Crossover in den Romanen?

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Bekanntlich soll die WoD 2.0 im Gegensatz zur alten zum Crossover taugen. Als gemeinsames Hintergrundszenario soll, wenn ich mich nicht irre, Chicago dienen. Eben dort spielen auch - wiederum wenn ich mich nicht irre - die schon veröffentlichten Romane. Nun meine Fragen:

Sind in den Romanen auch die anderen (Werwolf, Mage) vorgekommen? Und wenn ja, wie wurde das Zusammenleben mehrerer übernatürlichen Gesellschaften geregelt? Handelt es sich um mehrere Gesellschaften mit marginalen Berührungspunkten oder um eine große Gesellschaft, die alle umfasst? Und wiederum wenn ja, wie sieht diese dann aus?

Danke für alle Antworten im Voraus!
 
AW: Crossover in den Romanen?

Ist zwar eine alte Anfrage, aber da ich gerade THREE SHADES OF NIGHT lese, antworte ich mal:

Der Roman THREE SHADES OF NIGHT besteht aus drei Kapiteln, wobei jedes Kapitel den Fokus auf eine der drei Gruppen (Vampire, Werwölfe, Magier) legt.

So ist der Protagonist der ersten Story der Mekhet LOKI (Zirkel der Mutter), indessen es in der zweiten Story HEARTSBLOOD ist, ein Werwolf weit aus der Ferne, den Träume nach Chicago gelockt haben.

Alle drei Geschichten winden sich um einen "Haupotplot", bestehend in Vorahnungen bzw. Erinnerungen an das große Feuer von Chicago, ein rätselhaftes Krähensterben und einen sich ausbreitenden Virus, der, offenbar von einem Magus geschaffen, u.a. durch Vampire auf Menschen übertragen wird.

Vampire, Werwölfe und Magier haben in dem Roman soweit ich ihn bis jetzt gelesen habe keine "echten" Berührungspunkte - sprich: DIe Gesellschaften sind völlig voneinander getrennt und interessieren sich auch nicht sonderlich füreinander (man geht sich aus dem Weg, und gut ist's), aber es findet sich in jeder der drei Gesellschaften eine kleine Gruppe von Individuen (bei den Vampiren ist es nur einer, eben Loki, dann ein kleines Rudel Werwölfe und eine kleine Gruppe Magier verschiedener Ausrichtung), die sich der Omen, Träume und natürlich dem Virus annehmen und so in direkten Kontakt zueinander kommen.

Dieser direkte Kontakt hat die Form einer neutralen Zweckallianz. Natürlich misstrauenn die Gruppen einander, da man eben einfach zu wenig über die wahre Agenda der jeweils anderen weiß (und über deren Kräfte erst recht nichts), aber von einer spontanen Feindschaft ist eigentlich nichts zu merken (Magier sind nicht erpicht darauf, Opfer eines Vampirs zu werden, und fürchten diese, da sie angeblich sehr mächtig sind, Vampire machen einen Riesenbogen um Magier, die sie nicht als Opfer haben wollen (auch nicht versehentlich) da diese sehr mächtig sind ...).


AAS
 
AW: Crossover in den Romanen?

Ich lese den Roman auch gerade und finde es interessant, wie WW um das Thema "Crossover" dabei "herumschleicht".
Irgendwie habe ich das Gefühl, sie wollen Crossover haben, wissen aber nicht so recht wie sie die Sache angehen sollen. Vielleich haben sie ja Angst davor, dass gemischte Coteries die Balance ruinieren...
Was meinst du? Ist das nur der Anfang und sie tasten sich jedes Mal näher heran oder war das ein 1-Shot?
 
AW: Crossover in den Romanen?

Naja, da es mit dem CHICAGO Buch ja ein ganzes Quellenbuch gibt, das alle drei Sektoren abdeckt, gehe ich mal davon aus, dass WW das Thema Crossover zumindest anbieten will.

Es ist ja nun kein Geheimnis, dass es da draußen eine nicht soo geringe Zahl von Crossover-Interessierten gibt. Die, da machen wir uns nichts vor, für WW auch ein gutes Mittel sind, andere Spiele als das Vampire-System einem breiteren Kreis von Spielern schmackhaft zu machen.

Allerdings, da gebe ich dir recht, umtänzelt WW das Crossover-Spiel in der Tat. In dem fraglichen Roman gibt es ja z.B. insgesamt nur 2 Begegnungen aller drei Parteien (einmal beim "Planungstreffen" im Beerdigungsinstitut, einmal beim "Endkampf"), plus jeweils 1-2 Treffen jeweils Vampir-Magier und Werwolf-Magier (die Magier sind das verbindene Element der Story).

Ein "echtes" spielfähiges Crossover ist das ja nun nicht gerade.

Ich glaube, der Grund dafür ist exakt der, dass das Crossover-Prinzip letztlich dem Erzählstil der NWoD zuwiderläuft in dem Sinne, dass der Fokus eben weggenommen wird von den persönlichen Problemen der einzelnen Gruppen.

Auch wird zu viel "Wissen" geschaffen in den Händen der einzelnen Gruppen, das Mystische/Geheimnisvolle wird in Teilen zerstört, die einzelnen Fraktionen - vorher nur ungekannte Schemen in der Nacht - werden "banalisiert".

All dies steht ann sich in direktem Widerspruch zumindest zum Requiem-Erzählprinzip.

Bei Werwölfen und Magiern fällt dies meiner Ansicht nach weniger ins Gewicht, da diese beiden Gruppen von ihrer Natur eh eher "alltäglichen" Kontakt mit dem "Merkwürdigen" haben (Geister, z.B.), unterdessen Vampire eher "unter sich" bleiben und von Geistern und anderen Schemen an sich nix wissen (mit Ausnahmen, klar).

Fazit: Ich glaube nicht, dass WW im Besonderen das Thema Crossover weiter forcieren wird, als es mit dem CHICAGO Buch und dem bereits publizierten Roman geschehen ist.

Aber: WW weiß, dass es Crosover-Fans gibt, und wird diesen auch weiterhin Gründe anbieten, warum diese oder jene Fraktion mit anderen Fraktionen zusammenarbeiten könnte.


AAS
 
AW: Crossover in den Romanen?

Raben-AAS schrieb:
Fazit: Ich glaube nicht, dass WW im Besonderen das Thema Crossover weiter forcieren wird, als es mit dem CHICAGO Buch und dem bereits publizierten Roman geschehen ist.

Aber: WW weiß, dass es Crosover-Fans gibt, und wird diesen auch weiterhin Gründe anbieten, warum diese oder jene Fraktion mit anderen Fraktionen zusammenarbeiten könnte.
Die Städtebücher der Core-Linie werden definitiv weiter auf den Crossover-Aspekt eingehen.
Will Hindmarch hat im Live Journal ein paar Informationen zu Shadows Of Mexico gebracht:
Will Hindmarch schrieb:
Looking ahead -- sometimes far ahead -- we've just sent books like Reign of the Exarchs (the five-part, complete-in-one-book story collection for Mage) and The Dragon-Blooded (the huge and lovely guidebook for Exalted) off to press. Did I mention earlier that World of Darkness: Shadows of the UK has gone to press, too? Well it did. I'm thinking about it because I'm trying to send World of Darkness: Shadows of Mexico off to editing tomorrow, even though it's A Day of Meetings (and A Day of Driving Oscar to the Airport So That I Can Justify Borrowing His Car).

Here's something maybe you didn't know about Mexico in the World of Darkness: there's a city down there in Nueva Espana, maybe more than one, where Kindred and Uratha have a kind of standing truce, where a couple packs of werewolves are feudal tenants of the vampire landlords who've held the city for centuries. These werewolves pay a rent of service to the Prince by hunting and executing vampires who violate the Masquerade. In exchange, these werewolves are given the freedom to cross the boundaries of vampire domains throughout the city on their business of policing local spirits. (On another level, the deal looks like this: the Kindred agree to rat out to the Uratha those vampires who act up enough to rile local spirits and, in exchange, the werewolves agree to spare allied Kindred and hunt those other monsters who refuse to bargain.)
 
AW: Crossover in den Romanen?

Also das Zitat von Mexiko klingt vielversprechend! Das wäre dann das 1.Mal, dass wirklich eine Vermischung der Spiellinien (also in meinen Augen ein echtes Crossover) auftritt. Denn bei Chicago oder eben dem Roman (und natürlich dem WoD2 Core) gibts zwar Regeln und Beschreibungen der (kompatiblen) Linien, aber beinahe nie eine Beschreibung der Interaktion untereinander.
Wobei in der VtR-Chicago Roman-Trilogie immer wieder versteckte Hinweise auf Kontakte zwischen Vampiren und Uratha sind, aber leider nie beschrieben werden.
Ich für meinen Fall habe dabei nämlich ein wenig Schwierigkeiten, z.B. die Domänengrenzen mit den Territorien in Einklang zu bringen.
 
AW: Crossover in den Romanen?

Cheshire Cat schrieb:
Ich für meinen Fall habe dabei nämlich ein wenig Schwierigkeiten, z.B. die Domänengrenzen mit den Territorien in Einklang zu bringen.

SIND sie das denn?

Soweit ich es verstehe, überschneiden sich die Territorien der Werwölfe und Vampire - und das nicht nur in Teilen, sondern ganz erheblich, weil sie auf zwei komplett getrennten "Landkarten" verlaufen.

Natürlich gibt es dabei Territorien der Werwölfe, die vom örtlichen Rudel "vampir-frei" gehalten werden (z.B. wegen deren "Verunreinigung" der Geisterpräsenz) und bei den Vampiren entsprechend als "No Go Area" gelten (Brandenburg grüßt die WM ;-) ), aber das dürften eher Ausnahmen sein.


AAS
 
AW: Crossover in den Romanen?

Sie sind natürlich nicht identisch!!!
Mit "in Einklang bringen" habe ich gemeint, wie die von dir so treffend "getrennte Landkarten" genannten Areale untereindander interagieren (falls sie das tun).
 
AW: Crossover in den Romanen?

Meistens werden sie sich ja nichtmal gegenseitig bemerken. Chicago ist eine große Stadt, da wäre es schon ein ziemlich großer Zufall wenn ein Werwolf einen Vampir beim Trinken überrascht. Dieser Umstand wird wohl zur gegenseitigen Toleranz beitragen.
 
AW: Crossover in den Romanen?

Ich persönlich muss sagen, ich bin Crossovers sehr positiv gegenüber eingestimmt. Die einzelnen Fraktionen interagierten untereinander in den einzelnen Quellen zwar kaum bis überhaupt nicht (bestenfalls im Rahmen temporärer Klüngel), aber ich denke, das Problem kann man recht einfach adressieren. Ich werde versuchen die kommenden Tage eine konzeptuelle Idee hier ins Forum zu stellen, die alle drei Fraktionen miteinander verbindet. Die Probleme und Fokusse der einzelnen Fraktionen bleiben ja weiterhin bestehen, von daher seh ich weniger Probleme, dass der Fokus flöten geht :)
 
AW: Crossover in den Romanen?

Manny schrieb:
Ich werde versuchen die kommenden Tage eine konzeptuelle Idee hier ins Forum zu stellen, die alle drei Fraktionen miteinander verbindet.

Ich habe dafür vor längerer Zeit schon mal ein Thema eröffnet:
http://www.blutschwerter.de/showthread.php?t=18584
Ich bin auf deine Version gespannt.

Die Probleme und Fokusse der einzelnen Fraktionen bleiben ja weiterhin bestehen, von daher seh ich weniger Probleme, dass der Fokus flöten geht :)
Den Fokus generell zu bewahren ist relativ einfach, nur alle Themen der verschiedenen Spiele auf einen Nenner zu bringen, der alle SCs gleichermaßen zufrieden stellt, ohne zerstückelt und aufgesetzt zu wirken, ist IMHO schwierig.
 
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