Malen & Basteln [Friday Five] Fünf einfache Tipps zum Bemalen

Infernal Teddy

mag Caninchen
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Fünf einfache Tipps zum Bemalen


Ein [Friday Five] zum Bemalen von Minis von Infernal Teddy


Nachdem ich diese Woche schon über Tabletops gesprochen habe dachte ich, ich biete denen die mal den Pinsel schwingen möchte ein paar einfache Tipps. Die Profis unter euch kennen diese Tipps wohl schon, und können bestimmt auch ihre eigenen Tipps beisteuern.

1.) Die Wahl der Grundierung ist entscheidend: Primitiver Tipp Nummer 1 - Die Wahl der Grundierung entscheidet darüber ob eure Figur hell und strahlend wird oder finster und schmutzig. Die beiden pirmären Grundierfarben sind Weiß und Schwarz - eine Figur mit einer weißen Grundierung wird immer heller wirken als eine Figur mit einer Schwarzen, was auch die Ausstrahlung eurer Figur beeinflußt. Allerdings funktioniert das auch nicht mit jeder Farbe: Gelb sollte immer auf Weiß aufgetragen werden, da in den meisten Fällen die schwarze Farbe durchschimmert, und metallfarben wirken einfach kräftiger auf einer schwarzen Grundierung. Warum man grundiert fragt ihr? Ganz einfach - farbe hält nicht so gut auf der nackten Figur. Mit einer Grundierung hat man ein Haftmedium.

2.) Trockenbürsten/Drybrushing: Einer der einfachsten und wichtigsten Techniken die es meiner (unbescheidenen) meinung nach gibt. Man tauche seinen Pinsel ganz zaghaft in eine Farbe, zieht sie an einem Tuch ab so das fast nichts mehr im Pinsel ist, und bürste über die Stelle die man bemalen mal - So werden nach und nach die erhabenen Stellen Farbe annehmen. Das macht man dann so lange bis man mit dem Ergebnis zufrieden ist. Diese Technik findet vor allem Anwendung bei Metallfarben, aber auch wenn man (wie ich) chronisch unfähig ist ordentlich zu Schattieren (Das muss einer unserer Cracks mal erklären).

3.) Miniaturen säubern: Das hier gehört eigentlich an den Anfang, aber mir ist es gerade eingefallen: Wenn ihr vernünftige Ergebnisse haben wollt, macht die Figur vorher sauber. Feilt vorsichtig Gußgrate ab, schneidet Metallreste weg, knipst die Figur vorsichtig aus dem Gußgrat wenn es Plastik ist und bringt die Kontaktstelle in Ordnung. Wenn es eine Metallfigur ist oder eine Figur mit Metallteilen und es sind verbogene Stellen, biegt sie vorsichtig gerade. Ich weiß gar nicht mehr wie oft ich schon Figuren gesehen habe die in einem Standard bemalt waren den ich in diesem Leben nicht mehr erreichen werde, bei denen aber Lanzen, Gewehre oder ähnliches hoffnungslos verbogen waren. Manche Leute schwören drauf das man die Figur waschen sollte um Dreck vom Gußvorgang zu entfernen - ich bin dafür zu ungeduldig und hatte bisher keine Probleme.

4.) Es kommt auf den richtigen Pinsel an: Generell ist Werkzeug ein wichtiges Thema, aber gerade bei den Pinseln fällt es mir immer wieder auf. Viele Anfänger glauben, ein Pinsel würde für den Anfang ausreichen - weit gefehlt. Wenn ich einen Euro bekäme für jedes Mal das ich gesehen habe wie ein Anfänger versucht hat mit einem Detailpinsel einen Panzer zu bemalen, oder mit einem Pinsel für große Flächen eine 15mm-Figur könnte ich mir locker das große Farbset von Games Workshop leisten. Ich würde am Anfang vier Pinsel empfehlen: Einen relativ großen Pinsel für große Flächen und zum Grundieren (Das KANN man auch mit Sprühgrundierung machen, aber ich würde jedem empfehlen am Anfang mit der hand zu grundieren - man kann später immer noch die Sprühdose ausprobieren.), einen mittleren Pinsel für die meisten Arbeiten, einen sehr feinen Pinsel für die Details, und einen seperaten Pinsel zum Trockenbürsten (Die Technik ist nämlich nicht unbedingt Pinselfreundlich). Ich kann die Pinsel von GW tatsächlich empfehlen, aber jeder sollte herumprobieren und für sich die besten Pinsel herausfinden - ich vermisse schmerzlichst die noname-Pinsel aus Rotmaderhaar die mein LGS früher hatte.

5.) Nicht unterkriegen lassen: Das ist das wichtigste was ich oder sonst irgendwer zu euch sagen wird wenn es um das Bemalen von Minis geht: lasst euch nicht von den Arbeiten anderer runterziehen. Jeder der im Hobby drin ist kennt das, man sieht die Figuren in den Regelbüchern, auf Seiten wie Coolminiornot, oder von den Golden Demon Awards und denkt sich "So gut werde ich nie werden". Himmel, wenn ich dran denke wie vielen leuten ich die Grundlagen gezeigt habe nur um mir zu schwören ich würde meine Sachen wegwerfen als ich feststellte das sie mir haus hoch überlegen waren. Aber das ist egal - diese Leute haben auch klein angefangen, haben sich das selbe gedacht wie ihr. Man wird besser, in dem man übt. in dem man immer weiter Figuren bemalt. Dafür haben wir ja im Tabletop-Bereich unseren Smalltalk-Thread oder den Bemalprojekte-Thread - wir lernen immer wieder neues von unseren Mitusern. ich male ab und an seid 22 Jahren, und ich bin mies im Vergleich zu einigen Leuten hier, aber ich lerne dazu.

Nur nicht unterkriegen lassen.

Falls noch jemand ein paar Perlen der Weisheit loswerden möchte, nur zu - wir können alle Tipps gebrauchen ;)Den Artikel im Blog lesen
 
Alles, was ich weiß, hab ich schon im Bemal-Thema geschrieben, war leider nicht viel. Aber die Punkte, die du aufgeführt hast, sind seeeehr wichtig. Allein die Umstellung meiner Pinsel hat ne Menge gebracht.

Das mit dem "Metall und Resin Minis vorher waschen" ist schon wichtig, sonst kann es passieren, das dir die Grundierung nicht richtig hält.

Ach so, und die Anzahl der zu bemalenden Minis immer schön übersichtlich halten. Nichts iat einschüchternder als 16 grundierte Ganten, die dich erwartungsvoll vom Maltisch her anstarren! Vertraut mir, außnahmsweise weiß ich wovon ich rede...
 
Ach so, und die Anzahl der zu bemalenden Minis immer schön übersichtlich halten. Nichts iat einschüchternder als 16 grundierte Ganten, die dich erwartungsvoll vom Maltisch her anstarren! Vertraut mir, außnahmsweise weiß ich wovon ich rede...

Ich hab mal den fehler gemacht 20 Skelette auf einmal zu machen...
 
Ja, davon kann ich auch ein Lied singen.
Da sinkt jegliche Motivation ins Bodenlose.

Lieber schön portionieren - oder eben wirklich durchbeißen, aber das macht keine Freude.
 
Ich mache mitterweile lieber vier, maximal fünf figuren gleichzeitig - da ist beim ersten die farbe trocken bs man beim letzten fertig ist - und vor allem fünf unterschiedliche
 
Wie grundiert man eigentlich ohne Spraydose? Ich will mich irgendwann aufraffen meine Battlemechs zu bemahlen, immer schön einer nach dem anderen, da lohnt es sich vermutlich nicht, sich eine Spraydose zuzulegen, zumal ich mit grau grundieren möchte.
 
Ich meine mich zu erinnern, dass man da irgendetwas zusammenmischt und dann aufträgt.
Und mich interessiert was und wieviel man da mischt.
 
naja, du machst schlicht ein bissien wasser in die farbe mit rein und nimmst einen etwas breiteren pinsel damit du nicht ewig grundieren musst. in erster linie musst du ja die zwischenräume grundieren, da die anderen stellen ja zumeist eh noch mehr farbschichten bekommen (bürsten). eine etwas dünnere farbe reicht also.

und zur motivation: es hilft alle (kürzlich) fertigen miniaturen vor sich aufzubauen. das zeigt das du es schaffen kannst und wie toll sie dann aussehen.
 
Hm, also daß Figuren anders aussehen, wenn man eine andere Grundierung benutzt, kann ich jetzt nicht bestätigen.
Weiß hat aber den unbestreitbaren Vorteil, daß man Details viel besser erkennen kann als bei einer schwarzen Grundierung. Und, wenn man das mag und macht, kann man die Grundierung gleich als Highlight nehmen, wenn die Farben stark verdünnt sind. Find ich jetzt nicht so doll, aber für manch einen ist es eine Erleichterung.
 
Wie grundiert man eigentlich ohne Spraydose? Ich will mich irgendwann aufraffen meine Battlemechs zu bemahlen, immer schön einer nach dem anderen, da lohnt es sich vermutlich nicht, sich eine Spraydose zuzulegen, zumal ich mit grau grundieren möchte.
Nimm Autogrundierung, die ist grau und Du kannst sie auch für Dein Auto verwenden ;)
Hm, also daß Figuren anders aussehen, wenn man eine andere Grundierung benutzt, kann ich jetzt nicht bestätigen.
Seh' ich auch so, kommt aber auf die Farben an, die man verwendet. Aber meistens bin ich faul und ich grundiere in irgendeiner Farbe, die ich mir dann beim Bemalen sparen kann.
 
Komisch.. ich hatte beim Grundieren immer die Vorstellung, dass das Grundierzeugs schon andere Eigenschaften beim bemalen hat, als die normalen Farben. Irgendwie zäher und klebriger.
 
das wär ja eher konrapoduktiv, zumal es wünschenswert ist das die grunddierung hauch dünn ist um die details der miniatur nicht zu sehr zu negieren. ich habe schon die erfahrung gemacht das die grundierung sehr wohl einen einfluss hat. zumindest wenn man zwischen schwarz und weiss wählt. die aufgetragene farben sind dann je nachdem eben leuchtender oder "matter".
 
Genau! Versuch mal Rot oder Gelb direkt auf eine schwarze Grundierung zu malen...
Aber die Variante "Grundiere mit Basisfarbe" mache ich auch, das nimmt doch etwas Arbeit raus und klappt ganz gut. Ist auch nichts anderes als farbige Sprügrundierung.
 
Ich würde tuschen noch zu den Primärbemaltechniken hinzufügen - effektiv ist es ja das Gegenteil von trockenbürsten.
 
Kurze Grundierungslehre:


Was ist Grundierung?

Grundierung ist keine normale Farbe - Grundierung hat eine andere Basis (häufig eine Polyurethanbasis) und einige andere Chemische Eigenschaften die dafür sorgt dass sie am Untergrund besser haftet als normale Farben. Deswegen gibts auch bei verschiedenen Untergründen verschiedene Grundierungen. Grundierung trocknet auch rauher auf als normale Farbe - um dieser dann einen besseren Haftgrund zu bieten.

Man kann mit normaler Farbe grundieren, hat dann aber nur den Vorteil einer weiteren Farbschicht auf dem Untergrund aber eben nicht die Materialvorteile (bessere Bindung an den Untergrund, rauhere Oberfläche um einen gleichmässigeren und besseren Halt der weiteren Farben zu gewährleisten. Von daher würde ich IMMER Grundierung empfehlen.

Wie grundieren?

Sprühgrundierung hat gegenüber Pinselgrundierung den Vorteil dass der Auftrag meist homogener ist. Der Nachteil besteht darin dass man die Objekte schnell mal so dick grundiert das die Details ertrinken. Es ist ein häufiges Mißverständnis dass grundierung flächig deckend (also ohne durchschimmern des Materials) sein muss - Grundierung soll wie gesagt nur einen Haftgrund für die Farbe und ggf. eine Grundtönung bieten - das geht auch wenn sie sehr sehr dünn aufgetragen ist. Hier ist weniger mehr.

Beim Pinselgrundieren auch darauf achten dass die Grundierung dünnflüssig ist - dann geht sie leichter in die Ritzen und man vermeidet Details zu verkleistern - generell hat man beim Pinsel halt mehr Feinkontrolle als beim Sprühen, braucht aber länger.

Wie gesagt am besten darauf achten eine Grundierung statt einer Farbe zu nehmen - das verringert grade bei Metallminis die Abplatzgefahr.



Mein Arbeitsablauf im Moment ist: Waschen (am besten den ganzen Sprue/Gußrahmen) mit warmem Wasser, kleines bisschen Spüli und Bürste, abspülen mit klarem Wasser, trocknen lassen, aus dem Rahmen nehmen, entgraten, spraygrundieren - dann meistens nochmal entgraten weil man mit der Farbe meistens nochmal mehr grate sieht, Grundierung mit Pinselprimer ausbessern.

Ich benutze im Moment grade GW Sprühgrund in Schwarz und Weiss und Vallejo Polyurethan Acryl Primer in Schwarz und Weiss zum Pinseln. Man könnte da aber auch den Imperial Primer von GW nehmen für Schwarz - keine Ahnung ob die nen weißen Pinselgrund haben.

Schwarz oder Weiss?

Schwarz hat den Vorteil dass man vergessene tiefe Stellen an der Mini hinterher nicht so sieht, dass es ein guter Untergrund für dunkle Farben ist und dass man seine Lichter und Schatten "natürlich" - also von Dunkel nach Hell aufbauen kann. Nachteile sind dass man Details - vor allem tief liegende erstmal schlechter sieht, das hellere Farben oft schlechter Decken (ist mit dem aufkommen von Hochpigmentigeren Farben wie den GW Foundation (und jetzt Base) und Vallejo Extra Opaque weniger ein Problem geworden) und das generell Farben weniger brilliant rauskommen.

Weiss hat den Vorteil das praktisch jede Farbe darauf mit 1-2 Schichten deckt, Details gut sichtbar sind, Farben brilliant rauskommen - und den Nachteil das man "unnatürlich" arbeitet - weil man statt helle Farben obenaufzumalen dunkle in vertiefungen malt - das erhöht zumindest bei mir die Gefahr von Malfehlern mit dunklen Farben - die zu reparieren mit helleren mitunter Arbeit macht (auch dank der neueren Farben weniger ein Problem).

Wenn ich helle Sachen malen muss hab ich jetzt im Internet einen schönen Weg gefunden beides zu machen - das sieht dann so aus:

Side.jpg

Idealerweise ist der Kontrast stärker - ich habs bei der mittleren in der Hektik mit dem Weis übertrieben - das kommt davon wenn man mal eben drei überflüssige Minis grundiert..

Man Sprühgrundiert erst schwarz, dann von oben - bzw. von der virtuellen Lichtquelle her die die Minis "beleuchtet" kurze Sprühstösse weiss. Man kann einen sehr ähnlichen Effekt mit Drybrushing erzielen - aber das hier geht bei 20-30+ Minis einfach VIEL schneller.

Ach ja - Sprühen geht einfach schneller als Pinseln - weitere Vorteil.

Wichtig: NICHT Sprühen wenns draussen zu kalt (unter 10 ° C) oder zu feucht ( mehr als 80-85% rel. Luftfeuchte) - beides lässt die Farbe auf der Mini klumpen - dann besser in nem gute Belüfteten Raum oder halt im Winter mit Pinsel.
 

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HA! Danke! Ich wusste doch ich bin nicht zu blöd um verschiedene Arten von Liquidität zu sehen, wenn ich sie benutze.
 
DAS hab ich tatsächlich nicht gewußt, gebe ich dann ja auch ehrlich zu. Geklappt hat es aber trotzdem.

Und ich weiß ja nicht, was du grade fotografierst, aber schwarz grundierte Minis anschließend weiß bürsten hilft bei hellen Farben viel.
 
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