Ein Vampirsetting....

Was haltet ihr von der Idee von einem RPG über "klassische" Vampire ala Castlevania ?

  • Klingt doch ganz cool !

    Stimmen: 18 50,0%
  • Ne, eher nicht, mein Einwand siehe unten....

    Stimmen: 8 22,2%
  • Für Stayka

    Stimmen: 4 11,1%
  • Ich will auch mal abstimmen !!!

    Stimmen: 6 16,7%

  • Umfrageteilnehmer
    36

Waldviech

Gott
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6.110
RPG´s bei denen man Vampire spielt, gibt es ja nun bekanntermaßen recht selten und kaum jenseits der weißen Wölfe. Nur mal so aus Neugierde, was haltet ihr von folgenden Ideen für ein Vampirsetting:

Die Sonne versinkt hinter den Bergen und die Nacht bricht herrein über den undurchdringlichen Wäldern des Landes XYZ - und die Herren der Finsterniss steigen erneut aus ihren Särgen um sich am Blut der Lebenden zu laben.
Das noch nicht näher definierte Fantasy-Land, in dem dieses RPG spielt ist keine "mittelalterliche" Fantasy, sondern bewegt sich entwicklungstechnisch ungefähr auf dem Level des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts. Das Land liegt etwas abseits der "zivilisierten" menschlichern Reiche und gilt als rückständig. Die Städchen und Dörfer liegen weit auseinander in den undurchdringlichen Bergwäldern. Auf den windumtosten Gipfeln liegen die Stammsitze der diversen vampirischen Adelsfamilien, die dieses Land regieren.
Dereinst waren ihre strahlenden Ahnherren die Verteidiger des Lichtes und der Wahrheit. Doch durch schäbigen Verrat kam ein grauenhafter Fluch über die Ritter des Königreiches und verdammte sie zu einem Leben in ewiger Finsternis.
Ein paar Grundsätze zu dieser Vampirgattung:
- Sie halten sich vom Stil her recht eng an das altertümliche Klischee vom adeligen Blutsauger ala´ Dracula.
- Sonnenlicht tötet sie nicht, schwächt sie aber stark und nimmt ihnen die Fähigkeit Magie zu wirken
- Die Mächtigen unter ihnen gebieten über eine Reihe verschiedener Diener-Ungeheuer
- Ihre Zahl schwindet und ihr Zeitalter neigt sich scheinbar dem Ende zu, über allem hängt ein Hauch von vergangener Größe

Inspirationen sind unter anderem Castlevania, Vampire-Hunter D, Ravenloft, Dracula und Carmilla.
Soviel erstmal zum Grundkonzept (und bei euren Antworten bitte keine Sprüche wie "In der alten WoD geht das aber alles vieeeeeeeel besser !" ;))
 
AW: Ein Vampirsetting....

Kurze Meldung: Gefällt mir. Klassische Vampire mit Haaren auf der Brust sind mir deutlich lieber als die Emo-Jammerlappen von Anne Rice.
(Davon abgesehen habe ich damals, als es noch echte Konsolen gab, Castlevania und Ghosts&Ghouls (oder &Goblins? Lange her) bis zum Erbrechen gespielt ;) )
 
AW: Ein Vampirsetting....

Noch ne kurze Idee zur Entstehung der Vampirgattung die man spielt, warum die meisten davon Adelige sind und wieso die Burgendichte in diesem Landstrich so hoch ist:
600 Jahre vor der "Jetztzeit" gab es dort, wo nun die finsteren Wälder voller Dämonen und Untoter sind, ein friedliches, florierendes Königreich (ungefähr wie das klassische "Gute Königreich" aus der 0815-Fantasy).
Der König hatte eine Schar von Rittern umsich versammelt um mit diesen eine wie auch immer geartete böse Macht zu bekämpfen. Zu Anfang waren sie auch erfolgreich damit, doch beim Showdown kam es zur Tragödie. Dank eines schäbigen Verrates aus den eigenen Reihen konnte das Böse Wasauchimmer in der Stunde seiner Niederlage einen fürchterlichen Fluch über die Streiter des Guten verhängen - den Fluch des Vampirismus, der seither alle Mitglieder der verfluchten Geschlechter irgendwann ereilt.
Diese verfluchten Geschlechter sind allerdings keine Clans im WoD-Sinne sondern eben Adelsfamilien.
Insgesamt gedachte ich, die Vampirpopulation nicht zu einer untoten Überbevölkerung verkommen zu lassen. Die einzelnen Adelsfamilien sind relativ überschaubar und es gibt wenige "Vollblutvampire".

Vampire:
Sind die mächtigen Wesen, die den verfluchten Adelsgeschlechtern entstammen. Wie oben angedeutet kann sie Sonnenlicht nur schwächen und nicht wirklich töten (mal davon abgesehen das ein Vampir tagsüber völlig übermüdet ist). Sie sind auch in der Lage sich biologisch fortzupflanzen. Das Kind ist in jedem Falle erstmal menschlich und wird dann im Laufe seines Lebens vom Schicksal ereilt und zum Vampir. Alternativ dazu gibt es auch noch die altbekannte Bluttaufe. Verwandelte Menschen haben aber nicht den selben Status wie geborene Vampire. Knoblauchgeruch hassen sie, ein Spiegelbild haben sie nicht und die alten Ahnherren scheuen heillige Gegenstände.(Allerdings eher, weil diese Dinge sie an glücklichere Tage erinnert und ihnen seelische Schmerzen verursacht, als das sie wirklich verletzt werden würden)
Dhampire:
Zeugt ein Vampir ein Kind mit einer Sterblichen, dann entsteht ein Halbvampir. Diese Geschöpfe sind nicht so mächtig wie vollblütige Vampire und sind im Endeffekt sogar sterblich (auch wenn sie nur halb so schnell altern wie Menschen) Dhampire werden von Vollblutvampiren meistens als unerwünschte Bastarde angesehen und auch so behandelt.
Vampirgezücht:
Tötet ein Vampir einen Menschen durch seinen Biss, dann kann er sich entschließen, ihn als Dienerkreatur auferstehen zu lassen. Dieses niedere Vampirgezücht verfügt nicht über magische Kräfte, ist seinem Herren (meistens) willenlos ergeben und verbrutzelt beim ersten Sonnenstrahl sofort.
Werwölfe:
...entstammen aus den Reihen der Landsknechte, die an der Seite ihrer Herren in die Schlacht zogen und wurden ebenfalls verflucht, wenn auch anders und schwächer. Heute sind die Werwölfe noch immer die loyalen Diener ihrer adeligen Herren.

Edit:
Mal ganz interessant und hat mich auf diese Idee gebracht:
http://castlevania.classicgaming.gamespy.com/dungeon.html
 
AW: Ein Vampirsetting....

Klingt ganz OK, aber was genau machen meine imaginäre SC da eigentlich? Um genauer zu sein: Was machen sie das es nicht nur auf WoD&D hinausläuft?
 
AW: Ein Vampirsetting....

Natürlich sind die Plotmöglichkeiten aufgrund des selben Themas natürlich potentiell ähnliche wie in der WoD, das war ja auch von Anfang an klar. Das Setting basiert auf Filmen, Büchern von einer Reihe von Konsolenspielen von Anno Tuff und ist daher natürlich nicht die Bohne originell. Darum gehts auch garnicht. Es geht darum, daß es einen anderen, eben "traditionelleren" Flair haben soll. Mit alten Schlössern, Fachwerkdörfern, Vampirjägern im Tweedanzug und Trockeneisbodennebel. Hinzu kommt noch eine Prise überladener Krams aus Castlevania.
Deine imaginären SC tun das, was Vampire im Allgemeinen immer so in alten Hammerfilmen oder Castlevania-Folgen treiben....
-die örtliche Bevölkerung tyrannisieren um sie unter Kontrolle zu halten
-Vampirjäger bekämpfen (die eine wesentlich ernsthaftere Gefahr darstellen als in der WoD, Vampire sind hier eine aussterbende Art)
-sich im Dorf nahe des Schlosses an jungen Bauerstöchtern (oder, für weibliche Vampire, dem saftigen jungen Messdiener) vergreifen
-sich mit anderen Vampiren fetzen (wobei es hier meistens nicht auf Intrigen sondern um handfeste Prügel geht)
-sich auch unter Umständen mal in Sterbliche verlieben und diese zum Vampir machen wollen (mit allen Querelen die dazugehören)
-aus obskuren Gründen magische Artefakte klauen
-Standesdünkel hegen
Der Ansatz ist hier nur nicht, eine langsam in die Monströsität abdriftende arme Sau zu spielen, sondern einen waschechten Fantasyfiesling - aber mit Stil. (Deswegen soll solches regeltechnische Gedöns wie "Menschlichkeit" auch bitte draussen bleiben ;)) Das könnte dann auch ruhig etwas humoristisch ablaufen wie etwa in "Dungeonkeeper" oder "Aye, Dark Overlord" wenn es gewünscht wird.
 
AW: Ein Vampirsetting....

Das zündet irgendwie überhaupt nicht.

In diesem, von Dir geschilderten Setting wäre es für mich VIEL, VIEL reizvoller einen *pieks* *puff* *kehrschaufel raushol* Vampir-Jäger oder von mir aus einen Resistance Vampirique Widerständler zu spielen ("Pardon my French." - Al Swearengen ;)).

Einen NICHT-jammernden Vampir zu spielen, der mit seinem hypnotischen Blick der schönen Wirtstochter im Nachbardorf zuerst an die Wäsche und danach an den Hals geht, das hat wenig Reiz. Vor allem, weil die geschilderten Vampire eh keine ernstzunehmende Opposition haben.

Ja, die können sich gegenseitig in die Quere kommen. Wie öde. "Ich will die beißen!" - "Nein, ICH will!" - "Nein, ich war zuerst da!" - "Nein, ich hab schon ihre Großtante gesaugt, ich hab ältere Rechte!" - ... (ad nauseam)

Tja, und wenn ich also lieber die noch so stylischen Vampis in Demo-Material für Staubsaugervertreter verwandelt sehen will, dann kann ich immer noch die "guten" Vampire mit "Angel-RPG goes Byronesque", mit "Ravenloft", mit "Once upon at time in Eastern Europe Rippers" oder anderen Monster-Buster-Rollenspielen spielen.

Wer will denn schon einen wirklich nur bösen Vampir spielen, wenn er nichtmal mehr rumjammern und schwer seufzen darf?
 
AW: Ein Vampirsetting....

Vor allem, weil die geschilderten Vampire eh keine ernstzunehmende Opposition haben.
Hier ein ein kleiner Einwurf: Die haben sie doch, sie wurden nämlich berreits stark dezimiert...
Wer will denn schon einen wirklich nur bösen Vampir spielen, wenn er nichtmal mehr rumjammern und schwer seufzen darf?
Das können sie durchaus, es sollte nur nicht zum Plüschvampir ausarten. Immerhin soll Vampirismus ja auch irgendwo ein Fluch bleiben. Gerade die Ahnherren sind ziemlich verbittert, weil sie genau wissen, daß sie ja mal die Guten waren. Und die Aussicht, sich langsam in einen Vampir zu verwandeln, weil man Mitglied einer bestimmten Familie ist, hat ja auch durchaus "Jammerpotential" ;)
 
AW: Ein Vampirsetting....

Waldviech schrieb:
Immerhin soll Vampirismus ja auch irgendwo ein Fluch bleiben.
Gut, dann sollen also alle SCs diesen "Fluch" in der einen oder anderen Ausprägung besitzen.

Sie, besser nicht sie selbst, sondern ihre Ahnen waren dereinst mal die Guten, die Gerechten, die sich eben diesen Fluch eingefangen haben und nun Schlimme Dinge den Normalos gegenüber tun und damit durchkommen.

Das es ganze Adelsgeschlechter mit Vampirismus, sowie denen treu ergebene Werwolfrudel als Hit-Wolfmen ohne effiziente Opposition geben soll, leuchtet nicht ein, wenn man sich nicht solche seltsamen Erklärungen wie bei "Ravenloft" oder bei "Vampire Earth" einfallen läßt.

Vor allem die treuen Wauzis: *wuff* "Brav, Lassie!" *wuff, wuff* "Oh, Du willst mir sagen, daß Timmy von einem aufgebrachten Dorfmob bei dem Dorf Drei-Eichen auf den Scheiterhaufen gebracht werden soll?" *wuff* "Brav! Gut gemacht! Hol's Stöckchen - ich fliege mal solange rüber und sauge die Dorfoberen und den Priester aus, dann versohle ich Timmy den Allerwertesten und dann renkt sich das wieder ein." *wuff* *hechel, hechel* *wuff* - Oder eigentlich: *seufz*

Wie dem auch sei. Versuchen wir mal was Konkreteres zum Spielen (ohne Schokolade und ohne was zum Basteln oder zum Auf-Ebay-verticken-weil-Sammlerstück) hierin zu finden.

Machen wir doch die Risus-Analyse.

Gib mir mal für dieses Setting charkteristische Risus-Klischees an, die man - egal wie sehr verfeinert das dazugepackte Regelwerk auch sein mag - als SCs spielen können soll.

Ich lege mal vor mit ein paar Annahmen:

  • Sich selbst verabscheuender Vampir-Familien Ahn (ist alt und kann sich noch gut an das erinnern, was er früher einmal war, und weiß deshalb genau, warum er sich und seine Nachkommen so sehr verabscheut, wenn nicht dieser Hunger wäre, der ihn dazu treibt seine Untertanen als köstlich-sättigenden Trank anzusehen und keinen Gedanken an ihre Individualität, ihr Menschsein, ihre Familien etc. zu verschwenden)
  • Idealistischer, zum Scheitern verdammter Noch-Menschen-Junker (Kostet seine Menschlichkeit aus, solange sie noch spürbar ist, und will das Gute doch schafft er mit seinen "neuen" Ideen stets nur mehr Leid und lethale Blutarmut bei seinen Noch-Mitmenschen)
  • Treuer, agressiv-beschützender Werwolf-Sergeant (Geht für seinen Herrn durch Dick, Dünn und sogar Silber - beißt jedoch manchmal schneller zu als es den hohen Vampirschaften lieb wäre)
  • Schöne, lebenslustige Bauerstochter (steht auf der Speisekarte von Vampir A und auf der Todo-Liste unter "Wen ich noch alles zum Vampir machen will" von Vampir B)

Was gibt es denn noch so alles in dieser "Vampire Earth goes Regency"-Welt?
 
AW: Ein Vampirsetting....

ohne effiziente Opposition geben soll,
Eben die gibt es wie schon gesagt. Die örtliche Dorfbevölkerung hat sich durchaus gewehrt und die Untoten dezimiert. Es soll auch sowas geben die die Belmont-Familie oder die Van-Helsings. Deswegen sind die Vampire mittlerweile wenige und kurz vor dem Aussterben.
Machen wir doch die Risus-Analyse.
Die was ?! Watndat ??? Also, wenn es nur um gängige Klischees für das Setting geht, die man spielen können soll, dann sind deine Vorlagen schonmal recht gut drin.
Möglicherweise auch noch drin wäre:
- Der vampirisierte Ex-Vampirjäger, dem seine letzte Jagd nicht gut bekommen ist und der nun versucht, seinem neuen Herren und Meister doch noch irgendwie das Licht auszupusten.
- Die neue untote Mieze des Grafen, die versucht sich unter den anderen untoten Miezen zurechtzufinden
- Den Dhampirbastard seiner hohen Vampirschaft, die verstoßen von den Dörflern und verachtet im Schloss versucht seinen Platz in der Welt zu finden
- Der intellektuell interessierte Vampirahn, der okkultes und magisches Wissen ansammeln und verwenden will (als Nekromant, etc. pp.)
- Der jüngere Bruder des Vampirgrafen, der Vampirgraf an Stelle des Vampirgrafen werden will
- Die verführerische Vampirin, die sich irgendwo einschleicht um die örtliche Jugend zu vernaschen
- Der in der Ferne aufgewachsene Adelsspross, der von seinem Glück noch garnichts weiß und vom Schicksal eher unvorbereitet getroffen wird
- Der "getarnte" Spion im Dorf

Das fällt mir jetzt so auf Anhieb ein, wenn man die Werwölfe mit einrechnet gäbe es sicherlich auch dort noch einige Klischees....

egal wie sehr verfeinert das dazugepackte Regelwerk auch sein mag
Um das Regelsystem mache ich mir erstmal keine Gedanken ;)
 
AW: Ein Vampirsetting....

Waldviech schrieb:
Die Risus-Analyse.
Waldviech schrieb:
Man nehme sich das "Alles geht"-Rollenspiel Risus (deutsche Version hier), lese über die paar Seiten quer drüber, und dann versuche man für ein eigenes (oder fremdes) Rollenspiel-Setting die dieses Setting definierenden Charakter-Klischees zu finden.

Meine Methode dabei: <charakterisierendes Präfix> <KLISCHEE-Bezeichnung> (<Idee einer (nur einer!) Ausprägung, die das Klischee im Spiel eventuell haben könnte>)

Damit erkenne ich, welche Arten an Charakteren (SCs und NSCs) es hier wohl geben mag. Ich erkenne, was bestimmende Begriffe in diesem Setting sind. Ich erkenne, welche Charakterisierungen zu diesen Klischees passen. Ich habe genau eine vorgekaute Idee, wie dieses Klischee zusammen mit den charakterisierenden Begriffen sich im Spiel wohl präsentieren wird.

Das hilft mir sehr über neue Setting-Ideen nachzudenken oder z.B. Fernsehserien, die ich im Rollenspiel als Hintergrund verwenden will, auf ihre Klischees abzuklopfen (der steife, englische Bibliothekar mit dunkeler Vergangenheit, der intelligente, sprechende Sportwagen, das depressive, nicht-durchsetzungsfähige Kastenbrot, der primitiv-beleidigende, schwanzgesteuerte Scheißmusik-Produzent, ...).

Waldviech schrieb:
Also, wenn es nur um gängige Klischees für das Setting geht, die man spielen können soll,
Ja. Genau darum geht es dabei.

Waldviech schrieb:
Möglicherweise auch noch drin wäre:
Nicht nur möglicherweise. Schreib einfach alles auf, was Dir so einfällt an Klischees. Und wenn nichts mehr kommt, dann etwas pfeifen, dann tröpfelt es schon wieder - oder sprudelt gar. :D

Waldviech schrieb:
- Der vampirisierte Ex-Vampirjäger, dem seine letzte Jagd nicht gut bekommen ist und der nun versucht, seinem neuen Herren und Meister doch noch irgendwie das Licht auszupusten.
Das ist tatsächlich ein Klischee, das sogar mich zu spielen reizen könnte.

Waldviech schrieb:
- Den Dhampirbastard seiner hohen Vampirschaft, die verstoßen von den Dörflern und verachtet im Schloss versucht seinen Platz in der Welt zu finden
Das könnte auch ganz interessant sein.

Waldviech schrieb:
- Der jüngere Bruder des Vampirgrafen, der Vampirgraf an Stelle des Vampirgrafen werden will
Isnogud. Paßt in solch einem Umfeld der Mächtigen natürlich auch immer.

Waldviech schrieb:
- Der in der Ferne aufgewachsene Adelsspross, der von seinem Glück noch garnichts weiß und vom Schicksal eher unvorbereitet getroffen wird
Ja. Shadows over Innsmouth. Dieser Stoff wird nie alt.

Waldviech schrieb:
Das fällt mir jetzt so auf Anhieb ein, wenn man die Werwölfe mit einrechnet gäbe es sicherlich auch dort noch einige Klischees....
Bestimmt. Schreib doch mal ein paar auf, an die Du gerade so denkst.



Waldviech schrieb:
Um das Regelsystem mache ich mir erstmal keine Gedanken ;)
Ich auch nicht. Aber Risus ist mit seinem klischeegeprägten Ansatz einfach eine gute 0. Näherung um überhaupt mal zu erkennen, was es denn so an ganz typischen, eben klischeehaften Charakteren in einem neuen Setting geben soll.
 
AW: Ein Vampirsetting....

Danke für den guten Ratschlag !!! Die Methode hat wirklich was für sich um ein Setting "abzuklopfen" ! Was fällt mir denn jetzt beim Frühstück noch so ein ?

- Der nette Igor: ergebener Diener des Grafen,allerdings mit dem Herz am rechten Fleck
- Der irre Gelehrte: hat sich auf der Suche nach okkultem Wissen (freiwillig ?) mit den Vampiren eingelassen und ist nun selbst ein Vampir
- Der junge ehrgeizige Heißsporn: ein jüngeres Familienmitglied, ist gerade frisch zum Vampir geworden, schwelgt in seinen neu gewonnenen Kräften und schießt öfters über das Ziel hinaus
- Der umherziehende Vagabund: eigentlich ein adeliger Vampir, der es allerdings vorzieht, auf Wanderschaft zu gehen - sei es, weil er gestürtzt wurde oder sich mit seinen Anverwandten tierisch verkracht hat. In jedem Falle hasst er seine alte Familie und will sie vielleicht sogar vernichten.
- Der letzte seines Geschlechtes: Wie der "Name" schon sagt. Seine Familie wurde von Vampirjägern/der Inquisition/anderen Vampiren ausradiert und er allein überlebte. Nun will er sich blutig rächen.
- Der maskierte Terror: Dieser Vampir tarnt sich als normaler Mensch, vielleicht als sterblicher Adeliger oder Gutsbesitzer. Nach außen hin ein Vorbild an Tugend und Redlichkeit, aber des nachts fröhnt er perversen Gelüsten, die selbst anderen Vampiren zuviel wären.
- Der uralte Ritter: ein Ahne, der versucht, soviel wie möglich von seiner alten Ritterlichkeit zu bewahren und sich entsprechend zu verhalten. Was rauskommt ist dann meistens sowas wie der Schwarze Ritter, zwar ehrenhaft aber nicht gut...
- Der ambitionierte Sklave: Ein Dörfler, der zur Dienerkreatur gemacht wurde. Nun hofft er, durch Einsatz und Schleimerei die Gunst seines Herren zu gewinnen und zum Vollblutvampir gemacht zu werden.
- Der Werwolf-Veteran: ähnelt dem Seargeant-Klischee, ist aber schon extrem lange im Dienst und dementsprechend ruhig, besonnen und zynisch.
- Der Jungwolf: Weiß noch nicht lange, daß er ein Werwolf ist und muss sich erst an den Gedanken gewöhne, für Vampire zu arbeiten und rebelliert daher möglicherweise.
- Die unstandesgemäßen Liebhaber: Ein Mensch, niederer Vampir, der sich unsterblich in eine Person höheren Standes verliebt hat. Diese Person liebt zurück, aber die Familie ist strikt gegen die Verbindung.

Es sollte durchaus noch mehr drin sein, aber mein Toast springt gerade aus dem Toaster...

Zum Thema Opposition, das ich zwar angeschnitten, aber noch nicht ausgeführt habe; Die Vampire haben natürlich mächtige Gegner ! Primär sind das:
-Die Kirche, die mit Inquisition und Massenverbrennungen ordentlich geräumt hat. Dabei ging sie extrem hart vor und erwischte mehr Unschuldige als "Dämonen". Die Verfolgungen sind allerdings schon 150 Jahre her.
-Die Vampirjäger-Dynastien. Diese Familien entstanden aus den Verwandten der Vampirahnen, die nicht verflucht wurden (Verflucht wurden nur die am Kampf beteiligten und deren direkte Nachkommen). Diese versuchen seit Jahrhunderten, den vampirischen Schandfleck auf ihren uralten und noblen Stammbäumen auszumerzen. Einige Jägerdynastien hegen sogar ganz spezielle Intimfeindschaften gegenüber einzelnen Ahnen. Unglücklicherweise kommt es vor, daß auch Vampirjäger aufgrund der engen Verwandschaft dann und wann vom Fluch getroffen werden. Die enge verwandschaftliche Beziehung zu den Vampiren wird vor Außenstehenden oder jungen Familienmitgliedern meist geheimgehalten.

Außerhalb des Landes hält man Vampire in der Regel für Märchen. Die Kirche hält ihre Akten darüber geheim und die Jägerfamilien erscheinen Außenstehenden zu verschroben als das man ihnen glauben würde. Innerhalb des Landes hält man Vampire für fast ausgestorben und manche Dörfer werden Jahrzehnte lang nicht belästigt. Trotzdem wird kein Dörfler nachts allein in den Wald gehen, denn Vampire sind nicht die einzigen Ergebnisse des Fluchs dort draussen...
 
AW: Ein Vampirsetting....

blut_und_glas schrieb:
Insofern, als dass es nur zwei Vampirsettings gibt, die überhaupt interessant wären, und es sich hier um keines von beiden handelt.

mfG
nga
Ich denke, das wollte er nicht wissen. Er wollte wissen welche zwei Vampirsettings du meinst also lass dir doch nicht ständig alles aus der Nase ziehen :motz:. :D
 
AW: Ein Vampirsetting....

Vorweg: Meine Zustimmung kam bevor sich die Grundidee in Waldviechs zweitem Post in ein stabiles Stelldichein der Monstrositäten verwandelt hat.



Meine Idee zum Setting wäre: Das ganze muß instabiler und zersplitterter werden. Verschiedene Fraktionen unter den Vampiren, von landlosen Renegaten über satanistischen Diktatoren bis hin zu Erlösungssuchern der alten Schule (der stockkonservative religiöse Weg mit Geißelung und anderen, aus heutiger Sicht fremdartigen und mindestens genauso erschreckenden Dingen, nicht die Verwandlung vom Raubtier zum Maltetee trinkenden linksliberalen Sozialpädagogen wie in einem gewissen anderen Vampir-Rollenspiel).

Verschiedene Fraktionen unter den Werwölfen: Natürlich gibt es auch treu ergebene Diener der Vampirfürsten, aber auch Rebellen die den alten Herren dafür dass sie den Fluch über sie gebracht haben das Licht auspusten wollen sowie solche die die Macht des Fluches begrüßen und der Ansicht sind, dass die Zottelmenschen und nicht die Blutsauger das Sagen haben sollten.

Verschiedene Fraktionen unter den Menschen: Nicht nur devotes Vieh, sondern auch Leute die aktiv den Fluch des Vampirismus suchen um Macht zu erwerben sowie solche die mit Kruzifix und Pflock etwas Staub produzieren wollen. Natürlich bräuchten pro-aktive Menschen ein gewisses Power-Up um nicht nur herumgescheucht zu werden: Beispielsweise Blutmagie, die mit dem Trinken, Versprengen und anderweitigem Gebrauch von Vampirblut zu tun hat, oder die guten alten Kräfte des Glaubens wie man sie in jedem schlechten John-Sinclair-Roman findet, oder eine Meta-Game-Komponente zur Einflußnahme ähnlich den Sidekicks im Buffy und Angel RPG. (Wobei devote Untertanen, die in einen Konflikt zwischen ihrer Treue zum Herren und anderen Dingen geraten, sicher auch SC-Potential hätten.)

Dazu noch Konflikte innerhalb der Adelshäuser und zwischen den Adelshäusern, und man hätte durch das balkanisierte Setting (Rasse, Adelshaus, Lehen, Weltsicht) eine gute Grundlage für ein konfliktgeladenes, dynamisches Spiel.



Spielvorbereitung: Wichtig ist dass jeder Charakter einen oder mehrere Antriebe hat - Kicker, Issues, Spiritual Attributes, Keys, derlei Dinge. Diese Antriebe müssen mit denen der anderen Spielercharaktere verknüpft werden, so dass es schon mal ein gutes Geflecht für potentielle Bündnisse und Feindschaften gibt.

Natürlich müsste dieses Rohgeflecht noch um eine NSC-haltige R-Map ergänzt werden um zusätzlichen Zunder ins Spiel zu bringen und Löcher im Beziehungsgeflecht zu füllen. (Abgesehen davon denke ich, dass bei einem so stark auf kleine Landstriche, Dörfer und Burgen fokussierten Spiel, also einer Spielumgebung in der jeder jeden kennt und man hart an der Grenze zu einem Kammerspiel ist, persönliche Beziehungen wichtig genug sein sollten um formalisiert in der Spielvorbereitung erfasst zu werden.)

Mechanisch hatte ich noch keine Gedanken im Kopf, abgesehen davon dass Conflict Resolution besser zum Spielablauf passen würde, damit die Rede eines Vampirjägers um einen Bauernmob zur Revolte aufzustacheln, oder der treue Blick einer Bauerstochter um den Vampir dazu zu bringen sie zu verschonen das gleiche Effizienzpotenzial hat wie der Schwerthieb eines 600 Jahre alten Vampirgrafen.



Das war das Bild, das ich vor Augen hatte als ich meine zwei Klicks gemacht und so mein Interesse an der Settingidee bekundet habe. Ich warte auf Meinungen zu meiner Interpretation.
 
AW: Ein Vampirsetting....

Jepp, die Skyrock-Ideen sind durch und durch gut und das geschilderte Bild entspricht so ziemlich dem was ich mir vorgestellt hatte !!! So stabil wie es beim ersten Lesen klingt sollte es nämlich garnicht sein..."Kriege" zwischen den Adelshäusern sollten natürlich drin sein, ohne geht ja so gut wie nicht.
Zwei der verschiedenen menschlichen Fraktionen hatte ich ja schon kurz angerissen. Was hätten wir denn nun an Parteien ?
-Die vampirischen Adelsfamilien (im Prinzip jede für sich)
-die jeweils daran gebundenen Werwölfe, die unter Umständen auch eigene Interessen verfolgen
-freie Werwölfe
-menschliche Kolaborateure (mit der Aussicht auf magische Macht oder Unsterblichkeit gelockt oder aber auch erpresst)
-Zigeuner (noch keine Position bis jetzt, bitte um Ideen :))
-die Kirche (momentan langsam und selbstzufrieden)
-die Jägerdynastien (ebenfalls verschrobene Adelige
-demoralisierte Dörfler (ducken sich, kuschen vor ihrem Vampirgrafen und hoffen, daß ihnen nichts passiert)
-wütender Mob (kann sich aus den demoralisierten Dörflern entwickeln, falls sie Hoffnung entwickeln, jemand sie anführt oder der Graf gewisse Grenzen überschreitet)
-unwissende Städter (in den "zivilisierteren" grenznahen Gebieten. "Vampire ? Die sind doch ausgestorben !" oder auch "Abergläubisches Gewäsch !!"
-Hexerkulte (fraternisieren mit den Untoten um schwarze Magie wirken zu können, sind aber verräterisch und kochen ihr eigenes Süppchen)
-ausländische Wissenschaftler (wollen dem Vampirmythos auf den Grund gehen)
Möglicherweise mit drin:
Die ferne Regierung (In der Hauptstadt schenkt man dem Gerede über Untote wenig Glauben, aber trotzdem hat die königliche Geheimpolizei ein Auge auf die Bergprovinzen im Südosten)
Die königliche Armee (die zu spät eintreffende Rettung für die Dörfler oder die gedungenen Verräter - was besser zum jeweiligen Plot passt)

Was würde denn noch an Parteien reinpassen ?
PS.:
Die Vampir-Flagellanten finde ich durchaus ne reizvolle Idee. Wie wäre es mit sowas wie untoten Templerrittern ala´ "Die Nacht der reitenden Leichen" ? Würde imho zur Entstehungsgeschichte der Vampire passen...
 
AW: Ein Vampirsetting....

Schau dafür wirklich mal Ravenloft an
Du wirst lachen, ich kenne Ravenloft sehr gut. Der Threat hier ist ja unter anderem auch stark von Ravenloft inspiriert (ich wäre dreist das zu leugnen ;)) Die Vistani bei Ravenloft haben ihre "Daseinsberechtigung" ja hauptsächlich, weil sie sich in den Nebeln von Ravenloft orientieren können. Dieser Hauptaspekt fehlt hier ja, da es die Nebel nicht gibt. Meine Frage zielt eher darauf ab, ob die "Zigeuner" auf der bösen Seite (also der der SCs), der guten (der der Dörfler und Jäger, als weise magische Berater) oder auf beiden stehen sollten (eher als neutrale Partei).
Thieves World kenne ich noch nicht...
 
AW: Ein Vampirsetting....

@Fraktionen:
Ich würde Abstand von abstrakten Gruppierungen wie "die Kirche" oder "die Regierung" nehmen. Ich sehe angesichts des engen Raums der Spielumgebung den Reiz vor allem in persönlichen, individuellen Konflikten welche von der Zugehörigkeit zu einer Fraktion geprägt sind, aber nicht ausgetragen werden.
Abstraktes Fraktionendenken führt nur wieder zur Monolithendenke "Mein Clan frisst deinen Clan, und wir haben uns alle lieb weil wir Nosferatus sind".



Dazu sollten die Fraktionen nicht einfach viele kleine bunte Tüpfel darstellen, nein, es sollte Schnittmengen zwischen verschiedenen Fraktionen geben, und die SCs sollten sich in den Schnittmengen bewegen um in ihrem Handeln flexibler zu sein.

Negativbeispiel:
Ein Vampirjäger der Belmont-Familie trifft einen Vampirkultisten. Alles was passieren kann ist dass sich beide aufs Maul hauen.

Positives Beispiel:
Ein devotes, religiöses Bauernmädchen wird von dem über sie herrschenden Vampirflagellanten umworben, welcher droht ihren geliebten Bruder zu Tode foltern zu lassen wenn sie nicht nachgibt.
Was jetzt? Greift sie den Vampir an weil er ein Vampir ist, der obendrein ihren Bruder bedroht? Gibt sie seinem Werben nach, weil sie ihre Treue zu ihrem Herrn und zu ihrem Bruder höher einschätzt als ihre religiösen Prinzipien?
Wenn sie sich dazu entscheidet nachzugeben, fällt sie ihm dann später in den Rücken weil er Vampir ist, oder besinnt sie sich auf die religiösen Gemeinsamkeiten und arbeitet fest mit ihm zusammen?
Siehe da, es gibt Wahlmöglichkeiten. Ressourcenmanagement (schließlich kann das Mädel nicht alles haben - irgendwas bleibt bei jeder Entscheidung auf der Strecke, zumindest für den Moment). Und jede Entscheidung sagt etwas über ihren Charakter und ihre Prioritäten aus.



(Btw, kennst du das kostenlose RPG-Maker-Computerspiel Vampires Dawn? Da steckt auch viel Fantasy-Heartbreaker-Schrott wie Feuerbälle drin, und die zusammengeschnorrten niedlichen Kulleraugen-Mangabildchen sind ein fieser Stilbruch, aber einige Ideen wie die Skelettbergleute, Ansgars Schloß oder die Seelensteine könnten auch ihren Platz in einem solchen Setting finden.)
 
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