Lebensgeschichte: Sanguis de Alá, der Endlose Wanderer

Sanguis

Sanguis de Alá
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Sanguis de Alá wurde als Erstgeborener und damit rechtmäßiger Erbe des Hauses Feenflügel zu Aríuvel geboren. Damit ist sein Ursprung nicht in den Ländereien der Neuen Hoffnung zu suchen, sondern auf dem südlichen Kontinent, welcher den Überlieferungen der Elfen nach das versprochene Immerdar bereithält. Die Gelehrten sind sich uneins darüber, ob Immerdar identisch ist mit der Heimat der westlichen Elfen, zu denen unter anderem Freako Lainvendil, der Kriegerpoet, gehört. Nichtsdestotrotz scheinen ausser Sanguis nur eine Handvoll von alten Elfen die Wahrheit hinter den Überlieferungen zu wissen, und sie scheinen nicht bereit dieses Wissen bereitwillig weiterzugeben. Der Vorsteher des Hauses Feenflügel war die Mutter von Sanguis. Über seinen Vater erzählte man ihm nur, dass er bei einem der Kriege gegen die grauen Orks der Steppe den Heldentod gestorben sei.

Den Großteil seiner Jugend wurde Sanguis von den Priestern und Gelehrten der Stadt Aríuvel in den verschiedensten Disziplinen, welche einem Herrscher gebüren erzogen. Nicht nur mit dem Schwert sollte der junge Elf sein Reich später führen können, auch die Schreibkunst und wesentliche Grundlagen der Magie wurden ihm vermittelt. Sanguis erwies sich als gelehriger Schüler, doch begegnete er vielen der ihm vermittelten Konzepten mit Argwohn und zum Teil offener Geringschätzung. Diese Geisteshaltung verstärkte sich nur noch, nachdem seine Mutter eines unvorhersehbaren Todes starb und Sanguis, für einen Elfen noch immer jung, die Herrschaft des Hauses Feenflügel übernehmen sollte. Just an jenem Tag, als Sanguis feierlich die Insignien des Hauses, das Schwert Illíud, überreicht werden sollte, wurde die Ratshalle von Aríuvel von Verrätern gestürmt und der hohe Priester des Mond Tempels gab bekannt, dass Sanguis nicht der rechtmäßige Erbe des Hauses Feenflügel sei.

Der überraschte Sanguis wurde festgenommen und musste hilflos mitansehen, wie eine dunkle Gestalt die Ratshalle betrat. Es war ein schwarzhaariger Elf, der Sanguis bitter anlächelte und dann langsam auf den Hohenpriester zuging, ihm das Schwert entriss und ihn dann mit einem gewaltigem Hieb niederstreckte. Dann klärte er genüßlich die Anwesenden darüber auf, dass er Zarkovian de Alá wäre. Rechtmäßiger Herr über das Haus Feenflügel und Mitglied der Dunkelelfensekte vom tiefschwarzem Abgrund. Diese Sekte hatte auch schon den Hohenpriester korrumbiert, doch wurde der Verräter schließlich selbst verraten.

Zarkovian wies die von ihm gedungenen Wächter an Sanguis in den tiefsten Kerker der Stammburg des Hauses Feenflügel zu werfen, doch gerade als sie den jungen Elfen abführen wollten, stürmten loyale Wächter unter der Führung eines unbekannten Wanderers die Versammlung. Ein erbitteter Kampf zwischen den Dienern der Dunkelelfen und den loyalen Wachen begann, in welchem keine Seite die Oberhand gewinnen konnte. Der mysteriöse Wanderer stellte Zarkovian zum Kampf, welcher ihn anscheinend schon erwartet hatte. Beide Elfen fügten einander schwere Verwundungen zu, doch konnten sie einander nicht unterwerfen. Mit letzter Kraft öffnete der graue Elf ein Portal, welches ihn und Zarkovian verschlang. Bevor die beiden jedoch ins Unbekannte verschwanden rief der graue Elf Sanguis noch einige Worte zu, welche das Leben von Sanguis noch mehr durcheinander bringen sollten. "Drei himmlische Brüder/ verdammt einander zu richten/ In einem fernem Land/ Erwarte den Kampf!"

Mit dem Tod ihres Anführers verschwand die Kampfmoral der Dunkeklelfen und sie ergaben sich schließlich. Ein hoher Blutzoll war durch diesen Kampf gefordert worden, und nicht wenige Angehörige des Hauses Feenflügel hatten in dem Tumult ihr Leben gelassen. Doch noch hatte sich nicht alles ereignet. Der Hohe Rat von Aríuvel musste trotz des Verrates des Zarkovian zugeben, dass man nicht sicher seien konnte, dass Sanguis de Alá der legitime Erbe des Hauses Feenflügel wäre. So wurde der Besitz des Hauses dem Rat unterstellt und Sanguis blieb nichts anderes übrig, als sich dem Orden des singenden Schwertes anzuschließen.

Die Worte des grauen Wanderers ständig im Ohr begann Sanguis sich die nächsten Jahre und Jahrzehnte immer mehr von der Welt und dem Orden abzukapseln. Er konzentrierte sich nur noch darauf seine Fähigkeiten im Kampf zu verbessern. Angeblich machte er in dieser Zeit viele Reisen auf dem südlichem Kontinent und lernte einige Techniken und magische Fertigkeiten, welche von den Elfen normalerweise als häretisch gebranntmarkt worden sind.

Eine lange Zeit war vergangen, bis sich im Leben des Sanguis wieder etwas änderte. Er lernte eine bezaubernde Elfe während eines Zuges zur östlichen Grenze von Aríuvel kennen und die beiden verliebten sich. Erst schien es so, als würde die kalte Schale, welche Sanguis um sich gelegt hatte langsam erweichen, doch die Truppe des Ordens geriet in einen Hinterhalt und wurde aufgerieben. Nur ein Bote wurde am Leben gelassen, der im Namen der Nebelorken berichten sollte, dass man Aríuvel schleifen sollte, falls nicht jährlich ein Tribut von mehreren tausend Pfund Gold gezahlt werden sollte. Man nahm an, dass Sanguis und seine Geliebte auf dem Schlachtfeld zurückgeblieben wären und man fand keine Spur von ihnen. Aríuvel beugte sich den Tributsforderungen der Orken und zahlte. Die Hochzeit von Aríuvel war beendet.

Drei Jahre später an einem kalten Wintermorgen fand man den Kopf des Orkenführers auf einem Speer gespiesst auf der Mitte des Marktplatzes von Aríuvel. Daneben stand Sanguis. Doch schien er merkwürdig gealtert zu sein. Ein seltsames Feuer brannte in seinen Augen und an seiner Seite hing Illíud, das Fadenschwert. Jenes Schwert, welches man für verloren hielt, seit Zarkovian von dem Portal verschlungen war. Das Volk jubelierte und man fragte ihn, welchen Wunsch er für diese Heldentat forderte. Sanguis sprach knapp und kalt. Er wollte vier Nebelschiffe und genug Vorräte um das weite Meer nach Norden zu überqueren. Er wollte die Ländereien der Neuen Hoffnung erreichen.

Man versuchte ihn davon abzubringen, bat ihm die Herrschaft über das Haus Feenflügel als Versöhnung an, doch Sanguis blieb eisern. Letztlich mussten sie sich seinem Wunsch fügen, denn es war das verbriefte Recht eines Helden dem Rat eine Forderung zu stellen. Und so machten sich vier der grauen Nebelschiffe auf den Weg in die Ländereien der Neuen Hoffnung. Doch die Fahrt über das weite Meer ist unsicher und riskant. Die Zeit dort verläuft anders und so begann man langsam in Aríuvel Sanguis und seine Geschichte zu vergessen. Als das Land hinter ihnen verschwunden war lächelte Sanguis.

Nach einer langen Zeit erreichten drei der vier Schiffe die Ländereien der Neuen Hoffnung. Das Land lag im Sterben, denn die Titanen, uralte Geschöpfe, hatten es in ihren Kriegen verwüstet und nur schwerlich hatten es die Völker damals geschafft sich ihrer Rolle als Spielball der Titanen zu erwehren. Sanguis sandte sein Gefolge aus, ein Gebiet zu finden, in dem sie siedeln konnten. Er selber durchwanderte das Land und betrachtete diese für ihn neue Welt. Doch sein Schicksal verfolgte ihn weiter. Es hatte den Anschein, dass die Dunkelelfen vom tiefschwarzem Abgrund auch hier ihre schwarzen Fänge ausgestreckt hatten. In der Stadt Shoryaka hatte ihre Suche nach Macht und Einfluß Erfolg. Die Elfen, die diese Stadt bevölkerten waren schon immer ein besonders kriegerisches Volk. Unter dem Einfluß des Kult des Abgrunds wurden sie zu einer Plage des Landes und nur noch die Blutelfen genannt.

Zu Beginn des neuen Zeitalters, einem Zeitalter, das aus den Schatten der Titanen heraustrat, sammelte Sanguis seine Gefolgsleute und schloss Bündnisse mit einigen durch die Blutelfen ins Exil vertriebenen Fürsten. Zusammen wurde Shoryaka geschwind eingenommen und Sanguis errichtete von hier aus ein neues Reich. Schnell musste er merken, dass Bündnisse und Verträge einer der wenigen Wege waren auf dem politischem Spielfeld der Ländereien zu überleben. Sanguis führte sein Volk in den Schutz des Fürstentums der erhabenen Elfen von Valinor, unter der Führung des weisen Celdors.

Dort lernte er viele legendäre Recken kennen und lernte viel über seine neue Heimat. Die Sonne der Zeitalter hob und senkte sich, und Sanguis blieb bei den erhabenen Elfen von Valinor. Doch kein Bund ist von Ewigkeit. Der graue Elf erschien ihm erneut und enthüllte ihm seinen wahren Namen: Synkarian de Alá. Er weihte Sanguis ein, dass das Leben aller drei Brüder an einem einzigem Schicksalsfaden verbunden war. Doch nur eine Seele hatte das Anrecht darauf den Faden zu Ende zu führen. Es würde sich im Kampf entscheiden, welche der Seelen den Faden de Alá beherrschen würde. Zarkovian war den dunklen Mächten des Abgrunds verfallen, während Synkarian sich als Wahrer eines instabilen Gleichgewichtes verstand. Er würde warten, bis Sanguis sich für eine Seite entschieden hätte. Sanguis fragte ihn noch, ob seine Entscheidung schon vorgezeichnet wäre, aber Synkarian erwiderte nur ein Lächeln. Die Antwort würde Sanguis selbst herausfinden müssen.

Als wären diese Enthüllungen noch nicht genug, verschwanden langsam auch die alten Fürsten der Aratar Edhil nach Norden. Dort erschien ein neuer Bund, der sich Hüter der Drachen der Abenddämmerung nannten. Ohne die alten Leitfiguren der Aratar Edhil strömte das Chaos nach Valarion und Verräter mischten sich unter die Mitglieder des Rates. Angewidert von der Heuchelei und Feigheit verlies Sanguis de Alá die hohe Stadt Valarion und machte sich auf die Suche nach einem anderem Fürstentum.

Der Orden des Myrddraal, ein Verbund mehrerer, kleinerer elfischer Fürsten bot Sanguis de Alá schließlich Aufnahme. Schnell diente er sich in der Hierachie des Ordens hoch und gehörte bald schon zu den Regenten mit großem Einfluß auf den Orden. Doch gerade in dieser Zeit ergab es sich, dass ein Orkstamm, die Lehrmeister der Verdammnis, sich aufmachten, den gesamten Orden zu unterwerfen. Angestachelt wurden sie von einem jungem Orksführer namens iShvara. Viele anderen Stämme biederten sich den Lehrmeistern an und zogen gegen Myrddraal. Viele Ordensritter fielen, doch überstand man gemeinsam die Krise und für jeden Elfen starb ein Ork. Am Ende war dieser Krieg ergebnislos und ein Patt zwischen Myrddraal und den Götzen der Orks.

Doch der Krieg währte solange, dass ein neues Zeitalter über den Ländereien der Neuen Hoffnung hereinbrach. Der Orden des Myrddraal verlor an Anhängern und aus einem Bund von Kriegern erwuchs eine Gilde von Händlern. Abtrünnige gründeten tief im Süden das Reich der Schwarzen Klingeg und verbrüderten sich mit den Orken, welche sie einst noch befehdeten. Unzufrieden mit dieser Entwicklung machte sich Sanguis erneut auf die Suche nach einem Ziel. Im hohen Norden fand er einen Orden von strahlenden Rittern und Paladinen, welche der Göttin Cyrra dienten. Sanguis schloss sich ihnen an und erweiterte das Gebiet des alten Elfenhofes, welcher während des Myrddraalkrieges vernichtet wurde.

Der Orden der Cyrra kämpfte tapfer gegen das Böse und unterwarf mehrere Orkstämme, darunter die berüchtigten Horden Mephistos und schließlich auch die Legion der Verdammnis unter Führung von Sadrak Whassoi, dem Sohn des iShvara. Auch stand der Orden den Unterdrückten bei und kämpfte an vielen Fronten gegen die Diener der Finsternis. Sanguis hatte zwar sein verschlossenes und düsteres Wesen behalten, aber er war jetzt auf der Seite des Lichtes und hatte so seinen Weg gewählt.

Eines Nachts erschien ihm erneut Synkarian und erklärte ihm, dass der Tag der Entscheidung kurz bevorstehen würde. Doch die Ländereien der Neuen Hoffnung wären nicht mehr die Spielfläche für den Kampf zwischen den Brüdern. Stumm nickte Sanguis ihm zu. Er wusste, dass die Zeit gekommen war.

Am Ende des Zeitalters, nachdem Sanguis mit einigen befreundeten Fürsten auf die Suche nach Freako Lainvendil gegangen war, verschwand der Elf aus Aríuvel spurlos. Sein schwarzes Pferd fand man herrenlos in der Nähe eines großen Felsens, welcher als Krähenfels bekannt war. Niemand vermochte zu sagen, wohin Sanguis verschwunden war.

Und es scheint, als wäre eine weitere Legende aus den Ländereien der Neuen Hoffnung verschwunden.
 
was soll ich sagen, auf ne überishtliche biographie hab ich von dir schon immer gewartet ;)

was mir aber auffällt: du hast sehr oft nen wechsel in der story von den stellen die du detailliert beschreibst und denen wo du einfach nur drüberrutschst.

ansonsten: gut geschrieben und durchaus lesenswert für kenner der geschichte :D
 
was mir aber auffällt: du hast sehr oft nen wechsel in der story von den stellen die du detailliert beschreibst und denen wo du einfach nur drüberrutschst.

EIn paar von den Stellen will ich ja nochmal als eigenständige Geschichte machen, und da will ich ja nicht alle Handlungselemente vorwegnehmen.
 
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