Brainstorming dreigeschlechtliche Spezies

Skar

Dr. Spiele
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Da nebenan schon seitenweise dargelegt wird, dass eine Zombieapokalypse nicht funktionieren kann, muss ich dringend einen Ausgleich schaffen.

Ich meine, wenn eine Zombieapokalypse niedergeredet wirde, dann doch bitte nicht in einem Rollenspielforum! Leute. Ich bitte euch...

Also steigen wir hier mal zum besagten Ausgleich in die Untiefen des Nerdtums herab:

Ich will eine dreigeschlechtliche Spezies. Also eine Spezies, deren Individuen je eines von drei unterschiedlichen Geschlechtern haben.
Neben den existenziellen Sachen, was man mit seinen Geschlechtsteilen halt so anstellt, wie die asugeprägt sind und wo man die wem hinsteckt, hätte ich gerne auch eine Art Rollenverteilung dazu.
Schließlich will ich das Thema ja in seiner Gesamtheit abgerundet sehen.

Also Ideen und Ausarbeitungen bitte hier rein.
 
The second part takes place in the parallel universe. The aliens consist of the "hard ones" and the amorphous "soft ones". The soft ones have three sexes with fixed roles for each sex:
  • Rationals (or "lefts") are the logical and scientific sex. Rationals are identified with masculine pronouns and produce a form of sperm.
  • Emotionals (or "mids") are the intuitive sex. Emotionals are identified with the feminine pronouns and provide the energy needed for reproduction.
  • Parentals (or "rights") bear and raise the offspring. Parentals are identified with masculine pronouns.
All three 'genders' are embedded in sexual and social norms of expected and acceptable behavior.
The hard ones regulate much of soft one society, among other things creating families by allocating one of each of the sexes to a mating group, or "triad" in the novel's terminology, and acting as teachers and mentors to the Rationals. Little is shown of "hard one" society and Dua, the protagonist of this section of the book, suspects that the "hard ones" are a dying race since there are no "hard one" children. Her assumption is that the "hard ones" keep the "soft ones" as pets and toys, as a replacement for the children they do not have. This is dismissed byOdeen, the Rational of Dua's triad, who having the most contact with the "hard ones", has heard the "hard ones" speak of a new "hard one" called "Estwald".
Asimov hat da mal was geschrieben. Ich kann den Roman allgemein nur empfehlen, aber da findet sich auch eine sehr interessante Unterscuhung dessen wonach du hier fragst
 
Ich habe mal im Biologieunterricht in einer Stegreifaufgabe, bei der wir in einer Teilaufgabe die dominante und rezessive Vererbung von Merkmalen zeichnerisch skizzieren mußten, drei Pflanzen miteinander gekreuzt.
 
Im Buch "Winterplanet" von Ursula K. Le Guin sind alle Bewohner prinzipiell geschlechtslos, bis auf die Paarungszeit, in der sie die üblichen zwei Geschlechter annehmen, je nachdem, wem sie gegenüberstehen, so dass die bei uns üblichen Geschlechterrollen nicht zutreffen. Kann man jetzt auch mehr oder weniger als drei Geschlechter sehen, ist aber auf jeden Fall der veränderten Rollenverteilung wegen für diese Frage interessant.
 
Vater, Mutter und "Brüter". Brüter ist derjenige der das Kind ausbrütet (bei Eiern) bzw. wie bei einem Beuteltier in einer Körpertasche heranwächst.
Rein Biologisch ist das etwas bödsinnig da der Brüter seine DNA nicht wirklich weitergibt, was ja der Sinn von Reproduktion ist.
Möglicherweise ist nur der Brüter in der eigentlichen Aufzucht involviert, Vater und Mutter treten nur beim zeugen in Aktion.
Der biologische Vorteil des Brüters wäre die Prägung der Kinder durch den Brüter, also keine genetische DNA-Weitergabe sondern eher eine intelektuelle
Ob man dann beim Zeugungsakt immer zu dritt sein mus, oder ob jeder Brüter eine Babyklappe an der Haustür hat......?
Und ob die Eltern sich um das Kind sorgen ("Welche Referenzen hat der Brüter? Wie sehen die Zimmer aus? wieviele Kinder brütet er zur Zeit") oder nur schnell abschieben wollen. ("kommst du noch auf einen Kaffe mit hoch? Ich habe übrigens einen Brüter als Nachbar, nur falls...Naja, du weißst schon...")?


Sehr interesant fand ich auch immer diese Traveller-Zentauren (K-Kree?) die Hunderte von kleinen, schwachen Larven in die rabutierverseuchte Wildniss werfen. Nur zwei, drei davon überleben und erst als Erwachsene werden sie intelligent. Für die K'Kree war dieses "Survival of the fittest" ein wichtiger Aspekt des Erwachsenenwerdens, und wenn man irgendwo gut behütet aufgewachsen war war das ein Zeichen von Schwäche.
 
Im Uplift Universum wirst Du sicher was finden was 3 Geschlechter hat.

Ansonsten:
http://scienceinmyfiction.com/2010/06/14/three-isnt-always-a-crowd-the-third-gender/

Und staatenbildende Insektenvölker haben ja im Prinzip auch 3 Geschlechter:
Königin(-en)
Drohnen
Arbeiterinnen

Für die Reproduktion sollte es:
  • Simpel
  • Fehlertolerant (also 2 der 3 sollten ausreichen, geht ja auch wenn man "befördert" wird, von der Arbeiterin zur Königin z.B.)
  • Vorteilhaft (es muß einen Selektionsvorteil haben das 3-te Geschlecht zu haben, z.B. erhöhte Genvariabilität)
Für die Spielwelt interessant wäre es wieviele der Geschlechter werden sozial aktiv?
Soweit wir wissen könnten sich Zwerge durch Teilung vermehren (deswegen werden sie ja auch so dick) und genetischer Austausch findet statt indem sie Ihre Bärte miteinander verzwirbeln.
Das würde Ihren Bartfetisch erklären.
 
Vater, Mutter und "Brüter". Brüter ist derjenige der das Kind ausbrütet (bei Eiern) bzw. wie bei einem Beuteltier in einer Körpertasche heranwächst.
Für eine richtige dreigeschlechtliche Spezies würde ich das noch ausbauen: Sowohl "Vater" als auch "Mutter" geben je einen Teil DNS (quasi Spermie und Eizelle). Die beiden können aber nur in der Gebärmutter des Brüters verschmelzen, wobei sie auch geringe Mengen Brüter-DNS aufnehmen. Dazu muss quasi der Vater durch die Mutter durch in den Brüter rein.
 
Vater, Mutter und "Brüter". Brüter ist derjenige der das Kind ausbrütet (bei Eiern) bzw. wie bei einem Beuteltier in einer Körpertasche heranwächst.
Rein Biologisch ist das etwas bödsinnig da der Brüter seine DNA nicht wirklich weitergibt, was ja der Sinn von Reproduktion ist.
Der könnte die Eizelle und damit u.a. die mitochondriale DNA beisteuern. Außerdem wären auch eine Eizelle + zwei Arten von Spermien denkbar.
Generell ist der Vorteil eines Brüters, dass man jemanden hat, der wirklich komplett auf die Kinderprodution/-aufzucht spezialisiert ist, (evtl. wären die beiden anderen Rollen dann, Spezialist für Futterbeschaffung (schlank, agil, clever) und Spezialist für Verteidigung (groß, bullig, nicht notwendigerweise allzu intelligent)), das wäre ein Zustand der nahe an das Kastensystem staatenbildender Insekten herankäme.
 
Und staatenbildende Insektenvölker haben ja im Prinzip auch 3 Geschlechter:
Königin(-en), Drohnen, Arbeiterinnen
Sowohl Königinnen als auch Arbeiterinnen sind weiblich. Bei Staatenvölkern sind die Arbeiterinnen nur nicht reproduktionsfähig, bei manchen Spezies können sie das aber wieder werden, zB. wenn die Königin ohne Ersatz stirbt. Sie brauchen auch nicht reproduktionsfähig sein, denn:
Rein Biologisch ist das etwas bödsinnig da der Brüter seine DNA nicht wirklich weitergibt, was ja der Sinn von Reproduktion ist.
das stimmt zwar im Prinzip, muss aber kein Einschränkungsgrund sein. Ist die genetische Verwandtschaft zwischen Brüter und den Kindern eines Elternteils hoch genug; und wird die Reproduktionsrate durch den Brüter maßgeblich gesteigert, ist es für den Brüter vorteilhaft, die eigentliche Reproduktion jemand anders zu überlassen. Genau deswegen funktioniert das auch bei staatenbildenden Insekten. Einige Bruchstücke der eigenen DNA in sehr viel Nachwuchs ist besser als die komplette eigene DNA in sehr wenig Nachwuchs.
Das wäre also durchaus eine Möglichkeit für eine biologisch zweigeschlechtliche Spezies, die sozial dreigeschlechtlich behandelt wird.

Eine weitere sinnvolle Möglichkeit für drei Geschlechter ergibt, sich wenn man sich den Vorteil von zwei Geschlechter gegenüber einem betrachtet: die genetische Variation pro Reproduktionszyklus erhöht sich ganz extrem, damit können sich Folgegenerationen sehr viel schneller an eine neue Umwelt anpassen. Das macht natürlich nur bei Spezies Sinn, die einen vergleichsweise langsamen Generationenwechsel haben - deswegen vermehren sich Bakterien asexuel, was von den Möglichkeiten und der Energieeffizienz sehr viel besser ist. Es gibt aber auch viele Spezies, die die sexuelle Vermehrung entwickelt haben, die asexuelle aber nicht abgelegt haben: nach Möglichkeit vermehren die sich sexuell, wenn kein Partner / nicht genug Nahrung vorhanden ist asexuell.
Daraus kann für eine Spezies mit extrem langsamen Generationenwechsel ableiten, dass es durchaus sinnvoll sein kann, sich asexuell, sexuell oder trippelsexuell zu vermehren. Vor allem wenn sie mehr als 2 DNA-Stränge hat oder die vorhandenen 2 stärker aus Bruchstücken der Eltern kombiniert. Dann können sie sich je nach Möglichkeit sexuell, trippelsexuell oder vielleicht auch asexuell vermehren um sich den Gegebenheiten maximal anpassen zu können.
 
Sowohl Königinnen als auch Arbeiterinnen sind weiblich. Bei Staatenvölkern sind die Arbeiterinnen nur nicht reproduktionsfähig, bei manchen Spezies können sie das aber wieder werden, zB. wenn die Königin ohne Ersatz stirbt.
Stimmt so nicht ganz, bei Termiten sind die Mitglieder der Arbeiter- und Soldatenkaste sowohl weiblich als auch männlich. (Termiten haben auch einen etwas seltsamen Generationenzyklus bei dem immer mal wieder Vermehrung unter den Arbeitern erfolgt - bei einigen Arten entwickeln sich sogar die Nachfolgeköniginnen aus gewöhnlichen Arbeiterinnen.)


Es gibt aber auch viele Spezies, die die sexuelle Vermehrung entwickelt haben, die asexuelle aber nicht abgelegt haben: nach Möglichkeit vermehren die sich sexuell, wenn kein Partner / nicht genug Nahrung vorhanden ist asexuell.
Wobei das hauptsächlich niedere Weichtiere betrifft, bei höheren Insekten ist das afaik weniger stark verbreitet. Und das prominenteste Beispiel, die Blattläuse, sind eigentlich staatenbildende Insekten (das sieht man in Japan, wo die vermehrungsunfähige Soldatenkaste noch existiert, da es dort keine Ameisen gibt), man müsste also im Prinzip die gesamte Blattlauskolonie (die im Regelfall aus Klonen besteht) als "Superindividuum" ansehen und nicht als Gemeinschaft einzelner Individuen.

Btw haben auch Baktieren verschiedene Formen von pseudosexueller Interaktion, die es ihnen erlaubt DNA-Teile (hauptsächlich Plasmide, aber auch Kernmaterial) auszutauschen, oder sogar freie DNA aus ihrer Umwelt aufzunehmen und in ihr Genom einzubauen.
 
Eine weitere Möglichkeit wäre Gesellschaften von verschiedenen Spezies in Symbiose zu betrachten. Wie das Humanx Commonwealth z.B.
Oder die Culture, da ist Spezies und Geschlecht jeweils nur ein temporärer Zustand. Duh!
 
Stimmt so nicht ganz, bei Termiten sind die Mitglieder der Arbeiter- und Soldatenkaste sowohl weiblich als auch männlich.
Das ändert allerdings nichts daran, dass Arbeiterinnen kein drittes Geschlecht, sondern nur wie eines behandelt werde.
Wobei das hauptsächlich niedere Weichtiere betrifft, bei höheren Insekten ist das afaik weniger stark verbreitet.
Dabei dachte ich nicht an Insekten, vielleicht hätte ich das dazu schreiben sollen. Meine Gedanken gingen da eher in Richtung von Viechern die zB in Star Trek im Weltall leben, also in einem wirklich besonderen Habitat. Genau genommen fände ich da eine Entwicklung analog zu Tieren in der Tiefsee einleuchtender, aber darum ging es dem TO halt nicht.

Ich schreib ich dir eine PN, das wäre wohl etwas sehr OffTopic ;)
 
Wie wäre denn ein Volk, dessen Angehörige im Laufe ihres Lebens mehrere Geschlechterphasen durchleben, so daß Geschlecht durch Alter determiniert ist? Meine, sowas irgendwo auch mal gehört/gelesen zu haben.
 
Einfach ganz klassisch Mann, Frau plus fortpflanzungsfähige Hermaphrodite?
 
Das ändert allerdings nichts daran, dass Arbeiterinnen kein drittes Geschlecht, sondern nur wie eines behandelt werde.
Arbeiter/-innen haben in der Regel garkein aktives Geschlecht, sie sind für den Insektenstaat eher das, was für uns Hände und Füße sind (oder im Falle der Starship Troopers Bugs Gewehrkugeln).

Dabei dachte ich nicht an Insekten, vielleicht hätte ich das dazu schreiben sollen. Meine Gedanken gingen da eher in Richtung von Viechern die zB in Star Trek im Weltall leben, also in einem wirklich besonderen Habitat. Genau genommen fände ich da eine Entwicklung analog zu Tieren in der Tiefsee einleuchtender, aber darum ging es dem TO halt nicht.
Beim Thema Tiefsee fällt mir da gerade ein, da gibt es auch Fische bei denen sich das Männchen im Weibchen verbeißt und anschließend mit ihm verwächst (am Ende teilen die sogar einen Blutkreislauf). Das macht in dem Fall Sinn, weil das Männchen froh sein kann, wenn es in der endlosen Tiefsee überhaupt ein Weibchen findet und mit Sicherheit davon ausgehen kann niemals ein zweites zu finden. Das wäre dann quasi ein künstliches drittes "Hybridgeschlecht" (alternativ kann man das Männchen auch als sehr komplexes, autonom überlebensfähiges Spermienpaket betrachten).

Wie wäre denn ein Volk, dessen Angehörige im Laufe ihres Lebens mehrere Geschlechterphasen durchleben, so daß Geschlecht durch Alter determiniert ist? Meine, sowas irgendwo auch mal gehört/gelesen zu haben.
Das ist bei Fischen relativ weit verbreitet und kommt auch bei Amphibien vor. Beim Clownfisch beispielsweise besteht eine typische Anemonenkolonie aus einem (großen) Weibchen und mehreren (kleinen) Männchen - stirbt das Weibchen wandelt sich das größte Männchen zum Weibchen. Nemo könnte im richtigen Fall also zu Nema werden :D
 
Sehr interesant fand ich auch immer diese Traveller-Zentauren (K-Kree?) die Hunderte von kleinen, schwachen Larven in die rabutierverseuchte Wildniss werfen.
Kleine Korrektur: Das sind nicht die K'Kree, das sind die Schwärmer/Hiver. Bei denen ist auch noch interessant, dass der eigentliche Reproduktionsakt - also der Austausch genetischen Materials - durch eine unterbewußt gesteuerte Geste geleistet wird ("Händeschütteln") , der ein Schwärmer keinerlei emotionale Bedeutung beimisst. Die gereiften Larven werden von der "Mutter" (Schwärmer haben keine Geschlechter) einfach fallen gelassen.

Eine dreigeschlechtliche Spezies gibt es bei Traveller allerdings auch: Die Droyne, wobei dort die "Kaste" eine wichtigere biologische Distinktion ist als das Geschlecht. Für die Fortpflanzung muss die Ovulation des Weibchens durch Pheromone angeregt werden, die vom Beta-Männchen erzeugt werden, damit dann das Alpha-Männchen das Weibchen befruchten kann.
 
Sind nicht Ameisen eh schon so organisiert? Königin weiblich, Drohnen männlich, Arbeiter gar nix.... oder?
 
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