- Registriert
- 12. September 2003
- Beiträge
- 17.580
Da es betreffs der beiden Rezensionen Kritik gab, möchte ich das ganze mal hier im Forum angehen, anstatt eine kaum beachtete Diskussion in der Beitragsfunktion der Rezensionen zu führen.
Hier die beiden Rezi's:
Blutschwerter - Kleine Ängste: Alptraum-Edition [B!-Rezi]
Blutschwerter - Kleine Ängste: Alptraum Edition [Team-Rezi]
Zornhau's Kritik:
Swafnir:
Das "neue Kleine Ängste" geht jetzt primär von "normalen Kindercharakteren" aus, die - da sie Kinder sind - Übernatürliches wahrnehmen können und in ihrem Kampf dagegen zu kleinen Helden werden. Es setzt nicht mehr quasi voraus, dass die Kinder einen Hintergrund der Misshandlung haben oder durch den Plot automatisch einer solchen ausgesetzt sind, geschweige denn gibt es eine "Anleitung" dazu, wie beispielsweise im Vorgängerregelwerk (so klein der betroffene Absatz dort auch gewesen sein mag).
DAS ist definitiv eine Änderung am Ursprungssetup und betreffs meiner Rezension mein eigenes Versäumnis, das nicht deutlich genug dargestellt zu haben - soweit gebe ich Zornhau definitiv recht.
Ich persönlich muss jedoch sagen, dass ich über den betroffenen und viel gehypten Absatz in der Ursprungsedition nie sonderlich entsetzt war. Ich hatte das für Panikmache und pseudo-möchtegern-correctness gehalten. Dass der Inhalt des Rollenspiels definitiv "mature content" ist und nicht als Gebrauchsanleitung zur Misshandlung gedacht ist, ist denke ich klar. Bei Vampire beschweren sich ja auch nur die wenigsten darüber, dass man die Quellenbücher auch als Vorlage für Rituelle Morde und Opferzeremonien hernehmen könnte - und der großteil dieser Kritiker verteufelt Rollenspiel sowieso als Versuchung des Teufels.
In einem Rollenspiel kann ich nun mal alles ausspielen - die Frage ist, ob ich und meine Gruppe das tatsächlich wollen.
Wenn man sich darüber empört, dass solche Szenen dann nicht an den Spieltisch gehören, dann muss ich die Gegenfrage stellen, ob es sich gehört, sich Horrorfilme oder Thriller zu diesem Thema anzuschauen oder Bücher darüber zu lesen. Moralisch gesehen ist das kein wirklicher Unterschied.
Das ganze wird nur dann verwerflich, wenn man beginnt, sich an besagten Szenen aufzugeilen. Wenn man als einzelner Erwachsener und als gesamte Gruppe mit diesem speziellen Stilelement des Horrors umgehen kann und keiner in der Gruppe sein 'Veto' einlegt, hätte ich kein Problem damit, wenn Gruppen auch diesen Aspekt ausspielen.
Letztendlich bleibt es jedem selbst überlassen.
Egal ob er das Thema der Misshandlung in Kleine Ängste, der World of Darkness, Savage Worlds, Engel oder irgend einem anderen Regelwerk darstellen / nachspielen will - oder eben nicht.
Der einzige Unterschied ist, dass das ursprüngliche Kleine Ängste in der Naivität der Autoren einen Absatz hatte, in dem exakt dies angesprochen wurde.
Die neue Alptraum Edition schweigt das Thema - so wie es so gut wie alle anderen Rollenspielregelwerke tun - einfach unter den Tisch, und ist damit im Moralverständnis unserer Gesellschaft scheinbar wieder auf der political-correctness-Seite gelandet.
Ob das nun scheinheilig ist - von der Gesellschaft oder den Rollenspielautoren - sei einmal dahingestellt.
Den 'Kinderschänder-Hype', der um die Ursprungsedition gemacht worden ist, sollte es jedenfalls bei der Alptraum Edition nicht mehr geben.
Hier die beiden Rezi's:
Blutschwerter - Kleine Ängste: Alptraum-Edition [B!-Rezi]
Blutschwerter - Kleine Ängste: Alptraum Edition [Team-Rezi]
Zornhau's Kritik:
*Auf Wunsch Zornhaus gelöscht*
Swafnir:
Das war es nie
Das "neue Kleine Ängste" geht jetzt primär von "normalen Kindercharakteren" aus, die - da sie Kinder sind - Übernatürliches wahrnehmen können und in ihrem Kampf dagegen zu kleinen Helden werden. Es setzt nicht mehr quasi voraus, dass die Kinder einen Hintergrund der Misshandlung haben oder durch den Plot automatisch einer solchen ausgesetzt sind, geschweige denn gibt es eine "Anleitung" dazu, wie beispielsweise im Vorgängerregelwerk (so klein der betroffene Absatz dort auch gewesen sein mag).
DAS ist definitiv eine Änderung am Ursprungssetup und betreffs meiner Rezension mein eigenes Versäumnis, das nicht deutlich genug dargestellt zu haben - soweit gebe ich Zornhau definitiv recht.
Ich persönlich muss jedoch sagen, dass ich über den betroffenen und viel gehypten Absatz in der Ursprungsedition nie sonderlich entsetzt war. Ich hatte das für Panikmache und pseudo-möchtegern-correctness gehalten. Dass der Inhalt des Rollenspiels definitiv "mature content" ist und nicht als Gebrauchsanleitung zur Misshandlung gedacht ist, ist denke ich klar. Bei Vampire beschweren sich ja auch nur die wenigsten darüber, dass man die Quellenbücher auch als Vorlage für Rituelle Morde und Opferzeremonien hernehmen könnte - und der großteil dieser Kritiker verteufelt Rollenspiel sowieso als Versuchung des Teufels.
In einem Rollenspiel kann ich nun mal alles ausspielen - die Frage ist, ob ich und meine Gruppe das tatsächlich wollen.
Wenn man sich darüber empört, dass solche Szenen dann nicht an den Spieltisch gehören, dann muss ich die Gegenfrage stellen, ob es sich gehört, sich Horrorfilme oder Thriller zu diesem Thema anzuschauen oder Bücher darüber zu lesen. Moralisch gesehen ist das kein wirklicher Unterschied.
Das ganze wird nur dann verwerflich, wenn man beginnt, sich an besagten Szenen aufzugeilen. Wenn man als einzelner Erwachsener und als gesamte Gruppe mit diesem speziellen Stilelement des Horrors umgehen kann und keiner in der Gruppe sein 'Veto' einlegt, hätte ich kein Problem damit, wenn Gruppen auch diesen Aspekt ausspielen.
Letztendlich bleibt es jedem selbst überlassen.
Egal ob er das Thema der Misshandlung in Kleine Ängste, der World of Darkness, Savage Worlds, Engel oder irgend einem anderen Regelwerk darstellen / nachspielen will - oder eben nicht.
Der einzige Unterschied ist, dass das ursprüngliche Kleine Ängste in der Naivität der Autoren einen Absatz hatte, in dem exakt dies angesprochen wurde.
Die neue Alptraum Edition schweigt das Thema - so wie es so gut wie alle anderen Rollenspielregelwerke tun - einfach unter den Tisch, und ist damit im Moralverständnis unserer Gesellschaft scheinbar wieder auf der political-correctness-Seite gelandet.
Ob das nun scheinheilig ist - von der Gesellschaft oder den Rollenspielautoren - sei einmal dahingestellt.
Den 'Kinderschänder-Hype', der um die Ursprungsedition gemacht worden ist, sollte es jedenfalls bei der Alptraum Edition nicht mehr geben.