Die Welt dreht sich weiter.

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Wie rechtfertigen die Neuauflagen der Owod eigentlich das die ganze Time of Jugment Quellenbände doch nicht zur Vernichtung geführt haben?
 
Der meiste Teil des Metaplots des jeweiligen Settings ist in den 20th Anniversary einfach nicht drin. Zum Beispiel wird der bevorstehende Austritt der Gangrel aus der Camarilla im V20 nicht erwähnt. Diese Fleischform-Alienparasit-Geschichte wurde zur Glaubensfrage gemacht. "Einige Mitglieder des Clans glauben..."
Die sind quasi zeitlos gemacht worden, aber dennoch wird auf soziale und technische Entwicklungen der letzten 15 Jahre eingeganen.
In einigen - z.b. Mage - werden Teile des Metaplots als Optionen angeboten - z.b. der Avatarsturm, mit denen sich ein Leiter dann quasi per Baukastensystem ein Setting bauen kann, das seinen Vorstellungen entspricht. M20 solltest du dir vllt mal ansehen. Das ist mMn wirklich gut gelungen.
 
Die V20 ignoriert den Metaplot soweit ziemlich vollständig und bietet lediglich einige der Aspekte [z.B. geänderter Assamiten Fluch] als Option an.
Das MET:VtM hat einzigele Aspekte aufgegriffen, wie das auftauchen des roten Stern, und innerhalb dessen was nachvollziehbar ist weiterentwickelt. Wobei es zumindest bei Vampire nicht zum Gehenna / Erheben der Alten kam.
 
Die 20th Anniversary Editionen sind nach offizieller Vorstellung von White Wolf auch 'Nostalgie'-Linien.

Bei V20 war das auch so vermarktet, dass man Vampire in einem Buch zusammenfasst, dass auf dem Stand des 2nd->revised Übergangs ist. Danach kam das (vorrübergehende) Ende von White Wolf und OPP hat weiter die 20er Bücher rausgebracht und Zusatzbücher auf Basis dieser Editionen. Und dabei haben sie diese "Nostalgie"-Idee oft vernachlässigt. Und sie haben z.B. Conventbooks die in der revised nicht mehr rauskamen nachgeliefert und dabei eben auch 'post'-TimeOfJudgement Aussagen getroffen. Alles in allem war da halt keine Linie drin, weil es CCP wohl egal war und bei OPP keiner drauf geachtet hat. MET:V20 hat die ToJ bzw. deren Ende auch weitgehend ignoriert (was ja auch Sinn ergibt, weil die Leute ja zumeist weiter gespielt haben und eben nicht ihre Spielrunden mit einem Weltuntergang beendeten).

Heute sieht die Sache anders aus. White Wolf wurde ja bekanntlich als Firma neu gegründet und will den Lizenznehmern klarer eine Richtung vorgeben, als CCP das getan hat. Dazu gehören auch die IV. Edition(en) der Spiele und damit verbunden ein Metaplot der sich nicht zwingend an die ToJ-Quellenbücher hält, aber die Ereignisse die vor der ToJ stattfanden, wie den Roten Stern usw. schon irgendwie aufgreifen und verarbeiten.
Das MET:W20 beinhaltet wohl schon einiges, was der neue White Wolf Lead Storyteller sich vorstellt und was man in den bisherigen Auszügen ließt, sind schon mehr oder wenig starke Veränderungen der Spielwelt. Das kann man jetzt gut oder schlecht finden.

Im Endeffekt wird es aber darauf hinauslaufen, dass die 20th Anniversary Editionen noch ein wenig weiterlaufen und wohl auch weiter mehr oder weniger in einem zeitlichen Limo relativ zum Metaplot angesiedelt sind.
Die IV Editionen, wenn sie kommen, werden dagegen die ToJ anders abbilden, als sie in den ToJ-Büchern stand und uns mit Metaplot-Entwicklungen von 2004 bis 2016 bombardieren - über die man dann geteilter Meinung sein kann.
 
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