Fantasy

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Na ja wenn man das Intro von brand neuen FF XI (?) Gesehn hat ,,,
Auf dem Boden klpofen sich Tausende Schwertkämpfer in Rüstungen die zwar die Sportliche Figur der Kämpfer betonen aber alle Vitalen Stellen Konsequnt offen lassen und am Himmel darüber knallen sich Raumjäger mit Lasern ab...
(hab jetzt keinen link dazu war auf na Heft DVD)

Ich glaube eher das der Kern des Fantasy Genre nicht auf den Details des Senarios liegt sondern eher in den Kliches der Charaktere, im Klassichen Fantasy besonders die Strickte unterteilung der Gesinnungen (Wie bei D&D als Extremfall dieser Hinsicht) sowie der generellen Epichkeit der Handlung. Im Fantasy Szenarien ist man halt eben noch der Held.
 
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Bücherwurm schrieb:
Und weil ich gerade richtig schön in Fahrt bin, beim Aufregen über Tolkien, gehts gleich weiter.

Hier mal die schlimmsten Standard-Elemente, an denen er schuld ist:
Ich würde hier zu der Liste gerne noch das völlig unglaubwürdige Ausblenden jeglicher Religiösität der diversen menschlichen und anderen Völker hinzufügen wollen. - Dies hat zur Folge gehabt, daß Religionen in "typischen" Tolkien-inspirierten Fantasy-Welten eine kulturell überhaupt nicht integrierte, eine aufgesetzte oder - im Extremfalle - gar keine Rolle spielen.

Dem gegenüber sind Welten wie Glorantha, wo Glaube TEIL der jeweiligen Kultur eines Volkes ist, wesentlich glaubwürdiger. Auch unsere historischen Kulturen sind nicht mit von der sonstigen Kultur separierter Religion ausgestattet (gewesen).

Ich vermisse in einem pseudo-mittelalterlichen Mittelerde-Kulturenraum die Beschäftigung mit den typisch menschlich-sterblichen Fragen nach dem Woher, Wohin, Warum und dem Was kann ich tun, Was soll ich tun. Klar haben die superschlauen uralten Völker mit Alterssicherung keine Probleme damit, aber die vielen menschlichen Völker werden sich, eben WEIL es ja Menschen sein sollen, genau dieselben Fragen stellen, wie sie unsere Vorfahren auch gestellt - und mit ihrer jeweiligen Religion auch beantwortet - haben.

Bücherwurm schrieb:
Naja, Tolkien ist ja wirklich nur dünn verschleierte Christenpropaganda
Obwohl man inhaltlich ähnliche, archetypische Bilder (siehe Wiederauferstehung) finden kann, so kann ich das Christliche - eigentlich sogar das gesamte Religiöse - bei Tolkien nicht erkennen. Er lebte seine Religion sicherlich aus. Eventuell hielt er es daher nicht für notwendig für seine Fantasy-Welt eine oder mehrere eigene Alternativ-Religionen zu entwickeln. Wenn er dies getan hätte, und wenn diese via seiner Figuren in den Romanen eine bestimmte Lehre, ein bestimmtes Wertesystem transportiert hätten, dann würde ich hier eventuell zustimmen wollen.

Nur auf kulturell keineswegs vom Christentum gepachtete Versatzstücke, die unter anderem auch bei Tolkien auftauchen, würde ich diesen "Christlichkeits-"Vorwurf nicht aufbauen wollen. - Im Gegenteil: diese Versatzstücke wie Auferstehung - eigentlich eine Sonderform der Transformation - finden sich auch in anderen Kulturkreisen wieder, und zwar, weil sie von Menschen so gedacht und von Menschen so gewünscht und gebraucht sind.

Für mich ist sein Werk eher spirituell naiv, gesellschaftlich ungelenk, bisweilen herzzerreißend unspannend erzählt, aber ohne den "weltanschaulich gefestigten", moralischen Zeigefinger.

Tolkien sägt sich selbst von den mythologischen Wurzeln, aus deren Quellen er sich bedient hatte, ab. Und gleichzeitig läßt er seine eigene, für ihn ja spirituell reale Glaubenswelt ebenfalls außen vor. - Somit wirkt Mittelerde wie ein spirituelles Vakuum. Da ist nichts, was die Geister, die Seelen der Bewohner mit dem füllt, auf daß sie sich zurückfallen lassen können, wenn das Leben mal wieder härter ist, als sie es ertragen zu können glauben: ihre Religion.

Eine Fantasywelt, die Menschen als Charakter-Rasse (eigentlich wohl eher Art) aufweist, und die dann nicht die menschlich-typischen Grundfragen in den Kulturen dieser Menschen der Fantasywelt adressiert, die taugt nichts, weil sie von Grund auf unstimmig und schlichtweg "falsch" wirkt. - Anders sieht dies bei Welten aus, in denen KEINE Menschen auftreten und die somit keine Erwartungshaltung nach typisch menschlichen Verhaltensweisen und historischen Entwicklungsbildern wecken. Nur sind letztere oftmals so fremdartig, daß dann wiederum die Spieler, vor allem Neueinsteiger, den Zugang zu all der - möglicherweise ja sehr coolen - Fremdartigkeit nicht bekommen.
 
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Tellurian schrieb:
Alternativen sind natürlich solche Sachen wie Falkenstein.
Schon mal Glorantha angeschaut?

Tellurian schrieb:
Was auch mal toll wäre: Ein von der Hinduistischen Sagenwelt abgeleitetes Setting...
Wenn man eine Fantasywelt mit vielen von irdischen Kulturen abgeleiteten Kulturen haben möchte, dann muß man nicht weit suchen: Midgard. - Hier sind eine Aztekische Kultur, eine indische Kultur, eine arabische Kultur, etc. schon seit langem vorhanden. Dabei sind z.B. die indischen Regionen sehr gut beschrieben, nicht einfach Irdisches kopiert worden, sondern eigenständig "nach einer Idee" des irdisch-historischen Gefüges etwas Eigenes geschaffen worden.

Wenn das Midgard-Regelsystem nicht so ganz entgegengesetzt meiner aktuellen Vorliebe für crunch-light-Systeme ein echtes "Verwaltungsaufwands-Schwergewicht" wäre, dann würde ich auf dieser Spielwelt wahrscheinlich immer noch spielen.
 
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(ich hoffe mal es gibt in diesem Forum genug Leute die den unterschied zwischen Kultur-historisch belegten Mythologischen Weltbildern und Rollenspielfiguren die oft außer einer Namensähnlichkeit nix mit einander zu tun haben kennen.)

Wenn Tolkien sich an einer Mythologie / Religion / Weltbild vergriffen hat dann der Nordischen Mythologie (Belegt durch bekannte Schriftstücke wie die beiden Edda werke oder Mündliche Überlieferung)

Elfen, Zwerge, Trolle und Geschmiedete Zaubergenstände (Besonders Ringe und Waffen) aller Art entstammen den Nordischen Sagas nur die Orks (orkus Unterwelt) haben namentlich einen Römischen Uhrsprung nur das die Mytichen Vorbilder nur entfernt etwas mit Mittelerde zu tun haben.

Lediglich die durch Tolkin geprägte Darstellung des Typischen Fantasy Zauberer ist der Bibel oder genauer dem Alten Testament entsprungen und lehnt sich wahrscheinlich an Moses an. (Alter Man mit großen wissen, Weiser Führer seiner Gemeinschaft und wirkt die Gottes Wunder mit einem Zauberstab als Symbol [Mit dem Stab endspringt eine Qulle in der Wüste, Der Stab verwandelt sich vor dem Pharao in eine Schlange, Mose hebt seine Stab als er das Meer teilt]) Es sei auch erwähnt das die Menschlichen(?) Zauber bei Tolkin Mänlich sind. Im Skandinavischen Paganismus ist der Gode (eine Art Priester/Schamane/Hexer der sich auf die anrufung und deutung Göttlicher Zeichen versteht) auch immer Männlich.

Mittelerde ist auch eine Abwandlung von Midgart dem Reich der Menschen in der Nordischen Mythologie.

Die Unter Tolkins Anleitung/Einwilligung entstanden Illustration seiner Werke spiegeln ebenfalls Nordische Ansätze wieder.
 
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@Zornhau
Ich gebe Dir da in weiten Teilen bezüglich der "Unreligiösität" von Mittelerde recht, der darunterliegende christliche Subtext wird aber von einer Reihe von Literaturwissenschaftlern herangeführt (was natürlich nicht heißen muß, daß die auch recht haben) - daher der Verweis.

Madpoet schrieb:
Wenn Tolkien sich an einer Mythologie / Religion / Weltbild vergriffen hat dann der Nordischen Mythologie (Belegt durch bekannte Schriftstücke wie die beiden Edda werke oder Mündliche Überlieferung)
Daher stammt ja auch sein Feenbild.

Madpoet schrieb:
Lediglich die durch Tolkin geprägte Darstellung des
...
anrufung und deutung Göttlicher Zeichen versteht) auch immer Männlich.
Da hätte ich ja eher aufs Märchen verwiesen, wo Zauberer ebenfalls so dargestellt werden.

Bis dann, Bücherwurm
 
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der darunterliegende christliche Subtext wird aber von einer Reihe von Literaturwissenschaftlern herangeführt (was natürlich nicht heißen muß, daß die auch recht haben)
Ein Text bietet ja nie nur eine Interpretationsmöglichkeit. Aber die "christliche" Auslegung ist insofern sehr wahrscheinlich, als das Tolkien ja selbst bekennender und sehr gläubiger Christ war. Blättert man in seinem (fast unlesbaren) Silmarillion herum, merkt man das noch stärker. (die Schöpfungsgeschichte mutet ja nun ziemlich "christlich" an)
 
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Der Gandalf Odin vergleich macht in soweit sin das Odin um die Geheimnisse der Magie zu erlehren sich selbst erhängt hat um weisheit im Tod zu suchen und so gestärkt ins Leben zurückgekärt ist ....
 
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erstens das und zweitens ist schon eine ziemlich starke optische Ähnlichkeit gegeben. (Odin ist ja auch ein langbärtiger Zausel mit einem großen Schlapphut)
 
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Aber für das Odin Kliche müste er noch eine Speer anstelle eines Stabes haben... aber das gibt sich nicht wirklich die Kante ... Gandalf ist dan wohl eher eine Mischung aus beiden.

Mal mehr zum Haupttopic

Fantasy im Rollenspiel:
Was aber HdR und die Mytologie(en) gemeinsam haben. ist das beides eigendlich nie für eine "Verrollenspielen" Vorgesen waren (warum den auch).
Das Typiche an einem Rollenspiel ist ja das die Welt auf das System zugeschnitten wird. Besonders in den Typichen Elf/Zwerk/Ork Rollenspielen wird ja (meistens) versucht eine Ausgeglichenheit zwischen den Völkern und Klassen zu schaffen.
In der Mytologie sind Nichtmenschen (besondes Zauberwesen) jedoch oft für Rollenspielverhältnisse Unspielebar
.
 
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Waldviech schrieb:
eine wirklich mittelalterlich-christliche Fantasy
Ich hatte mal so was angefangen (der extrem lang gewordene Thread im Channel für Selbstentwickelte Rollenspiele findet sich HIER), habe es aber aufgegeben da ich a.) nicht den Fokus(TM) des Spiels greifen konnte und b.) herausgefunden habe dass Sorcerer schon zu 97% das leistet worauf ich hinaus wollte. Im Grunde genommen müsste man nur das Black-Forest-Beispielsetting aus dem Supplement Sorcerer&Sword nehmen, Menschlichkeit über den mittelalterlichen Katholizismus definieren, Dämonen per Sippenhaft zu Dienern des Teufels erklären und zur Pflicht machen dass alle Dämonen die Kraft Cloak beherrschen.
(Einziger Wermutstropfen gegenüber meinem ursprünglichen Konzept wäre dass das Reinsteigern in den Glauben keine k3w1 p0w3rz mit sich bringt, aber das trifft die Kernidee vielleicht sogar besser - das harte Leben auf der Erde als Prüfstein für die Seele der der Glaube keine greifbaren Vorteile bietet, während die Hölle die Seele mit dem Geschenk der Macht verlockt und korrumpiert. Wobei, Kleriker die einen Lorewert haben und diesen nur einsetzen um Dämonen gefangen zu nehmen und zu verbannen...)
 
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Hmm...wenn man das Setting im Frühmittelalter ansetzt, müssen Magier auch nicht unbedingt bösartig sein. Merlin z.b. hat ja "natürliche" magische Kräfte (da sein Vater aus dem Feenvolk stammt) und ist nicht böse.
Das für die meisten Fantasy-RPG´s verwendete Mittelalter ist ja das Hoch- oder Spätmittelalter. Wenn man irgendwo in karolingischer Zeit ansetzt, hat man schon ein ganz anderes Flair. Unter anderem wäre dann die "gute" Kirche nicht so problematisch, da die übelsten Auswüchse kirchlicher Intoleranz noch knapp 700 bis 800 Jahre auf sich warten lassen.
 
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Waldviech schrieb:
Das für die meisten Fantasy-RPG´s verwendete Mittelalter ist ja das Hoch- oder Spätmittelalter.
Die meisten Fantasy-RPGs verwenden das Fäntelalter (alles was zwischen Jungsteinzeit und 18. Jahrhundert liegt wird genommen und zusammengewurstelt).

Abgesehen davon weiß ich nicht wie viele Spieler bereit wären in einer Ära zu spielen in der es keine Ritter mit Vollplatte (Spätmittelalter) gibt, Landsknechte (Neuzeit) mit Bidenhändern (Neuzeit) und Stadtwachen mit Piken (Neuzeit) nirgendwo zu entdecken sind und die Inquisition (Neuzeit) keine Hexenverbrennungen (Neuzeit) durchführt.

Meine Faszination für diese Ära gründet sich vor allem auf der tiefgehenden Spiritualität, der Ursprünglichkeit mit der Alltag, ganzheitliche Arbeit in der alles vom Fällen des Baumes bis zum Abschleifen des Tisches von einer Person gemacht werden, Überlebenskampf, Natur, Religion und Leiden zusammenhängen, im Gegensatz zu unserer heutigen säkularisierten, arbeitsteiligen Welt in der uns Klimaanlagen, Arbeitsunfähigkeitsversicherungen, Aldi und Heizungen weitgehend von der Furcht vor der Natur trennen (im Ggs. zum MA wo schon eine längere Dürre die Ernte vernichten und damit eine ganze Gemeinschaft in den fast sicheren Tod treiben konnte).

Der Rest wäre für mich zweitrangig, und ich würde schamlos Versatzstücke aus verschiedenen Epochen und der Fiktion zusammenwerfen. Ja zu tiefen, undurchdringlichen, sagenumwobenen Urwäldern, in das wilde Sachsen gehenden Missionaren und lovecraftianischen heidnischen Dorfgemeinschaften (Frühmittelalter), Vollplatte, Handbüchse und Kanonen (Spätmittelalter) und Bidenhändern, Hexenverbrennungen, Piken und Inquisitoren (Neuzeit bzw Zerrbild im Fall der Inquisition), und mittendrin Dietrich von Bern, Prinz John, Siegfried von Xanthen, Lanzelot vom See, Merlin, Bruder Cadfael, Robin Hood, William Wallace, Doktor Faust und Jeanne d'Arc, und zwar so wie wir sie aus der verzerrten Fiktion kennen, nicht so wie sie vielleicht wirklich waren.
Niemand will einen historisch korrekten Robin Hood mit faulen Zähnen dessen pimperbare Auswahl aus neunfachen Müttern mit Hängebrüsten besteht und der mit seiner halbverhungerten Truppe aus Tagedieben aus eigennützigen Motiven Wanderer ausraubt. (Einmal ganz davon abgesehen dass schwer vermutet wird dass er sich mehr aus Kerlen als aus Frauen gemacht hat, da Marian erst sehr spät zu den Legenden dazugedichtet wurde, wahrscheinlich weil die Inselbewohner nicht mit einem Volkshelden leben könnten der vom anderen Ufer stammt.)

Oh, und natürlich weiterhin fehlen dürfen nicht über die Flüße einfallende Wikinger mit Hörnerhelmen und Äxten, Hunnen die von ihren Streitwagen aus Morgensterne mit drei Meter langen Ketten schwingen und heidnische Barbarenamazonen mit Brustschalen, die mit 20 Pfund schweren Zweihandschwertern Schädel spalten. (Warum das alles Blödsinn ist, müsst ihr nur den Historiker bzw WMAler eures Vertrauens fragen.)
 
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