Spielfilm Hanna (2011)

AW: Hanna (2011)

Ich denke, dass eine phasenweise Identifizierung von Kindern als kleinen Erwachsenen und als gegenpol unschuldigen Zuckerwesen historisch normal ist.

Wenn man sich passende Fachliteratur durchliest (ich hatte das damals zufällig im Deutsch LK und hab auf der Uni 1-2 Sachen dazu gelernt), dann gab es immer einen Gegenläufigen Trend.
Momentan ist das ALTE Bild, das des unschuldigen Kindes. Einige Zeit lang war man so dazwischen und mittlerweile geht es immer mehr zum kleinen Erwachsenen. Das wird sich wieder drehen, da bin ich sicher.
Nur haben wir gleichzeitig einen großen Trend zur Mediengeilheit mit Gewaltverherrlichung, Sexualisierung und und und und sowie dem Einfluss den das auf die Gesellschaft hat (wer mir in der Wirkung von Massenmedien nicht zustimmt kann das gerne auch umdrehen als Einfluss auf die Medien durch die Gesellschaft). Das das jetzt auf die wieder als kleine Erwachsenen begriffenen Kinder zurückschwappt ist verständlich jedoch mehr als fragwürdig. Da stimme ich zu. Allerdings ist das kein neuer Prozess. Das macht ihn sicherlich nicht besser, gibt aber zumindest Grund für die Hoffnung, dass sich das in 20 Jahren wieder umgedreht hat.
 
AW: Hanna (2011)

Das das jetzt auf die wieder als kleine Erwachsenen begriffenen Kinder zurückschwappt ist verständlich jedoch mehr als fragwürdig. Da stimme ich zu. Allerdings ist das kein neuer Prozess. Das macht ihn sicherlich nicht besser, gibt aber zumindest Grund für die Hoffnung, dass sich das in 20 Jahren wieder umgedreht hat.

In 20 Jahren bin ich beinahe fast tot. Ich will nicht bis dahin warten. Ich will, dass der Trend jetzt aufgehalten wird.

Oder wenigstens will ich, dass den Trend alle doof finden und fix wieder zurückschwappen, bevor die Tarantinos dieser Welt Kinderkillerfilmchen machen.

So.
 
AW: Hanna (2011)

Tarantino macht sich ja wenigstens viele Gedanken über seine Filme und würde das nicht gedankenlos und voyeuristisch machen.
Oder zumindest erst ganz am Ende der Welle als ironischer Schlussstrich.
Und selbst dann würde er sich Mühe geben.

Ich will nicht, dass James Cameron, Roland Emmerich, Michael Bay (besonders Michael Bay!) Uwe Boll oder ähnliche Experten einen Kinderkillerfilm machen.
 
AW: Hanna (2011)

1. Nikita war erwachsen. Richtig. Nicht vergleichbar. (Wenn du mir hier unnötigerweise 'nen möglichen Trend ausreden willst, weil irgendwer irgend eines Geschlechts irgendwo aus irgend welchen Gründen in irgend einem Film irgend einer Person irgendwie mit irgendwas irgend welche Grausamkeiten angetan hat, kannste dir jemand anderen zum diskutieren suchen.)
Sie war erwachsen aber irgendwie auch hilflos wie ein Kind. Sie konnte ja ebenso wenig ihr Schicksal bestimmen....ist es denn soooo wichtig das Hanna ein paar Jahre jünger ist?
UND
Warum so mieß gelaunt ? Ich sehe eben parallelen (keinen Trend). Mal sehen wie der fertige Film aussieht, kann sich bis dahin ja auch ändern.
2. Filme von Luc Besson gülden offensichtlich nicht, da der Mann seinen eigenen Killerfrauen-Trend erschaffen hat, der sich ausserhalb der normalen Filmkontinuität bewegt.
Ach so einen Quatsch. Für mich ist es einfach Zeitgeist, aber wenn du meinst das sowas Wissenschaftlich untersucht werden muss....bitte.

3. Filme wie Jurassic Park haben ebenfalls einen Trend gesetzt, obgleich es bereits Dino Filmchen in der Vergangenheit gab'. Ein Trend kann sich demnach ganz offensichtlich auch bilden, obwohl es bereits Möglichkeiten gegeben hat, ihn zu zünden.
Welche filme sind denn NOCH wie Jurassic Park??? Jurassic Park 2 und 3?



Gilt deiner Meinung nach Species 1 als Hannah ähnlich? Gut Species 1 hat keine Agenten, aber ein Killer Kind. Und für mich ist sie trotz der Erwachsenen Optik letzten Endes auch nur ein sexualisiertes, DNA mutiertes, Killer Kind.

Ich weiß nicht die Themen sind meiner Meinung nach nicht neu. Sehe auch nicht warum ich bestimmte Regisseure bei der Betrachtung der Themen die in Hannah vorkommen weglassen soll.
 
AW: Hanna (2011)

Ich will nicht, dass James Cameron, Roland Emmerich, Michael Bay (besonders Michael Bay!) Uwe Boll oder ähnliche Experten einen Kinderkillerfilm machen.

Ach, bei Boll wär's mir egal. Da müsste man ja nicht fürchten, dass sich den jemand anschaut.

Ich weiß nicht die Themen sind meiner Meinung nach nicht neu.

Bingo. Aber die Themen waren ja nicht das Thema, sondern der Umgang mit dem Thema. bzw. die Ausführung.
 
AW: Hanna (2011)

Bingo. Aber die Themen waren ja nicht das Thema, sondern der Umgang mit dem Thema. bzw. die Ausführung.

So langsam beschleicht mich das Gefühl das du kein Problem mit der Thematik an sich hast, sondern eher mit der Tatsache das der Film ein Element zeigt, welches du vorher als gegeben akzeptiert hast. Ist also nun das Problem das dieser Film einem Klar macht wie es genau der Coole Killer, den man als Erwachsener bejubelt, zu eben jenem superkiller wurde? Also nach dem Motto: Kinder können in Filmen ruhig vergewaltigt und missbraucht werden und so lange geprügelt bis sie Superkämpfer/-killer sind, solange dieser Umstand nur eine Nebenrolle einnimmt und keine Zentrale?

Ist das nicht etwas .... naja.. verlogen? Kindersoldaten sind okay, solange ich sie nicht sehen muss, aber wenn ich sie sehe dann sind sie schrecklich? Zumindest habe ich so das Gefühl das du gerade schwer in diese Richtung mit deiner Argumentation abzurutschen drohst und ich weiß nicht ob das in deinem Sinn wäre indirekt eine solche Aussage zu machen.
 
AW: Hanna (2011)

Sicherlich habe ich innerhalb eines fiktiven Settings kein Problem mit der Thematik. Das es mir hier nicht um die Thematik an sich geht, habe ich auch bereits dreihundert mal geschrieben. Ich bin mir schließlich der Tatsache bewusst, dass es sich hier erstmal um Fiktion handelt, und nicht um die Wirklichkeit. Hätte ich diese Fähigkeit nicht, würde ich unter stärkerem Realitätsverlust leiden, als das ohnehin bereits der Fall ist. Und das wäre mal voll Scheisse.

Darunter leide ich aber glücklicherweise nicht derartig stark. Daher vertrete ich keinesfalls die Meinung, dass Filme, in denen Kinder zu Killern ausgebildet werden, generell einen Affront gegen die Moral und Ethik darstellen. Völlig egal, ob die Thematik nun innerhalb von Sekunden in einem Nebensatz abgehandelt wird oder man sie zwei Stunden lang in allen Einzelheiten ins Gehirn geknallt bekommt.

Ich weise jedoch darauf hin, dass eine fiktive Geschichte, in welcher innerhalb von zwei Stunden die seelische und körperliche Vergewaltigung eines jungen Menschen gezeigt wird, stärkere Gelegenheit für ethischen Missgriff bietet (und erkenne eine deutlichere Notwendigkeit, behutsam mit der Thematik umzugehen), als wenn es lediglich am Rande als fiktive Hintergrundgeschichte in Erscheinung tritt.

Es erscheint mir nur logisch, dass zwei Stunden direkte Auseinandersetzung mit einem Thema einen größeren Einfluss auf den Zuschauer haben wird, als ein Nebensatz. Und deswegen muss eine derartige Thematik auch gewissenhafter verarbeitet werden, wenn man vorhat, sie dem Zuschauer über den Zeitraum von zwei Stunden direkt einzuflößen, als wenn man es innerhalb von Sekunden indirekt tut.

Es geht mir also um die Verarbeitung und Präsentation der Thematik. Und auch das habe ich bereits circa achttausendmal erwähnt.

Hoffentlich kannste damit was anfangen.
 
AW: Hanna (2011)

Hmm... normalerweise bin ich der Grinch, aber ich schätze man kann nicht verlangen das unser Jack immer der coole Relaxte Onkel von neben an ist :)

Wie dem auch sei... dann ist ja alles halb so schlimm, da bis lang ja nicht nicht raus ist wie genau der Film sich mit dem Thema auseinander setzt :)
 
AW: Hanna (2011)

Wenn es explizit gezeigt wird und vielleicht sogar noch ganz direkt im Fokus des Films liegt, ist eben die Gefahr, dass es in dumpfen Voyeurismus abgleitet viel höher, als wenn es sich nur um eine offscreen-Hintergrundstory handelt.
 
AW: Hanna (2011)

Hmm... normalerweise bin ich der Grinch, aber ich schätze man kann nicht verlangen das unser Jack immer der coole Relaxte Onkel von neben an ist :)

Wie dem auch sei... dann ist ja alles halb so schlimm, da bis lang ja nicht nicht raus ist wie genau der Film sich mit dem Thema auseinander setzt :)

Nee, bei Kindern und Jugendlichen fällt mir das Relaxen schwer.

Aber ja, ich will Hanna wie gesagt erstmal nicht verdammen. Dazu müsste man den erstmal anschauen.
 
AW: Hanna (2011)

Ich denke, dass eine phasenweise Identifizierung von Kindern als kleinen Erwachsenen und als gegenpol unschuldigen Zuckerwesen historisch normal ist.

Wenn man sich passende Fachliteratur durchliest (ich hatte das damals zufällig im Deutsch LK und hab auf der Uni 1-2 Sachen dazu gelernt), dann gab es immer einen Gegenläufigen Trend.
Momentan ist das ALTE Bild, das des unschuldigen Kindes. Einige Zeit lang war man so dazwischen und mittlerweile geht es immer mehr zum kleinen Erwachsenen. Das wird sich wieder drehen, da bin ich sicher.
Nur haben wir gleichzeitig einen großen Trend zur Mediengeilheit mit Gewaltverherrlichung, Sexualisierung und und und und sowie dem Einfluss den das auf die Gesellschaft hat (wer mir in der Wirkung von Massenmedien nicht zustimmt kann das gerne auch umdrehen als Einfluss auf die Medien durch die Gesellschaft). Das das jetzt auf die wieder als kleine Erwachsenen begriffenen Kinder zurückschwappt ist verständlich jedoch mehr als fragwürdig. Da stimme ich zu. Allerdings ist das kein neuer Prozess. Das macht ihn sicherlich nicht besser, gibt aber zumindest Grund für die Hoffnung, dass sich das in 20 Jahren wieder umgedreht hat.
Ich weiß nicht. Das muss sich nicht zwingend in 20 Jahren umdrehen....in anderen Kulturen etwa in Japan wird dieser Druck auf Kinder auch seit einer subjektiv empfundenen Ewigkeit aufrecht erhalten. Wenn wir Glück haben und noch mehr Pisa Studien bekommen, schaffen wir vielleicht noch die selben Schülerselbstmordraten wie die. Immer schön die Leistungsgesellschaft der Erwachsenen weiter in die Schule tragen. Leistung und Statussymbole statt spielen ftw.

Ich sehe das nicht als mode. Sobald Wissenschaftler erstmal eine Denkrichtung eingeschlagen haben dreht sich das nicht so schnell.
 
AW: Hanna (2011)

Der akute Trend in Japan alles junge und süße als schön/sexy anzusehen (sog. Kawaiisa soweit ich weiß) stammt sehr grob aus den 1970ern. (sicher! Nur der Anfangspunkt ist halt verwaschen)
Momentan (letzte 8 Jahre wenn ich mich nicht täusche) wird in der Asien-Genderforschung von einer leichten Abschwächung des Phänomens geredet. Allerdings muss das nicht zwingend dauerhaft sein, dass stimmt.
Genausogut kann es aber auch ein langsames abklingen des Trendes bedeuten.
So oder so ist das ganze halt 30-40 Jahre alt. Von mir aus bleibts noch 10 Jahre so. Deswegen ist die Hypothese, dass es sich um eine Trendwelle mit Anfangs und Endpunkt handelt aber nicht entkräftigt.
Im Gegenteil würde ich sagen, dass es eher sogar noch darauf hindeutet, dass es eben ein Zeichen der Zeit und keine generelle Veränderung.

Das mit dem Leistungsdruck ist eine verwandte aber andere Baustelle.
Im Grunde gibt es da aber dieselben Argumente. Immerhin kann mir keiner sagen, dass in einer Kultur wo unartige/faule Kinder direkt in der Schule vor allen Mitschülern gezüchtigt werden keinen Leistungsdruck aufbaut. Das ist zwar auch schon ein paar Jahre mehr her, dürfte sich aber auch mit der Neuinterpretation zwischen Kind=kleiner Erwachsener bzw. Kind=unschuldiges Wesen treffen.
 
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Hab ihn gerade gesehen.
Er war scheiße. Aber nicht so, wie ich dachte.
Den Pedoactionporn vermeidet er angenehmerweise weitgehend.
Aber leider war er trotzdem schlecht.
Die Idee des Films ist eigentlich, dass Hanna zur Kampfmaschine gezüchtet ist und draußen in der wirklichen Welt erst zu leben lernt. Sie lernt, mit Gefühlen und anderen Menschen klarzukommen. Das ist an sich ein netter Gedanke. Leider geht das in wirklich richtig schlechter, bemüht artsy-fartsy Kameraarbeit, billigen Onelinern, und schlimmen, wirklich richtig billigen Kulturklischees unter.
Die fast ausnahmslos von Amerikanern (oder Australiern ;) )gespielten deutschen sind einfach oberpeinlich. Und die voll authentische Flamencotruppe, die in Spanien natürlich auftauchen muss (gibt es da ja schließlich an jeder Ecke... genau wie bei uns die Blasmusikkapellen *seufz*) ebenso.

unfreiwillig komische coming-of-age-Story, der leider in jeder Facette versagt.
Aber eben noch auf eine schmerzhaft peinliche und ganz sicher ungewollte Weise irgendwie witzig.
3/10
 
AW: Hanna (2011)

Hmmmm ich halte die Darstellung von Kämpfenden Kindern als Leitthema immer noch für ein Tabu welches die Filmindustrie nicht anfassen sollte.

Von mir aus kann man mal einen Wachrüttelfilm über Kindersoldaten machen, aber ansonsten halt ich nicht viel Gutes davon.
Wenigstens die ersten paar Sekunden Trailer sahen noch nach einem Sehenswerten Drama aus, aber dann kommt natürlich wieder unnötige Aktion.

Wenn ich mir Randalierende Kidys ansehen will schau ich mir Bilder aus U-Bahnkammeras an.
 
AW: Hanna (2011)

Er hat ja versucht, ein Drama zu sein. Er war dabei nur leider schlecht.
 
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