Grundausbildung.de Knasterfahrungen

AW: Knasterfahrungen

Was erzählen die so? Wie sind die Knasterfahrungen von diesen, euch kaum bekannten, Personen?
Entweder hängt man den ganzen Tag doof herum oder man geht pumpen. Wenn man Action will, muß man das in den Staaten aufziehen. In Deutschland gibt's schließlich keine AB.

Knastabenter hmm
viel langeweile und tote Zeit.
Hört, hört. Ein Mann vom Fach. Ja, dann würde ich bei dir lieber keine Knastabenteuer spielen wollen, wenn die langweilig und tote Zeit sind.
 
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Das Setting ist ist near/dark future und der Knast ist zwar sicher, bisher hat es keine Ausbrüche gegeben aber nicht so sicher das ich mir das ganze Vorbereiten von Anfang an sparen könnte ;-) Sonst habe ich kaum Ideen. Es scheint auch keine Bücher über Ich stelle mir den Knast aber eher super sauber und super weiß vor als eine runtergekommene Kampfzone in der es mehr Waffen gibt als auf einem Schulhof in den ZDF-Nachrichten. Bezüglich des persönlichen Anschreibens: Ich bitte natürlich weiterhin alle Boardmember auf sämtliches zu Antworten zu dem sie sich äußern könne auch wenn die Frage an jemand anderes gestellt war.

@ Warum kein Prison Break ITT: Dafür gibt es zwei Gründe. Der erste ist, die meisten der Spieler haben es gesehen und werden ohnehin versuchen Elemente daraus zu verwenden. Der zweite Grund ist, die sind in der laufenden Kampagne da hineingeraten. Die können sich also nicht auf den Gang in den Knast vorbereiten.

@ Vision
Was du für Leute kennst...
Doch! Ist es. Genau das sind die Dinge die mich interessieren. Wie sagt mein guter alter SL immer: Es muss nicht unbedingt realistisch sein, es reicht wenn es plausibel ist. Ich habe auch von anderen Leuten im Arrest schon gehört das es vor allem sau langweilig ist. Das scheint mir auf jeden Fall schon mal ein zentrales Thema zu sein. 1 Stunde Auslauf hilft mir auch schon mal sehr weiter. Ich muss ja wissen wie lange die Chars ungefähr für eine Aktion Zeit haben. Bist du da eigentlich irgendwie kontrolliert worden oder war denen das egal wenn du noch was außer deinem Buch bei dir hattest?

@ Pyromancer
Kennst du das? Lohnt es sich das zu kaufen?

@ Sir Toby
Das scheinen tatsächlich die elementaren Bestandteile des Knastdaseins zu sein. Ich muss auch ehrlich zugeben das ich hier an die Grenze meiner Spielleiterfähigkeiten komme und mir nicht vorstellen kann das ohne Hilfe gut über die Bühne zu bringen. Ich will es einerseits nicht zu Langweilig machen so nach dem Motto hier ist eure Gefängnisinsel, hier ist eure Knarre und jetzt ballert euch den weg frei. Aber einfach rauslaufen lassen will ich sie auch nicht. Du hast mit den Wochen und Monaten auf jeden Fall recht. Das kann nicht in Tagen gelöst werden. Zwei Jahre als Rahmen für die Knastkampagne scheint mir auch angemessen.
Sehr guter Hinweiß mit dem Nach der Flucht Freibleiben. Soweit habe ich natürlich gar nicht gedacht. Das dürfte mal fast der schwierigste Teil überhaupt werden. Zum Glück hat der gute yennico drüben im Cyberpunkforum einen sehr schönen Russlandthread zu laufen. Wird nur schwierig überhaupt bis da zu kommen.

@ Tam
Was ich halt besonders Spannend finde ist, wie lang sind z.B. Hofgänge und so weiter. Wie können die Spieler was über die Wachen herausfinden? Die Art der Verwahrung sollte sicher sein (Totschläger) aber nicht so sicher, dass eine Flucht von Anfang an ausgeschlossen ist.

@ Ahab
Stimmt, das ist eine gute Idee, den werde ich mir noch mal ansehen.

@ Shadom
Habe ich gar nicht vor. Plausibel soll es sein. Nicht realistisch. Ich würde zwei Dinge gerne vermeiden. Es sollte nach Möglichkeit nicht so eine platte Geschichte werden wie „Der Höllenknast von Peking“ wo die Spiele eine handvoll Gewehre bekommen und sich dann den Weg freischießen müssen und es sollte auch nicht so einfach sein das die SPIELER (und die Chars) jeden Respekt vor der Justiz verlieren und sich beim nächsten mal wieder so anstellen. Noch einen Knastausbruch leite ich nämlich nicht!

@ Silke
Sehr hilfreich. Weißt du wie das organisiert ist, dass die drinnen mitbekommen wann ihre Päckchen zur Abholung bereit liegen?

@ kirilow
Danke, sehr interessant. Wusste gar nicht das Rauchen im Knast verboten ist.

@ LushWoods
Klingt ganz gut. Den wollte ich ohnehin sehen;-)

@ ArchangelGabriel
Von Insassen mir Freigang oder von deren Besuch oder den Anwälten?

@ Jacko Jim
Danke. Die habe ich glaube ich schon mal gesehen. Wenn du noch einen konkreten Tipp hast, irgend eine Doku die besonders gut ist, dann her damit. Ich werde bestimmt die eine oder andere sehen.

@ yennico
Setting geht schon so in Near / Dark Future allerdings soll es nicht ganz so brachialer Klapperschlangencyberpunk werden. Wenn du die Posts hier verfolgt hast siehst du das die Leute offenbar größere Angst vor Langeweile haben als vor einer ordentlichen Knastschießerei. Ich glaube schön steril und hell wird recht unangenehm auf die Chars wirken. Das Land ist nicht gerade die USA aber Prison Gangs scheinen mir trotzdem sinnvoll. Danke für die Links. Ich habe auch auf der Dokuseite schon einige Knastdokus gefunden allerdings leider noch keine explizit zu Ausbrüchen. Die Motivation der Wärter dürfte in erster Linie darin liegen bezahlt zu werden. Die Straftat wäre in diesem Fall Totschlag. In Tateinheit mit diesem und jenem...

@ Niedertracht
Ich bin mir noch nicht so ganz sicher was ich will. AB ist nicht so schlecht, die Gruppe ist sehr gemischt. Da kommt es bestimmt zu Spannungen. Im Moment scheint mir aber so ein sauberes, klinisches Gefängnis viel gruseliger. Eins was eher in Richtung psychiatrische Anstallt tendiert. Aber nur leicht. Diese ganzen Gangstrukturen geben den Insassen ja auch einiges an Freiheit und Selbstkontrolle. Das muss nicht sein. Kann man sich die Pumpzeit eigentlich frei einteilen oder stehen dafür nur bestimmte Zeiten zur Verfügung?
Ich hoffe mal sehr das ich das out-of-character nicht langweilig werden lasse. Ich glaube auch Sir Toby meinte das eher in-character. Und das ist vielleicht gar keine so schlechte Idee. Die Chars haben sich eine Situation aus Langeweile und Hilflosigkeit redlich verdient.
 
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@ Silke
Sehr hilfreich. Weißt du wie das organisiert ist, dass die drinnen mitbekommen wann ihre Päckchen zur Abholung bereit liegen?
Nein, weiß ich nicht. Aber sie kriegen entweder durch Personal bescheid und sogar geliefert oder sie fragen bei irgendeiner knastinternen Poststelle nach. Ich finde beides plausibel. Ist das erheblich? Mach es doch einfach so, wie es dir in den Plot passt.
 
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Doch! Ist es. Genau das sind die Dinge die mich interessieren. Wie sagt mein guter alter SL immer: Es muss nicht unbedingt realistisch sein, es reicht wenn es plausibel ist. Ich habe auch von anderen Leuten im Arrest schon gehört das es vor allem sau langweilig ist. Das scheint mir auf jeden Fall schon mal ein zentrales Thema zu sein. 1 Stunde Auslauf hilft mir auch schon mal sehr weiter. Ich muss ja wissen wie lange die Chars ungefähr für eine Aktion Zeit haben. Bist du da eigentlich irgendwie kontrolliert worden oder war denen das egal wenn du noch was außer deinem Buch bei dir hattest?

Ich möchte nochmal betonen das Bundeswehr Knast ein bisschen anders ist als richtiger. Bei uns in Stetten war der Knast vorn am Torhäuschen. 8 Zellen, 4 Pro seite. ~2 Quadratmeter groß. Dazu eine Dusche. In der Zelle steht ein kleiner Tisch, darunter ein Hocker, dazu ein herunterklappbares Bett. Ich hatte damals gerade glück das eine Woche bevor ich meine Strafe absitzen sollte der Befehl erlassen wurde das dieses Bett auch nach unten geklappt bleiben kann, bis vor dieser Order musste das Bett von 08:00 bis 20:00 hochgeklappt werden. Zwischen Tisch und Bett war kein Platz und der Tisch war wirklich nur etwas breiter wie der Hocker.

Auf selbigem Tisch steht eine Bibel und die Dienstvorschrift. Eigentlich sind das die einzigen 2 Bücher die man in der Zelle lesen darf, bzw. auf die man ein "Anrecht" hat. Alle Privatgegenstände die nicht zur Dienstausrüstung gehören, auch Schreibzeug, muss in der Theorie abgegeben werden.

Bevor ich zum Haftantritt musste, musste ich zum Arzt. Dieser Arzt bescheingt dann erst einmal Hafttauglichkeit. Was dies genau bedeutet kann ich dir nicht sagen, es geht jedoch dabei um den Gesundheitszustand. Alles was dich nicht direkt in irgendein Krankenhaus einweisen würde bedeutet das man Hafttauglich ist.

Dann musste ich runter in den Stab, dort habe ich mit... ich habs vergessen was er war (ist nun fast 8 Jahre her) jedenfalls ist er dafür zuständig einen Einzuweisen. Bei dem Meldet man sich und er überstellt einen dann. Er entscheidet auch was man mit nehmen darf und was nicht.

Ich hab einfach, obwohl ich wusste das ich es nicht darf, höflich gefragt ob er was dagegen hat ob ich die Alien Triologie mitnehmen könnte (hatte ich zwar schon gelesen, war aber das größte Buch das ich hatte), und er hats gestattet.

Er ist dann mit mir zusammen zum Wachhabenden rüber gegangen, hat ihm erklärt das ich eben dieses Buch mitnehmen darf und das ich eben bist Dienstag dort verweilen soll und dann hat der Wachhabende übernommen. Er hat mir erklärt wann ich raus zum Waschen darf, das ich meine Zelle jedenmorgen um 7 sauber zu machen habe und das wenn ich Randalieren sollte er mich ruhigstellen darf. Darüber hinaus hat er mir freigestellt ob ich morgens um 6 oder abends nach dem Abendessen Duschen wollte und das es nicht optional sei, sondern das man entweder oder zu duschen hat.

Deine Wärter in diesem Knast sind die Leute die zur Wache eingeteilt sind. Oder um es zu verdeutlichen, in den ganzen Torwachen die ich selbst gestanden habe, habe ich auch einem das Essen gebracht.

In der Zeit in der Ich dort war habe ich Donnerstag und Freitag in der Zelle gegessen, aus dem Bundeswehr Essbesteck (Fresspot und so weiter), das wurde aus der Kantine für mich von einer der Wachen die zum Essen gingen mitgebracht. Samstag bis Montag waren Jäger als Torwache eingeteilt mit denen ich schon Torwache geschoben habe und da war das ganze dann relaxter. Ich bin dann ganz normal mit zwei zum Essen gegangen (die zwei waren nicht bewaffnet), was aber einfach daran lag das ich sie kannte und sie wussten das ich kein Stress mache.

Dienstag morgen bin ich in den normalen Dienst entlassen worden, so das ich effektiv den Dienstag eigentlich garnicht abgesessen habe obwohl ich es theoretisch hätte müssen.

Das Buch wurde kurz durchgeblättert und verbleib fortan in der Zelle, bzw. musste dort bleiben, denn beim Ausgang hat man "spazieren" zu gehen und nicht irgendwo zu lesen. Eine möglichkeit das Buch zu tauschen gab es auch nicht, denn in der Zelle darf nur das sein was abgesegnet war.

Ausgang wurde in Begleitung von einer Bewaffneten Escorte gemacht, die aus 2 Mann bestanden (und die mindestens so viel bock hatten wie ich). Donnerstag hatte ich kein Ausgang (weil ich erst rein kam, Freitag (feiertag) hab ich die Zwei überredet auf meine Stube zu gehen. Samstag mit den anderen die ich ja schon kannte, war keine Überredung notwendig (Es ist ein kleiner Schritt vom Schlafen während man auf Wache ist, zum Ignorieren des Befehls einen Ausgang zu machen). Sontag saß ich in der Wachstube und hab mit den anderen (und dem Wachhabenden) Video geguckt. Es regnete an diesem Tag und keiner von uns wollte raus.

Ich kann nicht behaupten das ich dieses Wochenende dort im Knast als besonders "strafend" empfand. So im Nachhinein ists ne ganz lustige Erinnerung, aber auch eine Erfahrung die mir klar macht das ich keinen Monat in so ner Zelle eingespeer werden wollte. Es ist nicht so sehr die räumlichen Dimensionen als das Wissen das man nicht weg kann, auch wenn man wollte.

Ansonsten... was kontrollen angeht... Ich wurde jedesmal von oben bis unten gefilzt, das ist Pflicht. Denn wenn ich mir irgendwas angetan hätte, wäre der Wachhabende am Arsch gewesen und entsprechend gehen die da kein Risiko ein. Auch kommen sie des öfteren um nachzusehen was man so macht.

Aus sichtweise des Wärters... (was ich auch beim Bund 2 mal machen musste) hängt das Verhalten ganz vom Verhalten des Insassen ab. Wir hatten einen der war... sagen wir mal er hatte es verdient. Der hat sich unkooperativ gezeigt, meinte er muss einen auf Starken Mann machen. Entsprechend bekam er sein Essen gebracht, durfte nur raus wenn er musste (Gefangene haben das Recht auf eine Stunde Bewegung - das ist auch nicht optional) und die Waffen waren geladen. Bei mir selbst und bei dem anderen, die kooperativ waren und sich nicht queer stellten... wars recht locker.

Bei nur ein paar Tagen hatte ich auch keine Ausbruchgedanken oder etwas derartiges. Ich wusste ja das ich nur ein verlängertes Wochenende als Disziplinarmaßnahme absitzen musste. Warum sich und anderen da stress machen?

Jedenfalls das ist so ziemlich alles woran ich mich noch erinnere... und natürlich die Langeweile.

Achso und weils mir gerade einfällt. Mit anderen Gefangenen reden war nicht. Ausgang wurde "Sepperat" gemacht und nicht im Kollektiv.


Und wiel ich es gerade sehe.... morgen um 23uhr kommt auf Kabel 1 eine Knastrepotage über ein Hochsicherheitsgefängnis.
 
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War mal in 'ner JAA (Jugend Arrest Anstalt), war Langeweile pur. nur Papier und Bleistifte in der Zelle (man könnte ja die Wände mit anderen Stiften beschmieren), was man sich von Verwandten schicken lassen konnte, für den Brief gabs einen Bogen Papier, einen Bleistift und einen Zettel, auf den man die Addresse schreiben konnte, Briefumschlag und Marke kam von denen. exakt 1 Std. Hofgang - und das kann man wörtlich nehmen, 1 Std. im Krais laufen und sich unterhalten können. drei mal am Tag kurz was essen gehen im Speisesal. Ansonsten durfte man Sägeblätter sortieren (ca. 8 Std/Tag) und wurde danach gründlich durchsucht. Das Essen war... kein Kommentar, aber Freitags gabs nur Fisch, nix anderes; jeden Abend gabs 'ne Kanne Kräutertee von dem man seltsamerweise nicht schlafen konnte. Sonntags gabs dann ca. 45 Min. christlichen Gottesdienst für alle, egal welcher Religion man angehörte und Abends einen "tollen" Film. Dangerous Mind, Bibelgeschichte etc.

Weiss aber nicht ob das jetzt irgendwie weiterhilft.

Ach ja, der Arzt, der jeden untersuchen und für Hafttauglich erklären musste, hat ca. 30 - 60 Sekunden pro Untersuchung gebraucht.
 
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Jupp, und er war ganz geschockt als ich gesagt hab ich hätte Krätze. Sogar so geschockt dass er mir einen Jahresvorrat an Krätzemittel verschrieben hat (was ich sogar prompt an dem Tag bekommen hab)ohne mich überhaupt auf Symptome zu untersuchen - die sich sowieso nicht hatte, ich hatte nur kein Bock mit den anderen zusammen zu duschen :D
 
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Kann man sich die Pumpzeit eigentlich frei einteilen oder stehen dafür nur bestimmte Zeiten zur Verfügung?
Das kommt natürlich stark darauf an, wie die Gefangenen im Einzelnen "untergebracht" sind (in SHU-adäquaten Einrichtungen ist die Zeit reguliert) und/oder ob es eine Pflicht zur Arbeit gibt ("Der lebt hier auf Staatskosten, also soll er gefälligst auch arbeiten, um zumindest einen Teil seiner Kosten zu decken." - sollte es ein Privatgefängnis sein, werden die Inhaftierten sicherlich arbeiten müssen).
 
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Das Setting ist ist near/dark future und der Knast ist zwar sicher, bisher hat es keine Ausbrüche gegeben aber nicht so sicher das ich mir das ganze Vorbereiten von Anfang an sparen könnte ;-) Sonst habe ich kaum Ideen. Es scheint auch keine Bücher über Ich stelle mir den Knast aber eher super sauber und super weiß vor als eine runtergekommene Kampfzone in der es mehr Waffen gibt als auf einem Schulhof in den ZDF-Nachrichten.

@ Niedertracht
Ich bin mir noch nicht so ganz sicher was ich will. AB ist nicht so schlecht, die Gruppe ist sehr gemischt. Da kommt es bestimmt zu Spannungen. Im Moment scheint mir aber so ein sauberes, klinisches Gefängnis viel gruseliger. Eins was eher in Richtung psychiatrische Anstallt tendiert. Aber nur leicht. Diese ganzen Gangstrukturen geben den Insassen ja auch einiges an Freiheit und Selbstkontrolle. Das muss nicht sein. Kann man sich die Pumpzeit eigentlich frei einteilen oder stehen dafür nur bestimmte Zeiten zur Verfügung?
Ich hoffe mal sehr das ich das out-of-character nicht langweilig werden lasse. Ich glaube auch Sir Toby meinte das eher in-character. Und das ist vielleicht gar keine so schlechte Idee. Die Chars haben sich eine Situation aus Langeweile und Hilflosigkeit redlich verdient.

Käme auch ganz darauf an wie in der Ecke, in der du spielst, das Rechtssystem aussieht. Hatte da mal bei SR einige schöne Änderungen, die meine Spieler allerdings in unserer Lowtechrunde nicht abkriegen wollten, weil das viel zu assig für UCAS gewesen wäre (Und die SINlosen Chars hätten auch vergleichsweise schlechte Überlebenschancen).
Wie human und rechtsstaatlich soll's denn sein? Gibt es faire Verhandlungen?
Weiß man, wie lange man bleiben wird? Gibt es die Gefahr der Todesstrafe, offiziell oder eher inoffiziell gehandhabt? Für was gibt es Strafmaßnahmen wie (zeitlich begrenzte) Isolationshaft? Wieviel Komfort gibt es (Essen nur in Form graubrauner Pampe, Gemeinschaftsduschen alle paar Tage, etc)?
Medizinische Versorgung wenn man die finanziellen Mittel hat oder für alle? Wie viele Leute pro Zelle (Auch wenn ich schätze da bevorzugst du eher einen, der sich dann mit Tristesse und Langeweile herumschlagen muss als Konflikte zwischen Häftlingen)?
Ich denke die Fragen können auch schon Anreize geben wie in etwa man sich das vorstellt.
Zum Beispiel die Zeiten, in denen man sich halbwegs frei bewegen kann, die würde ich sehr kurz und strikt geregelt handhaben. Persönliche Besitztümer minimal, so gut wie nichts. Willkür durch Wärter und Mitgefangene, wenn "zufällig" mal die Kamera ausgefallen ist. Ansonsten immer Kameraüberwachung. Und von 6.30 bis 22 Uhr strikte Ausleuchtung aller Zellen und Gänge.
 
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@ ArchangelGabriel
Von Insassen mir Freigang oder von deren Besuch oder den Anwälten?

Also von den Anwälten glaub ich jetzt mal nicht ... wissen kann man das nicht. Aber ob Anwälte wegen Joe X-beliebig ihren Job riskieren? Ich wage es zu bezweifeln. Ne, ich meinte Insassen mit Freigang oder aber auch Freunde und Verwandtschaft auf Besuch. Je nach Knast und Straflage gibts ja unterschiedliche Formen des Besuchsrechts, vom Massenraum mit Tischen und Stühlen und Kaffeeautomaten in der Ecke, ähnlich einer Aula am Elternsprechtag bis hin zu kleinen separaten Zimmern mit Kaffeemaschine, eigenem Klo und einer Couchecke ist grundsätzlich alles drin (wobei eben kein Wachmann direkt im Zimmer präsent ist).
 
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Also von den Anwälten glaub ich jetzt mal nicht ... wissen kann man das nicht. Aber ob Anwälte wegen Joe X-beliebig ihren Job riskieren?

Die Bereitschaft als Anwalt Gegenstände und/oder Kassiber (So nennt man Briefe aus dem Gefängnis an die Aussenwelt die nicht abgesegnet sind) in der Akte zu schmuggeln entscheidet in der Tat darüber ob du viele, viele Mandate aus dem Gefängnis bekommst...

Ja, es gibt durchaus Anwälte die das machen. Und das ist auch unter den Knastinsassen durchaus bekannt...
 
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Das glaub ich dann einfach mal unhinterfragt ... ich finds halt nur befremdlich, wenn ein Anwalt mit ner Tüte Gras im Koffer ein und ausspaziert. Aber gut ... ausschließen soll man ja nix, nicht?! ;)
 
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Das glaub ich dann einfach mal unhinterfragt ... ich finds halt nur befremdlich, wenn ein Anwalt mit ner Tüte Gras im Koffer ein und ausspaziert. Aber gut ... ausschließen soll man ja nix, nicht?! ;)

Befremdlich? Auf jeden Fall... aber es kommt eben vor. Die Anwälte sind ja auch nicht moralischer als andere Menschen.
 
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Und irgendein "Wald- und Wiesenanwalt" (womöglich sogar noch im Angestelltenverhältnis tätig) verdient nun auch nicht die Welt, als daß ein kleiner "Zusatzverdienst" nicht interessant erscheint. Jeder hat halt seinen Preis.
 
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Das glaub ich dann einfach mal unhinterfragt ... ich finds halt nur befremdlich, wenn ein Anwalt mit ner Tüte Gras im Koffer ein und ausspaziert.

Auch der Inhalt des Aktenkoffers eines Anwalts steht unter schutz. Dieses Schweige dingens da dessen namen mir nicht einfällt. Der Aktenkoffer könnte immerhin Notizen enthalten die sich auf vertrauliche Aussagen/Informationen des Klienten beziehen.


Trotzdem müsste man erstmal mit irgendwas das der Anwalt mitbringt wieder in die Zelle kommen und wenn man das nicht schafft ist der Anwalt dran.
 
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Trotzdem müsste man erstmal mit irgendwas das der Anwalt mitbringt wieder in die Zelle kommen und wenn man das nicht schafft ist der Anwalt dran.

Wegen was wir dann der Anwalt belangt? Klar bei illegalen Sachen wie Waffen oder Drogen, aber bei Briefen hat der Anwalt wohl kaum strafrechtliche Konsequenzen zu füchrten.
 
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Wegen was wir dann der Anwalt belangt? Klar bei illegalen Sachen wie Waffen oder Drogen, aber bei Briefen hat der Anwalt wohl kaum strafrechtliche Konsequenzen zu füchrten.
könnte mir vorstellen, dass es ein Delikt ist wenn man Sachen in Gefängnisse "schmuggelt", egal was es ist.
 
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Zur Info!

§ 28 StVollzG
Recht auf Schriftwechsel
(1) Der Gefangene hat das Recht, unbeschränkt Schreiben abzusenden und zu empfangen.
(2) Der Anstaltsleiter kann den Schriftwechsel mit bestimmten Personen untersagen,
1. wenn die Sicherheit oder Ordnung der Anstalt gefährdet würde,
2. bei Personen, die nicht Angehörige des Gefangenen im Sinne des Strafgesetzbuches sind, wenn zu befürchten ist, daß der Schriftwechsel einen schädlichen Einfluß auf den Gefangenen haben oder seine Eingliederung behindern würde.

§ 29 StVollzG
Überwachung des Schriftwechsels
(1) Der Schriftwechsel des Gefangenen mit seinem Verteidiger wird nicht überwacht. Liegt dem Vollzug der Freiheitsstrafe eine Straftat nach des § 129a, auch in Verbindung mit § 129b Abs. 1, des Strafgesetzbuches zugrunde, gelten § 148 Abs. 2, § 148a der Strafprozeßordnung entsprechend; dies gilt nicht, wenn der Gefangene sich in einer Einrichtung des offenen Vollzuges befindet oder wenn ihm Lockerungen des Vollzuges gemäß § 11 Abs. 1 Nr. 1 oder 2 zweiter Halbsatz oder Urlaub gemäß § 13 oder § 15 Abs. 3 gewährt worden sind und ein Grund, der den Anstaltsleiter nach § 14 Abs. 2 zum Widerruf oder zur Zurücknahme von Lockerungen und Urlaub ermächtigt, nicht vorliegt. Satz 2 gilt auch, wenn gegen einen Strafgefangenen im Anschluß an die dem Vollzug der Freiheitsstrafe zugrundeliegende Verurteilung eine Freiheitsstrafe wegen einer Straftat nach § 129a, auch in Verbindung mit § 129b Abs. 1, des Strafgesetzbuches zu vollstrecken ist.
(2) Nicht überwacht werden ferner Schreiben des Gefangenen an Volksvertretungen des Bundes und der Länder sowie an deren Mitglieder, soweit die Schreiben an die Anschriften dieser Volksvertretungen gerichtet sind und den Absender zutreffend angeben. Entsprechendes gilt für Schreiben an das Europäische Parlament und dessen Mitglieder, den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte, die Europäische Kommission für Menschenrechte, den Europäischen Ausschuß zur Verhütung von Folter und unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe und die Datenschutzbeauftragten des Bundes und der Länder. Schreiben der in den Sätzen 1 und 2 genannten Stellen, die an den Gefangenen gerichtet sind, werden nicht überwacht, sofern die Identität des Absenders zweifelsfrei feststeht.
(3) Der übrige Schriftwechsel darf überwacht werden, soweit es aus Gründen der Behandlung oder der Sicherheit oder Ordnung der Anstalt erforderlich ist.

§ 31 StVollzG
Anhalten von Schreiben
(1) Der Anstaltsleiter kann Schreiben anhalten,
1. wenn das Ziel des Vollzuges oder die Sicherheit oder Ordnung der Anstalt gefährdet würde,
2. wenn die Weitergabe in Kenntnis ihres Inhalts einen Straf- oder Bußgeldtatbestand verwirklichen würde,
3.wenn sie grob unrichtige oder erheblich entstellende Darstellungen von Anstaltsverhältnissen enthalten,
4. wenn sie grobe Beleidigungen enthalten,
5. wenn sie die Eingliederung eines anderen Gefangenen gefährden können oder
6. wenn sie in Geheimschrift, unlesbar, unverständlich oder ohne zwingenden Grund in einer fremden Sprache abgefaßt sind.
(2) Ausgehenden Schreiben, die unrichtige Darstellungen enthalten, kann ein Begleitschreiben beigefügt werden, wenn der Gefangene auf der Absendung besteht.
(3) Ist ein Schreiben angehalten worden, wird das dem Gefangenen mitgeteilt. Angehaltene Schreiben werden an den Absender zurückgegeben oder, sofern dies unmöglich oder aus besonderen Gründen untunlich ist, behördlich verwahrt.
 
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Wegen was wir dann der Anwalt belangt? Klar bei illegalen Sachen wie Waffen oder Drogen, aber bei Briefen hat der Anwalt wohl kaum strafrechtliche Konsequenzen zu füchrten.

Ströbele zB wurde mWn wegen der Weiterleitung von Nachrichten der RAF-Mitglieder wegen Unterstützung einer kriminellen Vereinigung verurteilt (dürfte unter den §129 StGB fallen).
 
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Nein er wurde Verurteil weil die Nachrichten die er weitergeleitet hat angeblich zum Aufabu und zur Kommunikation der RAF gediehnt haben, nicht weil er Nachrichten weitergeleitet hat.

DAs Gericht ging davon aus ,was Ströbele auch nicht bestreitet, das er den Inhalt der Briefe kannte.

Und zur Klarstellung 10 Monate auf Bewährung.
 
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