Ich denke die ganze Gefallens-Schose is immer ne ziemliche Spielstilsache (und damit eine Frage der Herangehensweise in der jeweiligen Runde) und darüber hinaus vom Einzelfall abhängig. Wenn der besagte Torri-Ahn seinen eigenen Klüngel hat und der besagte Nossi schonmal ein par Leuten auf die Füße getreten ist, dann liegen die Karten tendenziell anders als wenn die Verhältnisse umgekehrt sind.
Persönlich seh ich beim Vampire -zumindest wenns um die Alten geht (und die haben ja letztlich das Sagen)- immer diese Tendenz zum "lieber mit dem Teufel paktieren, den man kennt", weswegen in meiner Vorstellung Ahnen gegen die Jungen gern eher zusammenhalten, konkrete Fehden mit langer, persönlicher Vorgeschichte ausgenommen. Ich mein, wenn man nen Alten abserviert, wird ein anderer seinen Platz einnehmen. Und wer will schon das Risiko eingehen, dass das mühsam festgefahrene running system durch irgendwelche Emporkömmlinge über den Haufe geworfen wird?
Darum tippe ich mal, dass die Alten nur dann wirklich unter Druck geraten, wenn ihre Altersgenossen sie sowieso abservieren wollen und Ersatz in Lauerstellung verharrt. Ich mein, die Neonate-Sterblichkeit ist letztlich relativ hoch....die sind doch noch so jung und unerfahren...Unfälle passieren. Schrecklich, aber so ist die Welt....*hust*
Ansonsten ist das Gefallensystem aber doch ein wunderschönes Mittel für die Ahnen zu beweisen wie "gnädig" und "menschlich" und "gerecht" sie doch sind, Publicity eben - oder Opium für's Volk/die Neonates.
Alternativ kann man es mit archaischen Vorstellungen des Ehrgefühls erklären. Dabei bliebe dann aber zu bedenken, dass diese Demütigungen, die der Beispielnossi dem Beispieltorri abverlangt, wohl in diesem Ansatz als unehrenhaft gelten müssten und entsprechend sein eigenes Ansehen schädigen würden...hoher Preis für ein wenig Spaß.