Synapscape
Meerjungfraumann
- Registriert
- 6. März 2006
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Beim Lesen des Quellenbandes Rhunir für das Rollenspiel Arcane Codex ist mir besonders der Passus über die von den Bewohnern dieses Landes durchgeführte radikale Eugenik ins Auge gefallen: die blonden, hünenhaften Rhunir (man könnte sagen, die Wikinger oder "Arier" der Welt von AC) betreiben eine Politik der Euthanasie, die sich 1:1 mit der im Nationalsozialismus betriebenen Ermordung von Behinderten deckt.
Zwar wird es mit anderen Worten wie "missgebildet" oder "verkrüppelt" umschrieben, aber es geht ganz klar um die systematische Tötung von Behinderten. Ein Zitat von Seite 186 des besagten Buches:
"Das Leben in Rhunir ist auch für gesunde Menschen hart genug und verkrüppelte Kinder sind eine untragbare Last für ihre Familien. Daher ist es üblich, Säuglinge mit körperlichen Gebrechen sofort zu töten."
Parallelen zur NS-Propaganda, die z.B. in solchen Plakaten zum Ausdruck kam, liegen auf der Hand und sind nicht nur ansatzweise identisch:
Wichtig zu erwähnen ist hierbei, dass es bei dem besagten Volk nicht um eine Rasse von potenziellen Gegnern, ähnlich wie den Orks im Herrn der Ringe geht, sondern für eine spielbare Volksgruppe einer Fantasywelt, deren Werte und Normen vom Spieler auf seinen Charakter angewendet werden sollen.
Was haltet ihr davon? Ist das erlaubt, weile s ja "nur Fantasy" ist, oder findet ihr das zu viel?
Ich persönlich finde, es überschreitet bei Weitem die Grenzen guten Geschmacks und ist verdammt harter Tobak. Es wird nirgendwo differenziert, der gesamte Band schwelgt in Klischees nordisch-germanischer Mythologie und kombiniert sie mit eindeutig rassischen Idealen, die so keine historische Grundlagen haben, außer in der Germanenforschung des nationalsozialistischen Ahnenerbes, die damals schon versuchte, historische Wurzeln für ihre Rassepolitik zu finden. ich bin bei weitem keiner, der die political correctness hochhält, aber wenn ein Rollenspiel die Ermordung von Behinderten zumindest unkomentiert und auch noch innerhalb einer ideologischen Grundeinstellung begründet, dann lehne ich dies ab.
Ich werde bei NaSta auch mal ein Topic eröffnen, mal sehen, wie die offizielle Meinung dazu lautet.
Zwar wird es mit anderen Worten wie "missgebildet" oder "verkrüppelt" umschrieben, aber es geht ganz klar um die systematische Tötung von Behinderten. Ein Zitat von Seite 186 des besagten Buches:
"Das Leben in Rhunir ist auch für gesunde Menschen hart genug und verkrüppelte Kinder sind eine untragbare Last für ihre Familien. Daher ist es üblich, Säuglinge mit körperlichen Gebrechen sofort zu töten."
Parallelen zur NS-Propaganda, die z.B. in solchen Plakaten zum Ausdruck kam, liegen auf der Hand und sind nicht nur ansatzweise identisch:
![portraet_nsrasse_plakat_g.jpg](/proxy.php?image=http%3A%2F%2Fwww.planet-wissen.de%2Fpics%2FIEPics%2Fportraet_nsrasse_plakat_g.jpg&hash=349a0d4f967bd9316f60275ddf7d64d5)
Wichtig zu erwähnen ist hierbei, dass es bei dem besagten Volk nicht um eine Rasse von potenziellen Gegnern, ähnlich wie den Orks im Herrn der Ringe geht, sondern für eine spielbare Volksgruppe einer Fantasywelt, deren Werte und Normen vom Spieler auf seinen Charakter angewendet werden sollen.
Was haltet ihr davon? Ist das erlaubt, weile s ja "nur Fantasy" ist, oder findet ihr das zu viel?
Ich persönlich finde, es überschreitet bei Weitem die Grenzen guten Geschmacks und ist verdammt harter Tobak. Es wird nirgendwo differenziert, der gesamte Band schwelgt in Klischees nordisch-germanischer Mythologie und kombiniert sie mit eindeutig rassischen Idealen, die so keine historische Grundlagen haben, außer in der Germanenforschung des nationalsozialistischen Ahnenerbes, die damals schon versuchte, historische Wurzeln für ihre Rassepolitik zu finden. ich bin bei weitem keiner, der die political correctness hochhält, aber wenn ein Rollenspiel die Ermordung von Behinderten zumindest unkomentiert und auch noch innerhalb einer ideologischen Grundeinstellung begründet, dann lehne ich dies ab.
Ich werde bei NaSta auch mal ein Topic eröffnen, mal sehen, wie die offizielle Meinung dazu lautet.