Rezension Der Baader Meinhof Komplex

D

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Guest
Kaum zu glauben ... gibts ja gar keine Thread zu.
Ich hab ihn jetzt gesehen und war erst zwiegespalten, wie ich ihn beurteilen soll. Schwankte zwischen gut gemacht und naja ... entschlossen habe ich mich für recht schlecht.

Dieser Film widert mich in der Retrospektive an mehreren Stellen maßlos an bzw. schafft es auch nicht die Erwartungen zu Erfüllen. Das fängt storymäßig damit an, dass versucht wurde wirklich ALLES unter einen Hut zu bringen. 2 1/2 Stunden Film reichen einfach nicht für 10 Jahre RAF Geschichte (der ersten Generation). Vor allem ab dem Zeitpunkt bei dem Baader und Konsorten dann im Knast sind, sind die Ereignisse sprunghaft und wer nicht das ungleich bessere Buch von Aust gelesen hat wird kaum verstehen können was da jetzt gerade passiert.

Ich habe mich auch lange gefragt ob Baader durch Moritz Bleibtreu gut dargestellt ist. Optisch passts auf jeden Fall einigermaßen - das würde ich nicht kritisieren. Mich stören vor allem zwei Dinge:

1. Moritz Bleibtreu spielt wie er immer spielt. Abschätzig, arrogant, überheblich. Das mögen zwar Charakteristika sein, die auf Baader zugetroffen haben mögen und dennoch: Bleibtreu spielt Baader, so wie er Big Boss Brownie (Chiko), Bruno (Elemtarteilchen), ja sogar Tarek (Das Experiment) gespielt hat. Erst mit Chiko kam die "Fotzen"-Phase von Bleibtreu ... "Ey, Bleibtreu ... raste mal aus ... lass dich richtig gehen!" - "Ey ... FOTZEN alter ... alles FOTZEN!" ... zwischen Brownie und Baader bestehen nur wenig Unterschiede in der Darstellung. Das ist schon arg auffällig und lässt zweifeln ob Bleibtreu wirklich zu den großen Deutschlands zählen kann.
Hinzu kommt, dass sämtliche Charaktere merkwürdig charikiert wirken. Einzig Ulrike Meinhof wirkt realistisch in der Darstellung. Baader, Ensslin, Mohnhaupt ... sie alle sind furchtbar eindimensional. Ficken, Krawall und rumgeschrei ... diese bedeutend, erschreckenden Gestalten deutscher Geschichte werden auf diese drei Worte reduziert und das kanns nicht sein. Auf Youtube gibts Originalaufnahmen von Baader während seiner Gerichtsverhandlung. Zwar möchte ich nicht ausschließen, dass er durchaus auch das eine oder andere Mal ausgerastet ist (wie im Film), dennoch zeigen diese Original Tonbandaufnahmen, dass Baader sehr viel Facettenreicher als Ficken, Fotzen, Sprengsatz war (und in meinen Augen sprachlich nicht so bewand, wie ihm immer nachgesagt wird). Im Netz hab ich gerade geforscht, dass Bleibtreu die Tonbandaufnahmen zwar kannte, aber lieber den coolen Mimen wollte ... daher wohl auch die Möglichkeit des Vergleichs zu Chiko.

In diesem Film wird ferner ein Bild über Radikal-Linke gegeben, welches in dieser Art wenig glaubhaft bzw. eher eindimensional wirkt (und auf manche gar cool wirken könnte). Immer hart, immer tough, immer bereit sich animalisch zu paaren (die Szene mit Mohnhaupt, wenn auch nur angedeutet wirkt ekelerregend auf mich, da Sex nur instrumentalisiert wird und den gleichen Charme hat wie Neandertaler mit Keule - da bietet jeder Porno mehr Esprit) ... kaum bis keine Gefühle. Gefühle gibt es nur in Form von Hass ... eigentlich rennt niemand 24/7 rum und hasst. Meinhof und Raspe sind die einzigen die bisweilen authentisch, da menschlich wirken (obwohl Meinhofs angedeuteter Zellenkoller ziemlich oberflächlich bleibt: "Hey, du musst jetzt hysterisch lachen!" - *hysterisch lach* - "Sehr gut!")
Anderen Gestalten wird definitiv zu wenig Screentime gewährt und man fragt sich welche Relevanz das ganze hat. Studentische Aufstände unter Rudi Dutschke sind eine Sache, aber ist es nötig den versuchten Mord an Dutschke dermaßen akribisch zu zeigen, um ihm danach keine weitere Screen Time zu gewähren? Was ist mit dem Dualismus der Auffassung von Revolution dieser beiden Vertreter? Dutschke auf der einen Seite, Baader auf der anderen .... Das gezeigte Bild von Dutschke ist in diesem Film verschenkte Zeit.

Und so zieht es sich leider durch den ganzen Film ... spätere Aktionen der RAF und die Abgrenzung zu den Insassen Stammheims werden kaum noch deutlich erklärt und auch der Kontext des Warum/ Wieso/ Weshalb wird nicht deutlich. Warum gibt Meinhof ihre Kinder ab an Pakistani? Was ist das überhaupt was die 4 in Stammheim treiben? Ich mein die sitzen im Hochsicherheitszellentrakt und streiten sich in einer Tour. Bauen die eine Verteidigung auf? Planen sie neue Anschläge? All das geht aus dem Film nicht hervor. Vielmehr läufts auf Zickenkrieg zwischen Ensslin und Meinhof hinaus: "Du hast meine Texte geändert" - "Die waren scheiße!" - "Ich halt das alles nicht mehr aus!" .... WOW - welch Wortgefecht.

Am allermeisten angekotzt haben mich jedoch die ersten 5 Minuten. Wir leben in einem Land, in dem das Internet der Zensur zum Opfer fällt durch virtuelle Stop-Schilder. Menschen, die ihre Kinder am Spielplatz oder im Schwimmbad nackt rumlaufen lassen kriegen schon mal den einen oder anderen kritischen Blick. Und was sieht man in den ersten 3 Minuten recht gut? 2 nackte kleine Mädchen, wie sie spielend über den Strand von Sylt rennen und das ohne irgendwelche Scham. Wenn die Darstellerin Joanna Wokalek ihre Brüste ins Bild hält oder eine andere Linke ihre unrasierte Scham, bitte: Meinetwegen - muss für den Film nicht sein, aber soll mir recht sein. Aber zwei nackte Kindervaginas sind ein NoGo! Hat sich mal irgendwer bei den Dreharbeiten Gedanken drüber gemacht wieviele geile Böcke jetzt wichsend vorm Fernseher sitzen, wegen dieser 3 Minuten? Und vor allem: Es ist für den weiteren Film vollkommen bedeutungslos. Das Gespräch zwischen Meinhof und ihrem Mann/ Freund hätte auch guten Gewissens bekleidet stattfinden können.

Ich fasse zusammen:
Mangelhafte schauspielerische Leistung (sowohl in seiner Einseitigkeit, als auch durch die strukturell-bedingte zeitliche Vorgabe), der Versuch ALLES unter einen Hut zu packen und damit die Oberflächlichkeit im Ganzen lassen lassen mich zu dem Urteil kommen: Dieser Film ist richtig mies und wird weder den Opfern, noch den Tätern, noch dem politischen Zeitgeist gerecht. Und das alles mit einer Art sexueller Freiheitsbotschaft, die wohl offensichtlich den Forderungen der RAF angepasst sein soll und letztlich doch nur verkommt, damit irgendwer mal wieder Titten und Arsch in die Kamera halten muss. .... und ich bleibe dabei: Die Mädchen am Anfang gehen gar nicht. Sowas durfte sich Bettkantengeschichten in den späten 80ern erlauben .... 2009 ist anders und vor allem indiskutabel in diesem Punkt wie ich finde.

Bestenfalls 2/10
 
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Ich fand den Film ebenfalls schlecht, in der Hauptsache aber deswegen, weil er die erste Generation der RAF - vor allem die bekanntesten Mitglieder dieser Mörderbande - schamlos heroisiert und ihre Verbrechen verharmlost. Die Filmemacher beziehen hier deutlich Partei.

ArchangelGabriel schrieb:
... diese bedeutend, erschreckenden Gestalten deutscher Geschichte werden auf diese drei Worte reduziert und das kanns nicht sein.
Dem hier kann ich mich gar nicht anschließen; diese ausgerasteten Wohlstandsblagen sind weder bedeutend noch erschreckend - und peinlich sind sie obendrein.

Gegen die nackten Kinder ist aber nichts einzuwenden; man hat eben versucht, optisch an die 70er ranzukommen, da gehört peinliches FKK-Geschwurbel am Strand fast dazu. Ich halte das für einen künstlichen Aufreger.
 
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Ich finde den Film ausgewogener als erwartet, weder RAF als 'DAS BÖSE' TM noch eine Heroisierung.
Einige Einblicke in die Struktur, in den Umgang der Justiz mit der RAF, die Isolationshaft, etc.
Ich würde Shub widersprechen, der Film nimmt eben KEINE eindeutige Position ein, sondern versucht eben so gut es geht zu beschreiben und fällt damit wohl bei jedem mit einem klaren Bild von dem was passiert ist eher negativ auf.
 
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Sorry, aber da muss ich widersprechen. Die "Helden" der RAF (Baader, Ensslin, Meinhof) sieht man nie dabei, wie sie irgendwelche Gewaltverbrechen begehen, dabei beobachtet man immer nur irgendwelche Helferlein Üb, vor allem natürlich Mitglieder der für jeden indiskutablen 2. Generation. Baader bekommt in seiner Schlussansprache sogar noch Gelegenheit, sich von dieser 2. generation zu distanzieren. Das Ergebnis dieses billigen Tricks: Die 1. Generation der RAF wird als Missverstandene aber im Kern wohlmeinende Revoluzzertruppe abgefeiert - und das ist eine Legende, die in gewissen Zirkeln schon viel zu lange abgefeiert wird.

Unter Hitler hatten alle Arbeit und außerdem hat er die Autobahn gebaut.
 
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Mir hat der Film auch nicht gefallen. Nicht unbedingt wegen irgendwelcher Heroisierung oder Verteufelung der Figuren (ich denke auf der Ebene wirkt der Film eher wie ein Rohrschachtest), sondern weil er gehetzt, wirr und sinnentleert war. Was natürlich die beabsichtigte Wirkung sein soll, damit der Zuschauer eben genau das den dargestellten Personen unterstellen muss.

Letztendlich kann man mit der RAF abrechnen, ohne sich auf solche plumpen erzählerischen Tricks zu verlassen. Nur weil man die Beweggründe der Figuren als Gewaltbegeisterung, intellektuelle Verlogenheit und Verblendung entlarven will, ist man nicht aus der Pflicht entbunden einen Film zu machen, der mehr als nur eine lose Aneinanderreihung von historischen Szenen ist.

Es fehlte eigentlich nur noch Guido Knopp, der uns den *facepalm* vormacht, um die filmische Fehlleistung noch zu krönen.
 
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Letztendlich kann man mit der RAF abrechnen, ohne sich auf solche plumpen erzählerischen Tricks zu verlassen.
Ja, das stimmt. Auch wenn er eigene Macken hatte, war der Film Baader mit Frank Giering in der Hauptrolle z.B. bedeutend besser. Von Breloers "Todesspiel" (das zugegeben eher eine Doku ist) ganz zu schweigen.
Aber wie man politische Stimmungen der '70er ordentlich einfängt, hat bei aller Hollywoodytät Steven Spülweich mit "München" ganz gut vorgemacht.
 
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Das Ergebnis dieses billigen Tricks: Die 1. Generation der RAF wird als Missverstandene aber im Kern wohlmeinende Revoluzzertruppe abgefeiert - und das ist eine Legende, die in gewissen Zirkeln schon viel zu lange abgefeiert wird.

Unter Hitler hatten alle Arbeit und außerdem hat er die Autobahn gebaut.

jaja. raf, nazis... alle das gleiche...

*laaaangweilig*
 
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Shub wird alt. Da kann man keine neuen Vergleiche mehr erwarten.
 
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Ach Göttchen, wenn sich Leer und gegrillte Krähe sich lustig machen wollen, wirkt es so greulich bieder und harmlos, das ihr beide im Musikantenstadl auftreten solltet.

Aber Shub hat recht der Film ist Scheiße (offensichtlich hat man selbst nicht gewußt, was man produzieren sollte) und nicht neutral.
Wohlstandskinder bringen Leute um und der Film will sie als knallhart und cool darstellen......man macht die Deppen wichtiger als sie sind.....und neutral deswegen nicht, da sich ein Dreck um die Opfer geschert wird (es stehen stets die Täter im Rampenlicht).
 
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Nun, ein Film um Opfer kann man erstens nicht machen wenn man die Geschichte der Täter erzählen will (weil Opfer schon allein wegen inherenter Charakteristika dazu neigen mitten im Film zu verschwinden) und das die RAF wichtig ist kann kein Zweifel bestehen.
Nicht zuletzt und gerade wegen der Kontroverse die sie hinter sich herzieht wohin sie auch kommt.
 
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Wohlstandskinder bringen Leute um und der Film will sie als knallhart und cool darstellen......man macht die Deppen wichtiger als sie sind.....und neutral deswegen nicht, da sich ein Dreck um die Opfer geschert wird (es stehen stets die Täter im Rampenlicht).

Die Filmemacher haben dich offensichtlich überschätzt.
 
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70er Jahre Stimmung etc. da bin ich immer noch schwer für die Verlorene Ehre der Katharina Blum...

Nein Georgios hat nicht meinen Account gehackt. *_*
 
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Ich komme wieder, wenn sie einen Actionfilm mit vielen Explosionen und markigen Sprüchen über die RAF machen.

mfG
vrm
 
AW: Der Baader Meinhof Komplex

Dieser Film widert mich in der Retrospektive an mehreren Stellen maßlos an bzw. schafft es auch nicht die Erwartungen zu Erfüllen. Das fängt storymäßig damit an, dass versucht wurde wirklich ALLES unter einen Hut zu bringen. 2 1/2 Stunden Film reichen einfach nicht für 10 Jahre RAF Geschichte (der ersten Generation). Vor allem ab dem Zeitpunkt bei dem Baader und Konsorten dann im Knast sind, sind die Ereignisse sprunghaft und wer nicht das ungleich bessere Buch von Aust gelesen hat wird kaum verstehen können was da jetzt gerade passiert.
Der Part ab der Verhaftung ist einfach filmerisch schlecht. Agree.

In diesem Film wird ferner ein Bild über Radikal-Linke gegeben, welches in dieser Art wenig glaubhaft bzw. eher eindimensional wirkt (und auf manche gar cool wirken könnte).
Das habe ich als Absicht interpretiert. Und zwar als Charakterzug der Figuren, die um ihr Image dermaßen besorgt waren, weil sie eher Narzistisch als Links waren. Das kommt in dem Film mehr als Selbstdarstellung rüber, denn als ernste politische Überzeugung, jedenfalls bei Baader.

Immer hart, immer tough
Oft auch einfach nur cholerisch, finde ich. Also, hm, ich sehe das wohl weniger drastisch.
immer bereit sich animalisch zu paaren (die Szene mit Mohnhaupt, wenn auch nur angedeutet wirkt ekelerregend auf mich, da Sex nur instrumentalisiert wird und den gleichen Charme hat wie Neandertaler mit Keule - da bietet jeder Porno mehr Esprit)
Erstens ist das keine unrealistische Einschätzung von fehlgeleiteter 'freier Liebe' zweitens: Auch das habe ich als Absicht und eine Aussage über die Charaktere interpretiert, nicht als filmerischen Fehler. Es deckt sich eigentlich auch mit allem, was ich über Kommunen und freies Bumsen unter Hippies weiß.

kaum bis keine Gefühle. Gefühle gibt es nur in Form von Hass ... eigentlich rennt niemand 24/7 rum und hasst. Meinhof und Raspe sind die einzigen die bisweilen authentisch, da menschlich wirken (obwohl Meinhofs angedeuteter Zellenkoller ziemlich oberflächlich bleibt: "Hey, du musst jetzt hysterisch lachen!" - *hysterisch lach* - "Sehr gut!")
Nun, sie haben angefangen Leute zu killen, im Namen der Linken Friedensbewegung, so Leute dürfen etwas daneben sein. Und nach ein paar Jahren im Untergrund ist man denke ich auch reichlich paranoid.

Anderen Gestalten wird definitiv zu wenig Screentime gewährt und man fragt sich welche Relevanz das ganze hat. Studentische Aufstände unter Rudi Dutschke sind eine Sache, aber ist es nötig den versuchten Mord an Dutschke dermaßen akribisch zu zeigen, um ihm danach keine weitere Screen Time zu gewähren?
Ja, weil das er Anfang von allem war und man imho nicht vergessen darf, dass es für die APO (nicht die RAF) einen verfickt guten Grund gibt - und ich wär sicher bei Wiederwahl der großen Koalition auch ordentlich demonstrieren gegangen, ich bin ehrlich erleichtert über Schwarz-Geld, obwohl ich gewiss nicht konservativ bin.

Was ist mit dem Dualismus der Auffassung von Revolution dieser beiden Vertreter? Dutschke auf der einen Seite, Baader auf der anderen .... Das gezeigte Bild von Dutschke ist in diesem Film verschenkte Zeit.
Stimmt, das habe ich irgendwie mehr als biographische Fußnote oder so interpretiert, aber man mag sich fragen, warum man's nicht gleich weggelassen hat. Vermutlich einfach um die Anspannugn innerhalb der Gruppe zu demonstrieren.

2 nackte kleine Mädchen, wie sie spielend über den Strand von Sylt rennen und das ohne irgendwelche Scham. Wenn die Darstellerin Joanna Wokalek ihre Brüste ins Bild hält oder eine andere Linke ihre unrasierte Scham, bitte: Meinetwegen - muss für den Film nicht sein, aber soll mir recht sein. Aber zwei nackte Kindervaginas sind ein NoGo!
Dass du nackte minderjährige für etwas sexuelles hältst, sagt imho mehr über Dich oder deine Werte aus, als über die Filmmacher. Mal den Pipi Langstrumpf-Film gesehen?
Nackte Kinder sind ein Symbol für Unschuld, ich weiß nicht warum die Idee, dass nackte Menschen immer etwas sexuelles sein müssen, über den Teich zu uns gekommen ist, immerhin haben die Amis Europa doch verlassen, weil wir ihnen zu versaut waren - warum reimportieren wir diesen Wahnsinn?
Ich muss dir hier wirklich aufs gröbste widersprechen und finde, dass allein deine Position den Niedergang des humanistischen Ideals verdeutlicht - was keineswegs als dein Fehler angesehen werden sollte.

Hat sich mal irgendwer bei den Dreharbeiten Gedanken drüber gemacht wieviele geile Böcke jetzt wichsend vorm Fernseher sitzen, wegen dieser 3 Minuten? Und vor allem: Es ist für den weiteren Film vollkommen bedeutungslos. Das Gespräch zwischen Meinhof und ihrem Mann/ Freund hätte auch guten Gewissens bekleidet stattfinden können.
Wahrscheinlich keiner bis zwei. Die Nacktheit wird gezeigt, weil man in den siebzigern unbekümmert nackt sein konnte - und das sollte heute auch wieder so sein, imho. Hört da auf die Ossis, die sind uns da vorraus.

Ich fasse zusammen: Bestenfalls 2/10

Meh. So schlecht war der nicht. Das Ende war fürs Klo, aber imho eine wichtige Erinnerung daran, wie es überhaupt so weit kam - und das war nicht schlecht dargestellt. Und über weite Strecken enorm atmosphärisch der Film. Wäre ne 7/10 wenn das Ende in Stammheim nicht so scheiße wäre. 5/10.
 
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