Spielfilm Hanna (2011)

AW: Hanna (2011)

Die Era der Vorschulkiller hat dann offiziell begonnen. Wir können nur hoffen, dass sie besser wird, als die Era der Kita-Helden.
 
AW: Hanna (2011)

Bitte WAS??? Die Schauspielerin ist 16 in Worten sechzehn.
Ich weiß ja nicht wielange du auf der Vorschule warst, aber die meisten von uns sind mit 16 schon in der 10. Klasse oder so.
 
AW: Hanna (2011)

Ich weiß auch nicht, ob Jacks Vater ein CIA-Killer ist und ob er schon mal in Finnland war.^^

Aber das ist das Mädel aus "The Lovely Bones". Die wurde also mit sechzehn schonmal vergewaltigt, getötet, hat in käsigen Dreamscapes rumgewieselt, und ist von ihrem Vater im finnischen Wald zu Killermaschine ausgebildet worden.
Hätte er sie mal erst ausgebildet, wäre uns "The Lovely Bones" erspart geblieben.

Stanley Tucci: Won't you come down to my secret hideout?
Mädchen: Okay...
Stanley Tucci: Be polite, drink your soda *glares at her in a creepy way*
Mädchen: Why don't you come near, Mr. Tucci? *breaks his neck*
*goes home and helps her father with his bottleships before he leaves to work at CIA-Headquarters*


Rocky Raccoon
- immer bemüht, die Zusammenhänge zu sehen.
 
AW: Hanna (2011)

Bitte WAS??? Die Schauspielerin ist 16 in Worten sechzehn.
Ich weiß ja nicht wielange du auf der Vorschule warst, aber die meisten von uns sind mit 16 schon in der 10. Klasse oder so.

Ich hab' absichtlich übertrieben. Dachte nicht, dass das so schwer zu erkennen war. (Immerhin ist das Mädchen ja deutlich erkennbar über dem Vorschulalter, richtig?)

Nächstes mal schreib' ich einfach wieder "Haha" dahinter. Oder ich ändere meine Sig in "Ich bin kein Vollidiot, Shadom!".
 
AW: Hanna (2011)

Danke HJ.
Dank der neuen Signatur versteh ich deine Posts endlich richtig :p
Nimms doch nicht direkt so krumm.

Ich blicke einfach nur nicht, inwiefern du die Era der Vorschulkiller (auch gerne hochgemünzt zu "nicht erwachsenen Frauen) eingeleitet siehst.
Kick-Ass okay. Das war etwas heftiger. Aber du kannst doch kaum behaupten, das nicht schon des öfteren jüngere Frauen Waffen in der Hand hatten.
Für mich ist hier kein neuer Trend sichtbar.
Erleuchte mich ;)
 
AW: Hanna (2011)

Vielleicht hat er nur gerade erst Léon gesehen. Und nicht hinten auf die DVD geschaut, wann der herausgekommen ist.
 
AW: Hanna (2011)

Ich vermute schon, dass Kick-Ass einen Trend eingeleitet haben könnte, der sich mit Hanna fortführt. Das Grundgerüst der Geschichte ist sehr ähnlich. Und ja, es geht weniger darum, dass diese Filme junge Mädchen mit Waffen in der Hand zeigen. Es geht hier eher um die Heftigkeit des Inhalts. Ob ich mit meiner Vermutung richtig liege, wird freilich die Zukunft zeigen.
 
AW: Hanna (2011)

Nikita???
Sie ist zwar schon erwachsen aber die Story ist auch so eine ...female assasin geschichte.
 
AW: Hanna (2011)

Nikita???
Sie ist zwar schon erwachsen aber die Story ist auch so eine ...female assasin geschichte.

1. Nikita war erwachsen. Richtig. Nicht vergleichbar. (Wenn du mir hier unnötigerweise 'nen möglichen Trend ausreden willst, weil irgendwer irgend eines Geschlechts irgendwo aus irgend welchen Gründen in irgend einem Film irgend einer Person irgendwie mit irgendwas irgend welche Grausamkeiten angetan hat, kannste dir jemand anderen zum diskutieren suchen.)

2. Filme von Luc Besson gülden offensichtlich nicht, da der Mann seinen eigenen Killerfrauen-Trend erschaffen hat, der sich ausserhalb der normalen Filmkontinuität bewegt.

3. Filme wie Jurassic Park haben ebenfalls einen Trend gesetzt, obgleich es bereits Dino Filmchen in der Vergangenheit gab'. Ein Trend kann sich demnach ganz offensichtlich auch bilden, obwohl es bereits Möglichkeiten gegeben hat, ihn zu zünden.
 
AW: Hanna (2011)

Na lass uns mal nicht hoffen, dass es ein Trend wird.
Als Produkt von durchdachten künstlerischen Entscheidungen finde ich es ja gut.
Aber als gesellschaftlicher Trend? Das fände ich gruselig. Aber eigentlich kommen wir damit ja auch schon zu spät.
Kinder und junge Jugendliche in Schützenvereinen gibt es ja schon. Und wenn man unserer Forenintelligenzia traute (aber wer tut das schon...) dann wäre das ja auch völlig in Ordnung und kein Grund zur Beunruhigung.

Bisher würde ich aber noch nicht von einem Trend reden wollen. Die gesellschaftliche Bewegung zur Sexualisierung von Kindern hat ja auch noch nicht 1962 nach Polanskis "Lolita" eingesetzt. Und hatte nichtmal was mit dem '97er-Lolita zu tun. Sondern kam aus ner ganz anderen Richtung.
Und dass Kinder in den meisten Filmen nicht wie Kinder dargestellt werden, ist auch nicht neu.
Entweder sind sie künstlich überzuckerte Kindskarikaturen oder frühreife Pädophantasien. Sie jetzt noch als frühreife Killermaschinen darzustellen ist nur konsequent.
Und in Hinblick auf die Realität auch nicht so weit hergeholt. Kindersoldaten und zehnjährige Gangster sind keine Hollywooderfindung.
Nicht mal Kindersuperhelden sind eine neue Erfindung. Oder Kinderagenten. Robin und Spy Kids gibt es schon lange.
Kick-Ass oder Hanna sind da nur die konsequente Dekonstruktion dieser eigentlich ziemlich ekligen Sujets.
Ich warte nur noch auf einen expliziten Film über kriegführende und ihre sexuelle Identität entdeckende kindliche und jugendliche Magier. Aber das kommt vermutlich erst in der nächsten Dekonstruktionsphase.
Nachdem die Kinder heute schon gekleidet werden wie Nutten und äußerst zweifelhafte Figuren wie Gülcan, Dieter Bohlen oder Paris Hilton ihnen als Vorbilder für erfolgreiches Erwachsenenverhalten präsentiert werden, ist der Schritt ihnen in Filmen Waffen in die Hand zu drücken in Wirklichkeit gar nicht mehr so groß.
Die Kinder wissen natürlich nicht, dass das was sie da sehen eigentlich keine Kinder sind, sondern auf Kinder projezierte Phantasien von Erwachsenen.

...

Nachdem ich etwas drüber nachgedacht habe, finde ich diesen Film hier auf einmal gar nicht mehr so geil.
Bin mal gespannt, ob es dort irgendetwas gibt, was es nötig macht, ein Kind in diese Situation zu bringen. Ob die kleine dort irgendetwas tut, was Jason Bourne nicht auch gekonnt hätte.
Aber mir anzuschauen, wie Autoren und Regisseur sich auf den Gedanken von Lolita-Assassinen einen runterholen, habe ich eigentlich keine Lust.

Danke für den Denkanstoß, Jack.
 
AW: Hanna (2011)

Nachdem die Kinder heute schon gekleidet werden wie Nutten

Wieso fällt mir bei dieser Aussage nur das Drama um die Cyres oder wie auch immer diese Hanna Montana tussi heißt.. und ihrem "Pole Dance". Bei solchen Aussagen kann ich nur vorschlagen mal wirklich eine "Nutte" oder einen "Poledance" anzusehen, damit man vielleicht mal den Unterschied entdecken kann.

Kindern imitieren mit ihren Klamotten lediglich Erwachsene aber sicher... wir können wohl wieder die Christliche Inquisition heraufbeschwören, Frauen wegsperren und Mädchen dazu zwingen Röcke zu tragen deren Saum nicht mehr als 10cm über dem Boden sein darf. Am besten mit Kopftuch oder Ganzkörpervermummung, und wenn die Kleine nicht hört darf man die Familienehre wieder herstellen in dem man sie mit Säure überschüttet oder umbringt.

Ich glaube ich nehme lieber die "Nutten" statt die alternative.
 
AW: Hanna (2011)

Ich bin sicher, es gibt auch einen Mittelweg.

Aber "Nutte" ist im Prinzip nur eine, die schärfste, Ausprägung des Problems.
Das Problem ist, dass auf Kinder die Wünsche und Phantasien der Erwachsenen projeziert werden. Kinder werden zu kleinen Erwachsenen hochstilisiert. Und dabei wird ihnen die Gelegenheit genommen, ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse zu entwickeln und zu verwirklichen.
Ähnlich bedenklich wie Miniröcke und bauchfreie Tops finde ich da eben auch schicke teure Designerhosen, die dann im Kindergarten ja nicht dreckig gemacht werden dürfen.
Warum tragen die Kinder keine Kleidung, in der sie sich wie Kinder verhalten können? Warum ist es wichtiger, dass sie schick aussehen, als dass sie sich gut bewegen können?

Und warum muss die lebende Waffe, die sich durch die CIA-Schergen kämpft unbedingt ein sechzehnjähriges Mädchen sein?
Zu meiner Zeit haben den Job noch hundertjährige kurzgeratene Kanadier gemacht.

Ich verstehe es, wenn es wie Kick-Ass als Dekonstruktion eines ziemlich gehirntoten Tropus gedacht ist. Vielleicht ist es hier auch so. Wer weiß - ich kenn den Film ja noch nicht.
Aber wenn nicht, und wenn es wirklich ein Trend werden sollte... dann fände ich das ganz schön eklig. Mindestens so eklig wie diese künstlichen Disney-Supersmartass-Kinder, die heute schon allenthalben im Film die Wahrnehmung verzerren.
 
AW: Hanna (2011)

Mehr wollte ich ja gar nicht ausdrücken. Für sich genommen und mit Hirn angeschaut war Kick Ass ein großartiger Unterhaltungsfilm. Und Hanna sieht aus, als verzichtet man hier auf quietschbunte Farben, was ich persönlich schon ansprechend finde. Wenn so ein Trend drohen könnte, soll das diese beiden Filme keinesfalls schlecht reden - wobei ich Hanna auch erstmal sehen müsste, um die Gelegenheit einzuräumen. Aber das Grundgerüst - junges Mädchen wird ihrer Kindheit nicht nur beraubt, sie wird ihr entrissen, vergewaltigt und so umprogramiert, dass sie dasselbe mit anderen tun kann -, ist ethisch immerhin so explosiv, dass bei einer Entfremdung der Ernsthaftigkeit dieser Thematik ziemlich beschissenes Kino dabei rumkommen könnte. Da Filmemacher aber auch bekannt dafür sind, jedes funktionierende und "hippe" Thema auszuschlachten, wenn's funktioniert - aber eben auch nicht immer gut -, würde ein möglicher Trend aus dem kleinen Jack einen traurigen, kleinen Jack machen.

Ich glaube ich nehme lieber die "Nutten" statt die alternative.

Gäbe es nur die beiden extremen Optionen, wärst du also für fünfjährige mit Tangas, Make-up wie ein Clown in der Fresse und Stöckelschuhen. Widerspricht der vision'schen "Ich hasse Barbies!" Thematik allerdings komplett, und unter Berücksichtigung dieser Faktoren vermute ich mal zu unseren Gunsten, dass wir sowohl weggesperren und Burkas tragen als auch Nuttenkinder Dreck finden und vielleicht nach dem raccoon'schen Mittelweg streben sollten.
 
AW: Hanna (2011)

Aber "Nutte" ist im Prinzip nur eine, die schärfste, Ausprägung des Problems.
Das Problem ist, dass auf Kinder die Wünsche und Phantasien der Erwachsenen projeziert werden. Kinder werden zu kleinen Erwachsenen hochstilisiert. Und dabei wird ihnen die Gelegenheit genommen, ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse zu entwickeln und zu verwirklichen.
Ähnlich bedenklich wie Miniröcke und bauchfreie Tops finde ich da eben auch schicke teure Designerhosen, die dann im Kindergarten ja nicht dreckig gemacht werden dürfen.
Warum tragen die Kinder keine Kleidung, in der sie sich wie Kinder verhalten können? Warum ist es wichtiger, dass sie schick aussehen, als dass sie sich gut bewegen können?

Ich denke du vermixt hier 2 verschiedene Problematiken.

Erste Problematik:
Kinder wollen das Kopieren was erwachsene vormachen. Ich erleb das gerade bei meiner... nun nicht wirklich Nichte (da meine Mutter nicht mit ihrem Freund verheiratet ist, bin ich auch kein wirklicher Onkel für das Kind seines Sohnes)... aber nennen wir sie einfach mal meine Nichte. Sie kam letztes Jahr in die Schule und aktuell will sie eben sich Schminken und kleidung wie ihre Mutter tragen. Die Eltern sind hier eher dabei zu versuchen das Kind auszubremsen.


Zweite Problematik:
Eltern die ihren Kindern designer Klamotten kaufen und sie auf "Beautycontests" schleppen gibt es genug. Weniger die Schönheitswettbewerbe, aber in den USA sind diese genauso bestandteil wie bei uns die Herbskönigin oder Weinkönigin oder das Funkenmariechen. Eltern die den Sozialenstatus und Erfolg auf das Kind projezieren und diesem Vermitteln man sei nur etwas weil man teure Klamotten hat und Markenlabels, ist ein ganz anderes Problem als Kinder die sich wie "Nutten" anziehen wollen weil sie es von ihren Eltern sehen.

Das Problem von wegen Mütter die sich dadurch Sozial hervorheben wollen das sie ihr Kind in Designer Klamotten in die Schule schickt gabs auch schon zu meiner Zeit, nur mit dem Unterschied das es weniger Leute gab die es getan haben, wodurch das ganze auch weniger Wichtig war. Trotzdem hatte ich auch in meinem Kindergarten und meiner Schule immer die Kids die "besser" waren, weil sie teurers Zeug hatten oder irgendwie von ihren Eltern dazu angehalten wurde nicht mit uns "Loosern" zu verkehren. Das funktionierte zu meiner Zeit so gut das diese Kids von uns geschnitten wurden und sie eigentlich nie bei irgendwas dabei waren was lustig war... heute ists anders herum. Heute sind die "besseren" in der Überzahl und schneiden den Rest.


Was den Rest angeht... als ich den Trailer gesehen habe (ich hab ihn mir ca. ne halbe Stunde vor Silkes Post auf Imdb angesehen) musste ich unweigerlich an unzählige Rollenspielcharaktere und Comichelden denken. Egal ob das nun Bruce Wayne war, der als Knirps die Eltern sterben sieht und anschließend los zieht um eine Killermaschine zu werden um Rache zu nehmen... oder ob es Elektra ist die von einer Superassassinen Organisation zur Killerin ausgebildet wird...

Mal ganz ehrlich.. die Story ist so abgenudelt. Nur eben ist es glaube ich das aller erste mal das jemand zeigt wie es passiert. Statt eben zu zeigen wie die Heldin oder der Held als Superchecker Massenmörder zurückkommt und als Hintergrundgeschichte stehen hat das sie marke Nikita ausgebildet wurden... Und soweit ist Nikita als Film auch nicht von Hanna entfernt. Nikita war auch eine Teenagerin (ein Junkie) die von irgendeiner CIA Gleichen Assassinen Organisation zur Superkillerin ausgebildet wurde. Die Story ist so alt das es mich so überhaupt nicht interessiert um was es in dem Film geht, eben weil Hanna absolut nicht originell ist. Ihre Story, von wegen des Kindes das von klein auf zum Superkiller ausgebildet wird gibt es schon lang. Meist als Zeitraffer oder als "Erzählung". Und auch das Element "Wurde Vergewaltigt/Missbraucht/Misshandelt" für einen kaltblütigen Killer ist nicht neu... das hat auch so ziemlich jeder 2te Assassinen Charakter der jemals in der Geschichte der Assassinen beschrieben wurde in seinem Portofilio stehen.

Das Element des Geschlagenen Welpens der zum Superfighter ausgebildet wird, ist nun wirklich nicht neu. Bleibt nur zu hoffen das Hanna als Film es schafft das Element wenigstens Geschmackvoll zu inszinieren, statt gemacklos wie es Hitgirl ist. Denn wenn ich die Wahl habe dann seh ich mir lieber Nikita an als Hitgirl.

Das einzig wirklich neue was ich aktuell bei Hanna ausmachen kann ist das die Schauspielerin auch mal wenigstens nah des alters ist das sie haben sollte und nicht von einer alten Frau gespielt wird die auf Jung geschminkt wird wobei man natürlich sich drüber streiten kann ob die Schauspielerin von Nikita, mit ihren damals 30 jahren, noch wirklich die 16 jährige rüber bringen konnte die Nikita bei ihrer Einknastung und Ausbildung war - aber eine Drogensüchtige Teenagerin war schon Nikita.

Wenn man dannach ginge müsste man wirklich sehr viele Filme nicht mögen.
 
AW: Hanna (2011)

Der große Unterschied ist, wie du eben selbst sagst, dass man als Zuschauer in der Vergangenheit für gewöhnlich den bereits fix und fertigen, harten Hund vor die Fresse gestellt bekommen hat. Da wurde einem nicht haarklein in zwei Stunden dargestellt, wie dieser harte Hund von einem unschuldigen Kind zum upgefuckten Superkiller wird. Früher war das Background Story, und jetzt scheint es interessanter zu werden, diese Story bis ins letzte zu durchleuchten.

Ja, auch bei Lèon rennt 'ne Püppi rum, die Knarren in den Patschehändchen hält und sich in 'nem erwachsenen Killer verguckt. Und ja, ihr wird seelische Grausamkeit angetan. Aber wo früher die Familie fix weggeballert wurde und der Zuschauer sich nicht all zu sehr mit diesem Drama identifizieren konnte - war der Vater nich' sogar ein Arschloch? -, da scheint man sich heute die Mühe zu machen, die Seelen der Zuschauer auch gleich noch ein wenig mitanzukratzen, in dem man die Familie der jungen Heldin so sympathisch wie möglich gestaltet. Irgendwann werden dann vielleicht auch noch zehnjährige Geschwister in Großaufnahme vergewaltigt, damit der Zuschauer wirklich mitleiden kann und vollkommen hinter der seelisch zerrissenen Protagonistin steht.

So ausgelutscht die Thematik auch sein mag, so neu erscheint mir die Herangehensweise der Erzählung. Es wird einfach mehr Wert auf authentische Motivation gelegt. Im Grunde ist das auch nicht verkehrt, aber im Falle von jungen Menschen könnte ich persönlich gut drauf verzichten, mir anzusehen, wie sie solange geistig und körperlich vergewaltigt werden, bis ich selbst den Wunsch habe, die Peiniger abzumurksen. Ich komme hervorragend damit klar, wenn man mir Bruce Wayne als fertigen Latexhelden präsentiert, dem man die Eltern gekillt hat. Und selbst beim Punisherfilm und dem, was Frank Castle dort angetan wurde - was ich schon ziemlich grausig fand' -, da haben wir es hier immer noch mit einem bereits ziemlich abgeklärten Cop zu tun gehabt, der schon 'ne Menge gesehen hat. Natürlich war es grausam, und das schlimmste, was Frank je passieren konnte. Aber seine Seele war bereits von Narben übersäht, und das ließ mich als Zuschauer daran glauben, dass er dieses schreckliche Trauma überwinden konnte...auch oder gerade auf die wahnsinnige Art, mit der er sich anschließend an seinen Peinigern rächte.

Ich will nicht unbedingt gerne zwei Stunden zuschauen müssen, wie ein junges Seelchen in den Arsch gefickt wird, während die Kamera in Großaufnahme ihr Gesicht zeigt. Und wenn ich das dennoch mal präsentiert bekomme, dann entweder auf eine Art und Weise, die so authentisch und abschreckend wie möglich ist, oder eben so wie bei Kick Ass, wo man immer noch den eigenen Geist mit den Worten "Haha, alles bunt hier. Comic und Splatter. Is' ja nur Quatsch." schützen kann. In keinem Fall möchte ich, dass die Grausamkeiten, die man einem jungen, unschuldigen Menschen antun kann, Milliarden von abgestumpften Mainstreammoviezombies zurück lassen, die sich zum Selbstschutz entweder in die eigene Tasche lügen und so tun, als wäre da nichts schlimmes mehr dabei...oder - noch schlimmer -, Menschen, die das tatsächlich irgendwann glauben.
 
AW: Hanna (2011)

Der große Unterschied ist, wie du eben selbst sagst, dass man als Zuschauer in der Vergangenheit für gewöhnlich den bereits fix und fertigen, harten Hund vor die Fresse gestellt bekommen hat. Da wurde einem nicht haarklein in zwei Stunden dargestellt, wie dieser harte Hund von einem unschuldigen Kind zum upgefuckten Superkiller wird. Früher war das Background Story, und jetzt scheint es interessanter zu werden, diese Story bis ins letzte zu durchleuchten.

Es war lang überfällig, würde ich mal eher sagen. Wir sollten eher dankbar sein das kein Psychopath wie Tarantino sich dem Thema angenommen hat. Wraith hat afaik bislang eher "Nachdenkliche" Stücke gemacht. Zuletzt glaube ich den Solisten. Also "Ernsthaft" scheint der Direktor drauf zu haben, weshalb ich im Moment nicht davon aus gehe zu sehen wie das Mädel 2 Stunden lang in den Popo gefickt wird, sondern eher von einem nüchternen Film mit viel persönlichem Drama und etwas Action.

Persönlich empfinde ich ein Film wie Kick-Ass in dieser Beziehung besorgnis erregender als eine etwas nüchterne Herangehensweise wie sie vermutlich bei Hanna gezeigt wird. Kick-ass finde ich gerade wegen dieser "Poppigen" darstellung und dieses Verniedlichungsversuchs gerade als bedenklich. Da wurde der Charakter bewusst als besonders cool insiziniert. Ob dies bei Hanna der Fall ist lässt sich für mich hier jetzt noch nicht sagen. Im Augenblick könnte es auch ein GIJane-Style Film werden. Aber ich hab auch kein Problem mit Kick-Ass als Gesamtpacket, mag aber vielleicht daran liegen weil ich das ganze nicht so eng sehe.

Und von zwingen anzusehen kann wohl kaum eine Rede sein. Ich hab bis heute noch keinen einzigen Saw Teil gesehen, weil ich auf diese ...... ....... keine Lust habe und mir lieber noch mal einen quietschbunten Animationsfilm Marke Wall-E ansehe.
 
AW: Hanna (2011)

Jack schrieb:
raccoon'schen Mittelweg
Das gefällt mir... ich werde es übernehmen.

Vision schrieb:
Ich denke du vermixt hier 2 verschiedene Problematiken.

Erste Problematik:
Kinder wollen das Kopieren was erwachsene vormachen. Ich erleb das gerade bei meiner... nun nicht wirklich Nichte (da meine Mutter nicht mit ihrem Freund verheiratet ist, bin ich auch kein wirklicher Onkel für das Kind seines Sohnes)... aber nennen wir sie einfach mal meine Nichte. Sie kam letztes Jahr in die Schule und aktuell will sie eben sich Schminken und kleidung wie ihre Mutter tragen. Die Eltern sind hier eher dabei zu versuchen das Kind auszubremsen.


Zweite Problematik:
Eltern die ihren Kindern designer Klamotten kaufen und sie auf "Beautycontests" schleppen gibt es genug. Weniger die Schönheitswettbewerbe, aber in den USA sind diese genauso bestandteil wie bei uns die Herbskönigin oder Weinkönigin oder das Funkenmariechen. Eltern die den Sozialenstatus und Erfolg auf das Kind projezieren und diesem Vermitteln man sei nur etwas weil man teure Klamotten hat und Markenlabels, ist ein ganz anderes Problem als Kinder die sich wie "Nutten" anziehen wollen weil sie es von ihren Eltern sehen.

Das Problem von wegen Mütter die sich dadurch Sozial hervorheben wollen das sie ihr Kind in Designer Klamotten in die Schule schickt gabs auch schon zu meiner Zeit, nur mit dem Unterschied das es weniger Leute gab die es getan haben, wodurch das ganze auch weniger Wichtig war. Trotzdem hatte ich auch in meinem Kindergarten und meiner Schule immer die Kids die "besser" waren, weil sie teurers Zeug hatten oder irgendwie von ihren Eltern dazu angehalten wurde nicht mit uns "Loosern" zu verkehren. Das funktionierte zu meiner Zeit so gut das diese Kids von uns geschnitten wurden und sie eigentlich nie bei irgendwas dabei waren was lustig war... heute ists anders herum. Heute sind die "besseren" in der Überzahl und schneiden den Rest.
Ich spreche eigentlich von etwas anderem.
Dass Kinder die Erwachsenen nachmachen wollen ist normal und natürlich.
Deshalb ist es so wichtig, dass die Erwachsenen gute Vorbilder bieten. Und ein Problem unserer Gesellschaft ist eben, dass asoziale Idioten wie Stefan Raab, Dieter Bohlen und Gülcan die Vorbilder sind.
Die andere Thematik, die ich auch angesprochen, aber keineswegs mit der ersten vermischt habe, ist, dass Kinder in den Medien nicht als Kinder wahrgenommen werden, sondern als Puppen, auf die was auch immer gewünscht wird, projeziert wird. Ob die Projektionen nun kleine Erwachsene, Lustobjekte oder coole Killermaschinen sind.
Da wir schon festgestellt haben, dass Kinder sich immer Vorbilder suchen, ist eben die Gefahr da, dass sie sich an diesen medialen Nicht-Kindern orientieren. Wobei diese Gefahr, da Kinder eben Erwachsene, nicht so sehr andere Kindern zum Vorbild nehmen, aber tatsächlich eher gering ist.
Die wirkliche Gefahr geht davon aus, dass sich nach Jahren und Jahrzehnten der Bestrahlung mit diesen Medien-Nicht-Kindern eben der Eindruck festsetzt, Kinder könnten oder müssten gar so sein. Und dabei gerät aus dem Blickfeld, wie und was Kinder eigentlich sind. Und dass sie keineswegs Egoverlängerung, Lustobjekt oder kleine Erwachsene sind, sein können oder sein sollten.

Vision schrieb:
Was den Rest angeht... als ich den Trailer gesehen habe (ich hab ihn mir ca. ne halbe Stunde vor Silkes Post auf Imdb angesehen) musste ich unweigerlich an unzählige Rollenspielcharaktere und Comichelden denken. Egal ob das nun Bruce Wayne war, der als Knirps die Eltern sterben sieht und anschließend los zieht um eine Killermaschine zu werden um Rache zu nehmen... oder ob es Elektra ist die von einer Superassassinen Organisation zur Killerin ausgebildet wird...
Hihi... das ging mir aber ohne Scheiß auch so. Ich dachte so gefühlt alle fünf Sekunden, ich hätte es mit ner anderen Geschichte zu tun, die ich jeweils schon kenne. Bin mal gespannt, was es letztenendes wird. Ich hoffe nur eben, dass es kein Kick-Ass ohne Selbstironie und Medienkritik, und kein Léon ohne Sozialkritik wird. Denn danach sah der Trailer am Ende leider doch aus.
 
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