Euer geschmacklosestes Charakterkonzept (welches ihr tatsächlich gespielt habt)

AW: Euer geschmacklosestes Charakterkonzept (welches ihr tatsächlich gespielt habt)

Interessanter wäre viel mehr die Frage wieso die Mehrheit eher bereit ist einen kanabalistischen Serienmörder zu spielen als einen Kinderschänder oder Vergewaltiger.
 
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Ich glaube da liegt das Problem beim Ausspielen. Da sind viele Rollenspielgruppen doch eher amerikansich. Gewalt geht immer, Sex ist tabou. Wie gesagt, MEINUNG. Kein Fakt.
Ich habe bei meinem Kannibalen die Vergewaltigung einfach immer mit angesagt ohne noch groß was zu erklären. Aber das war auch klar weil der Char an Cole Wilson orientiert war.
 
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Davor stünde die Frage warum man so etwas spielen wollte und was das über einen aussagt.
Und warum einen das eigentlich interessiert.
 
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Was sagt es über die Spieler aus? Na das gleiche wie über die Schauspieler die solche Rollen spielen. Das sie einfach gute Spieler sind wenn sie in die verschiedensten Rollen schlüpfen können.
 
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RockyRacoon schrieb:
Davor stünde die Frage warum man so etwas spielen wollte und was das über einen aussagt.

Im Grunde gar nichts. Zumindest nicht mehr, als es über einen aussagt, wenn man kalt- und gewissenlos tötet im Rollenspiel, wozu ein Großteil der Shadowrun Spielerschaft zumindest absolut in der Lage ist, ohne groß nachzudenken ... denn nicht vergessen: "Guns are cool!". Aber nicht nur bei Shadowrun ist das zu beobachten. Bei Spielen wie Hunter the Reckoning (oWoD) reichte es bereits aus für den Spieler zu wissen, dass das Wesen falsch ist. Deswegen ja auch der Ruf HtR sei ein Hack'n'Slash Spiel.
Es sagt auch nicht mehr aus, als Spieler, die eben Gewalt vom Tisch verbannen wollen und lieber Kräuterzucht im magiergarten spielen wollen. Allesamt persönliche Präferenzen aus thematischer Sicht. Das eine düster und derb, das andere eben nicht.

Alternativ kann man fragen, wieso man in der oWoD einen Tzismisce spielen wollen würde. Fleischformen ist so ziemlich das grenzwertigste an Disziplin (also Charakterfähigkeit), das mir bisher untergekommen ist. Rein ausgelegt auf Folter, Dominanz und Sadismus. Grenzwertig ist in diesem Fall übrigens von meiner Seite aus nicht negativ wertend zu verstehen, sondern einzig und allein auf die Diskussions-Möglichkeiten der Kraft als solche. Hinzu kommt, dass es ja noch die optionale Regel gibt in der Fleischformen auch noch viral ist, sprich: Jeder kann damit infiziert werden (weil eben eine 'böse' Kraft ist) und jeder der infiziert ist, wird auch fleischformen. Sprich: Der Spieler hat sogar ne Entschuldigung, warum er grenzwertige Dinge im RPG tut.

Das ist n Fass voller Würmer, dieses Thema hier und Mitochondrial Shintoist hat es auf den Punkt gebracht: Irgendwann erzählt einer von einem Charakterkonzept, welches bei der Mehrheit der User hier wahrscheinlich als verdammenswürdig angesehen wird (und ich denke Vergewaltigung oder gar Kindesmissbrauch hat da gute Chancen Anwärter für zu sein). Und was ist dann gewonnen? Man weiß: Einer hat das und das gespielt ... der hat aber auch wirklich alle Register gezogen und ist ziemlich ekelhaft! Und gefährlich! Denn nur gefährliche, ekelhafte und gestörte Menschen wollen sowas in ihr Spiel integrieren oder gar selbst spielen!

Dabei und das möchte ich mal dringend hervor heben sind Vergewaltigungs-Phantasien im Grunde etwas völlig normales (Stichworte: Dominanz und Aggression) und die ganze Debatte darüber ob man sowas spielen darf genauso hirnrissig, wie die Debatte ob Videospiele Amokläufer produzieren.

Ich wiederhole mich gern: Die Gruppe muss entscheiden was sie will und was sie vertragen kann. Und auch das Alter und die Biographie der einzelnen Spieler nimmt eine sehr wichtige Rolle dabei ein, wie das Thema aufgegriffen und verarbeitet wird.
 
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Sehr gut. Damit ist das Thema wohl abgeschlossen.
 
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Und was ist dann gewonnen?

Das Wissen das man vielleicht doch nicht so krank ist wie es die restliche Gruppe behauptet. Mir fällt da z.b. unser Malk(avianer) ein. Er spielt in so ziemlich jedem Spiel irgendeinen Spinner. Bei Shadowrun z.b. einen Charakter mit einem Reality Override so das er alles um ihn herum nur noch als Wildwest Fantasie wahrnahm. Inklusive Distelballen der hin und wieder durchs Bild rollte.

Von seiner Seite kamen auch schon mal ein paar mal Ideen über die sich die Gruppe lustig machte und noch immer macht. So z.b. sein "Plan" (es war nie wirklich sein Plan, das hat sich nur so hoch geschunkelt im OOC gelaber) seinen Streetsam sich ein haufen Kleinkinder umzuschnallen weil das ja mehr Rüstungsschutz bieten dürfte.

Das war ne aussage für die er noch heute Leidet. Auch nach einem halben Jahrzehnt ist das etwas über das die Gruppe, zu seinem leidwesen, immer noch spricht.

Wenn ich auch z.b. mal vergleiche wieviele Diskussionen ich zum Thema Psychopathen im Rollenspiel gesehen habe... gerade bei den Freeplay Foren Gemeinden wo immer mal wieder irgendwelche Filme fürs Freeplay verhackstückt werden kommt das Thema des öfteren auf. Wenns darum ging Silent Hill oder Saw für ein Rollenspiel zu verarbeiten und Leute begannen zu fragen was einen wohl dazu veranlassen würde einen Psychisch Kranken spielen zu wollen und ob das nicht Moralisch grenzwertig wäre.

Wenn man solche Diskussionen sieht und sich dann vorstellt das man selbst sich vielleicht mit dem Thema auseinander setzt, kann es wohl schon ein Bedürftnis sein sagen zu können: Ich bin nicht allein. Oder im besten Fall jemand zu finden bei dem man sagen kann: "Ich bin wenigstens nicht so wie der, der ist wirklich krank!"

Und dann gibts da ja natürlich noch die Sorte Spieler die unbedingt Schocken muss und interessante Charakterkonzepte daran definiert wieviele der Mitspieler sich darüber streuben mit sowas spielen zu müssen. Solche Leute könnten sich durchaus Inspirieren lassen wollen :)
 
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