kunstvolles Rollenspiel

AW: kunstvolles Rollenspiel

Die interaktive Darstellungen im Media Player, wenn man einen Musik Bildschirmschoner laufen lässt, sind nichts weiter als von irgendwem geschriebene Formeln. Das diese Formeln mit einem Ton als Wert gefüttert teilweise richtig schön sein können und selbst mit runtergedrehter Musik (manchmal) faszinieren können... ich finde das KANN Kunst sein. Nicht immer, nicht jeder Filter, aber manche schon.
Und es ist nichts weiter als Mathe.

Es gibt Formeln (mathematische) die auch ohne Computer und visuelle Umsetzung fesseln können. Einfache Formeln, die nur als wenigen Variablen bestehen und doch SO viel beschreiben. Ich gebe zu, das gilt nicht für mich, aber es gibt eine GROSSE Menge an Mathematikern, die diese Formeln als Kunst bezeichnen und auch sogar einige (Mathe)Laien, die von normaler Kunst Ahnung haben und die Formeln nicht verstehen, aber akzeptieren, dass es diese Formeln Kunst sein können.

Es gibt NICHTS (vorrausgesetzt dass man es mit Hingabe und Leidenschaft betreiben kann), dass nicht irgendwer für Kunst hält. Und genau das ist das witzlose an solchen Threads.

Rollenspiel ist Kunst. Mathe ist Kunst. Sex ist Kunst. Nichts tun ist Kunst. Selbst Schlafen kann Kunst sein.
Wichtig ist nur: Was ist für MICH Kunst?
Diese Frage mag man mit steigenden Wissen über das "Kunst"objekt und die Methode anders beurteilen (man kann Kunst also lernen) aber hier und jetzt in diesem Augenblick kann das jeder nur für sich selbst beurteilen.
Also wie VIEEEELE andere hier und in anderen Threads über dasselbe Thema schon geschrieben haben:
Rollenspiel ist maximal Kunst für die jeweilige Gruppe, Außerhalb davon geht die Wahrscheinlichkeit gegen 0%.
 
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@ Iolet

Halten wir fest... wir beide haben Grund verschiedene Vorstellungen von Kunst. Für mich ist dieses Quadrat keine Kunst und für mich ist auch jemand der 2 Häuser identisch einrichtet und eine "performance" darin macht und das Kunst nennt lediglich ausdruck des Umstandes das heutzutage jeder der eine Kunsthochschule besucht sich Künstler nennt und was er tut kunst nennt.

Ich wette irgendwo gibt es einen "Künstler" der in einem Glaskasten auf das Klo geht und behauptet das sei Kunst. Und ich wette das es mindestens 10 Leute die sich für so (pseudo)intellektuell halten das sie das auch als Kunst bezeichnen.

Auch wenn ich selbst ein verkappter möchtegern Schriftsteller bin, würde ich das was ich tue nicht als Kunst bezeichnen. Mit den Geschichten will ich Leute unterhalten, ich mache Unterhaltung, keine Kunst. Ich kenne aber viele Leute, auch im Schriftsteller Zirkel hier in der Region, die glauben was sie da machen Kunst sei und es Kunst nennen.

Es gibt nicht grundlos den Ausdruck: Kunst liegt im Auge des Betrachters. Leider ist der Großteil der Kunst des Kaisers neue Kleider.
 
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Ein mathematischer Beweis braucht ebenfalls eine gute Idee und die kreative Fähigkeit diese Umzusetzen
Nein. Er braucht eine Idee und logische Fähigkeiten, diese Umzusetzen.
Auch wenn viele Schulmathematiker es mit Kreativität versuchen - bleib mir damit weg, ich studier Mathe.

Mathemaktik kann sehr kreativ sein, aber kaum beim Beweisen, sondern eher innerhalb der Axiomatik. Da ist meist nur knallharte Logik verlangt.
Ich definiere Kunst als Muße + kreative Ausführung
Beweise = Muße + logische Ausführung

Und es gibt einige unglaubliche Beweisansätze (Muße), die durchaus einen Kunstbegriff rechtfertigen könnten und bei denen es mir vor Staunen die Sprache verschlägt.

Kein Katze hat zwei Schwänze.
Eine Katze hat einen Schwanz mehr als keine Katze.
=> Eine Katze hat zwei Schwänze.
Uaaaaaah, bei der logischen Folge kräuseln sich mir die Nackenhaare.
Soll ich dir tatsächlich erklären, warum das falsch ist?

Na gut:
1) Menge aller Katzen mit 2 Schwänzen = leere Menge
2) Eine Katze hat S*0+1 Schwänze (S ist die Menge der Schwänze einer Katze)
=> S=S*0+1
=> S=1
=> Eine Katze hat einen Schwanz
Der Widerspruch folgt aus einer schlechten sprachlichen Formulierung.
Das obere "keine" bedeutet "es gibt keine (Katze mit zwei Schwänzen)", dass untere bezieht sich auf die Zahl 0.
Also:
Das obere "keine" bezeichnet eine Menge, das untere eine Zahl. Das gleich zu setzen ist mathematischer Unsinn.

Setzen. 6.:headbang:
 
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Das hier ist genau das was ich meine, es ist nur genial, wenn das ein gefeierter Pianist macht.
Würde jeder andere das machen, wäre es einfach nur blöd...
Unser Musiklehrer hatte es uns damals in der Schule vorgespielt.
Die meisten haben sich nur gewundert wann der anfängt - aber ein paar haben es eben doch verstanden. Manchmal versteht das Publikum die Kunst halt nicht.
Aber Kunst soll bewegen, nicht nur begeistern.
Wenn es provoziert oder verstört, dann war die Aufführung ebenfalls ein Erfolg.

Oder bei den zwei Häusern... Was denkst du eigentlich wieviel aufwand es ist zwei identlische Häuser zu bauen, lauter Zwillinge zu finden, etc. Sicherlich hat der Künstler dazu keine ausbildung zu Architecten gebraucht, aber er hat Zeit, Geld und wahrscheinlich auch die ein oder andere schlaflose Nacht in das Prjekt investiert, bis es schließlich fertig war. Es bleibt dadurch harte Arbeit...

Wie schwer ist es denn, zwei exakt gleiche Häuser zu finden. Gib mir eine Minute Zeit. Das spielt doch gar keine Rolle. Die Idee ist genial, kreativ, neu, faszinierend - scheiß egal ob das viel oder wenig Arbeit ist.
Du nimmst zwei gleiche Häuser und kaufst jedes Möbelstück zweimal. Außerdem brauchst du 2 Schauspieler-Zwillingspaare, die dann natürlich ihre Rollen einstudieren - aber der Künstler hat bei der praktischen Umsetzung des Projekts wohl die wenigsten Arbeit.
Das meiste geht für die Ausarbeitung der Idee drauf - also für einen kreativen Vorgang, nicht für einen handwerklichen.

BtT:
Beim Rollenspiel ist das genauso: Die meiste Zeit vergeht bei der Vorbereitung des SLs.

Georgios schrieb:
Allerdings habe ich zunehmend weniger für solche Sachen übrig, je spezieller und exklusiver das Publikum ist, das sich diese Dinge noch erschließen kann.
Was ja nicht schlimm, sondern in der Natur der Sache begründet ist. Manche Kunst richtet sich eben an eine spezielle Zielgruppe, das ist aber weder in der modernen Unterhaltungsindustrie noch im Rollenspiel anders - da versteht eben auch nicht jeder alle Anspielungen, die speziell auf die Gruppe ausgerichtet sind.
Das macht das kunstwerk allerding nicht schlechter oder kunstloser, sondern lediglich speziell und individuell.

Ich wette irgendwo gibt es einen "Künstler" der in einem Glaskasten auf das Klo geht und behauptet das sei Kunst.
Ich stimme ihm zu.
 
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Das meiste geht für die Ausarbeitung der Idee drauf - also für einen kreativen Vorgang, nicht für einen handwerklichen.


Das macht das kunstwerk allerding nicht schlechter oder kunstloser, sondern lediglich speziell und individuell.
(Hervorhebungen durch mich.)

Kognitive Dissonanz, anyone?

Und da ja irgendwie auf ethymologische Aufarbeiung von Begriffen stehst, mal ein kleiner Denkimpuls:

Kunst - Können - Kenntnis.

Grüße
Hasran
 
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Nein. Er braucht eine Idee und logische Fähigkeiten, diese Umzusetzen.
Auch wenn viele Schulmathematiker es mit Kreativität versuchen - bleib mir damit weg, ich studier Mathe.
Wow, du auch?

Mathemaktik kann sehr kreativ sein, aber kaum beim Beweisen, sondern eher innerhalb der Axiomatik. Da ist meist nur knallharte Logik verlangt.
Ich definiere Kunst als Muße + kreative Ausführung
Beweise = Muße + logische Ausführung
Naja, ein Beweis kann durchaus sehr kreativ geführt werden, du hast natürlich recht, dass man die Logik braucht um überhaupt einen Beweis führen zu können, aber ist so als würde man sagen ich brauche Farbe um ein Bild zu malen...
Ich denke dir sollte klar sein, dass ich hier nicht von irgendwelche trivialen Induktionsbeweisen gesprochen hab.

Und es gibt einige unglaubliche Beweisansätze (Muße), die durchaus einen Kunstbegriff rechtfertigen könnten und bei denen es mir vor Staunen die Sprache verschlägt.
Danke, genau die meinte ich...
Du ordnest so was also unter Muße ein. Definere mal was kreative Ausführung ist.

Soll ich dir tatsächlich erklären, warum das falsch ist?
Nein, sollest du nicht, das weiß ich selber.
Du hast nur den Punkt, den ich machen wollte (wahrscheinlich nicht gut gemacht hab) völlig missverstanden...

Natürlich kann ich definieren, das alles was ich mache Kunst ist.
Ich betreibe Rollenspiel, demnach ist das Kunst...

Das bringt einen nur nicht weiter bzw. ist nicht konstruktiv.

Aber was uns weiterbringen könnte, ist wenn du mal beschreibst in welche Kunstrichtung du Rollenspiel einordnest.

Setzen. 6.:headbang:
Bist du sicher, dass du nicht Mathe auf Lehramt studierst? ;)
 
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Ioelet schrieb:
Veto.
Die Fähigkeit ein Musikstück (Kunst) auf einem Instrument wiedergeben zu können, ist nicht unbedingt eine künstlerische Aktivität. Sonst würde auch eine Stereoanlage sich künstlerisch betätigen.
Ioelet schrieb:
Themaverfehlung. Setzen. 6.
Darum ging es doch gar nicht. Es ging nicht um das handwerkliche können oder den kreativen Impuls des einzelnen Musikers sondern um die kreative und handwerkliche Leistung die hinter der ganzen Aufführung steht.
Und die ist beträchtlich.

Ioelet schrieb:
Kunst muss nicht unbedingt mit besonderen handwerklichen Fähigkeiten einhergehen. Picassos Kunst ist nicht deshalb so berühmt, weil er handwerklich gut malen konnte.
Ioelet schrieb:
Themaverfehlung. Setzen. 6.
Doch genau das ist sie. Picasso hatte ausgezeichnete handwerkliche Fähigkeiten. Das konnte man gut bei seinen Frühwerken sehen. Und er hat sich trotzdem der Erwartungshaltung verweigert und einen ganz eigenen und völlig neuen Stil geschaffen. Bei dem er althergebrachte Ansprüche und Ideen an und von "Kunst" und "Malerei" völlig ausgehebelt und neu geschaffen hat.


Sind deine Rollenspielrunden ähnlich? Meine nicht.
 
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Womit habe ich das verdient? Ioelets Kunstdefinition ist wurmstichig (und lockt am Ende noch irgendwelche XXX an).
 
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Womit habe ich das verdient? Ioelets Kunstdefinition ist wurmstichig (und lockt am Ende noch irgendwelche XXX an).
Da wollte ich ja eigentlich auch noch einen Thread aufmachen. Aber wo du schon da bist:
-Wie definierst du Kunst?
-Was macht deine Rollenspiel-Runden zu Kunst?
-Worin siehst du den Hauptunterschied zu Nicht-Kunst-Rollenspielrunden?
 
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Auch wenn ich selbst ein verkappter möchtegern Schriftsteller bin, würde ich das was ich tue nicht als Kunst bezeichnen. Mit den Geschichten will ich Leute unterhalten, ich mache Unterhaltung, keine Kunst.
Auch Menschen zu unterhalten kann Kunst sein, sogar eine ziemlich schwierige.
 
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Wow, eine Einteilung in "plöde" Unterhaltung und "anspruchsvolle" Kunst ist wirklich sowas von... 19. Jahrhundert.
 
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Diese Threads häufen sich. Vielleicht sollte das neue Kürzel für das WAHRE Rollenspiel des neuen Jahrzehnts ja KERS sein. Kunstvolles Erzähl Rollenspiel ;)
 
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Was natürlich der selbe Quark wäre. Ich frage mich warum sich Leute das Elitendenken immer nach Hause an den Spieltisch holen wollen.
 
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Wow, eine Einteilung in "plöde" Unterhaltung und "anspruchsvolle" Kunst ist wirklich sowas von... 19. Jahrhundert.
Die steckt aber bei den Leuten leider sehr Tief im Kopf. Gerade im Literaturbereich. Unterhaltungsliteratur (und dazu gehört auch die phantastische Literatur) wir in Deutschland bei weitem nicht so hoch angesehen, wie die Grass' oder Müllers. Komischerweise ist aber genau diese Art von Literatur, diejenige die sich am besten verkauft. Als gutes Beispiel kann man das Auftreten von Wolle Hohlbein beim Raab nehmen, wo der gute Grinsemann den "godfather of german fantasy" mal sowas von nicht ernst genommen hatte, dass es sogar mir als Kaum-Fantasy-Leser in der Seele weh getan hat.
 
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Womit habe ich das verdient? Ioelets Kunstdefinition ist wurmstichig (und lockt am Ende noch irgendwelche XXX an).
Ah, die schwere Kavallerie ist eingetroffen... *salutier*
salute-girl.jpg
 
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Was natürlich der selbe Quark wäre. Ich frage mich warum sich Leute das Elitendenken immer nach Hause an den Spieltisch holen wollen.
Damit sie nicht einfach nur spielen (das kann ja jeder), sondern ihre
Freizeit einer anspruchsvolleren Tätigkeit widmen ? ;)

Wenn ich die Frage aus dem Bekanntenkreis nach meinem Hobby mit
"Spielen" beantworte, ist das nich annähernd so beeindruckend, wie
es die Antwort "Kunst schaffen" wäre. :cool:
 
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Wenn ich meinem Bekanntenkreis sage, dass ich als Hobby "Kunst schaffe" gibt es zwei Möglichkeiten.
Entweder ich bleibe dabei und erkläre nicht weiter -> Seltsam!? Aufschneider? usw.
oder
Ich erkläre Rollenspiel und sage es ist Kunst -> Seltsam!? Aufschneider? usw.

In jedem Fall wird das (wenn nicht der Wunsch nach desozialisierung besteht) kaum der Beweggrund sein,
Ich denke diese Leute die "Kunst" schaffen wollen, wollen sich einfach besser fühlen als die breite Masse.
 
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Wenn man Kunst also als etwas definiert, dass durch die Kreativität einzelner oder mehrerer enstanden ist, sind sowohl Rollenspielprodukte als auch Rollenspielsitzungen kleine Kunstwerke.

Doch der Begriff der Kunst ist etwas, worüber schon seit Jahrhunderten diskutiert wird und ich bezweifle, dass wir hier in der Lage sind eine einheitliche Antwort auf die Frage "Was ist Kunst?" zu finden.

Ich persönlich mag diese Definition:
Kunst ist ein kulturelles Tätigkeitsfeld, in dem Menschen sich aufgrund ihrer Begabung, Fähigkeiten und Fertigkeiten bemühen, ihre Gefühle und Gedanken durch ein selbst geschaffenes Werk oder durch eine Handlung auszudrücken.
Das würde zumindest dafür sprechen, dass Rollenspiel ein künstlerisches Medium ist. :)
 
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