oD&D/AD&D [LL] Der Tod kam nach 36 Metern ... und er wollte nicht gleich wieder gehen.

AW: [LL] Der Tod kam nach 36 Metern ... und er wollte nicht gleich wieder gehen.

Noch was: Ein wenig interessiert mich die Motivation des Elfenspielers, der offensichtlich der Meinung war, dass es lustig wäre den Gruppenzusammenhalt zu torpedieren und seinen Mitspielern noch eine reinzuwürgen, statt ihre Ideen, Ideen sein zu lassen.
 
AW: [LL] Der Tod kam nach 36 Metern ... und er wollte nicht gleich wieder gehen.

Ich wäre wohl auch eher von einem sanften Hieb ohne Tötungsabsichten ausgegangen und hätte zumindest nachgefragt.
Aber shit happens, gerade wenn man noch nicht (bzw. im Falle Zornhaus nicht _mehr_) flüssig in einem System drin ist als SL.

Ich hoffe deine Spieler sind jetzt nicht vollkommen von Retroklonen und LL traumatisiert und lassen es nochmal darauf ankommen.
 
AW: [LL] Der Tod kam nach 36 Metern ... und er wollte nicht gleich wieder gehen.

Ich hoffe deine Spieler sind jetzt nicht vollkommen von Retroklonen und LL traumatisiert und lassen es nochmal darauf ankommen.

Es las sich so, als würden sie nochmal antreten wollen - jetzt vielleicht etwas bedächtiger...
 
AW: [LL] Der Tod kam nach 36 Metern ... und er wollte nicht gleich wieder gehen.

Ja, wir werden - halt mit zwei neuen Charakteren für die beiden Spieler - weitermachen. Warum auch nicht?

Inzwischen haben ja ALLE Spielenden realisiert, daß es hier eben KEINE "zweite Chance", keine Soak-Würfe oder so etwas gibt. Die Konsequenzenhärte in diesem Rollenspiel ist nun nicht mehr nur "vom Kopf" her, sondern "aus dem Bauch heraus" spürbar geworden.

Wenn man seine Möglichkeiten in einem neuen Rollenspiel austestet, dann kommt es manchmal zu seltsamen und auch nicht sogleich erwarteten Resultaten. - Hätte ich das Spiel als "lockeres Monster-Bashen in dunklen Dungeons" präsentiert, dann wäre die erlebte Konsequenzenhärte unstimmig gewesen.

Ich habe aber mein Möglichstes getan, die Welt als "normal", die Mehrheit der Bewohner aber als ausgesprochen verletztlich und leicht zu töten zu präsentieren. Und das ist es eben, was MIR die Regeln sagen, wenn ein Normalo 1 oder 2 oder 3 TP hat, und ein starker Kerl schon mit der bloßen Faust 1 + 2 Stärke-Bonus an Schaden verursacht: Da ist bei einem Treffer im ernsten Kampf, ein Gegner mit 3 TP einfach tot. Und zwar egal, ob es sich um einen Elfen-SC mit 3 TP handelt oder um einen minderwichtigen NSC mit 3 TP.

Wie "ernst" nun der Angriff mit dem Schlagstock GEMEINT sein mochte, da mag man jetzt im Nachhinein beliebig spekulieren. - In der Situation ging ich davon aus, daß er dem Jungen eine Ohrfeige oder ähnliches verpassen wollte, doch als er auf mein Nachfragen hin bestätigte, daß er mit seiner WAFFE zuschlagen wolle, da war einfach die Aktion schon praktisch am Laufen. Ein Trefferwurf und ein Schadenswurf später war der Junge dann tot und der Schläger und alle anderen am Tisch bestürzt, wie schnell und wie BRUTAL solch ein Angriff doch zu nicht mehr wiedergutzumachenden Konsequenzen führen können.

Im langen Nachgespräch zu dieser Runde kam dann auf, daß es wohl in DSA weniger ein Problem sei einem Normalo-Nichtspielercharakter eins mit einem normalen Attacke-Wurf mit dem Kampfstab überzubraten. Der Kampfstab in DSA macht bei einem Treffer in den allermeisten Fällen NICHT GENUG Schaden, um jemanden mit einem One-Hit-Kill zu töten. - Bei LL ist das anders. - Und damit hatte der Spieler nicht gerechnet.

Aber andererseits ist es natürlich MEINE Sache, ob ich "richtig" verstehe, daß, wenn ein Chaos-Kleriker mit seinem Kampfstab hinterrücks auf einen Jugendlichen einschlägt, es "nur Spaß" ist und er nicht vor hat den Jugendlichen totzuprügeln.

Also MIR kam es so vor, als wäre genau das, nämlich dem Jugendlichen eine ECHTE Verletzung beizubringen, das Ziel des Spielers gewesen. Daher auch meine erstaunte Nachfrage, weil ich ja annahm, daß er dem Jungen nur eine Ohrfeige verpassen wollte.

Wäre in der Kommunikation der Absicht irgendwas wie "nicht zum Töten, sondern nur, daß er eine Beule bekommt" oder so geäußert worden, dann wäre ich auch NICHT von einer ernsten Angriffsabsicht ausgegangen. - Aber, wie gesagt, in ANDEREN Regelsystemen MUSS man für solche "tätlichen Beleidigungen" einen Angriffswurf machen. Und so kam der Spieler nicht einmal auf die Idee, daß dies bei LL vielleicht andere, härtere Konsequenzen haben könnte, wenn er da einfach mal zuschlägt.

Jetzt weiß er es - und er will WEITER MITSPIELEN.
 
AW: [LL] Der Tod kam nach 36 Metern ... und er wollte nicht gleich wieder gehen.

Die Frage ist hier eher, warum der Elfen-Spieler Alarm geschrieen hat. Denn besonders konstruktiv in der aktuellen Lage war dieser Alarmruf nun auch nicht gerade. - Eher im Gegenteil. Er sorgte damit für eine zeitlich dringliche Eskalation. - Ohne den Alarmruf wären vermutlich ALLE SCs noch am Leben geblieben.
Wollen wir mal nicht so Kleinlich sein.

Ob der Elf Alarm geschrieen hätte oder nicht dürfte an und für sich nun wirklich keinen Unterschied gemacht haben.

Das herausreissen des Schlosses aus der Gittertür hat eigentlich so einen Krach gemacht dass selbst ein nicht besonders aufmerksamer Wächter es gehört haben sollte. Und selbst wenn nicht, dann wäre der Priester der Schicksalsgöttin spätestens am Ende der Treppe 3 Wächtern in Rüstung und mit Waffen, er selber ungerüstet und unbewaffnet, gegenübergestanden. Ich glaube nicht, das das Ergebnis sich wirklich so viel von dem unterschieden hätte, was unten im Kerker passiert ist. Vielleicht hätte er den einen oder anderen Wächter überwunden aber unbewaffnet und ohne Rüstungsschutz gegen Bewaffnete und Gerüstete ...

Außer das der Elf dann noch am Leben gewesen wäre!

Und selbst wenn er alle erledigt hätte, was dann? Die einzige Möglichkeit für Ihn - Flucht als Gesetzloser in die Wildnis. Die Situation für den Rest hätte sich verschlimmert, Helfershelfer eines Mörders und Flüchtigen Verbrechers! Und das in dem Ort, den sie sich eigentlich als idealen Stützpunkt und Raststätte für Ihre Abenteuer ausgesucht hatten! Wären Sie mit Ihm in die Wildnis geflohen - Gesuchte Verbrecher, eventuell sogar mit Kopfgeld gesucht - Danke Nein, keine Karriere die ich mir für einen Abenteurer vorstelle! Dann lieber versuchen sich mit der Obrigkeit gut zu stellen und den blutrünstigen Priester als Verlust abschreiben.

Und was das "am Leben bleiben" der SC, speziell des Priesers der Schicksalgöttin, angeht, hört sich für mich so an wie der Typ der von einem 100 Meter Hochhaus springt und bis 99 Meter sagt: Ist ja nichts passiert.

Wie gesagt, ich gehe davon aus, dass es der Priester nicht geschafft hätte die Wachen zu überwinden. Entweder wäre er dann sowieso tot ("es ging solange gut, solange er nicht oben an der Treppe war") oder er wird wieder gefangen genommen und was dann? Ich kann mir nicht vorstellen, dass er so einfach davongekommen wäre (Mörder, Ausbrecher, Widerstand gegen die Wache, wahrscheinlich sogar die eine oder andere Wache verwundet oder sogar getötet - die Anklage kann eigentlich nur länger werden).

Wenn ich mich daran erinnere, dass du in einer anderen Runde einen SC für einen missglückten Diebstahl ans Stadttor genagelt hast möchte ich mir nicht wirklich vorstellen was nach dem zu erwartenden "fairen" Prozess und dem Schuldspruch mit dem Priester der Schicksalsgöttin passiert ...
 
AW: [LL] Der Tod kam nach 36 Metern ... und er wollte nicht gleich wieder gehen.

Noch was: Ein wenig interessiert mich die Motivation des Elfenspielers, der offensichtlich der Meinung war, dass es lustig wäre den Gruppenzusammenhalt zu torpedieren und seinen Mitspielern noch eine reinzuwürgen, statt ihre Ideen, Ideen sein zu lassen.

Meiner Meinung nach zäumst du das Pferd von hinten auf. Scheinbar ist es für dich völlig in Ordnung, dass der Priester der Schicksalstöttin den Zweiten Bürger von Larm auf den sein Auge fällt hinterrücks, ohne trifftigen Grund mit seinem Kampfstab (der eigentlich dafür da sein sollte Monster zu plätten) angreift und sein Gehirn auf der Straße verteilt. Und als es an die Konsequenzen geht, die sein Handeln nach sich zieht will er sich doch wirklich drücken! Dass er damit die gesamte Gruppe in die Scheisse reitet und damit gegen jegliches Gruppeninteresse verstösst und (um dich zu zitieren) den Gruppenzusammenhalt torpediert ist völlig irrelevant. Nur weil der Elf sich nicht mit einem blutrünstigen Priester der Schicksalsgöttin in einen Topf werfen lassen will ist er jetzt der Schuldige!

Und wenn wir gerade dabei sind, welchen Gruppenzusammenhalt soll es da eigentlich geben? Der Priester der Musengöttin schaut sich das ganze belustigt von der Höhe seiner eigenen Moralischen Überlegenheit aus an, die Diebin ignoriert Gute Ratschläge und macht noch die Zeugen und die Wachen auf die Gruppe aufmerksam, dann heisst es natürlich "Mitgefangen - Mitgehangen" und alle gehen in den Kerker. Der Priester der Schicksalgöttin hat vielleicht Ideen, aber keinen Plan und ignoriert die daraus resultierenden Konsequenzen - Besten Dank!
 
AW: [LL] Der Tod kam nach 36 Metern ... und er wollte nicht gleich wieder gehen.

Wollen wir mal nicht so Kleinlich sein.

Ob der Elf Alarm geschrieen hätte oder nicht dürfte an und für sich nun wirklich keinen Unterschied gemacht haben.
...
Außer das der Elf dann noch am Leben gewesen wäre!.
Und daß dann die Situation NICHT in einen Alarm mit heranstürmenden Wachen eskaliert wäre.

Der Alarmruf war UNNÖTIG und UNKONSTRUKTIV, wenn man von einem Ziel als Spieler mit den anderen zusammen endlich mal Abenteuer im Grenzland als HELDEN-Gruppe zu erleben ausgeht. - Dann war das nämlich mindestens so DESTRUKTIV wie die Aktionen des Chaos-Klerikers.

Meine Erwartung, was in der Zelle hätte passieren sollen/können: Ihr rauft Euch als Gruppe mal zusammen, überlegt, wie ihr möglichst unbeschadet aus den Ermittlungen herauskommen könntet, und stellt Euch den NSCs, mit denen ihr dann zwangsläufig Kontakt bekommen werdet.

Ich hatte NICHT erwartet, daß die Diebin einen Schlösser-Knack-Versuch machen würde, da diese absolut SINNLOS in der gegebenen Situation gewesen wäre. - Ohne dieses Schlösser-Knacken wäre auch das Aufbrechen des Gitters nicht passiert, und dann hätte es auch keinerlei Anlaß für eine Alarmmeldung gegeben.

Meines Erachtens war hier schon eine "Geht eh alles den Bach runter, dann mache ich auch mal ein wenig zusätzlichen Ärger"-Einstellung vorherrschend. - Das fand und finde ich schade, denn ich war fieberhaft am Überlegen, wie ihr noch eine Chance bekommen könnt die vielfältigen Abenteuer im "Larm-Chroniken"-Band trotz des geschaffenen Faktes des toten Bürgermeistersohns zu spielen. Doch diese Zeit zum Überlegen hatte ich leider NICHT bekommen.

Wenn ich mich daran erinnere, dass du in einer anderen Runde einen SC für einen missglückten Diebstahl ans Stadttor genagelt hast möchte ich mir nicht wirklich vorstellen was nach dem zu erwartenden "fairen" Prozess und dem Schuldspruch mit dem Priester der Schicksalsgöttin passiert ...
Ähm, erkläre das bitte mal.

Du beziehst Dich auf eine AD&D-Runde von 1985, in einer Welt mit über drei oder vier Spielleiter verteilten Kampagne, in welcher ich eine Stadt mit stark korrupter Entscheiderschicht und drakonischen Strafen für die, welche nicht die Bestechungsgelder zahlen wollen, geleitet hatte. In dieser Stadt war es ALLEN Spielern lang und breit vorgestellt worden, wie bestechlich, wie korrupt die Richter und Beamten sind, und wie brutal die Strafen ausfallen, wenn einer nicht zahlen will. Daß der SC hier nicht bestochen hatte, war die Entscheidung des Spielers. Und er hatte die ihm bekannten Konsequenzen für seinen SC damit auch zu tragen. Es hatte ja auch kein anderer Spieler hier für diesen SC irgendeinen Finger rühren wollen, womit alle anderen Spieler das schon so in Ordnung fanden.

Was hat diese uralte, von mir schon fast vergessene AD&D-Runde eines Stadtabenteuers in einer Stadt unter dem korrumpierenden Einfluß cthulhoider Gottheiten mit Larm zu tun?

Wie kommst Du darauf, daß der Ort Larm, der ja nicht einmal von mir selbst erstellt wurde, sondern aus "Die Larm-Chroniken" stammt, auch nur irgendwie ähnlich zu dem Ort der AD&D-Runde vor 25 Jahren sein könnte?

Warum setzt Du das fair in "fairer Prozeß" in Anführungsstriche? Welche Zweifel an der Fairneß einer etwaigen Verhandlung hattest Du denn? Wodurch wurden diese Zweifel geweckt?

Hattest Du Larm als grundverderbte, korrupte Boomtown im Stile von Deadwood oder noch schlimmer vorgestellt? Womit habe ich bei meiner Ortsschilderung diesen Eindruck geweckt?

Ich hatte mir alle Mühe gegeben diese Stadt als die sichere Basis für Abenteuer im Grenzland darzustellen, die sie tatsächlich den SCs sein soll. - Eine Zuflucht, Heilungsstätte, Ausrüstungslager, usw. - Hier geht es zivil und ordentlich zu.

Sag mir doch, welche Formulierungen es waren, die bei Dir eine so ganz andere Vorstellung von Larm als ich sie erreichen wollte, bewirkt hatten.
 
AW: [LL] Der Tod kam nach 36 Metern ... und er wollte nicht gleich wieder gehen.

Ich hoffe doch sehr, dass du dich nicht durch irgendwelche Kommentare davon abhalten lässt, hier weiter von der Runde zu berichten...


Ganz im Ernst: Ich finde das Larm, das du zeichnest, ganz hervorragend und würde gerne mehr davon lesen - "Feedback" in dieser Form bekommt man nämlich leider sehr selten und es ist immer toll zu sehen, was die verschiedensten Spielleiter mit dem Material anfangen, das ihnen zur Verfügung sthet.
 
AW: [LL] Der Tod kam nach 36 Metern ... und er wollte nicht gleich wieder gehen.

sieht mir ganz danach aus, als ob Zornhau hier einen ziemlichen Maniac als Spieler gehabt hat. Andererseits ist es doch auch klar, daß in situationen wie der Beschriebenen nichtlethale Treffer statt gleich einen einem tödlichen angebracht wären. Dh. die HPs werden abzogen aber regenerieren schnell wieder. Und wenn dies in den Regeln nicht vorgesehen ist, weil das Spielsystem schon alt zu Großpapas Zeiten war, macht das gar nichts. Man führt dann als erfahrener Spielleiter ne ad-hoc non-lethal Regel ein. Spielleiter sein, heißt nicht daß man sich stets sklavisch an jede Unsinns-Regel hält. Vor allem bei Old-School Spielen, die mehr Regellücken als ein Schweizer Käse haben ist dies ein Muß. Hier war schon damals und ist auch heute einfach mehr Improvisation gefragt.
 
AW: [LL] Der Tod kam nach 36 Metern ... und er wollte nicht gleich wieder gehen.

sieht mir ganz danach aus, als ob Zornhau hier einen ziemlichen Maniac als Spieler gehabt hat. Andererseits ist es doch auch klar, daß in situationen wie der Beschriebenen nichtlethale Treffer statt gleich einen einem tödlichen angebracht wären. Dh. die HPs werden abzogen aber regenerieren schnell wieder. Und wenn dies in den Regeln nicht vorgesehen ist, weil das Spielsystem schon alt zu Großpapas Zeiten war, macht das gar nichts. Man führt dann als erfahrener Spielleiter ne ad-hoc non-lethal Regel ein. Spielleiter sein, heißt nicht daß man sich stets sklavisch an jede Unsinns-Regel hält. Vor allem bei Old-School Spielen, die mehr Regellücken als ein Schweizer Käse haben ist dies ein Muß. Hier war schon damals und ist auch heute einfach mehr Improvisation gefragt.

Aber es war doch die Intention, mit den Old Skool Regeln zu spielen. Mit all den Konsequenzen.
 
AW: [LL] Der Tod kam nach 36 Metern ... und er wollte nicht gleich wieder gehen.

Ich habe es auch so verstanden, dass Zornhau sich an den Stellen, wo es Regeln gibt (wie im Kampf) an diese Regeln halten wollte.
 
AW: [LL] Der Tod kam nach 36 Metern ... und er wollte nicht gleich wieder gehen.

sieht mir ganz danach aus, als ob Zornhau hier einen ziemlichen Maniac als Spieler gehabt hat.
Ja. Das ist inzwischen aus anderen Runden bei anderen Spielleitern belegt (nWoD und Scion, soweit ich mitbekommen habe - immer DIESELBE Leiter: Umlegen von egal welchen NSCs, egal worum es eigentlich gerade geht).

Andererseits ist es doch auch klar, daß in situationen wie der Beschriebenen nichtlethale Treffer statt gleich einen einem tödlichen angebracht wären.
Nun, ich hatte ihn ja GEFRAGT, ob er den NSC ernsthaft angreifen möchte. - Was meinst Du, war seine Antwort? - Ich hatte ANGENOMMEN, daß er ihm nur waffenlos eine reinhauen wollte. - Was meinst Du, warum er mich dahingehend korrigiert hatte, daß er "natürlich mit dem Kampfstab" zuschlagen wollte.

Eine solche Situation ist eben alles andere als "klar". - Hier ist KEIN "nicht-lethaler" Treffer beabsichtigt gewesen.

In solch einem Falle, d.h. wenn der Spieler auf Nachfrage erklärt hätte, daß er natürlich den Jungen nur KO schlagen wolle, hätte ich KEINEN Angriffswurf machen lassen, sondern einfach den Jungen einen Rettungswurf gegen Versteinern/Lähmen (nehme ich als Auslegung der Funktion dieses Rettungswurfs auch immer für das Vermeiden von Ohnmacht) machen lassen. Bei Mißerfolg wäre der Junge KO gegangen.

Dh. die HPs werden abzogen aber regenerieren schnell wieder.
Diese Regel KENNT LL NICHT. - Der Junge war kein magisch-mythisches Monster wie ein Drache. Und er sollte sich nicht dem Angreifer unterwerfen.

Solch eine Änderung des Kampfsystems zu "nicht-tödlichen, schnell regenerierenden" Trefferpunkten ist eine SCHWERE ÄNDERUNG des Kampfsystems! - Das ist nichts, was man mal eben so als Ad-Hoc-Regelung aus dem Ärmel schüttelt, und schon garnicht, wenn man eine ANDERE Regelung bereits als Ad-Hoc-Regelung konsistent verwendet: Den Rettungswurf.

Und wenn dies in den Regeln nicht vorgesehen ist, weil das Spielsystem schon alt zu Großpapas Zeiten war, macht das gar nichts. Man führt dann als erfahrener Spielleiter ne ad-hoc non-lethal Regel ein.
NEIN! - Ad Hoc solche WEITREICHENDEN Regelungen einzuführen, ist verantwortungslos!

Die Spieler mußten sich beim Charaktererschaffen darauf verlassen, daß das Kampfsystem (die Regeln waren ja in der kostenlosen deutschen Fassung auch den Spielern, die sie haben wollten, vorab zugänglich) einfach GILT. und nicht einfach mal so krass umgekrempelt werden wird.

D&D/LL ist ein Spiel um MACHT und KONSEQUENZEN.

Normalo-NSCs haben KRASS wenige Trefferpunkte. Stufe 1 SCs auch. - Waffen sind zumindest auf der ersten und auch noch auf der zweiten Stufe in der Lage einen Charakter mit einem TREFFER auch sofort zu TÖTEN.

Ein SC mit 3 TP, der von einem Goblin mit Kurzschwert angegriffen wird, hat PRO ANGRIFF eine Chance von fast 30% zu STERBEN! - Das ist KRASS. Und das ist eine der HERAUSFORDERUNGEN an das SPIELERISCHE GESCHICK des Spielers solch eines SCs, um eben Kämpfe zu VERMEIDEN.

D&D ist nämlich entgegen des UNINFORMIERTEN Rufs ein "Tür auf, Monster tot, Schätze einsack"-Spiel zu sein, eher eines, bei dem die Herausforderungen nicht den SCs, somit nicht den Spielwerten überlassen werden, sondern die Herausforderungen an die SPIELER gehen.

Wer eine so geringe Chance hat eine Falle zu entschärfen wie ein Stufe 1 Dieb, der MUSS sich was einfallen lassen, diese Fallen-Herausforderung ANDERS zu bewältigen, wenn er nicht seinen Charakter eine "Ein-Wurf-entscheidet-über-Leben-und-Tod"-Entscheidung durch einen Prozentwurf machen lassen will - und den Charakter dabei eventuell verlieren will.

Spielleiter sein, heißt nicht daß man sich stets sklavisch an jede Unsinns-Regel hält.
Daß Angriffe mit TÖDLICHEN WAFFEN gegen Ungerüstete und Unbewaffnete mit deren TOD enden, ist für mich eine ausgesprochen SINNVOLLE Regel. - SEHR sinnvoll sogar.

Plausibel, stimmig, glaubwürdig.

Daß man mit einem schweren Zweihandprügel und enormer Stärke (Schadensbonus) einem Ungerüsteten und Unbewaffneten so eine reinhauen kann, daß er KEINERLEI echten Schaden davonträgt, das gehört für mich zu den für D&D völlig UNSTIMMIGEN Dingen.

D&D ist NICHT cinematisch-überkandidelt! - Die Charaktere sind NICHT Pulp-Fantasy-Helden, die unkaputtbar sind. - D&D ist NICHT das A-Team im Fäntelalter!
 
AW: [LL] Der Tod kam nach 36 Metern ... und er wollte nicht gleich wieder gehen.

Wie gesagt, war ja Dein Spiel und will Dir nicht reinreden, aber ich hätte es anders gelöst. Ich schätze mal es war selbst für Dich überraschend, daß das Spiel kippte und statt dem vorbereiteten Dungeon der Knast am Programm stand. :)

Ich weiß aus alter Zeit, daß gerade DnD (und daher auch LL) dermaßen viele Unsinnsregeln hatte, daß man als (guter) Spielleiter des öfteren brutal improvisieren mußte um überhaupt ein halbwegs vernünftiges Spiel daraus zu machen. Du hast das z.B. ja auch recht gut erkannt und bereits die 1st lvl minimum-LP von 1 auf 3 erhöht.

Natürlich gibt es noch eine ziemliche Anzahl anderer übler Artefakte aus alter Zeit in LL, ein Umstand das es für mich unspielbar macht, weil es mir einfach zu mühsam ist, das ganze Zeug welches ich nicht brauche, redundant finde, unfair den Spielern gegenüber ist oder einfach nur lächerliches Mickymausniveau hat, umzuschreiben. (was natürlich nicht heißt, daß ich Retrospielen negativ gesonnen wäre, aber ich hab keine Zeit mich mit sowas rumzuschlagen, wenn auf der anderen Seite die beinahe perfekten Systeme Minifantasy oder Savage Worlds auf mich warten)
 
AW: [LL] Der Tod kam nach 36 Metern ... und er wollte nicht gleich wieder gehen.

Wie gesagt, war ja Dein Spiel und will Dir nicht reinreden, aber ich hätte es anders gelöst.
Im Nachhinein fand ich die Abwicklung der Situation wirklich in Ordnung. - Der EFFEKT: ALLE Spieler der LL-Runden-Fortsetzungen spielen nun zum einen aufmerksamer und zum anderen ohne sich als "unantastbare SCs" mit "SC-Plot-Immunität" in der Spielwelt wie die letzten Menschen/Halbmenschen zu benehmen.

Ich bin daher mit der Wirkung der ersten, brutalen Ereignisse durchaus zufrieden.

Vor allem hätte das Einführen von lahmarschigen "nicht-tödlichen" Schadens-Regeln nicht nur diesen Effekt nicht gehabt, sondern der betreffende Spieler hätte garantiert NOCH MEHR wie ein Psycho-Killer im Ort gewütet.

Ich schätze mal es war selbst für Dich überraschend, daß das Spiel kippte und statt dem vorbereiteten Dungeon der Knast am Programm stand. :)
Ich kannte die meisten Spieler nur wenig, den Spieler des Chaos-Klerikers vorher überhaupt nicht. - Wenn man seine Spieler nicht oder nur wenig kennt, dann kann es einfach sein, daß man überrascht wird.

Ich habe solch ein Psycho-Killer-Verhalten von Spielern, die älter als vielleicht 14 Jahre sind bzw. die nicht schon angetrunken in die Spielrunde gekommen sind, seit JAHRZEHNTEN nicht mehr erlebt. - Und das auch nur in Con-Runden, wo man sich ja nach der Runde vermutlich nicht mehr über den Weg laufen wird.

Da dieser Spieler laut Aussagen anderer Spielleiter, die ihn schon in ihren Runden erlebt hatten, sich stets EXAKT GLEICH verhält - d.h. die Spielwelt samt allen NSCs "Tollschocken" geht, sehe ich das als unangenehmen Einzelfall.

Ich weiß aus alter Zeit, daß gerade DnD (und daher auch LL) dermaßen viele Unsinnsregeln hatte, daß man als (guter) Spielleiter des öfteren brutal improvisieren mußte um überhaupt ein halbwegs vernünftiges Spiel daraus zu machen.
Kann ich NICHT bestätigen.

Weder "dermaßen viele Unsinnsregeln", noch "des öfteren brutal improvisieren".

Die Regeln FUNKTIONIEREN. - Sie haben jedoch (teilweise absichtlich) "unterspezifizierte" Bereiche, die man als Spielleiter selbst ausfüllen muß. - Das führt zu einem sehr SPIELLEITERINDIVIDUELLEN Spiel. Und das ist nicht nur Absicht, sondern das ist geradezu eine der STÄRKEN dieser Art von Regeln.

AD&D hatte hingegen durchaus einige Inkongruenzen in den Subsystemen, die aber allesamt in den älteren B/X-Ausgaben nicht enthalten sind. (Kein Bedarf an Grappling/Pummeling/Overbearing-Subsystem auf W%-Basis und unabhängig von der Kampf-Treffertabellen-Progression z.B.)

Du hast das z.B. ja auch recht gut erkannt und bereits die 1st lvl minimum-LP von 1 auf 3 erhöht.
Das ist LL "by the book". - Wenn diese Option (wie ja auch die 4W6 niedrigsten Weglassen für die Attribute) nicht im LL-Regelwerk enthalten gewesen wäre, dann hätte ich sie auch NICHT verwendet.

Von Start auf Stufe 1 mit maximalen TP halte ich nichts. Wenn schon die Würfel vorgesehen sind, dann werden die Würfel auch verwendet.

Der Unterschied: Ein SC mit 1 TP beim Start ist bei JEDEM Treffer sofort tot. Der mit 3 TP ist bei FAST JEDEM Treffer sofort tot, spätestens beim zweiten, und sicher beim dritten. - So oder so ist somit JEDER Kampf ein tödliches Risiko für den SC.

Statt langdauernder BELANGLOSER und ERGEBNISLOSER AT-PA-Würfelorgien ist hier "EIN Wurf, ein LEBEN" das Prinzip. - Wie auch die ganzen Save-or-Die-Effekte, die selbst den höchsten Stufen von Charakteren unabhängig von deren TP-Anzahl einfach so das Licht ausblasen können.

Ich kann aus den bislang weiter gelaufenen Runden sagen, daß die SPIELER deutlich findiger spielen, als ich es aus D&D-Runden nach anderen Regelsystemversionen (namentlich D&D 3E und 4E) kenne. Die SPIELER sind es, an die sich das Spiel wendet. Herausforderungen gehen an den SPIELER, der sie findig und - oft gesünder für den SC - über Ausspielen und trickreiche Lösungen bewältigen muß, statt ein Problem einfach "wegzuwürfeln".

Und was auch wichtig ist: D&D 3E und 4E gehen von den Fantasy-SWAT-Teams aus. Einer Handvoll SCs, die KEINE HILFE außerhalb der SC-Gruppe nötig haben (dürfen!), um die quantitativ angepaßten Herausforderungen zu schaffen.

LL (und B/X-D&D, aber auch AD&D 1st Ed.) geht davon aus, daß man sowohl Gefolgsleute (nähere Vertraute mit Anteil an EP und Schätzen), sowie Waffenknechte und Spezialisten ANHEUERT. - Irgendwo muß ja auch das Geld, das man aus den Dungeons holt, unter die Leute gebracht werden.

Ein D&D-Spieler der alten Regelfassungen ist es gewohnt NICHT alleine, sondern mit Gefolge auf seine Abenteuer auszuziehen. Gefolgsleute sind so loyal wie es das Charisma des SC vorgibt (soviel zum Thema "Charisma ist Dump-Stat"! - mieses Charisma und man hat eben WENIGE Gefolgsleute, die auch noch WENIG LOYAL sind). Zudem natürlich Waffenknechte, Fackelträger, bei Adeligen deren Leibdiener, bei Magiern der eine oder andere Lehrling, der die Drecksarbeiten erledigen muß, usw.

Ein D&D-SC ist selten mal wirklich alleine. - Eine D&D-Gruppe kommt mit GEFOLGE.

Das führt zu reichlich Rollenspiel mit diesen Gefolge-NSCs, die ja auch wiederum Beziehungen untereinander haben werden.

Solche Gefolgsleute, Mietlinge, Spezialisten (oder je nach Setting auch mal Sklaven) BEREICHERN das Spiel und sie erhöhen die Überlebens-Chance für die SCs, da bei Kampfszenen auch mal einer der NSCs statt eines SCs einen Treffer kassieren wird. - Red Shirts. Was wäre Star Trek ohne solche NSCs, die Hinweise darauf geben sollen, wie verdammt gefährlich die Situation gerade ist?

Spieler, die nur gewohnt sind, daß sich ihre unkaputtbaren neuen D&D-SCs durch auf sie maßgeschneiderte "Begegnungen" durchmetzeln können, erleben bei altem D&D ihre Überraschungen. - Allein diese so unterschiedliche Ausrichtung macht es eigentlich zu so unterschiedlichen Spielen wie Call of Cthulhu und Ghostbusters.
 
AW: [LL] Der Tod kam nach 36 Metern ... und er wollte nicht gleich wieder gehen.

Bitte mehr davon.
Beste Unterhaltung.
 
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