagen wir Obdachlose gratis, fragt keiner weiter nach. Gegenüber den Privaten oder gesetzlichen Krankenkassen rechnet man sowieso per Pauschalsätze nach der GOA ab. Deswegen habe mich mir einen Weg der Querfinanzierung gesucht, keine Einrichtung kann sich auf Dauer erlauben minus zu machen.

Dein Lokal hier kann sich sicherlich auch leisten ein Tag alles als Freigetränke auszugeben, aber nicht als Dauereinrichtung.“
 
Naja, irgendwelche Veränderungen wären Helena nicht wirklich auf gefallen, ihre beiden Fahrzeuge waren weniger gepanzert, sondern eher aufgemotzt, der Jaguar mit Flügeltüren und ein paar elektronischen Spielereien und der SUV mit eingebauten Blenden, die die Fenster lichtdicht machten und gleichzeitig die Türen verriegelten. Soviel ihr einfach nur auf, daß da Apollo-Klinik draufstand und das letzte, was Apollo hieß und Helena schwer beeindruckt hatte, waren die V5-Raketen die zum Mond geflogen waren. Angeblich konnte man mit Auspex 5 auch zum Mond, vielleicht würde sie es irgendwann mal ausprobieren.

Während sie noch darüber nach sinnierte und wohl den Eindruck einer weggetretenen Toreador erweckte, rieselten seine Erhebungen an ihr Ohr, wie er das Geld wieder reinholen wollte, daß er für gemeinnützige Arbeit aufwenden würde. Irgendwie erklärte ihr gerade ein Ventrue die Erwerbsregeln und sie hörte gerade genug zu, um den Sinn zu erfassen.

"Nein, wir bekommen mit den Nosferatu keine Probleme, da auch Jenny mit solchen Dingen befasst ist und ich nicht denke, daß mir Lurker diesbezüglich Steine in den Weg legt", sagte sie dann. "Außerdem sollte das Rotlichtviertel nachwievor in der Hand von Alexander Stahl liegen."

So plötzlich wie sie wieder da war, war es kein Torrie-Nachteil.

"Und ja, immer Freigetränke geht nicht." Wobei im Dark End wäre es weniger problematisch, da auch Eintritt erhoben wurde, aber im Café wäre es fast unmöglich, zumal es einige gab, die das bestimmt über Gebühr ausnutzen würden.

"Die Frage ist, sind sie dabei. Die Ärztin ist soweit informiert, wie sie es sein muss und fragt bei einigen Sachen nicht weiter. Eine Hand wäscht die Andere und so soll es auch bleiben." Vermutlich würde er aus der Aussage auf ein Blutband schließen - gut so.
 
Mit Apollo verband Michael nicht die primitiven Raketen der Amerikaner, sondern den stolzen Gott der Griechen, der Gott des Lichts, der Heilung, der sittlichen Reinheit und Mäßigung sowie der Weisssagung und der Künste, außerdem war er der Gott der Bogenschützen.

Die Ventrue würde dies überhaupt nicht durchführen, da es kein Gewinn versprach. Mann kann nicht immer nur ausgeben, denn irgendwann wäre nichts zu verschenken da.

Schön, aber was hat Jenny mit den Nosferatu zutun, fragte sich Michael. Was sie eine nicht hässlich gewordene von ihnen?

Wer ist Lurker und wer Alexander Stahl?

Stahl Stahl, der war bei der Hirntod-Aktion in der Gruppe von Vicente, aber Lurker?

„Ist Lurker der Primogen der Nosferatu?“ Eine kurze Pause

„Ja, ich wäre dabei. Ich kann mich gleich mal nach einen entsprechenden Wagen umhören. Wer unsereins wird von der Idee nicht begeistert sein? Hab Ihr beide schon konkrete Vorstellungen?“ Die Ärztin steht unter dem Schutz von Helena, dies hatte sofort Michael schon verstanden.
 
"Ja, das ist er und er und Jenny ... verstehen sich sehr gut", erwiderte Helena dann. Wenn Jenny wollte, daß Michael wußte, daß Lurker ihr Pflegevater war, dann sollte sie ihm das bitte selber erzählen, wenn nicht, dann ging es den Mann einfach nichts an.

"Wenn du willst, kann ich sie für einen der nächsten Tage her bestellen und dann könnt ihr über alles reden. Ich weiss von Medizin nicht mehr als man in einem Erst-Helfer-Kurs lernt, da sollten die ran, die sich damit auskennen."
 
Mit Nosferatu kam man gut auskommen, wenn weiß wie. Sie tragen ihren Makel offen und sind daher seltener geistig verdorben. Gut wenn von da keine Gefahr droht, ist zumindest ein Problem nicht vorhanden oder zumindest sehr klein.

„Dann würde ich Dich bitten einen Termin zu vereinbaren. Aber ich mir sicher Du kannst du mit den Bürokatie in Finstertal gut helfen. Die Verwaltung wird im Regelfall keinem Stress machen, da wenn dies an die Öffentlichkeit kommt, einen Aufschrei ergeben wird. Ich kann mich aus der Presse noch erinnern, dass die Stadt Köln mal den Obdachlosen, das sammeln von Pfandflaschen verbieten wollte, die sind sehr schnell zurückgerudert, als die Bevölkerung recht lautstark und eindeutig sich dazu geäußert hatte. Aber Probleme können immer auftreten und da ist ein guter Draht immer günstig.“
 
"Im Notfall weiss ich, welche Knöpfchen ich drücken muss, allerdings wollte ich es auch mehr unter dem Radar halten, wenn du verstehst, was ich meine", antwortete Helena. "Mit der Ärztin klappt das nun schon eine ganze Weile, gerade weil wir viel mit Frauenhäusern zusammenarbeiten." Sie unterbrach sich. "Sprich, die Behörden und die Polizei weiss es, aber die Bevölkerung eher weniger. Also auch die Orte sind nicht öffentlich bekannt, sondern geschützt.
Was die Hilfe für die Obdachlosen angeht, werde ich mich mit dem Roten Kreuz und der Obdachlosenhilfe in Verbindung setzen, damit es keinen Ärger gibt."
 
„ Gut, wenn man einen Notfallplan in der Tasche hat. Ich würde vorschlagen, dass sich die Ärztin und mein Verwaltungschef bei der Obdachlosenhilfe und Roten Kreuz vorstellig werden. Ich brauche auch dort nicht zwingend auftauchen und sie werden wahrscheinlich verstehen, dass man soziale Aktivitäten nicht zwingend gerne an die große Glocke hängt. Ich denke die Ärztin, kennt die Anlaufstellen.

Wer von unsereins kontrolliert oder hat die Finger im Geschäft mit der Käuflichen Liebe, nein ich werde auf jeden Fall mitmachen, aber ich mag es wenn ich zumindest weiß, wem man sich im Zweifel zum Feind macht.

Wie schätzt Du die neue Primogena der Mondkinder ein? Sie könnte eine gute Hilfe sein. “
 
Helena sah Michael verständnislos an.
"Du verstehst nicht", sagte sie dann. "Das ist kein Außenposten für deine Klinik, das ist nur eine Sache für dich, dein Verwaltungschef hat damit nichts zu tun. Wenn du Interesse hast, melde ich dich als ehrenamtlichen Helfer, mehr muss nicht gemacht werden, mehr soll bei dieser Art von sozialem Engagement auch nicht sein, sonst ist das ganze nicht machbar, gerade in dem Bereich.
Die Namen sind nur zur Absicherung, ansonsten wird keiner wissen, daß deine Klinik da beteiligt ist, genauso wie die Ärtzin nicht auf ihre Fahne schreibt, ich bin sozial tätig.
Was die Frage angeht, wer da im Moment von unserer Seite die Finger drin hat, da kann ich die Fühler ausstrecken."

Bei der Frage nach Dr. Raven zuckte sie die Schulter.

"Kann ich noch nichts dazu sagen, außer daß das mit deren Projekt einige Nummern grösser ist, als sie dachte und ein exklusiv Angebot an sie ist. Kommt von ganz oben."
 
„Ok, verstanden, da schreib mich einfach mit drauf. Ich halte es für wichtig zu wissen, wer da bei uns tätig ist. Unwissenheit kann da gerade zu bösen Überraschungen führen. Dann höre ich von Dir wenn Du einen Termin für mich mit der Ärztin hast.“ Da Helena nicht den Namen nannte, fragte er auch nicht weiter.

Gut von ganz oben wird der Prinz gemacht sein und was wir da untereinander noch vereinbaren ist unser Teil.
 
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