AW: Gonzo oder postmoderner Kunstanspruch?
Die Postmoderne hat keine Angst trivial zu erscheinen.
Wenn das so wäre, dann gäbe es diesen Thread nicht. Das Problem ist doch, dass Leute wie Auster, Delillo oder Baudrillard sich strikt weigern irgend etwas als trivial durchgehen zu lassen. Es wird allein gemessen ob etwas nicht-trivial sein könnte, um es umgehend als nicht-trivial zu klassifizieren. Womit die inhaltliche Auseinandersetzung mit Texten zu einem rhetorischen Spiel verkommt. Denn in der Postmodene lässt sich alles als selbst-reflektives, intertextuelles, bedeutungsoffenes und in die Unendlichkeit ironisiertes Werk verstehen.
Anders gesagt: UA ist Kunst, wenn man irgendwie argumentieren kann, dass es unter irgendwelchen Umständen vielleicht Kunst sein könnte.
Wenn man gewillt ist so weit zu gehen, werden jedoch auch sämtliche Eigenschaften, die man aufzuzeigen versucht, bedeutungslos. Welchen Sinn hat es etwas als Kunst zu bezeichnen, wenn alles Kunst sein kann (triviale Einsicht) und demnach auch Kunst ist (Argument der Postmoderne)?
Was bleibt ist ein Haufen rhetorischer und literarischer Techniken, die zwar effektiv und ansprechend sind, aber keine Bewegung ergeben, die Zusammenhang oder Substanz hat. Viel heiße Luft mit nix dahinter.
Trash ist zwar scheinbar trivial, aber hinter dem offenkundigen Gonzo kann ja noch was stecken.
Dann ist es offenkundig kein Gonzo mehr. Gonzo definiert sich ja gerade aus der fehlenden Reflektion und Hintergründigkeit. Ansonsten siehe oben.