Konvertierung [Friday Five] [Traveller-Monat] Fünf Romane die ich mir als Traveller-Setting vorstellen kann

Infernal Teddy

mag Caninchen
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Fünf Romane die ich mir als Traveller-Setting vorstellen kann


Ein [Friday Five] von Infernal Teddy zum Traveller-Monat


1.) Ringworld / Ringwelt (Larry Niven): Eigentlich ist die Ringwelt prädestiniert für eine Traveller-Kampagne - und wenn ich sage Kampagne, dann meine ich das so. Die Ringwelt ist ein Objekt das auf einem etwas kleineren Maßstab angelegt ist als eine Dysonsphäre, so wie die Pyramiden auf einem etwas kleineren Maßstab angelegt sind als die große Mauer von China. Um die Ringwelt zu schaffen zerlegte eine unbekannte und verschwundene Zivilisation ihr Sonnensystem - und vermutlich mehrere benachbarte - um ein Band um ihre Sonne zu schaffen mit einer Oberfläche auf der Innenseite die ungefähr 3 millionen mal so groß ist wie die der Erde. Eine solche Kampagne müßte sich nicht mal an der Handlung des Romans orientieren (Auch wenn die Kzinti und Puppeteers gut mit Aslan und Hivern ersetzt werden könnten), alleine schon die Anwesenheit eines solchen Objektes würde zum Erforschen einladen. Eigentlich würde es mich wundern wenn es keine solchen Objekte schon im Setting gäbe...

2.) The Mote in God's Eye / Der Splitter im Auge Gottes (Larry Niven & Jerry Pournelle): In gewisser Hinsicht eine ungewöhnliche Wahl, aber das Grundproblem in diesem in Pournelles Co-Dominium-Universum angesiedelten Roman wäre auch für das OTU eine Bedrohung: Bisher war die hochintelligente und unheimlich anpassungsfähige Rasse der Moties unfähig in den Weltraum vorzudringen, da ihr System innerhalb einer Gaswolke liegt, und ihre Gesellschaft immer wieder dank ihrer kaninchenartigen Fortpflanzungsrate zusammenbricht - doch die Ankunft eines menschlichen Sternenschiffes ändert alles. Denn neben ihrer Fortpflanzungsrate macht sie noch etwas für alles andere Leben in der Galaxis zu einer Bedrohung: ihre Fähigkeit alleine durch Beobachtung selbst hochentwickelte Technologien zu verstehen - und nachzubauen. Sie sind eine friedliche Spezies, aber da man um den gleichen Lebensraum konkurriert...

3.) Starship Troopers / Sternenkrieger (Robert A. Heinlein): Ein Buch bei dem ich mich nie entscheiden kann ob ich es mag oder nicht. Einerseits hat es quasi im Alleingang die Military SF erfunden, und weder Marvel Comics noch moderne Waffenforschung wären ohne dieses Buch die selben, und Warhammer 40K könnte ohne dieses Buch nicht exisitieren. Anderseits ist das Buch offensichtliche Propaganda für Heinleins politischen Ansichten, und jeder denkt erstmal an diesen Film über den wir am besten nicht reden. Ich vermute, wenn die Lizenz für Starship Troopers nicht in der Juristenhölle gelandet wäre hätte uns Mongoose auch ein entsprechendes Settingbuch präsentiert.

4.) On Basilisk Station / Auf verlorenem Posten (David Weber): Stellvertretend für alle folgenden Romane aus der "Honor Harrington"-Reihe des Autors. Militärische SF aus den 90s, aber auch ein gutes Beispiel für relativ moderner "Hard SF". Die Titelheldin ist Offizierin in der Raumflotte von Manticore, einer Monarchie, die kurz vor einem Krieg mit Haven steht, einer Republik die gezwungen ist Krieg zu führen um ihren Wohlfahrtsstaat aufrecht zu halten. Man merkt Weber zwar seine politische Ausrichtung (Republikanisch) an, aber das macht seine Bücher nicht automatisch schlechter. Wer ein logisch durchdachtes Setting sucht das wie für Traveller geschrieben ist wird hier auf jeden Fall fündig - auch wenn es stellenweise wirkt als würde hier Horatio Hornblower nach einer Geschlechtsumwandlung im Weltraum agieren.

5.) Dune / Der Wüstenplanet (Frank Herbert): Wahrscheinlich eines meiner Lieblingsbücher aller Zeiten, was um so deutlicher wird wenn man sich meine Leselisten der letzten Jahre anschaut. Traveller ist wohl kein perfekt dafür geeignetes System, aber bis ich ein RICHTIGES Dune RPG bekomme wird entweder Traveller oder FATE hinhalten müssen. Dieses Buch hat alles: Wüstenkrieger, Fanatiker, politische Machtspiele, eine unbezahlbare Substanz die Leben verlängert, und eine philosophische Frage die tatsächlich über Leben und Tod entscheidet: wird die Zukunft durch vorsehung vorherbestimmt oder ist sie wandelbar? Wer dieses Buch noch nicht gelesen hat sollte es tun, und versucht die Auflage zu bekommen mit dem Nachwort von Norman Spinrad.Den Artikel im Blog lesen
 
Wenn „Mote" dann bitte das ganze CoDo/Future History Universum. Ich will Heloten treten auf Sparta, Saurons schießen auf Haven und als Söldner per Überlicht-Schiff zur Einsatzwelt fliegen um dann mit dem Pack-Muli in die Schlacht zu ziehen. lMHO sind die „Ende einer Ära" Romane aus demCoDo [System zerbricht, Korruption, Zwangskolonisten, repressive Erdregierung, teilweises Techverbot, Trennung in Taxpayers/oberklasse und Citizens etc] sowie Sauron/Empire Krieg [Marodes lmperium, Schmuggler, Spione etc] der interessantere Teil.
 
Ringwelt und Dyson Sphere gibt es im 0TU, etwas ab vom Schuss.

Es gab mal ein Ringwelt-RPG mit dem Niven sogar ganz zufrieden war. Einige Hiver<<<Anwälte haben aber llRC wg Rechten Terz gemacht. Niven ist aber nicht „Contra" und auch Pournelle (Mote) ist wohl ansprechbar [CoDo ist ja „offen"]
 
Wenn „Mote" dann bitte das ganze CoDo/Future History Universum. Ich will Heloten treten auf Sparta, Saurons schießen auf Haven und als Söldner per Überlicht-Schiff zur Einsatzwelt fliegen um dann mit dem Pack-Muli in die Schlacht zu ziehen. lMHO sind die „Ende einer Ära" Romane aus demCoDo [System zerbricht, Korruption, Zwangskolonisten, repressive Erdregierung, teilweises Techverbot, Trennung in Taxpayers/oberklasse und Citizens etc] sowie Sauron/Empire Krieg [Marodes lmperium, Schmuggler, Spione etc] der interessantere Teil.
Ich kann ja nur nennen was ich kenne, und von Pournelle kenne ich nur dieses Buch - villeicht sollte ich mal seine sachen nachlesen. Was wäre ein guter ansatzpunkt?
 
Ich finde passend zu Traveller sind auch die Romane von C.J. Cherryh mit dem Pell Zyklus.

Auf der einen Seite die Company welche ursrprünglich System nach System besiedelte und von der Erde aus Handel getrieben hat aber inzwischen langsam den Kontakt und die Kontrolle im "Draußen" verliert. Dagegen steht die Union ein totalitäres System welches sich von der Erdkompanie losgesagt hat und sich mit Klonen eine absolut untergebene und treue Armee gezüchtet hat. Dazwischen eine kleine aber mächtige Kauffahrer-Allianz welche eine Art Pufferzone zwischen beiden Machtblöcken bildet und quasi für einen brüchigen Frieden sorgt. Dazu kommt eine mächtige Flotte von Piratenschiffen welche von einem ehemaligen Erdkompanie Admiral angeführt werden und allen drei Parteien böse Stiche verpasst.
 
Der Zweiteiler von Sergej Lukianenko: Band 1 "Sternenspiel" und dann Band 2 "Sternenschatten".
Dort hat die Menschheit ebenfalls einen "Jumpantrieb" entwickelt, nur das dieser etwas anders funktioniert.
Mehr zur Story werde ich vorerst nich verraten.
Im zeiten Band eröffnet sich dann eine ganz große Spielwiese. :angel: Oder das Ende wird einfach weitergesponnen....

Mmh... vielleicht kann ich zumindest Teile daraus verwursten.
 
Ist zwar ein Film und kein Roman, allerdings hat mich "Pandorum" zu einem Setting für Traveller inspiriert.

Abenteurer torkeln nach ihrem Kälteschlaf durch ein dunkles Riesenschiff und erwehren sich böser Kreaturen aus dem Schatten. Soweit der Film. Und wenn sie dann endlich raffen, dass das Raumschiff schon seit langer Zeit gelandet ist, werden sie entsetzt erkennen, dass die Landung durch ein böses, planetares Verteidigungssystem erzwungen wurde. Dann lass ich mal die Postapokalypse und Terminators Skynet grüßen!
 
Ich kann ja nur nennen was ich kenne, und von Pournelle kenne ich nur dieses Buch - villeicht sollte ich mal seine sachen nachlesen. Was wäre ein guter ansatzpunkt?

Pournelle's CoDo ist auf Deutsch etwas dünn. Im Grunde sind es drei Romangruppen:

1.) Frühes CoDominon/Geburt des 1. Imperiums (Das ist das worauf die in Mote gelegentlich hinweise)
  • The Mercenary (Geschichten/Romane um Falkenberg und seine Söldnerlegion. Gute Übersicht über das CoDo und seine Probleme, z.T. parallel zu den folgenden drei)
  • Prince of Mercenary (Prinz Lysander von Sparta trifft auf Falkenberg, Einblick in ein paar böse Details)
  • Go Tell the Spartans (Teile der Legion auf Sparta, Einblick in die Sparta-Kultur, Vorstellung der Terroristen etc, Einblick in die Technologie und Beschränkungen/Druck durch das CoDo)
  • Prince of Sparta (Ende des CoDominon, Machtkämpfe, Einblick in weitere Planeten, Techno-Ninja, Gründung des Imperiums)
Von denen sind die letzten beiden mal als recht gute Übersetzungen auf Deutsch (Söldner von Sparta, Prinz von Sparta) raus, sind dann aber oft WTF weil Vorgeschichte fehlt. Mit dem ersten alleine kann ma das CoDominion zum Leben erwecken und als Spielort nutzen. Düster, etwas Cyberpunk/Bladerunner artig, übersichtlicher Weltraum und Raumfahrt spielt wenig mit (Teuer, selten)

2) WarWorld

Pournelle hat (wie Niven seine Ringwelt) das Universum geöffnet und die Geschichten um die Kolonie Haven sind das Ergebnis. Sie beginnen in den CoDominion Zeiten und gehen bis ins 2. Imperium. Haven ist die entfernteste Kolonie der Erde und wird ursprünglich von einer Sekte kolonisiert, den Harmonies. Wie alle CoDo Welten kriegt sie aber auch Zwangskolonisten. Die Welt ist nur teilweise bewohnbar, praktisch nur die tiefen Täler. Es gibt hier mehrere Sammlungen von Kurzgeschichten die alle unter dem Obertitel "WarWorld" laufen. Sie beschreiben
  • Entstehung der Kolonie
  • Imperiale Phase
  • Auftauchen der letzten Saurons (In Mote ist eine Referenz auf diese)
  • Besatzungszeit
  • Aufstand der "Einheimischen" haBandari
Haven ist nie HighTech (Luftwaffe heist Doppeldecker auf 1920er Stand) VERSTEHT aber HighTech/kennt sie. Als die Saurons kommen versuchen sie den Planeten auf Mittelalter zu bomben um mit der wenigen HighTech die sie haben zu dominieren. Es entsteht eine düstere, stark gemischte Kultur. Die (wenigen) Saurons spielen teile und hersche, die haBandari (ihre Gegenspieler) versuchen einen Langzeit-Plan und diverse Gruppen stehen dazwischen. Techno-Fantasy

3) Das 2. Imperium

Das sind

  • Kind Davids Starship
  • Mote around Murchinsons Eye/Splitter im Auge Gottes
  • Gripping Hand / Ring um das Auge Gottes
Die spielen nach dem ganzen obigen Zeug.

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Daneben hat Pournelle, oft mit Niven und/oder Barnes noch einiges außerhalb des Universums geschrieben

Luzifers Hammer: Komet trifft Erde - Abenteuertauglich
Footfall: Alieninvasion mit schrägen Aliens, ironischen Spezialisten und ner interessanten Lösung - Abenteuertauglich
Fallen Angels: Nahe Zukunft, etwas düster/schräg (Pournelle mag keine Grünen :) )

Janissarians/Entführte Armee: 3 Romane (ein vierter ist in Arbeit) um CIA-Söldner die von Aliens zwangsrekrutiert werden um auf einer fremden Welt Drogen anzubauen. Dazu müssen sie erst mal ein paar lokale Kleinstaaten übernehmen. Und stellen fest a) Das ist illegal, b) Die Aliens pflegen ihre Söldner zu entsorgen - mit Atomwaffen

Todos Santos: Arcologie
 
Hinsichtlich Heinlein fände ich noch eine Umsetzung von Freitag oder Weltraumkadetten interessant. Freitag als Kulisse für Spionage-/Detektivkampagnen, Weltraumkadetten für eine Mischung aus Entdeckung und Militärischer Kampagne, bei der Kampf das letzte Mittel ist.
 
Bei „Wünsch dir was" hab ich dann

Technical Civilisation (Poul Anderson) also „Domenik Flandry" (Sehr Traveller-artig mit zerfallendem Imperium, externem Gegner, diversen Aliens) und die „Niklas van Rijn/David Falkayn" (Früher im selben Universum, Händler)

Beide sind technisch dicht am OTU, z.T. wohl die Basis von Konzepten, erlauben Kleingruppen großen Einfluss, solides gut dokumentiertes Setting


Vatta's War (Elisabeth Moon) ist mehr „Kleinstaaten im All, speziell V0R dem Krieg. Rein menschliches Universum, Cyber/Genmods, viele Kulturen, Technik dicht bei Traveller [llRC ist Moon Rollenspielerin]
 
Also mir würde da noch speziell Edmond M. Hamilton einfallen mit seinen Captain-Future-Geschichten, was auch gut passen würde. Oder nicht?
 
So interessant ich die Romane finde so konzentrieren sie sich doch zu stark auf einen Superhelden und alle anderen Charaktere sind zweite (Futures Team) oder dritte Garnitur. Nicht so interessant für Rollenspiel. Ist etwas wie "Hammers Slammers" wo auch alle anderen Söldner mehr Opfer sind als Alternativen
 
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