Conjuring 2

D

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Guest
Nachdem die Warrens, die schon im ersten Teil einer Familie gegen eine geisterhafte Präsens geholfen haben, die Amityville Morde aufklären und Mrs Warren dort eine heftige Vision hat, bittet sie ihren Ehemann, vorerst keine Geister mehr zu jagen, weil sie seinen Tod vorausgesehen hat. Derweil in England wird ein Mädchen nach und nach von einem Geist besessen, der der Familie immer wieder klar macht: Das ist mein Haus, raus hier. Die Kirche kann nur helfen, wenn es sich wirklich um einen Geist handelt und kein Fake ist, Dank des medialen Aufruhrs, der sich kurzerhand entwickelt. Die Warrens werden gebeten den Fall zu untersuchen, nicht jedoch zu intervenieren. Schweren Herzens sagen beide zu, wobei sie die ganze Zeit damit kämpfen, ob das Mädchen bloß simuliert oder ob da nicht was furchtbares im Gange ist.

Ich war ja schon von Teil 1 begeistert. Der hat dem Genre soviel gutes zu bieten gehabt, ohne dabei auf Blood&Gore oder irgendwelche Hackfressen zu setzen. Teil 2 setzt das fort. Schön ist, dass für den Zuschauer die ganze Zeit klar ist, dass sich da was im Haus tut und trotzdem befindet man sich die ganze Zeit auf falscher Fährte, bzw. versucht ne Verbindung zum Anfang des Films zu kriegen.
Die Schockeffekte liegen in der düsteren Atmosphäre und den heftigen Ausrastern der Tochter, die sich dann aber wieder abwechseln mit völlig ruhigen Passagen, wo alle auch mal durchatmen dürfen. Der Geist wirkt klar und macht seine Wünsche deutlich, wobei man fast Mitleid mit ihm bekommen kann. Scheiße mir war der Typ stellenweise sympathisch.
Negativ fällt die Animation des Crippled Man auf, da wäre mehr drin gewesen. Sehr positiv ist, dass "wahre Begebenheit" hier nicht einfach n Lückenfüller ist, um Leute ins Kino zu kriegen, sondern es sich, wie bereits im ersten Teil und bei Annabelle (den och ziemlich kacke fand), um reale Fälle der Warrens handelt, die dann filmtechnisch gepimpt wurden. Das schafft ne schöne Immersion, zumal gegen Ende Filmszenen vs reale Fotoaufnahmen gesetzt werden.
Die Macher gehen mit viel Liebe zum Detail vor. Als Spukfilm spielt er in der oberen Liga mit und ist inhaltlich mehr Exorzist als Poltergeist. Und das ist halt auch fein: Da alles in den 70ern spielt, sieht die Kulisse dementsprechend aus und man fühlt sich direkt heimelig zurück versetzt in eine Zeit, als solche Filme noch für uns kleine Dötze verboten waren und wir sie heimlich im ZDF geguckt haben, wenn Mama und Papa bereits im Bett waren. Der Film schafft es also exzellent altbewährtes ins Jahr 2016 zu bringen.

Ich mag den und vergebe 9 von 10 Punkten.
 
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