Entscheidung über den Charaktertod

Nach dem Tod wird ein neuer SC gemacht, für den Spieler zumindest ist dann die Runde gelaufen, vielleicht auch für den Rest, vor allem, wenn der SC nicht am Ende abgekratzt ist(sollte man drauf achten. Ich habe zum Beispiel mal einen SC 'eigentlich' getötet und dann mit dem Spieler abgesprochen, dass er noch bis zum Finale durchhält und dann dort einen Heldentod stirbt.)

Der neue SC startet dann etwa auf dem selben Niveau wie der Rest, höchstens ein bisschen niedriger. Alles andere wäre für ihn langweilig und lässt ihn außerdem in Zukunft mehr den Tod fürchten, was zu, in den meisten Spielen unpassender, Paranoia und übertriebener Taktik im Kampf führen wird.

Wie das ganze rollenspielerisch begangen wird, weiß ich gar nicht, dafür sind bei uns so selten SCs gestorben. :)
Nun, aber Spieler, die plötzlich bezüglich ihres Todes Eigeninitiative ergreifen - und das zwei Mal in Folge, weil ihnen der Charakter plötzlich nicht mehr gefällt - und dabei die eigenartigsten Dinge tun, sollte man vielleicht icht immer belohnen ...

Natürlich, aber zwingen einen Charakter zu spielen kann man sowieso niemanden, wenn der nicht mehr will. Ich meinte aber etwas anderes: Der Spieler muss immer zustimmen, dass Todesgefahr droht, und sei es dadurch, dass er mitspielt oder seinen SC im Spiel in Gefahr bringt. Dann muss man aber die Todesgefahr deutlich machen.
Wenn das erstmal gegeben ist, sollte die Entscheidung über einen Tod weniger vom Zufall abhängen als von der Entscheidung, ob es passt. In manchen Szenen und Szenarien stört ein Charaktertod nur, in anderen ist es andersrum.
 
Silvermane schrieb:
Weil er zunächst einmal mit der Erschaffung eines neuen Charakters beschäftigt ist?

Kommt darauf an wie er wieder/weiter eingebunden wird. ;)

Tja, alle anderen Varianten sind weder so endgültig wie das gemeine Abkratzen noch so deprimierend in ihrer Konsequenz ("Ach du lieber Augustin, alles ist hin, hin, hin...")

Die Endgültigkeit des Todes ist relativ, in Abhängigkeit von Genre, Setting und mehr. "Das konnte er unmöglich überleben."
Ausserdem ging es ja gerade ganz speziell um den Ausschluss vom Spiel, und der kann eben auch auf andere Art und Weise eintreten. Dass noch andere Faktoren mit dem Ableben einer Figur verbunden sein können möchte ich nicht abstreiten. Den Ausschluss aber als das grosse Übel des Charaktertodes hinzustellen halte ich für übertrieben.

Gepaart mit der irrigen Annahme diverser junger Spielleiter, das alle neuen Chars auf Stufe 1 beginnen müssen, sowie der Tendenz dieser Spielleiter, das ganze wie eine Runde Diablo ohne Respawn spielen zu müssen, ergibt sich ein nicht zu unterschätzender Frustfaktor für den (Ex-)Spieler des toten Chars.

Natürlich MUSS das nicht so sein

Eben.

aber ein nicht unbeträchtlicher Teil der mir bekannten Gruppen handhabte es so oder zumindest sehr ähnlich. Der Tod wird im allgemeinen als "Strafe" erachtet, nicht als Storyelement, Werkzeug, oder auch einfach nur Konsequenz.

Diese Art des kleinsten gemeinsamen Nenners steht momentan auf meiner Agenda für diese Diskussion nicht sonderlich weit oben.

Ich möchte mal eine Frage hier in den Raum stellen:

Was passiert, NACHDEM der Charakter gestorben ist?

Großes Leichenfleddern ("Dibs on his Hackmaster +12!")? Beisetzung in allen Ehren? Was macht der Spieler danach? Einen neuen Charakter auf Stufe 1? Einen Charakter von vergleichbarer Konsequenz und Ausstattung? Aufhören und alles hinschmeissen?

Wenn ich so Revue passieren lasse... alles schon vorgekommen. Bis auf den letzten Punkt würde ich auch alles wieder begrüssen/verwenden. Von der Fledderei "Schöne Stiefel..." - "Hallo? Er ist noch nicht mal kalt!", über die Ehrenbezeugung "Company! Atten-tion!" und den Stufe 1 Charakter "Oh mein Gott! Was ist das hier?", bis zum neuen Veteranen "Sergeant Hammerfall meldet sich zum Dienst.".

mfG
jdw
 
Also IMHO ist es als Spieler auch verdammt sch**** wenn man 2Jahre den Char gespielt hat, er auf Stufe 22 ist und dann stirbt und der Spieler einen neuen Char der es nicht mal gebacken bekommt einer Ameise den Kopf zu spalten!!
Außerdem ist es bei manchen Gruppen auch schwer dann wieder den Kontakt zur Gruppe zu finden! Wenn gerade ein gut bekannter und wichtiger Char gestorben ist, und dann ein kleiner "Hosenscheißer" daherkommt........ warum sollte sich die erfahrene Gruppe dann mit ihm abfinden?? Das war bei mir jedenfalls manchmal teilweise so!!

Man kann aber eigentlich generell sagen das der Tod eines Chars der jemanden Gut gefällt keine schöne Sache ist!!
 
Eins ist klar, der Abend an sich ist für den (Ex-)Spieler gelaufen. Aber es soll ganz nett sein, nur mal Zuschauer zu sein... In den Runden in denen ich bis jetzt mitgespielt habe, wird viel zu wenig gestorben. Ich hab soweit ich mich erinnern kann bis jetzt nur einen Char verloren, das war bei SR. Da sollte es auch schnell zursache gehen.
Da ich selber auch ein wenig Erfahrung mit dem "meistern" habe, sehe ich das so, das auch die Würfel ruhig über Leben und Tod entscheiden dürfen, wo ist denn da das Problem??? Für unsere DSA 4-Runde benutzen wir auch die Regel der 3-fach 20 : Fataler Patzer wer sowas schafft, hat den Tod verdient und wenns ne Verkleiden-, oder Singenprobe ist... der Meister lässt sich da schonmal was einfallen. Wenn die Charaktere sterben, dann eigentlich nur, weil sie extrem falsche Entscheidungen treffen. Der Meister/Erzähler (wie auch immer...) ist bloß der Henker, die Spieler richten über sich selbst.
 
Meiner Meinung nach entscheidet das Spiel selbst, beziehungsweie die Geschichte und ihre Akteure darüber, ob ein Char stirbt oder nicht. Schließlich kommt es für mich auf die Situation an: Wenn ein Spieler sich arg dämlich verhält und damit das Ableben seines Chars provoziert sollte man die Entscheidung dem Meister überlassen, der sie wiederum an die Würfel abtreten kann. Wenn ein Spieler keinen Bock mehr auf seinen Char hat, dann ist er halt weg, wurde zu einem wichtigen Auftrag gerufen oder so.
Zudem würd ich sagen, dass die Gruppe gar nix zu melden hat, da kann jeder auf seinen eigenen Bogen gucken. Natürlich ist es möglich einem Char dessen Ende mit einem anderen Char zu bescherern (hab ich auch schon gemacht, weil das für mich die passenste Reaktion auf ein Handlen des entsprechenden Brujahs war), THATS LIFE
 
Als SL töte ich keine Spielercharaktere. Aber ich lasse sie sterben.

Ein Würfel sollte nicht über den Tod eines Charakters entscheiden, denn wenn das häufiger vorkommt, landen wir wieder beim Wettrüsten à la "Scheiß auf 'Vollpanzerung ist nicht charaktergerecht!' Ich will ihn auch'n paar Abende länger spielen..."
Wir spielen meist Shadowrun, und da gibt's eigentlich weniger Aufopferung und solche Scherze, mehr gesunden Egoismus. Ich spiele die Welt üblicherweise hart und konsequent aus. Wer tatsächlich derart dämlich oder großkotzig ist, dass er ein paar Ganger auf ihrem Turf anpisst, Mafia-Größen vor den Karren fährt, oder auf die Ankunft des FRT-Teams wartet, der wird schön nach Würfeln und Regeln zerlegt. Wenn er's wider Erwarten überlebt - Glück gehabt.
Solange die Spieler aber halbwegs intelligent handeln, und sich nicht mit hoffnungslos überlegenen Gegnern anlegen, bin ich recht gnädig, und überlasse es mehr oder weniger den Spielern zu entscheiden, ob und wann ihre Charaktere draufgehen. Eiunfaches Würfelpech führt vielleicht ins Krankenhaus, in den Keller eines Mafia-Metzgerladens oder den Knast, aber normalerweise nicht einfach ins Grab. Und meine Spieler wissen, das ich das so handle. Haben sich aber bisher trotzdem nicht über mangelnde Spannug beschwert.
 
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