Multiplayer LiteBringer - Rollenspiel auf Blockchain-Basis

Skar

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Hui, ingame-Items über eine Blockchain zu protokollieren und so jederzeit den Besitzer eindeutig zuzuordnen, kam mir vor einiger Zeit schon mal in dem Sinn.
Aber das hier: LiteBringer: CipSoft startet Blockchain-Spiel - GamesWirtschaft.de

geht weit darüber hinaus. LiteBringer ist ein Online-Rollenspiel auf Basis der Kryptwährung Litecoin. Jeder Spielzug soll dabei in der Blockchain protokolliert werden (erworbene Ausrüstung, erledigte Quests, freigeschaltete Talente, etc.) und gleichzeitig einen monetären Wert zugeordnet bekommen. So ist dann alles untereinander frei mit 'Echtgeld' (Kryptowährung) handelbar und so kann eben auch ein sehr erfolgreicher Charakterbuilt oder Spielprogress hohe monetäre Werte erzielen.

 
Ich bin hin und her gerissen, ob ich den Eingangsbeitrag gleich MELDEN soll, oder ob ich noch warte, was andere zu dieser DURCH UND DURCH UNSERIÖSEN SCHEISSE zu schreiben haben.
Buzzword-Bingo mit Abzockerei verknüpft - das ist mal "Innovation pur".
Ich dachte, Online-GLÜCKSSPIEL sei nur in Schleswig-Holstein legal?
 
Ich nehm das erstmal als ein deutliches "Gefällt mir nicht." ;)

Eine Blockchain als dezentrales Zuordnungsstelle für ingame-Items finde ich jetzt keine schlechte Idee, da sie ja Acccountklau oder illegalen Accountverkauf eben verhindern kann.

Jetzt direkt auf eine Cryptowährung zu setzen, statt nur auf die Technik der darunter liegenden Blockchain finde ich zumindest interessant.
Sicher kann das im worst case Auswüchse haben, die man eigentlich gar nicht sehen wollte. Aber erstmal ist es denke ich ein Experiment, dass man beobachten kann.

Wie genau nachher die Kopplung an den Litecoin aussehen soll, weiß ich nicht, ebesonso wenig wie hoch die monetären Werte sein werden, die dabei erreicht werden können.
Litecoin basiert ja auf dem "proof of work", also "mining". Ob das im Spiel oder durch das Spiel auch Berücksichtigung findet, ist mir ebenfalls unbekannt. Vielleicht kommt ja Cipsoft hier sozusagen nur als Händler daher.
 
@Zornhau, was hat Blockchain mit Glücksspiel zu tun? Mal so gar nichts.

Eine Blockchain als dezentrales Zuordnungsstelle für ingame-Items finde ich jetzt keine schlechte Idee, da sie ja Acccountklau oder illegalen Accountverkauf eben verhindern kann.
Mööp. Falsch. Ich brauch nur dein Claim, und schon hab ich deinen Account. Crypto stehen ist einfacher als eine EC Karte klauen. Und du weisst nie, wem das gehört da alles absolut anonym ist.
 
Mööp. Falsch. Ich brauch nur dein Claim, und schon hab ich deinen Account. Crypto stehen ist einfacher als eine EC Karte klauen. Und du weisst nie, wem das gehört da alles absolut anonym ist.
Ich würde dir ja fast glauben, da du hier der Hüter des Feuers und Member #1 bist. Aber nee. :)

Um ne Blockchain zu fälschen, müsstest du schon 50% der Blockchain umschreiben. Wird nicht klappen.

Natürlich könntest du jemanden überfallen, Wallet und ID oder Wiederherstellungsphrase des Users klauen, aber das ist ja ne ganz andere Nummer.
 
Um ne Blockchain zu fälschen, müsstest du schon 50% der Blockchain umschreiben. Wird nicht klappen.
Da sprach ich nicht von.
Natürlich könntest du jemanden überfallen, Wallet und ID oder Wiederherstellungsphrase des Users klauen, aber das ist ja ne ganz andere Nummer.
Und das ist sau einfach, und nein. Ich brauch nicht mal Wallet ID und Phrase. In der Regel werden die via XSS durch Fishing abgefagen. Gerade bei Blockchain ist das am einfachsten, da es nicht den einen Endpunkt gibt, da faked man schnell mal einen Absenderserver und fängt alles ab.
 
Die Blockchain zu manipulieren ist einfacher, als man gemeinhin denkt. Wenn etwas ein paar Blöcke tief in der Chain ist, ist es einigermaßen sicher, daß es nicht mehr verworfen wird. Der Großteil der Manipulationen findet aber schon an der Stelle statt, an der die Transaktionen in die Blockchain kommen. Ein Stichwort hier ist "Frontrunning". Eine gute Strategie dagegen zu finden ist ähnlich schwierig, wie Account Diebstahl zu verhindern.
Ein grober überblick, was da passiert: IDR gibt es mehr Transaktionen die aufgenommen werden sollen als es Platz im nächsten Block gibt. D.h. es gibt einen Wartebereich von Transaktionen. Die sind mehr oder weniger öffentlich einsehbar und können analysiert werden. Wenn ich also eine Transaktion finde, in der steht: Hoffi lootet "Legendäres Schwert der Trollbändigung", dann kann ich einfach meine eigene Transaktion erstellen: "Cryn lootet "Legendäres Schwert der Trollbändigung". Oft gibt es für Miner eine Belohnung dafür, daß sie Transaktionen in den nächsten Block aufnehmen. Ich sehe auch die Belohnung für Hoffis transaktion und brauche jetzt nur eine etwas höhere Belohnung auszusetzen, damit meine Transaktion bevorzugt wird. Weiterhin wäre es für mich hilfreich, wenn ich gute Beziehungen zu einem großen Miner habe, der einfach meine Transaktionen bevorzugt aufnimmt und Transaktionen, die meinen Interessen entgegenstehen einfach ignoriert. Es gibt nämlich keine Regeln, nach denen Transaktionen aufgenommen werden müssen. Das ist aufgrund der dezentralen Struktur schon mal schwer durchsetzbar, denn es kann ja schon rein technisch passieren, daß eine Transaktion zwar irgendwo auf der Welt schon existiert, aber noch nicht zu dem Miner übertragen wurde, der gerade einen neuen Block berechnen will.
Das ist alles nicht theoretisch, daß passiert aktuell schon und wird ausgenutzt - angefangen bei Crypto-Kitties auf Etherium, wo Leute die Geburtshilfe-Transaktionen identifizieren und eigene Transaktionen mit leicht höheren Reward einstellen, um die Geburtshilfe-Belohnungen abzugreifen.

Blockchain scheint auf den ersten Blick eine gute Lösung für eine Menge Probleme zu sein, aber man tritt sich damit eine Menge anderer schwer bis unlösbarer Probleme ein, besonders wenn man auch bösartige Akteure hat.

Ein Artikel zu dem Thema:
Ich hatte auch irgendwo mal eine schöne Übersicht über tatsächlich praktikable (und damit auch ausgeführte) Manipulationsmethoden für Blockchain, finde den aber nicht mehr.

Aus meiner Sicht scheint es einfacher, den Spiele-Server ordentlich abzusichern und für den Fall der Fälle ein ordentliches Audit-Log zu führen, als das ganze in eine Blockchain zu packen.
 

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