Infernal Teddy
mag Caninchen
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Hasenjagd
Eine Kurzgeschichte von La Cipolla
Die folgende Kurzgeschichte wurde von La Cipolla bei unserem Wettbewerb eingereicht als es um unser Maskottchen ging. Er war so freundlich uns die Veröffentlichung zu gestatten, weswegen wir uns jetzt freuen, euch die Geschichte zu präsentieren. Viel Spaß bei der Lektüre!
Eine Kurzgeschichte von La Cipolla
Die folgende Kurzgeschichte wurde von La Cipolla bei unserem Wettbewerb eingereicht als es um unser Maskottchen ging. Er war so freundlich uns die Veröffentlichung zu gestatten, weswegen wir uns jetzt freuen, euch die Geschichte zu präsentieren. Viel Spaß bei der Lektüre!
-Infernal Teddy
Die Pfotenspuren im Schnee verrieten Am‘Ata, wohin ihr Ziel geflüchtet war. Ihre grunzenden orkischen Verfolger gingen im Sturm unter; ein graues Dutzend, das sich in Weiß verwandelte, als das Mädchen immer schneller voran preschte.
Auch Am‘Rai realisierte, dass sie nicht ihre Verfolgerin, sondern sich selbst in Bedrängnis gebracht hatte. Ihre angespannten Hinterläufe zitterten vor Kälte, und schon bald verlagerte sie ihre Vorstellungskraft in angenehmere Gefilde. Der Sturm ebbte plötzlich ab, wie ein fehlgeschlagener Zauber in den Händen eines enttäuschten Magiers, und der Schnee schmolz, wo auch immer die hoppelnde Gestalt ihre Füßchen hin setzte.
Doch es war zu spät, ihre Freundin hatte aufgeholt.
Am‘Ata ergriff das Kaninchen am Nacken und zerrte es in die Luft.
Der Würfelbecher fiel und verteilte seinen Inhalt über dem Fußboden. Amrei zuckte zusammen. Schweiß stand auf ihrem Gesicht.
„Wir gehen“, entschied Amata bestimmt. Dann sammelte sie die Schulsachen ihrer älteren Freundin zusammen.
„Ich hab Angst…“, begann diese, bekam aber keine Antwort.
Amata ließ die Tür zu knallen. Die Katze biss in einen zwölfseitigen Würfel.
Es war völlig still geworden.
Man konnte der knallroten Wange der Klassensprecherin deutlich ansehen, wie schmerzhaft die Ohrfeige gewesen sein musste. Das Mädchen hielt sich perplex das Gesicht. Zitternd holte Amrei Luft.
„Lass mich, du Schlampe!“, rief sie, und obwohl ihre Worte voller Überzeugung waren, hätte sie die Kraft zu einer solchen Tat alleine nicht gefunden.
Kurze Zeit davor materialisierte sich der Hasengeist auf dem Konzerngelände. Die Soldaten zogen sich zurück, eingeschüchtert im Angesicht der magischen Aberration; Agentin A jedoch verblieb mit ruhiger Atmung hinter dem schützenden Container. Schnaufend stampfte das Wesen über den Parkplatz, die Fährte des Zieles aufnehmend. Seine mit Fellen behangene Beschwörerin, Silk Paw Ann, lächelte. A hatte keine Chance. Ihre Kugeln konnten den Geist nicht einmal verletzten.
Silk Paw Ann erstarrte, als sie ein klickendes Geräusch über sich hörte. Während die von ihr beschworene Kreatur noch immer am Schnüffeln war, hatte ihre Gegenspielerin das menschengroße Hasenmonster einfach umgangen. Eine Leichtigkeit mit hydraulischen Unterschenkeln.
„Drek“, flüsterte Ann.
Dann wurde sie von A‘s Salve niedergestreckt.
Einen Monat später konnte die jüngere Freundin ihr Grinsen nicht zurückhalten.
Mary traute ihren Ohren nicht.
„Ihre… ihre Frau werden?!“, stammelte sie. „Aber… aber was ist mit dem Kult?“
Der Kutscher lächelte beruhigend. „Keine Sorge, meine Liebe, es scheint, als hätten wir einen Schutzengel, der über uns wacht. Scotland Yard hat gestern Abend den Anführer der Wahnsinnigen in einer alten Krypta nicht unweit von Westminster Abbey festgesetzt. Mit Hilfe einer Frau, deren Beschreibung eurer Schwester Amy verdächtig ähnlich schien, sollte ich ergänzen.“
Mary schüttelte ungläubig ihren Kopf. Sie befühlte die Hasenpfote in ihrer Manteltasche.
„Aber das Ritual!“
„Diese Kultisten“, beruhigte sie ihr Gegenüber, „werden so schnell niemanden mehr beschwören, von welchem Stern er auch kommen mag.“
Es war ein unbeholfener Kuss, aber Amata sah in Amreis Gesicht, dass solche Details gerade keine Rolle spielten. Die Ältere stieg in den Wagen, und als das Paar hinter der nächsten Kreuzung verschwand, war Amata das erste Mal guter Dinge, dass die Tage des Hasen gezählt waren.
Den Artikel im Blog lesenAuch Am‘Rai realisierte, dass sie nicht ihre Verfolgerin, sondern sich selbst in Bedrängnis gebracht hatte. Ihre angespannten Hinterläufe zitterten vor Kälte, und schon bald verlagerte sie ihre Vorstellungskraft in angenehmere Gefilde. Der Sturm ebbte plötzlich ab, wie ein fehlgeschlagener Zauber in den Händen eines enttäuschten Magiers, und der Schnee schmolz, wo auch immer die hoppelnde Gestalt ihre Füßchen hin setzte.
Doch es war zu spät, ihre Freundin hatte aufgeholt.
Am‘Ata ergriff das Kaninchen am Nacken und zerrte es in die Luft.
Der Würfelbecher fiel und verteilte seinen Inhalt über dem Fußboden. Amrei zuckte zusammen. Schweiß stand auf ihrem Gesicht.
„Wir gehen“, entschied Amata bestimmt. Dann sammelte sie die Schulsachen ihrer älteren Freundin zusammen.
„Ich hab Angst…“, begann diese, bekam aber keine Antwort.
Amata ließ die Tür zu knallen. Die Katze biss in einen zwölfseitigen Würfel.
Es war völlig still geworden.
Man konnte der knallroten Wange der Klassensprecherin deutlich ansehen, wie schmerzhaft die Ohrfeige gewesen sein musste. Das Mädchen hielt sich perplex das Gesicht. Zitternd holte Amrei Luft.
„Lass mich, du Schlampe!“, rief sie, und obwohl ihre Worte voller Überzeugung waren, hätte sie die Kraft zu einer solchen Tat alleine nicht gefunden.
Kurze Zeit davor materialisierte sich der Hasengeist auf dem Konzerngelände. Die Soldaten zogen sich zurück, eingeschüchtert im Angesicht der magischen Aberration; Agentin A jedoch verblieb mit ruhiger Atmung hinter dem schützenden Container. Schnaufend stampfte das Wesen über den Parkplatz, die Fährte des Zieles aufnehmend. Seine mit Fellen behangene Beschwörerin, Silk Paw Ann, lächelte. A hatte keine Chance. Ihre Kugeln konnten den Geist nicht einmal verletzten.
Silk Paw Ann erstarrte, als sie ein klickendes Geräusch über sich hörte. Während die von ihr beschworene Kreatur noch immer am Schnüffeln war, hatte ihre Gegenspielerin das menschengroße Hasenmonster einfach umgangen. Eine Leichtigkeit mit hydraulischen Unterschenkeln.
„Drek“, flüsterte Ann.
Dann wurde sie von A‘s Salve niedergestreckt.
Einen Monat später konnte die jüngere Freundin ihr Grinsen nicht zurückhalten.
Mary traute ihren Ohren nicht.
„Ihre… ihre Frau werden?!“, stammelte sie. „Aber… aber was ist mit dem Kult?“
Der Kutscher lächelte beruhigend. „Keine Sorge, meine Liebe, es scheint, als hätten wir einen Schutzengel, der über uns wacht. Scotland Yard hat gestern Abend den Anführer der Wahnsinnigen in einer alten Krypta nicht unweit von Westminster Abbey festgesetzt. Mit Hilfe einer Frau, deren Beschreibung eurer Schwester Amy verdächtig ähnlich schien, sollte ich ergänzen.“
Mary schüttelte ungläubig ihren Kopf. Sie befühlte die Hasenpfote in ihrer Manteltasche.
„Aber das Ritual!“
„Diese Kultisten“, beruhigte sie ihr Gegenüber, „werden so schnell niemanden mehr beschwören, von welchem Stern er auch kommen mag.“
Es war ein unbeholfener Kuss, aber Amata sah in Amreis Gesicht, dass solche Details gerade keine Rolle spielten. Die Ältere stieg in den Wagen, und als das Paar hinter der nächsten Kreuzung verschwand, war Amata das erste Mal guter Dinge, dass die Tage des Hasen gezählt waren.