Rezension Die Dritte Expedition [B!-Rezi]

Odin

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Die dritte Expedition


Abenteuer im geborgenen Land Band 1


Mit „Die dritte Expedition“ lässt Pegasus eine alte, wenn nicht die älteste Form des Rollenspiels, in Deutschland wieder aufleben: Das Abenteuerspielbuch.
In einem Abenteuerspielbuch bestimmt der Leser selbst die Handlung und führt den Hauptcharakter durch das Abenteuer. Hierzu ist die Geschichte in etliche nummerierte aber nicht chronologisch geordnete Abschnitte eingeteilt, an deren Ende der Leser jeweils aus mehreren Möglichkeiten auswählen und so das Abenteuer nach seinem Geschmack fortführen kann, indem er an der entsprechenden Stelle weiterliest.

Zum Inhalt:
Die Geschichte spielt im geborgenen Land, der Welt von Markus Heitz Zwergen und steht lose in Verbindung mit der Handlung des ersten Romans der Zwergenreihe. Fans der Reihe werden einige bekannte Figuren und Orte wiedererkennen. Leser, die mit der Reihe nicht vertraut sind, haben aber auch keine Nachteile oder Verständnissprobleme.
Mit seinem Charakter macht der Leser sich auf, die Suche des Tungdil Goldhand nach der legendären Axt Feuerklinge zu unterstützen. Dummerweise geht der Charakter unterwegs in den Höhlen und Stollen des Zwergenreiches verloren und muss nun auf eigene Faust seine Reise fortsetzen. Bei der Suche unter dem Berg kann man auf vergessene Hinterlassenschaften und Schätze der Vorfahren stoßen, sich mit Orks, Kobolden und Drachen anlegen und schlussendlich eine ungeheure Verschwörung aufdecken.

Fazit:
Die Geschichte liest sich im vom Autor gewohnten Stil angenehm flüssig. Die Auswahlmöglichkeiten am Ende der 408 Abschnitte sind sehr vielfältig und auch beim dritten Durchlesen gibt es immer noch Abschnitte und Handlungsfäden zu entdecken, die man vorher noch nicht kannte. Es macht durchaus Spaß sich mehrfach durch die Handlung zu arbeiten und hier und da noch neue Begegnungen und Schätze zu entdecken. Das Buch besitzt also durchaus Wiederlesenswert.
Die Innenillustrationen von Nadine Wewer transportieren sehr ansprechend die Stimmung des Abenteuers und veranschaulichen deutlich einzelne Szenen.
Der Regelanteil hält sich angenehm in Grenzen. Es gibt die Attribute Geschicklichkeit, Konstitution und Karma, sowie die Lebensenergie. Proben auf die Attribute werden mit einem W6 oder dem Würfelblatt am Ende des Buches abgelegt, indem der Attributswert + W6-Wurf einen Mindestwert übertroffen werden muss. Kämpfe werden über vergleichende Würfe auf Geschicklichkeit abgewickelt, Schaden wird von der Lebensenergie abgezogen. Sinkt die Lebensenergie des Charakters auf Null, ist er Tot und man muss von vorne beginnen. Da im Laufe des Abenteuers verschiedenste Gegenstände gefunden werden können, gibt es auch noch einfache Regeln für Tragkraft, Heiltränke und verschiedene Waffen und Rüstungen.
Zur Chrakterverwaltung finden sich am Ende des Buches Heldenbögen, so dass Werteveränderungen und Ausrüstung nachgehalten werden können.
Die Idee des Abenteuerspielbuches ist nicht neu und das zugrunde liegende Setting des geborgenen Landes bekannt, aber für einige Stunden interaktive Unterhaltung, auch bei mehrmaligem Durchspielen, ist das Buch vor allem für Fans von Markus Heitz Zwergen, auf jeden Fall sehr gut geeignet.Den Artikel im Blog lesen
 
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