AW: Gibt es so was wie das "Rollenspiel für Reifere Spieler?"
Ich habe den Eindruck, dass "Reife" beim Rollenspiel immer verbunden ist mit einer Wertschätzung einer gewissen Komplexität der Spielwelt. Charaktere, die nicht nur deshalb handeln, weil "das da so drauf steht"; Situationen, die nicht nur deshalb auftreten "weil es 'nen Spannungsbogen geben muss"; Komplikationen, die nicht dadurch entstehen, weil man "die Spieler herausfordern" will, sondern weil die Situation bestimmte Folgen nach sich zieht, etc.
Je vielschichtiger das Spiel, desto fordernder und auch gewissermassen "reifer" scheint mir das Spielerlebnis. Gerade wenn es darum geht ungewohnte, aber für die Spielwelt typische soziale Rollen und ähnliches einzubinden (vgl. Dogs in the Vineyard oder auch Song of Ice & Fire), bewegt man sich denke ich zunehmend von der Art von Rollenspiel weg, die eben nur "Machtrausch" und "Erfolgserlebnisse" liefert.