Das Monster

Grinsekind

Antonin Philippe Tesnos
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22. Juni 2005
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Das Monster



Es war dunkel und es roch nach einem Gemisch aus Erbrochenem, Wodka und Müll. Sie schlenderte etwas unkontrolliert in Richtung Kreuzung.

Zwei rote Augen.

Es war eine großartige Party, mit viel Koks und Bier gewesen. Um drei wahren fast alle entweder zu oder zuhause. Sie blieb am längsten und zeigte ihm noch einige Dinge von denen ihr Mann nicht einmal ahnte dass sie sie konnte. Er war sowieso wieder auf einer seiner „Geschäftsreisen“. Als ob sie nicht wüsste, dass er diese Schlampe von Kollegin fickte.

Zwei rote Augen im Schatten.

Er war ihr Kunststudent. Er hatte zwar keinen blassen Schimmer von Kunst, kam aber an viel Zeug ran. Seine Eltern hatten ihn gezwungen zu studieren. Er wollte lieber Partys feiern. Also ging er auf eine Kunstakademie. Sie fand ihn sofort attraktiv und lies ihn einige male „nachsitzen“.

Es grunzte und schlich um das blendende Licht der Laterne.

Er hatte so wunderbare Augen und erst sei…

“Hallo?“

Da war ein Geräusch. Sie hatte es deutlich gehört. Schreckhaft drehte sie sich um und starrte in das Dunkel.

Nichts. Aber da war etwas gewesen, sie hatte es genau gehört. Noch einmal: „Hallo? Ich habe Tränengas, kommen sie raus.“ Wieder nichts, aber sie kannte die Filme ihn denen die hübsche Blondine sich einredet es wäre nur der Wind gewesen. Diese Filme endeten immer blutig.

Haha, ich bin eine hübsche Blondine. Sie kramte in ihrer Tasche nach ihrem Mobiltelefon. Es musste ihn der Tasche sein. Oder?

Es schlich leise auf die hübsche Frau Mitte dreißig zu und klopfte mit dem langen spitzen Schwanz auf den Boden. Es hatte Hunger.

Sie zuckte zusammen, da war wieder das Geräusch, eben doch nicht der Wind! Sie drehte sich langsam um und starrte in das unheilvolle Dunkel. War da was? Ein Mann? Etwas anderes?

Sie bewegte sich langsam Rückwärts und ließ die Dunkelheit nicht aus den Augen.

Ihr viel ein das sie gestern gelesen hatte, dass es drei ungeklärte Morde an Frauen in dieser Gegend gegeben hatte. Sie waren alle sehr spät unterwegs gewesen. Alle wurden seltsam verstümmelt und nur teilweise gefunden. Und sie waren alle BLOND gewesen.

Panik brach in ihr aus, ihr Herz schlug schnell und sie fing an alles etwas flimmernd zu sehen.

„Bitte … Ich habe nichts. Ich will nur nach Hause. Bitte tun sie mir nichts!“

Es scharte mit messerscharfen Krallen auf dem Boden zuckte mit dem Kopf vorwärts und sprang auf die flüsternde Frau los.

Sie schrie schreck erbleicht und wandte sich um, um wegzurennen.

Doch zu spät, es sprang aus dem Dunkel heraus und krallte sich tief in das Fleisch hinein, eine Flucht war unmöglich. Sie wand sich sterbend um, versuchte noch einmal wegzufliegen und war schon in dem Rachen verschwunden. Die Ratte schluckte die Motte und schlich in eine Seitenstraße, sie klopfte dabei mit ihrem langen unbehaarten Schwanz auf den Boden.

Die blonde Frau, die fast die Motte aufgescheucht hatte, war verschwunden.
 
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