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"Der Gargyl soll Onkel Mottek geheißen haben? Ernsthaft?!?" Wäre die Situation so ernst käme Caitlin in Versuchung laut zu lachen. So ein Unfug. Sie trat zurück und lies Kiera an das Buch. "Gerne, ist das eine romanische Sprache? Hm, du weiß ja, ich und und Sprachen, das passt nicht zusammen. Na prima, schieß los. Ich bin gespannt, ob es uns weiterhilft. Das ist ein Tagebuch des alten Malkavianers, richtig?"
Thürmer folgte der Gruppe. Geister und eine Art Rettungsaktion also... Er hoffte, daß es diesmal ohne Schwesterntracht auskommen würde. An Mottek hingegen erinnerte er sich noch schmerzhaft, aber da hatten die Verletzungen, die er von der Begegnung übrigbehalten hatte, ihr übriges getan.
"Nein, war er nicht. Als ich zuletzt mit ihm... zu tun hatte zumindest, meiner Meinung nach."
Mehr warf er aber dann doch nicht ein, sondern wartete, was das Buch wohl für sie bereit hielt, und ließ Kiera lesen.
Was Kiera jetzt vorliest versteht nur Thürmi und wer Laitin kann ein paar Brocken, wenn er auf Linguistik und Geistesschärfe mindestens eine 9 hat. Aber ich schreibe das jetzt weder in kreolisch, noch in französisch.
Es war schwer zu lesen, der Blinde schrieb nicht so deutlich und manches mal gingen die Zeilen auch in einander, aber da sie schon das eine oder andere von ihm gelesen hatte, gelang es ihr ganz gut.
"20.2.1969", begann sie. "Es scheint als ob die Bibliothek einen neuen Bewohner hat, ich kann ihn nicht fassen und er reagiert auch nicht auf meine Versuche, ihn zu rufen. Manches Mal hilft einem nicht mal das Netzwerk weiter, im Gegenteil, es erscheint mir so, als ob dieses in der letzten Zeit von jemandem beherscht, der versucht in meine Gedanken einzudringen. Daneben habe ich seid einiger Zeit schwere Alpträume, ein Vampir, nicht mal ein Erleuchteter des Mondes sollte Alpträume haben.
13.3.1969: Die Alpträume scheinen sich zu verstärken, ich sehe öfters ein Mädchen in abgerissenen Kleidern, es scheint durch den Spiegel zu kommen, wie kann das sein, da ich alle Spiegel verhangen habe und den, der sich nicht verhängen lässt, gut verborgen und mit vielen Schutzzeichen versehen."
Sie blätterte eine Weile.
6.6.2006: Die 666 gilt bei den meisten als ein Hinweis auf den Teufel und Dämonen. Es scheint ein Wink des Schicksals zu sein, dass gerade an diesem Tag, die Nervenheilanstalt meines Clansbruders niederbrennt, ich habe ihn schon eine Weile im Verdacht, dass er hinter der Vergiftung des Wahnsinnsnetzwerkes steckt. Den ganz Tag über wurde mein Schlaf von den Schreien geschundener Seelen gestört und auch jetzt kann ich mich kaum davor retten. Das kleine Mädchen, das sich schon seit Jahren hier in meiner Bibliothek rumtreibt, hat mich um Asyl gebeten, ich kann es ihr nicht verweigern, sie ist schon seid Jahren mit der Bibliothek verbunden und sie nennt sich jetzt Libbi Kothe.
Ich hatte versucht mit Oliver Buchet darüber zu sprechen, aber typisch Toreador hält er an der Unschuld von Chemoi fest. Ich kann den Kerl nicht leiden, er ist unbelehrbar und hält sich an den Psychiater und Johardo, ich bin sicher, das endet in einer Katastrophe, besonders, da die ganze Stadt von einer unheimlichen Macht durchdrungen ist, hier bleiben oft sogar die Toten nicht tot ..."
Sie hielt erstmal inne und wartete, ob jemand es verstanden hatte und was die Anderen davon hielten.
Moishe schaltete ab. Hätte Caitlin das nicht übersetzen statt vorlesen können? Musste was mit dieser tremere - typischen Geheimniskrämerei zu tun haben. Moishe sah sich derweil ein wenig um. Könnte ja sein das ihre Anwesenheit schon Aufsehen erregt hatte.
Wenn Caitlin französisch oder noch besser kreolisch könnte, wäre das wirklich eine gute Frage gewesen. So aber war es ihr Zwilling der das Buch in den Händen hielt und vorlas. Caitlin lauschte der Stimme, die sich im Halbdunkel des Raumes wirklich sehr nach ihrer eigenen anhörte (von diversen anderen Betonungen mal abgesehen), konnte sich aber überhaupt keinen Reim darauf machen. Daher schwieg sie und sah Kiera fragend an. Und nun? Was hatte er wohl geschrieben? Außer das es sich um Chemoi, Libbi, Buchet - und seltsamerweile glaubte sie auch Johardo herausgehört zu haben - , handelte war ihr persönlich nicht weiter geholfen. Brachte sie das weiter? Verstand das irgendwer?
Vermutlich hätte sich Kiera einen Grinsen nicht vergeben, wenn sie gewußt hätte, dass Moishe sie und ihre Schwester nicht mal unterscheiden konnte, wenn sie beide direkt vor ihm standen, aber so entging ihr der Gedanke.
Als sie nur in ratlose Gesichter blickte und zwar ein Erkennen in den Augen von Dr. Thürmer erkannte, begann sie zu übersetzen, vielleicht übersetze sie etwas falsch, dann könnte Thürmer sie berichtigen.
"Auf jeden Fall hat sich nach dem Gargyl wieder was oben eingenistet." Mottek oder Benjamin Blümchen... Namen sind Schall und Rauch, und was andere daran so amüsiert ist ihr nicht klar... genausowenig versteht sie etwas bei der ersten Vorlesung des gefundenen Textes. Zum Glück wird es ja danach übersetzt. Mit Justify Nox hatte sie nie viel zu tun. Aber auch wenn er mit Chezmoi recht hatte, hat er wohl nicht erkannt dass Libbi auch von ihm kam. Und sie ist immer noch da, obwohl Chezmoi hinüber ist. Schon schräge Geschichte, selbst für Malkavianer.
"Schön und gut, aber alles Vergangenheit. Vielleicht sollten wir den Spiegel suchen, den er da erwähnt hat." meint sie danach. Oder hat Libbi ihre Herkunft doch noch eingeholt?
"Spiegel suchen klingt erstmal vernünftig. Die Aufzeichnungen sind von Justify Nox nehmen ich an? In welcher Beziehung stand er zu Chezmois? Ich dachte immer das seien beides Aspekte von Nox Persönlichkeit gewesen und was sagt uns Libbis Nachname Kothe? Ich hielt den Vornamen Libbi immer für eine Art Verbalhornung von Bibliothek...wie steht dazu Kothe in Zusammenhang?"
Thürmer lauschte und nickte, während Kiera vorlas. Einige der Dinge ergaben mit dem, was sie von oder an diesem Ort erfahren hatten ducrchaus Sinn. Auf die letzte Frage des Juden runzelte er die Stirn und schrieb etwas auf seinen Block, während er angestrengt nachdachte.
Schließlich hatte er eine Lösung zu Papier gebracht, die fast schon kindisch (?) simpel war, und vielleicht deshalb nicht leicht zu entdecken. Was zu Libby eigentlich schon wieder ziemlich gut paßte. Er hielt den Block so, daß Moishe lesen konnte, was darauf stand.
"Es ist ein Anagramm, Herr ben Levy ! Der Autor berichtet von einer Verbindung zwischen dem Geist und der Bibliothek."
Es klang sogar ein bißchen so, wenn man genau hinhörte, freilich mußte man dazu wissen, wonach man zu suchen hatte. Die Frage die sich stellte war, ob es einen tieferen Sinn hinter der bewußten Entscheidung (!) sich so zu nennen gab, der über eine irgendwie geartete Verbindung mit der Bibliothek hinausging.
"Es hat den Anschein, als habe Libby Herrn Nox um Asyl gebeten, nachdem die Nervenheilanstalt abbrannte. Anscheinend war M. Chezmoi an einer Vergiftung eines Netzwerkes beteiligt. In jedem Fall gebe ich Frl. Mwenda Recht, es gibt in der Bibliothek einen Spiegel, der nicht zu verhängen war und der mit Schutzzeichen und durch ein Versteck gesichert worden war. Dieser Spiegel könnte unser Anlaufpunkt sein."
"Stimmt, Sie haben Recht, danke Dr. Thürmer. Machen wir uns auf den Weg den Spiegel zu suchen? Ansonsten...dieses Netzwerk, ist das nicht diese mysteriöse Verbindung die die Malkavianer angeblich miteinander haben oder ist da etwas anderes gemeint?"
"Ja, das stelle ich mir so vor, dass er das war und da wir alle keine Malkavianer sind, können wir nicht feststellen, ob es immer noch vergiftet ist", meinte Kiera. "Also beim durch die zugänglichen Räume gehen, haben ich jede Menge verhängte und teilweise zerbrochene Spiegel gesehen. Nox scheint damit ein Problem gehabt zu haben, vielleicht auch deswegen, weil glatte und glänzende Flächen im Voodoo als Durchgang zu den anders Welten gelten.
Einige der Spiegel sind wirklich magisch oder verflucht wie auch immer man es nennen will. Meistens sind sie ungefährlich, wenn man den Mechanismus nicht kennt und in der Tat schreibt kaum einer den entsprechenden Mechanismus auf, denn keiner will, dass ein anderes solche Objekte benutzt. Wenn ihr hier Spiegel findet, achtet darauf, dass ihr sie nicht direkt anschaut und achtet darauf, wenn ich euch einem nähert, ob das Spiegelbild genau das wieder gibt, was es zeigen sollte."
"Eigentlich würde ich vorschlagen, wir trennen uns nicht, aber wenn ihr mich überstimmt, so soll es eben so sein", erwiderte Kiera.
"Ich habe mich zusammen mit Ithamar hier in den letzten Tagen schon umgesehen und dabei konnten wir feststellen, hier im Erdgeschoss ist nichts was so magisch ist. Von den Kellertüren ist eine dreifach verschlossen, da waren wir auch noch nicht und ein anderes Tagebuch, spricht von einen Diab, einen Wesen, das einem Dämon recht ähnlich ist, was dahinter eingesperrt sein soll."
Dass Nox auch geschrieben hatte, dass er diesen versehentlich erschaffen hatte, sagte sie auch nicht, da ging es im Voodoo in Richtungen, die sie nicht mit anderen zu diskuttieren gedachte.
Meyye könnte sich erinnern, dass sie einen extrem magischen Spiegel schon gefunden hatte.
Thürmer war schon einmal unterhalb der Bibliothek gewesen, war sich aber nicht sicher, ob das zählte. Vorsichtshalber beantwortete er diese Frage für sich mit 'Nein'. Aufteilen allerdings war schon etwas, worüber man gut nachdenken mußte, besonders im Hinblick auf die Gegebenheiten. Sich aufzuteilen konnte bedeuten, daß man tief im Dreck steckte, wenn etwas unvorhergesehenes passierte. Es nicht zu tun bedeutete, möglicherweise mehr Zeit zu brauchen als statthaft war. Schwierig !
"Gruppen wären möglicherweise effizienter, aber nur, falls das Risiko nicht zu groß ist, denke ich. Haben wir eine Möglichkeit zwischen Gruppen in Verbindung zu bleiben ? Wenn nicht teilen wir uns auch besser nicht."
Libbi war doch ohnehin nur ein Teil von Chezmois Persönlichkeit, wer weiß schon wo der seinen Namen hergenommen hat? Thürmer weiß es. Meyye sieht ihn dabei an und fragt sich, ob Justify Nox das auch schon herausgefunden hatte. Sie denkt schon... Malkavianer haben einen an der Waffel, aber durch eben diese Risse in der Waffel sehen sie oft Dinge für die andere ein Weilchen brauchen.
"Schätze ja." meint sie noch zu Moishes Frage bezüglich des Netzwerks und verzieht das Gesicht. Sie hatte ja eine Kostprobe davon... ständige Einflüsterungen von anderen, das muss einen ja irre machen - sogar wenn die Flüsterer nicht selbst irre wären.
Dass das Erdgeschoss nicht sonderlich interessant ist für Geisterbelange, kann sie noch glauben. Das ist wohl eigentümlicherweise ausgespart... ansonsten ist sowohl im Keller als auch den oberen Stockwerken eine Menge los. Sie kann sich natürlich gut an den Spiegel erinnern, in dem sie Julian wiedergetroffen hat... und sich gefragt ob sie den wirklich erwähnen soll. Wie auch immer er es gemacht hat, damals war sie sicher, dass er es war... kein Fake. Was wenn er wieder auftaucht? Das müssen die anderen nicht unbedingt sehen.
"Ich bin für aufteilen." sagt sie daher, und um was für ihren Ruf zu tun: "Und ich hab jetz genug vom Geschwätz." Damit wendet sie sich ab und will aus dem Raum raus und schnurstracks die Treppe hinauf.
"Bis jetzt wäre mir nicht aufgefallen, dass Handys hier nicht funktionieren", rief Kiera noch Meyye hinterher.
Und es war auch nicht so, dass die Geister nicht ins Erdgeschoss kamen, aber hier hatte die Mambo noch keinen Spiegel gesehen, der auch nur nach Magie roch, aber wem sagte sie das.
Wenn Meyye die Treppe hochging, so war der Spiegel durch den sie das letzte Mal gegangen war, wieder heile, wenn auch das Tuch nicht davor hing und er zeigte auch nur das normale Bild, allerdings etwas glitzerte auf dem Rahmen.
"Alles klar." ruft sie noch zurück, dann ist sie nach oben unterwegs. Sie schaut nochmal dass ihr keiner auf die Schnelle folgt, bevor sie den Weg zu jenem Spiegel einschlägt und ihn auch gleich vor sich sieht... unversehrt und spiegelnd, als könnte er kein Wässerchen trüben. "Und jetzt?" fragt sie leise eher sich selbst und will ihn schon fast anfassen, als sie etwas glitzerndes bemerkt und sich erstmal das genauer ansieht.
Gib mir etwas von dir, flüsterte eine Stimme in ihrem Geist.
Kurz verstärkte sich das Glitzern und dann schien der Spiegel zu warten, was geschah, auch wenn es zwischendurch immer wieder mal glitzerte, auch zuckten die Ohren der Gangrel stärker als es ihr lieb sein konnte.
Wenn sie sich beeilte, konnte sie noch reagieren, bevor einer der anderen, die noch unten in der Halle standen, reagierten.
Oh nein... Stimmen in ihrem Kopf sind nie ein gutes Zeichen. Das Ohrenzucken dagegen wundert sie in diesem Gebäude wenig. Hier gibt es mehr als nur einen Geist, und dieser Spiegel... ist wohl soetwas wie eine Verbindung.
"Seit wann denn das? Und was überhaupt?" murmelt sie und überlegt, was sie geben sollte. Sie hat ja das Gefühl, ein Haar oder etwas Blut wäre bei den Geistern eine nur bedingt schlauere Idee, als würde sie das einem Tremere aushändigen. "Zeigst du mir dann, was mit Libby ist?"