AW: [DSA] Steppe, Sumpf und sieben Winde
Ein etwas choatischer, aber in jedem Falle lustiger Abend liegt hinter uns, wie ich finde.
Es war bekannt gewesen, dass der Prinz in seinem Varieté Wintergarten an diesem Abend selbst auf der Bühne stehen würde und obwohl man bei ihm nie genau weiß wie er es aufnimt, wenn man unangemeldet dort erscheint, nahmen Lady Parr, Seraphina Emilia Maria Langner, Raphael und Samira Silverberg - letztere in Begleitung von Elisabeth Maibach - die Gelegenheit wahr, um den Auftritt von Pyritz' zu sehen. An einem Tisch versammelt plauderten sie ein wenig, bis Raphael das Kind des Prinzen zum Tanz aufforderte. Seraphina schien allerdings andere Vorstellungen von der Schrittfolge zu haben als er und so ließen die beiden es schnell wieder sein. In der Zwischenzeit hatte sich allerdings von Pyritz zu den anderen an den Tisch gesellt, um zu hören, was er aufgrund seiner vielen Termine an Neuem verpasst hatte, das sich in seiner Stadt ereignet hatte. Raphael konnte von einem Überfall berichten, bei dem drei Kainskinder - eines davon mit der Gabe, die Schatten zu verändern - ihn angegriffen und verschleppt hatten. Er hatte sich zwar befreien können, war jedoch gezwungen gewesen, umzuziehen, da die Angreifer seine Zuflucht entdeckt hatten.
Der Prinz zeigte sich schockiert und vor allem entrüstet über die Untätigkeit seines Sherriffs und der Geißel und trug den Anwesenden auf, die Sache selbst zu untersuchen.
Rasmus war derweil mit seiner Staffelei unter die Linden gezogen, um Passanten zu porträtieren. Tatsächlich zeigte sich bald eine äußerst modisch gekleidete dunkelhäutige Frau begeistert von seine Können und ließ sich - nach anfänglichen Sprachschwierigkeiten, denn sie verstand selbst kein Deutsch - von ihm malen. Da er selbst keinen Preis festlegte und sagte, sie solle zahlen, was es ihr wert sei, strich er von der offenbar von Drogen etwas benebelten Frau insgesamt sechtzig amerikanische Dollar ein. Ihr etwas wortkarger Begleiter und Übersetzer bekam zum Abschied noch die nachdrückliche Aufforderung, sich mal etwas lockerer zu geben und so spazierten die beiden schließlich deutlich enger aneinander gekuschelt davon.
Auch Rasmus packte seine Sachen zusammen und wollte gerade gehen, als er merkte, wie drei Männer ihn verfolgten. Er entkam in eine Gasse und versteckte sich und seine Staffelei, bis die drei wieder fort waren. Dabei fiel ihm auf, dass die Laternen um ihn herum zuerst flackerten und bald wesentlich weniger hell leuchteten als noch zuvor.
Als die Gefahr gebannt schien, wagte er sich wieder aus der Gasse heraus und lief dem Grüppchen von Kaiskindern in die Arme, das sich gerade aus dem Wintergarten auf gemacht hatte, um die Orte des Verbrechens an Raphael näher zu besichtigen. Rasmus erkannte sofort die Parallelen zwischen beiden Fällen und schloss sich den Ermittlern an.
In der Gasse, in der Raphael überfallen worden war, konnten sie noch Blut entdecken - Seraphina nahm sogar den schwachen Geruch von Asche war, der auf versengte kainitische Vitae zurückging. Lady Parr zückte kurzentschlossen ihr Taschentuch, um etwas von dem längst geronnenen Blut der Frau, die mit Raphael in der Gasse gewesen war, aufzukratzen, und steckte es dann wieder ein. Selbstverständlich erntete sie einige verwunderte bis abgestoßene Blicke dafür, aber sie überging es schlicht.
Im Anschluss einigte man sich darauf, in der nächsten Nacht die Lagerhalle aufzusuchen, in die Raphael verschleppt worden war, wobei sich Elisabeth wegen eines Auftritts entschuldigen musste, und ging seiner Wege.
Es gibt für diesen kurzen, aber sehr interessanten Abend (Ich wusste gar nicht, dass der Sabbat in der Stadt ist!) einen Erfahrungspunkt.
Ich freu mich auf morgen!