WFRSP 3 Die Rollenspielsysteme von Fantasy Flight Games verwirren mich...

Endijian

Soziopath aus Leidenschaft
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31. August 2004
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Ich weiß nicht wie ich es anders ausdrücken soll.
Vorab, ich hab bis jetzt weder die 3. Edition von Warhammer Fantasy gespielt, noch Star Wars Edge of the Empire. Zum einen aus Mangel an Mitspielern/Gruppen und zum anderen, weil ich nicht weiß was ich davon halten soll. Ich bin gegenüber neuen Sachen normalerweise aufgeschlossen und mag auch beide Settings sehr gerne. Mittlerweile hab ich mir diverse Rezensionen/Reviews/Tests und Forumsdiskussionen durchgelesen aber je mehr ich lese, desto mehr denke ich "wtf ?!"
Ich finde irgendwie gar keinen Zugang dazu und kann mir nichts darunter vorstellen. Also diese Mechanik mit den Würfeln, Karten und überhaupt.
Ich will auf was schießen und werfe zig bunte Würfel mit Symbolen und dann lese ich daraus heraus: Das ich dem Stormtrooper durch den Bauch geschossen habe und der Schuß dann noch das Faß mit dem Treibstoff hinter ihm zur Explosion bringt und die Druckwelle der Explosion mich umwirft und ich mir den Kopf anstoße und deshalb Schaden erhalte. Wie ? Was ? Hä ?
Ich hab das Gefühl das das alles unnötig kompliziert und total überladen ist und mich einschränkt. Dazu brauche ich scheinbar zig Boxen, in denen noch mehr Karten und Zeug drin ist und ein paar Charakterklassen.
Klar, bei fast allen größeren Systemen kauft man Zeug dazu, aber irgendwie kommt es mir so vor als wäre es hier besonders viel.
Gleichzeitig weiß ich aber das FFG bis dato sehr solide, bisweilen sogar sehr gute, Spiele entwickelt hat. Und bei zwei so großen Lizenzen kann ich mir nicht vorstellen, das sie da gleich zweimal einen Bock geschossen haben. Und außerdem habe ich auch schon einige positive Resonanz von Gruppen im Netz gelesen. Natürlich gibt es auch die Hexenjäger die alles Neue verdammen und weiter ihre alten Editionen spielen und das entsprechend im Netz raus schreien, aber wie gesagt, Neuem stehe ich normalerweise nicht skeptisch gegenüber.
Warum dann jetzt auf einmal ? Was stimmt hier nicht ? Geht es nur mir so ?
 
Ich selbst habe mal Warhammer 3rd mitgespielt. Meine Eindrücke:
-Die Idee die Fähigkeiten und Aktionen auf Karten zu drucken ist toll...
-...aber das ganze ist nicht übersichtlicher weil jeder Spieler mindestens 2x soviel Platz braucht wie bei anderen Spielen. Spätestens wenn auf mehreren Karten Marker liegen die jede Runde verändert werden um die "Abklingzeit" zu notieren wird einem klar das das irgendwie besser zu lösen sein sollte.
-Das man in die Würfel alles mögliche reininterpretieren kann ist eine gute Idee die jedoch in der Praxis kaum genutzt werden kann
-Die Verkaufspolitik ist äußerst Fragwürdig (nett ausgedrückt). Es war so das Pappaufsteller für Helden und Monster in einer Box waren und die passenden Füße dazu in einer anderen Box. Außerdem sind die mitgelieferten Karten nicht ausreichend wenn 2 Spieler dieselbe Charakterklasse spielen wollen (was allerdings auch sowieso nicht erwünscht ist).

Ich habe jedoch (hier im Forum) gehört das Edge of the Empire viele dieser Mängel gelöst hat.
 
Edge of the Empire ist das Warhammer 3 System bei dem man viele der Schwächen ausgebügelt hat.

Die Interpretation der Würfelergebnisse geht sehr schnell und sie ist sehr graphisch. Du hast (bei WH und SW) ein Symbol für Erfolg, eins für Misserfolge, eins für "positive Effekte" und eins für "Negative Effekte". Wenn du würfelst gleichen sich gegenläufige Symbole aus, so dass du am Ende mit einer Zahl Erfolge/Misserfolge und positven/negativen Nebeneffekte da stehst. Anhand derer kannst du dann den Ausgang der Situation beschreiben. Beispiel - Klettern:

Erfolg + positive Effekte - du kommst besonders Elegant über die Mauer drüber
Erfolg + negative Effekte - du kommst über die Mauer, zerreisst aber deine Hose dabei
Misserfolg + positive Effekte - du schaffst es nicht über die Mauer, erschöpfst aber auch nicht dabei
Misserfolg + negative Effekte - du schaffst es nicht über die Mauer und verletzt dich dabei noch.

Zusätzlich gibt's in beiden SPielen noch "Kritische" Symbole, die dann besonders dramatisches Scheitern/Erfolg zeigen.

Das ist eigentlich alles. Bei Warhammer hat man relativ viel von dem Kram auf Karten geschrieben und jeder Charakter hat zahlreiche Fähigkeiten, die nur ER hat. Ein paar sehr chice, aber zeitraubende Gruppenmechaniken runden das ganze ab. Bei Star Wars ist das alles deutlich entschlackt worden.
 
Meine Erfahrungen beziehen sich auf ein Abenteuer Warhammer 3rd, das über mehrere Abende ging. Das System hat die Mehrheit der Gruppe damals nicht überzeugt, so dass wir danach D&D 4E gespielt haben.
Warhammer 3rd wurde damals nur in Boxen verkauft. Die Würfel reichten nicht für alle in einer Gruppe von SL und vier Spielern. Ich weis nicht mehr aus welchen Gründen brauchten oder hatten wir zwei Grundboxen.
Einige von Runenstahls Erfahrungen habe ich auch gemacht.

Durch die Karten, die vor allen Spielern liegen, die Battlemap dazwischen, den ungewohnten Würfeln, den (Runden?Chaos?was auch immer) Anzeiger hatte ich eher das Gefühl ein Brettspiel zu spielen als ein Rollenspiel. Sicher in D&D 4E mit den Power Cards und Pappaufstellern für Charaktere und Monster statt Miniaturen wäre im Prinzip das gleiche, aber da ist bei mir das Gefühl nicht so Brettspiel-artig.

Die Cooldown Zeit/Abklingzeit der Fähigkeiten fand ich sehr toll, weil man dann taktisch operieren kann. Dieses Mechanik hätte ich mir bei D&D 4E gerwünscht statt der einfacher zu händeln und langweiligeren At-will, Encounter, Daily Einteilung der Powers.

Wir hatten am Spielort einen sehr großen Tisch, so dass der größere Platzbedarf nicht wirklich auffiel.

Für die Würfelinterpretation braucht es einfach Erfahrung. Anfang machte es keiner, später machten es einige. So eine Interpretation ist nicht für jeden Spieler etwas.

Mir sind noch zwei Dinge aufgefallen:
Ich war nur Spieler und habe mir keine Box gekauft. Daher habe ich nie meinen Charakter nach der Session mit nach Hause nehmen können, denn die Karten gehören ja dem Besitzer der Box.
Der SL ist gezwungen immer die Box zum Spielort mitzubringen oder er lässt sie am Spielort, falls das geht und er sie, sofern man nicht bei ihm spielt, nicht zur Vorbereitung braucht.
 
Wenn Du eine Anleitung zum System Warhammer 3 suchst, empfehle ich den Söhne Sigmars-Podcast, dort die ersten Folgen. Die ersten 7 erklären das System.
-> http://www.soehne-sigmars.de/podcast-episoden

Wenn Du das System in Action hören willst, dann lohnt sich Ohrhammer:
-> http://www.soehne-sigmars.de/ohrhammer-episoden/

Und für Star Wars, da hab ich eine Charaktererschaffung und Rezi im Rahmen des GKpodcast #28 gemacht, die diese schriftliche Rezi ergänzt.

Da Deine Fragen noch sehr grundsätzlich erscheinen, hoffe ich, dass das hilft!
 
Danke Leute für eure Eindrücke ! Und danke Greifenklaue, ich werde mich da mal reinhören und -lesen.
 
, die Battlemap dazwischen

Es gibt keine Battlemap in dem Spiel. Die Entfernungen werden abstrakt angegeben, so das in der Mitte maximal ein paar Pappaufsteller stehen um anzuzeigen wie weit man voneiander entfernt ist. Deshalb habe ich den Brettspielvorwurf nie verstanden - ohne Brett.

Kartenspiel, das wäre verständlich...
 
Edge of the Empire ist das Warhammer 3 System bei dem man viele der Schwächen ausgebügelt hat.
Wird dieses System auch noch bei anderen Spielen benutzt oder kommen da noch welche?

Klingt für mich nämlich nicht verkehrt, aber ich will nicht Star Wars spielen.
 
Wird dieses System auch noch bei anderen Spielen benutzt oder kommen da noch welche?

Klingt für mich nämlich nicht verkehrt, aber ich will nicht Star Wars spielen.

Edge of the Empire ist nicht Star Wars, sondern Firefly mit anderer Seriennummer ;-)

Ich weiß aber nicht ob da weitere Systeme kommen. Ggf. kommt eine Neuauflage von Warhammer, weil WH 3 jetzt ausgelaufen ist, aber FFG noch auf der Lizenz sitzt.
 
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