Die SPIEL (Skar vor Ort)

Skar

Dr. Spiele
#StandWithUkraine
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Die SPIEL, ja die gesamte Spieleszene kränkelt!

Vorgestern und gestern war ich wie jedes Jahr auf der SPIEL in Essen. SPIEL ist ein Name, der sich schon lange gegenüber den förmlichen INTERNATIONALEN SPIELTAGEN durchgesetzt hat.
Für mich kein Wunder, denn es gibt einen deutlichen Wandel zu beobachten.

Wie in jedem Jahr der letzten Dekade war ich auf der SPIEL, diesmal Donnerstag und Freitag. Und die weltgrößte Publikumsmesse für Spiele mutiert vor allem in "unserem" Bereich langsam zum weltgrößten Flohmarkt.
Nicht dass so ein Event zu verteufeln wäre, ich bin selber gerne Schnäppchenjäger und suche nach verborgenen Schätzen. Zu einer weltführenden MESSE mit 11,50 € Eintritt pro Tag/Erwachsener passt das allerdings irgendwie nicht.

Der Gammellook nimmt weiter zu. Zwar ist wie gesagt die SPIEL weiterhin eine wertvolle Veranstaltung, aber hier der Gesamteindruck wertet sich deutlich ab. Irgendwann können wir hier nicht mehr von einer "Messe" sprechen.

Die "echten" Aussteller (Verlage) wollen ihre Neuerscheinungen präsentieren und werden statt zur Darbietung ihrer Werke zum Feilschen im orientalischen Stil genötigt.
Kaum ein Casual Gamer aus den "Eingangshallen" setzt noch einen Fuß in "unsere" Halle 6. Da gilt die Halle 8 schon als Grenzgebiet.

Aber selbst in unserem Reich (der Halle 6) fehlt hinten eine ganze lange Reihe Aussteller. Wir haben zwar Gastronomie mit in der Halle, aber das wohl auch nur, weil dort sonst Freiräume angefallen wären.

Dabei sollte man eigentlich nicht vergessen, dass zwischen den beiden großen Heerlagern der Casual- und Hobbyspieler wir diejenigen sind, die mit Leib und Seele spielen. Für uns ist das Spiel viel mehr als ein billiger Zeitvertreib, den man im Kaufhaus mal in den Wagen legt oder zu Weihnachten verschenkt. Wir sind die, die eine Spieleszene etablieren. Die Casuals sind eine graue Masse, nicht identifizierbar, nicht nutzbar, nicht kalkulierbar.
Es muss sich was tun im Spieleland Deutschland. Die Szene ist gefragt und das sind wir! Die Casuals werden uns nicht retten!

Bei uns sind die Spieltische noch voll. Bei Upperdeck, Amigo und vielen anderen herrscht gähnende Leere. Zwar laufen die Lemminge noch brav zu Kosmos, Ravensburger und den seriösen Sparten von Hasbro wie Parker und MB. Aber ich sehe hier einen alarmierenden Umbruch.

Hoffi ist Samstag und Sonntag vor Ort und wird mich sicher noch ergänzen können.

Over and out.
Skar
 
AW: Die SPIEL (Skar vor Ort)

Weiß nicht, ob ich dem zustimmen soll?!

"Gammellook?!" naja...

"Schnäppchenjäger?!" Auf jeden Fall!!

Werde nach der Messe mal was ausführlicheres dazu sagen können!!!
 
AW: Die SPIEL (Skar vor Ort)

Beim Gammellock verweise ich gerne auf: die Hyperbel. ;)

Da ich aber mehrere Reaktionen auf dieses Thema bekam, bitte ich zu bedenken, wofür diese Messe eigentlich da ist und welche Richtung sie einschlägt. Das hier ist kein weinerliches Thema, sondern meine Beobachtung einer tatsächlich stattfindenden Entwicklung.
 
AW: Die SPIEL (Skar vor Ort)

Die SPIEL, ja die gesamte Spieleszene kränkelt!

Das hört sich ja gar nicht gut an. Sehr erschreckend das lesen zu müssen. Das darf doch nicht sein!

Ich persönlich war noch nie auf der SPIEL und so habe ich aber auch nicht alles von dem was du darüber schreibst verstanden.
Bevor ich aber hier zu viel "sinnloses" frag, einfach ein paar grundsätliche Sachen, wohl bedacht keine Diskussion hier anzufangen (;)).

Die drei Gruppen sind die Rollenspieler, Hobbyspieler und Gelegenheitsspieler(Ich hoff ich hab hier auch den Begriff Casual richtig verstanden.)?

Seh ich das richtig, dass die Messe vor allem von Gelegenheitsspielern dominiert wird, die mehr auf schnelle Unterhaltung und eventuell Weihnachtsgeschenke aus sind?

Wobei die Rollenspielszene schwach (im Vergleich) dasteht?

Und warum ist jetzt z.B. bei Amigo so leer?

Wie kann man sich jetzt denn den Gesamteindruck der Messe verstehen. Wie jetzt? Gammellook? Wie kommt es dazu?

Es tut mir leid, aber ich kann mir die Gesamtsituation dort nicht so vorstellen.

LG
Capain
 
AW: Die SPIEL (Skar vor Ort)

Ich denke er bezieht sich darauf, dass inzwischen mehr "Ramsch"läden mit billigen Schnäppchen locken und dabei auch meistens einen recht unordentlichen Eindruck hinterlassen, als Spieleverlage da sind die Neuheiten vorstellen.

Ich sehs zwar nicht ganz so krass wie Skar es geschrieben hat, aber es ist dennoch nicht unbedingt schön, dass soviele Händler da sind vorallen lohnt die Schnäppchenjagd nichtmal, da die wirklichen Schnäppchen teilweise rar gesäht sind und die Läden ansonsten auch einfach ihre üblichen Regalpreise haben, wenn man da den Eintritt und die Zeit draufrechnet ...

Mitunter ein Grund warum ich das Schnäppchengejage auch nicht wirklich verstehe ;)
 
AW: Die SPIEL (Skar vor Ort)

Ich denke er bezieht sich darauf, dass inzwischen mehr "Ramsch"läden mit billigen Schnäppchen locken und dabei auch meistens einen recht unordentlichen Eindruck hinterlassen, als Spieleverlage da sind die Neuheiten vorstellen.

Sehe ich genauso, aber quer über die ganze Palette, auch bei den Brett-/Kartenspielen...
 
AW: Die SPIEL (Skar vor Ort)

Das hört sich ja gar nicht gut an. Sehr erschreckend das lesen zu müssen. Das darf doch nicht sein!

Ich persönlich war noch nie auf der SPIEL und so habe ich aber auch nicht alles von dem was du darüber schreibst verstanden.
Bevor ich aber hier zu viel "sinnloses" frag, einfach ein paar grundsätliche Sachen, wohl bedacht keine Diskussion hier anzufangen (;)).

Die drei Gruppen sind die Rollenspieler, Hobbyspieler und Gelegenheitsspieler(Ich hoff ich hab hier auch den Begriff Casual richtig verstanden.)?

Seh ich das richtig, dass die Messe vor allem von Gelegenheitsspielern dominiert wird, die mehr auf schnelle Unterhaltung und eventuell Weihnachtsgeschenke aus sind?

Wobei die Rollenspielszene schwach (im Vergleich) dasteht?

Und warum ist jetzt z.B. bei Amigo so leer?

Wie kann man sich jetzt denn den Gesamteindruck der Messe verstehen. Wie jetzt? Gammellook? Wie kommt es dazu?

Es tut mir leid, aber ich kann mir die Gesamtsituation dort nicht so vorstellen.

LG
Capain
Also erstmal zu den Fakten:

  • Deutschland ist ein sehr spielbegeistertes Land und hat international sehr anerkannte Spieletitel
  • Die Internationale Spieltage (SPIEL) ist die weltgrößte Publikumsmesse für Spiele. Neben dem Publikum trifft sich dort das Business, es werden Awards vergeben und internationale Verlage (aus 30 Nationen) sind vor Ort.
  • Die SPIEL ist ein großes Presseevent.
  • Veröffentlichungspläne haben oft die SPIEL als Deadline im Visier (natürlich auch wegen Weihnachten).

Das klingt ja alles schon mal sehr seriös und rechtfertigt auch hohe Standmieten und Eintrittspreise.

Wenn jetzt aber vermehrt (internationale) Aussteller fernbleiben und wenn die Messe zum weltgrößten Flohmarkt mutiert (nein, wir sind da noch nicht angekommen), dann ist das bald nicht mehr eine Messe von oben genannter Bedeutung.

Das schadet dem Spielestandort Deutschland.

Bei der Games Convention vs GamesCom steht zudem im Computerspielemarkt eine weitere Zerreißprobe für den Spiele-Messe-Standort Deutschland an. (Siehe auch den Fall der E3.)

Wer ist schuld?

Die beiden größten Lager in der Spielebranche sind die Gelegenheitsspieler und die Hobbyspieler. (Es gibt natürlich Überschneidungen und ständige Wechsel innerhalb der Lager, aber ich möchte hier auf die Graustufen nicht eingehen.)
Der Gelegenheitsspieler ist für die Branche ein anonymer Käufer, der in großer Masse auftritt. Es besteht wenig Produktbindung, keine Verlags- und Entwicklerbindung. Dieser wird sich nicht für die Branche engagieren, es sei denn indirekt durch sein Geld. Sein Konsumverhalten ist allerdings nicht planbar, weil er anonym ist.
Die Hobbyspieler dagegen sind mehr oder weniger fest mit dem Spielemarkt verwurzelt (sowas geschieht oft über Thematiken (Bsp. Strategiespieler) oder Genres (Bsp. Fantasybegeisterter). Zwischen Verlagen, Entwicklern und Kunden im Hobbyspielerbereich gibt es enge Bindungen. Es gibt eine "Szene". Dazu gehören auch Bestrebungen für den Erfolg dieser Szene.
Aufgrund seiner kleineren Masse findet der Hobbyspielerbereich aber oft weniger Beachtung als der Gelegenheitsspieler. Verlage für Gelegenheitsspiele (Kosmos, Ravensburger, Parker, MB, Schmidt, etc) kennen eine Spieleszene (im Bereich der Kunden) so gut wie nicht! Sie wissen gar nicht, was ihnen entgeht.

Was kann man tun?

Mauern einreißen! Eine ganzheitliche Spieleszene aufbauen! Keine Mauern zischen Casual- und Hobbyspiele(rn), keine Abkapselung der Computerspiele(r).
Und ja ich sehe eine große Chance dazu: Fantasy! Wie oben schon angedeutet können Genres Identifizierungspotential eröffnen. Fantasy (im weitesten Sinne) ist im Casualbereich angekommen, läuft aber eher noch neben dem Hobbybereich her. Man muss also übergreifende Thematiken (auch gerne produktbezogen wie bei cross-Lizenzen) nutzen, um die Spielebranche zu stärken.
Die Makel der Fantasy sind weitgehend abgebaut. Es ist kein Nerd-Thema mehr. Im Gegenteil überwiegen die Möglichkeiten des schnellen Abschaltens / den Alltag hinter sich lassen / Besonderes erleben / Stützen des sozialen Erlebniswertes usw.
Übergreifende Veranstaltungen wären ein weiterer Punkt. Warum gibt es so gut wie keine Computerspiele auf der SPIEL? Warum gibt es kaum übergreifende Awards?

Ich wünsche mir eine ganzheitliche Spieleszene ohne Isolationen.
 
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Ich denke du bist zu Teilen auf dem Holzweg. Kosmos z.B. hat den Hobbyspieler stark gefördert. Ich sag nur Siedler!
Auch Parker mit Monopoly kennt die Szene!
 
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Ich denke du bist zu Teilen auf dem Holzweg. Kosmos z.B. hat den Hobbyspieler stark gefördert. Ich sag nur Siedler!
Ich habe ja Pauschalaussagen getroffen und sicher gibt es da Ausnahmen. Nur leider zu wenige. Das sind die von mir angesprochenen Graustufen.
Auch Parker mit Monopoly kennt die Szene!
Kann ich mir jetzt eher nicht vorstellen. Monopoly wird gekauft, weil es jeder kennt. Das läuft ohne Beratung im Discounter um die Ecke. Das wird in der Masse aus Verlegenheit verschenkt oder extrem selten bis gar nicht gespielt.

Ich hatte auf der SPIEL zB ein Gespräch mit dem Marketing von Ravensburger. Die wollen nichtmals den Hobbyspieler.

Einer der Spieleredakteure bei Schmidt vermisst die Hobbyspieleszene besonders. Kein Wunder, er kommt aus der Hobbyszene.
 
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Das ist klar, das denen die Hobbyspieler egal sind. Das ist der kleine Teil der Käufer. Das ist das Problem dabei.
 
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Hm, was den Gammellook angeht, so sehe ich kaum Potential bei den Händlern etwas dagegen tun zu können. Dazu müssten die Verkaufzahlen besser, der Konkurrenzkampf geringer und die Standkosten niedriger sein. So wie es derzeit aussieht, hat die Messe für die Händler kaum noch Marketingwert und die Einnahmen von 2-3 von 4 Tagen gehen drauf um die Messekosten (Stand, Verpflegung, Anreise, Personal usw.) zu bezahlen. Die Leute lassen sich eben alles gerne zeigen und erklären und gucken dann bei Amazon und Co. ob es die Sachen dort 5 Euro günstiger gibt.

Bei Verlagen sieht das wieder ein wenig anders aus und ich denke hier hat sich auch einiges getan. Viele Stände waren deutlich schöner gestaltet als in den Vorjahren. Hier setzt sich langsam ein gewisser Anspruch durch und der Marketingeffekt rechtfertigt diesen Aufwand auch noch. Zwar nur knapp aber immerhin.

Was die von Skar angesprochene Vernetzung der Spielerszenen zu einer großen Szene angeht, so sind meiner Meinung nach die Instrumente bereits vorhanden, sie müssten nur besser genutzt werden:

- Die RPC bildet eine ideale Werbeplattform für die fantasybegeisterte Zielgruppe
- Produkte wie Descent und Aktionen wie die Aktion Abenteuer bilden eine perfekte Anlaufstation für neue Spieler, um sie langsam an das Hobby heranzuführen.
- Produkte wie das für DSA kürzlich erschienene "Kult der goldenen Maske" bilden eine ideale Schnittstelle zwischen Demorunde und einem 300-Seiten-GRW.

Wenn man nun die Rollenspiel-Community dazu bewegen könnte die Aktion Abenteuer in Regionen abseits der typischen Cons zu tragen (Buchmessen, reine Spielemessen usw.) und die Verlage dies durch entsprechende Einsteigerprodukte und ein gewisses Budget unterstützen würden, dann würde man mit relativ wenig Aufwand sicherlich viel bewegen können.
 
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Wenn man nun die Rollenspiel-Community dazu bewegen könnte die Aktion Abenteuer in Regionen abseits der typischen Cons zu tragen (Buchmessen, reine Spielemessen usw.) und die Verlage dies durch entsprechende Einsteigerprodukte und ein gewisses Budget unterstützen würden, dann würde man mit relativ wenig Aufwand sicherlich viel bewegen können.
Es gab ja schon - hier ungenannte - Projekte dazu, die leider im Schlaf liegen. Aber ich würde sowas sehr begrüßen. Auch mit einer vorgeschalteten "Instanz", die sich der Förderung dieser Bereiche verschrieben hat.

Leider sehen viele Verlage lieber ihre Grenzen als sich darüber hinaus zu betätigen, aber einige Mitstreiter gäbe es ja durchaus. Deswegen arbeite ich weiterhin daran.

Ich bin ganz sicher, dass sich da etwas bewegen lässt. Einfacher wäre es, wenn wir - und damit meine ich die Hobbyspieler - mit an einem Starng ziehen.
 
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Genau das meine ich damit. Wir können von Verlagsseite aus die entsprechenden Produkte entwickeln (ist ja teilweise schon geschehen, bzw. in Arbeit) und können ein solches Projekt durch ein Budget für Werbung, Shirts usw. fördern, aber Dutzende Leute quer durch die Republik auf Reise zu schicken und dafür anständig zu bezahlen, dürfte die Grenze des Machbaren sprengen, da der spürbare (auch finanzielle) Mehrwert für uns Verlage sich nur sehr langsam einstellen wird. Am idealsten wäre es, wenn möglichst viele Rollenspieler sich an der Aktion beteiligen und man dadurch immer jemanden vor Ort hat. Das reduziert die Kosten enorm und man kann Budget besser für eine entsprechende Werbung nutzen.

Am sinnvollsten ist es in meinen Augen, wenn man sich zunächst überlegt, was und wo man etwas macht und was man dazu benötigt. Anschließend kann man dann sehen, ob sich genügend Leute zusammenfinden und man die Sache finanziell stemmen kann.

Nur mal so ins Blaue fabuliert:
- Man führt die Aktion Abenteuer unter einem neutralen Communitylabel durch an dem sich alle Mitglieder der Community beteiligen können (schließt auch Blogs für Werbung etc. ein).
- Die Community bzw. deren Macher sorgen für Neutralität und dafür, dass keiner der teilnehmenden Verlage oder Systeme bevorzugt wird.
- Die Verlage sponsorn die Aktion durch ein Budget für eventuell anfallende Standkosten und einen einheitlichen Auftritt (Shirts, Banner, etc.).
- Jeder teilnehmende Verlag stellt für ein System entsprechendes kostenloses Spielmaterial bereit (was ich da für SR auf der SPIEL gesehen habe, war schon sehr gut).
- Jeder Verlag stellt kostenpflichtige, günstige Einsteigerprodukte als Schnittstelle zwischen Demorunde und 300-Seiten-GRW bereit.
- Die Aktion muss überwiegend abseits der etablierten Rollenspielevents stattfinden.

Ist jetzt nur wild rumgesponnen aber ich denke etwas in der Richtung könnte funktionieren.
 
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Wenn man nun die Rollenspiel-Community dazu bewegen könnte die Aktion Abenteuer in Regionen abseits der typischen Cons zu tragen (Buchmessen, reine Spielemessen usw.) und die Verlage dies durch entsprechende Einsteigerprodukte und ein gewisses Budget unterstützen würden, dann würde man mit relativ wenig Aufwand sicherlich viel bewegen können.
Zur Buchmesse, bzw. dem BuchmesseCon:
Die Maddrax-Redaktion hat eine dicke Veranstaltung organisiert und wollte auf dem auch dieses Jahr wieder Besucherzahlenzuwachs meldenden BuCon Maddrax:Reloaded-Runden anbieten. Das wäre DIE Gelegenheit gewesen den Lesern der deutschen "Pulp"-Szene, den Heftroman-Fans, das Thema Rollenspiele näher zu bringen.

Leider hatte sich kein Spielleiter für diese Veranstaltung gefunden, so daß die Chance nicht genutzt wurde.

Die Maddrax-Redaktion ist ausgesprochen aufgeschlossen für das Thema Rollenspiele, doch sollte sich da auch mal was auf Seiten der Rollenspieler (der Verlage) bewegen.

Wenn man sich das verfügbare Material auf dem Heftromansektor anschaut, dann wird man förmlich erschlagen vor graphisch gewaltiger Präsentation, vor Beherrschung des sprachlichen Mediums (KEINE langweiligen "Schulaufsätze", wie sie so gerne in Rollenspielen als "Einstimmungskurzgeschichte" publiziert werden!), und vor außerordentlicher Produktivität bei neuen Inhalten.

Ob Maddrax, Sternenfaust, Professor Zamorra, Reverend Pain usw. - Da ist überall ein enormes Potential an Lesern vorhanden, die solche Stoffe kennen, und denen man Rollenspiel (und auch Computerspiel bzw. eventuell auch andere Spielformen) nahebringen könnte.

Leider sind die deutschen Perry-Rhodan-Gehversuche aufgrund ungeeigneten Regel-"Streckverbandes" eher holperig ausgefallen.

Maddrax: Reloaded ist als zwangsweise (Heftformat) SEHR kompaktes Regelwerk nicht wirklich einsteigertauglich.

Hier liegen die Nuggets offen sichtbar im Flußbett. Man muß sich nur danach bücken!
 
AW: Die SPIEL (Skar vor Ort)

Nur mal so ins Blaue fabuliert:
- Man führt die Aktion Abenteuer unter einem neutralen Communitylabel durch an dem sich alle Mitglieder der Community beteiligen können (schließt auch Blogs für Werbung etc. ein).
- Die Community bzw. deren Macher sorgen für Neutralität und dafür, dass keiner der teilnehmenden Verlage oder Systeme bevorzugt wird.
- Die Verlage sponsorn die Aktion durch ein Budget für eventuell anfallende Standkosten und einen einheitlichen Auftritt (Shirts, Banner, etc.).
- Jeder teilnehmende Verlag stellt für ein System entsprechendes kostenloses Spielmaterial bereit (was ich da für SR auf der SPIEL gesehen habe, war schon sehr gut).
- Jeder Verlag stellt kostenpflichtige, günstige Einsteigerprodukte als Schnittstelle zwischen Demorunde und 300-Seiten-GRW bereit.
- Die Aktion muss überwiegend abseits der etablierten Rollenspielevents stattfinden.
Schon ganz gute Ideen.

Es sollten auf alle Fälle die Rollenspielvereine mit ins Boot genommen werden. Diese betreiben ja ihre eigene Öffentlichkeitsarbeit einerseits um neue Mitglieder zu werben, andererseits um das Rollenspielhobby an sich zu verbreiten und mehr Akzeptanz in der Bevölkerung dafür zu gewinnen. - Bei uns im Verein wird immer wieder an Nicht-Rollenspiel-Events das Hobby und der Verein präsentiert, um eben auch mal andere Leute als die "Bestands-Rollenspieler" anzusprechen.

Die Vereine müssen m.E. bei so etwas mit eingebunden werden.
 
AW: Die SPIEL (Skar vor Ort)

Möchtest Du tatsächlich eine vereinigte Szene (Wie soll die aussehen? Soll der Gelegernheitsspielöer nun Verlagsbindung bekommen? Oder sollen die Gelegenheitsspieler-Verläge Rücksicht auf Hobbyspieler nehmen? Ändert die vereinheitlichung den etwas für diese beiden Gruppen?) oder eher dass möglichst viele Gelegenheitsspieler Hobbyspieler werden?
 
AW: Die SPIEL (Skar vor Ort)

Die Maddrax-Redaktion ist ausgesprochen aufgeschlossen für das Thema Rollenspiele, doch sollte sich da auch mal was auf Seiten der Rollenspieler (der Verlage) bewegen.
Als ich damals den Kontakt mit denen suchte sah das noch ganz anders aus. Ich hatte sogar mit MadMike (Realname entfallen) telefoniert und es kam nichts bei rum.

Aber ich stimme natürlich zu.

Ob Maddrax, Sternenfaust, Professor Zamorra, Reverend Pain usw. - Da ist überall ein enormes Potential an Lesern vorhanden, die solche Stoffe kennen, und denen man Rollenspiel (und auch Computerspiel bzw. eventuell auch andere Spielformen) nahebringen könnte.
Das (fett markiert) wäre hier mittlerweile meine favorisierte Vorgehensweise. Spiel + Hintergrund = ideales Format für das Heranzüchten von Hobbyspielern (und hier: Hobbylesern).

Möchtest Du tatsächlich eine vereinigte Szene (Wie soll die aussehen?
Sie soll keine Mauern beinhalten.

Soll der Gelegernheitsspielöer nun Verlagsbindung bekommen? Oder sollen die Gelegenheitsspieler-Verläge Rücksicht auf Hobbyspieler nehmen? Ändert die vereinheitlichung den etwas für diese beiden Gruppen?)
Ja, das ändert was. Die Spieleszene wird gestärkt und damit der Spielestandort Deutschland.
 
AW: Die SPIEL (Skar vor Ort)

... möglicherweise sind die beschriebenen Mauern aber ERWÜNSCHT?!
Vielleicht nicht überall, aber doch an manchen Stellen!

Ehe man sie also einreißt, sollte man versuchen herauszufinden, was diese Mauer bringt, welchen Zweck sie hat, ...
 
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... möglicherweise sind die beschriebenen Mauern aber ERWÜNSCHT?!
Vielleicht nicht überall, aber doch an manchen Stellen!

Ehe man sie also einreißt, sollte man versuchen herauszufinden, was diese Mauer bringt, welchen Zweck sie hat, ...
Wenn du dazu was sagen kannst, mach gerne ein eigenes Thema dazu auf.
 
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