Brainstorming Jagen - Wie tötet man das Tier richtig ?

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In Mogadishu benötigten die US-Soldaten mit ihren M16/M4 durchaus auch mehrere Treffer um einen Angreifer auszuschalten. Das galt nicht nur für die Ranger, sondern auch für die Delta-Operators, denen man sicherlich nicht mangelnde Schußfähigkeiten nachsagen kann. Wobei hier auch anzumerken ist, daß ein (nicht kleiner Teil) der somalischen Kämpfer durch den Genuß von Kath/Khat aufgeputscht war.

Das kann man nicht vergleichen, ein Soldat im Kampf stellt sich auf beschuss ein und wird versuchen ein denkbar schlechtes ziehl zu bieten während der Schütze selbst aufpassen muss.
Ein Tier hat keine ahnung was kommt und der Jäger kann auf eins ziehlen das frei steht, und selbst wenn das Tier auf ihn Zurennt muss er seine Schusspositon nicht zwangsweise ändern.
 
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Ein Tier hat keine ahnung was kommt [...]
Ja, wenn wir von irgendwelchen wacholderschnaps-saufenden Bauern sprechen, die auf ihrem Hochsitz die Praline lesen, bis sie den "perfekten" Schuß setzen können. Aber ich würde bei einer Treibjagd auf Wildschweine nicht darauf vertrauen, daß ein etwaiger erster Treffer gleich tödlich ist. Und so einer Wildsau würde ich auch nicht unbedingt durch meine Präsenz einen abweichenden Fluchtweg aufzeigen wollen.
 
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Das Problem ist auch: Man kann auch mit schwersten Treffern noch handlungsfähig sein. Leute die in 10 Sekunden bewußtlos und in zwei Minuten verblutet sind können noch 9,9 sekunden zurück schießen. Die Zeit wartet man ja sicher nicht ab um danach noch mal zu schießen...
 
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Munition ist wirklich nicht gleich Munition. Schrot- und Flintenlaufgeschosse einmal außen vor gelassen, nutzt man bei der Jagd, recht stark aufpilzende Geschosse, die einen hohen Schaden anrichten. Diese Munition ist für den Kriegseinsatz verboten, militärische Munition plizt praktisch gar nicht auf und hinterlässt meist einen sauberen, geraden Schusskanal. Die (Pistolen-) Polizeimuntion, zumindest in einigen deutschen Bundesländern, liegt dazwischen, da sie einerseits natürlich Man Stop Wirkung zeigen, auf der anderen Seite aber auch nicht zu arge Kollateralschäden mit oder ohne Todesfolge produzieren sollen.
 
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nutzt man bei der Jagd, recht stark aufpilzende Geschosse, die einen hohen Schaden anrichten. Diese Munition ist für den Kriegseinsatz verboten, militärische Munition plizt praktisch gar nicht auf und hinterlässt meist einen sauberen, geraden Schusskanal.
Jagdmuni soll ja auch töten, wogegen Militärmuni (auch) verletzen soll (bindet mehr Leute).
 
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Ich dachte 5.56 hat nen drall / trudelt um die primäre cavity zu vergrößern?
 
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Jedes Projektil hat Rohrdrallungsdrall, ansonsten würde es tendeln und die Ballistikbahn würde unberechenbar...

Meines Wissens nach tendelt die 5,56m nach Aufprall, das kann sein.
 
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Komplizierter:

+ Jede Patrone fängt an zu taumeln wenn sie im Ziel ankommt, das ist eine Wirkung aus dem Drall
+ Wie stark und wann (nach wie viel cm Ziel) sie das tut variert
+ 5.56N Ball (Basispatrone) ist so gebaut das sie das sehr schnell tut um für die kleine/leichte Patrone (1/3 Gewicht der 7.62N) zu kompensieren

Dazu kommt bei 5.56N einige Details am Geschoss

+ Das Geschoss neigt zum Verbiegen, das vergrößert den Wundkanal
+ Das Geschoss neigt zum Zerplatzen und wirkt dann wie Splitter

Die Wirkung eines Geschosses beruht daraum wie viel seiner Mündungsenergie es "im Ziel" lässt. Je mehr desto tot. Die Reichweite eines Geschosses beruht darauf möglichst WENIG Energie an die Luft abzugeben, daher bei Gewehrpatronen die "Spitzer" Form (und das "Bootsheck", beides von Mausers 8x57JS aus den Jahren 1888/1905)
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Die Polizei verwendet AET Geschosse (Accellerated Energy Transfer) die durch ihre Formgebung schneller abgebremst werden und mehr Energie "im Ziel" lassen. Das sind KEINE Teilmantel Geschosse, da diese in vielen (halb)automatischen Waffen zu Funktionsproblemen führen kann.

Einige "frühe AET" sind nicht illegal, etwa die frühen Kupfer-Patronen für die 9x19 obwohl sie wirken wie klassische Teilmantel. Auch ein "klassischer Bleibatzen" statt eines Mantelgeschosses währe legal würde aber mit (halb)automatischen nicht funktionieren
 
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Praktische Erfahrungen zur Jagd hab ich keine, aber ich kenne ein paar Jäger und lese seit 15 Jahren diverse Waffenzeitschriften.

- Bogenjagd über 30m ist Glücksspiel, der Pfeil fliegt langsam genug, das sich das Wild bewegen und so die Zielzone aus dem Einschlagsbereich geraten kann. Armbrüste würde ich auf etwa die doppelte Entfernung schätzen, von meiner eigenen(210lbs Zuggewicht, das ist 3-4mal so viel, wie bei einem Bogen) fliegt der Bolzen etwa so schnell, wie die Kugel aus einer Vorderladermuskete.

- "Handgun Hunter" in den USA und anderswo benutzen entweder starke Revolver(.454 Casull hat an der Mündung etwa die gleiche Energie, wie eine .30-30 Winchester. Es gibt auch Revolver, die Büchsenpatronen z.B. .45-70 Government, oder .444 Marlin verschießen), oder gleich einschüssige Pistolen(Kipplauf, Blockverschluss, oder Zylinderverschluss) in Büchsenkalibern. Man könnte mit ZF, oder Rotpunktvisier, auf 100m treffen, realistisch würde ich die Hälfte annehmen. Bei Selbstladern wird die Auswahl abseits der Desert Eagle auf Kleinstserien(Wildey, ein paar langrohrige Exemplare in 10mm Auto, für kleineres Viehzeug: Automag in .30 Carbine, eine präzisere Version der FN Five-Seven, falls jemals PDW-Patronen auf dem Zivilmarkt üblich werden).

- .223 aka 5.56 Nato ist IIRC als Jagdpatrone eigentlich nur für Niederwild zugelassen, Repetierbüchsen in dem Kaliber werden in USA ja nicht umsonst als "Varmint" vermarktet. Ein Reh könnte drin sein, aber meiner Erfahrung nach führen die meisten Jäger Patronen mit 7mm Geschossdurchmesser aufwärts(leistungsmäßig etwa von der oben erwähnten .30-30, bis .300 Winchester Magnum). Auch nicht unwichtig, aber in Rollenspielen meist nicht erfasst: Im Wald lassen sich kleine, schnelle Geschosse gerne mal von Blättern und Zweigen ablenken. Der aus Vietnam zitierte Regentropfen, oder Grashalm mag übertrieben sein, aber im Prinzip ist jede High Velocity Patrone anfälliger für Hindernisse in der Flugbahn, als langsamere und dafür schwerere Sorten.

- Wehrhaftes Wild, also bei uns vor allem Wildschweine, jagt man mit starken Büchsenpatronen(Flintenlaufgeschosse sind eher eine Notlösung, wenn gerade keine Büchse verfügbar ist. IIRC in den meisten Ländern höchstens auf Rehe erlaubt). Alles, was ungefähr die Leistung der .30-06 Springfield erreicht(ca. 4000 Joule, aber ich kann mich irren, evtl. ist .308 Win = 3.500 Joule die Untergrenze und meine Bekannten haben gerne etwas Reserve für weite Schüsse vom Ansitz aus). Kleine Anekdote, vom Vater meines Hausarztes, dazu: Keiler angeschweißt, zwoter Schuss aus der Doppelbüchse(8mm Randpatrone, vergleichbar mit der 8x57 aus dem K98) sitzt nicht gut. Wildschwein nimmt Jäger an, schlitzt den Oberschenkel bis zum Knochen auf, schluckt 6 Schuss .357 Magnum(~ 1.000 Joule/Schuss) aus nächster Nähe, läuft nochmal an und verendet erst Minuten später(der Jäger hatte sich mit Mühe auf einen Baum geflüchtet). Übrigens der Grund, warum mein Hausarzt mit einem Garand(Magazin bei 2 Patronen + 1 im Lauf blockiert, wegen sinnlosen deutschen Gesetzen) und einige andere Jäger mit Unterhebelrepetierern(z.B. .45-70 Government, oder .375 Winchester) losziehen: Mehr Munition, schneller wieder feuerbereit als ein Zylinderverschluss und führig genug für Nachsuche & Fangschuss.

- Kleiner Nachsatz: Jagen mit Vorderladern ist durchaus erlaubt, aber wie bei der Armbrust muss der erste Schuss sitzen und mangels Geschwindigkeit braucht das Geschoss Masse. Auf einen berühmten Afrikajäger geht der Taylor KO Faktor zurück. Ich kenne nur 1 Jäger mit Safari-Erfahrung, aber der bestätigt, das bei der Jagd der KO-Faktor wichtiger ist, als die pure ballistische Leistung in Joule, oder die Trefferleistung auf mehr als 100-150m.
 
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Zur Jagd mit Greifvögeln gibt es hier Informationen.
 
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Ja! Hunde! Greifvögel! Vegetariertum simulieren vor dem Essen! Für sich jagen lassen ist natürlich besser als selbst jagen zu müssen ;)
 
Tieranatomie:



Schon klar, fast alles Säugetiere und im Prinzip dieselben Organe wie bei allen einschließlich uns Menschen auch… Aber WO im Körper sitzen die lebenswichtigen Organe bei einem Vierbeinigen Organismus? Ich kenn mich da nur mit Hominiden und Primaten aus (Nicht das ich drauf schießen würde), aber das ist da doch alles sehr Analog zum Menschen… aber wo sitzt bei einem Vierbeiner das Herz? Wahrscheinlich irgendwo im Vorderen Torso aber wo? Eine Hominide Figur sieht man ja aufrecht, während bei den meisten Tieren ja alles Horizontal angeordnet ist? Das ist schwieriger als einfach zwischen die Nippel zu zielen.





 
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