DC [Comics] DC Relaunch: Kompletter Neustart für Superman, Batman & Co.

In einer Szene mal "schwach werden" ist jetzt aber auch nicht automatisch ein Grund, der Figur das "devote Sexobjekt"-Label zu verpassen. Die Pfeiffer Catwoman hat da allgemein schon ziemlich die Hütte gerockt, auf die Kacke gehauen und sich nichts gefallen lassen. Dass die auch mal 'nen schwachen Moment hatte, macht nicht sofort die ganze Figur schwach. Das macht sie erstmal bloß menschlich. (Und ist Batman andersrum mit ihr in dem Film ja genauso passiert.)

Ich habe jedenfalls beschlossen, durch die Aufmunterung mal doch einen Blick in Suicide Squad und in Catwoman zu werfen. Vielen Dank. (y)
 
Ich hatte ja gesagt, dass es im Film nicht so schlimm war (wobei in den Szenen in denen sie gerockt hat, Batman nicht anwesend war).

Suicide Squad habe ich nach der #1 nicht weitergelesen (aber das hatte andere Gründe, als die Darstellung von HQ).
 
Anderes Thema: die mit Abstand beste Serie der n52 ist ganz klar Batwoman. Die Plots sind einfach genial geschriebene Detektivgeschichten (etwas, was ich bei den neuen Batman-Serien zur Zeit vermisse - bei denen fällt es mir schwer, Bruce Wayne noch als "weltgrößten Detektiv" wahrzunehmen, so dilettantisch stellt er sich an) und die Zeichnungen...oh die Zeichnungen:
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Sammelbände sind sowieso das einzig Wahre. Irgendwie hab ich's nicht mehr so mit den hauchdünnen Heftchen. Die gehen zu schnell defizitär. Ausserdem will man in meinem Alter auch mal sitzen bleiben und 'ne Weile lesen. Wegen zehn Seiten die ganze Arbeit mit dem Wiederaufstehen lohnt sich für mich nicht mehr.
 
Bei Batwoman und einigen anderen Heften haben Sammelbände aber den Nachteil, dass dadurch die ganzen schönen 2-Page-Spreads ruiniert werden (bzw. man beim Versuch das komplette Bild zu sehen die Bindung aufbrechen muss).

Für klassische Panel-Comics (Superman, Wonder Woman, Justice League Dark) bevorzuge ich ebenfalls Sammelbände.
 
Ich muss zugeben, dass mich auch der Wildstorm Teil der New 52 ziemlich neugierig macht, gleichzeitig aber auch irgendwo demotiviert. Gerade Wild C.A.T.S. und Gen 13 fand ich ziemlich cool. Wenn ich jetzt lese, dass viele von diesen Figuren mehr oder weniger zu Supporting Cast degeneriert sind, ärgert mich das irgendwie. (Vor allem die Geschichte mit Grunge als Gegner von Superboy.)

Ich hoffe, dass DC sich mal was Anständiges mit den Figuren überlegt. Wildstorm hatte echt gutes Zeug. Die Sachen brauchen sicher nicht unbedingt ein komplettes Reboot, obwohl ich die Gen 13 Kids gerne wieder zusammen sehen würde, und sei es nur als Teil eines größeren Teams. Zealot und Grifter wären mir genauso als Teil irgendeiner Gruppe Recht. Mal abwarten.
 
Zumindest zwei Charaktere aus Gen13 sind Protagonisten regelmäßiger Serien: Fairchild ("The Ravagers") und Rainmaker ("The Movement"). John Lynch kommt in der Serie "Team 7" zum Zuge (zusammen mit dem Vater von Caitlin). Grifter und Voodoo hatten ihre eigenen Serien, wurden aber mangels Verkaufszahlen eingestellt :(. Ein Großteil der alten "Authority" wurde in die neue Serie "Stormwatch" rübergerettet (Zealot hat dort auch ein paar Gastauftritte), außerdem glaube ich:
dass das Stormwatch-Mitglied Harry Tanner/Eminence of Blades ein Alias für den aus WildC.A.T.s und Sleeper bekannten TAO ist.
 
Ach noch vergessen:
in den aktuellen Heften von Stormwatch (#19) treten Fuji und Hellstrike dem Team bei. Und ich glaube Rose Tatoo ist schon länger Mitglied bei den Birds of Prey (auch wenn sie da einen anderen Namen trägt - vom Aussehen und den Kräften kommt das hin).

Was ich interessant finden würde, wäre wenn "Lucifer" (so wie Gaiman ihn geschrieben hat oder ähnlich) ins n52-Universum auftauchen würde (er taucht schonmal in "Demon Knights" auf, dort allerdings während des Mittelalters und als Höllenfürst - eine moderne Inkarnation wurde afaik noch nicht gezeigt).
 
Hab mir mal den ersten Sammelband von "Suicide Squad" zugelegt und reingelesen. Ist ein ganz nettes Action-Comic ohne komplizierte Story, mit Gore und mehr oder weniger interessanten Figuren, die sich alle gegenseitig auch irgendwie nicht leiden können, weil's ja alles DC Schurken sind. Hat schon so einen gewissen Shadowrun-Flair.

Harley Quinn find ich ok. Das Outfit hat mich nie gestört, und das sie mit Deadshot rummacht ist so im Kontext auch nicht so schlimm, wie ich erwartet habe. Der ist halt schon irgendwie ihr Beuteschema, autoritär und gewissenlos. Und was soll der junge, knackige Körper und der verwirrte Freigeist, wenn man es nicht mal mit dem Soziopathenkollegen auf der Waschmaschine treiben darf, ohne dafür verurteilt zu werden? Ist ohnehin bloß für den Augenblick, sie fängt an und nimmt sich Deadshot einfach und gut. (Immer noch seltsam fand ich die Einstellung, wo sie einkaufen und feststellen, dass sie pleite sind und Harley sagt, sie kümmert sich um den Kassierer. Ich will gerne glauben, dass sie den einfach kaputthaut, aber der Fokus auf den Kassierer durch ihre Schenkel hindurch, schön noch mit Kamelfußansatz - oder bild ich mit den ein? -, und so könnte auch die Mutmaßung zulassen, dass sie anders zu bezahlen gedenkt. Das war's dann aber mit den Merkwürdigkeiten. Der Clownwitz war einfach bloß doof.) Ansonsten haben sie es ganz gut hinbekommen, aus Harleys Wahnsinn nicht bloß Slapstick zu machen. Da gibts ein, zwei Augenblicke - wenn sie erfährt, dass der Joker wohl tot ist -, in denen man merkt, dass die Frau auch das Potential hat, echt gruselig zu sein.

Wie auch immer, das Comic ist ok und unterhält mich. Hätte mich auch schon an Catwoman gewagt, da war der erste Teil aber gerade vergriffen. Eventuell mache ich auch mal direkt mit Batman rum, mal schauen.
 
Wie sieht es bei den Nullnummern aus, die es gerade gibt? -ich hab mir mal 3 von 4 zugelegt und größtenteils sind die ganz gelungen.
 
Kann nun nur von den englischsprachigen reden - die deutschen Varianten kommen mir nicht ins Regal. Da gab's zu jeder Serie ne Nullnummer - die größtenteils für den jeweils aktiven Arc interessant war. Die Arcs als solches gefallen mir auch alle ziemlich gut. Die inzwischen gecancelten Serien der anfänglichen 52... ham das auch imho größtenteils verdient, auch wenn der ein oder andere Favorit einen da natürlich ab und an Betriebsblind machen.

Was das Frauenbild in der New52 angeht werd ich nicht viel sagen... dafür wurde das Thema schon zu ausführlich auf diversen Fansites und -blogs diskutiert. Gesagt sei allerdings, dass Gail Simone nach nur zwei Issues Pause wieder Batgirl (Ja... ich mochte Steph auch lieber, aber hey... dann halt jetzt mit Barbara) schreibt und Powergirl lediglich kurz nur Beiwerk von Mr. Terrific war. Das war nämlich eigentlich ein Tie in zum inzwischen gestarteten "World's Finest" (das sich wiederum leicht mit Earth2 überschneidet) und da hast du dann sowohl Huntress als auch Power Girl zusammen - was ich recht gelungen (wenn auch nicht sehr ernst) finde.

Was mir persönlich gefallen hat war die Möglichkeit einfach nochmal "komplett von vorne" anzufangen. Das ist ja in der Comicbranche im Regelfall nicht so möglich wie bei z.B. Fernsehserien. Wenn ich heute beschließe "Ich will alles von Supernatural gesehn haben" kauf ich mir nen paar DvD Boxen und mach mir ne gemütliche Woche auf der Couch. Wenn ich beschließe "Ich will alles mit Batman gelesen haben" wirds da schon schwerer. Deshalb ja auch im Regelfall der Tip in Neucomicleser: "Fang einfach irgendwo an und nach zwei bis drei Issues "Hä?!?" sollte nen neuer Arc anfangen. Wobei ich auch da ab und an bei der New 52 dank Crossovers here there and everywhere an meine Übersichtsgrenzen stoße, sobald ich versuche alle verbundenen Serien bis zum aktuell relevanten Heft aufzuholen. :)

Ich würde New52 prinzipiell für jeden empfehlen, der nicht allzu festgefahren in seinen Wegen ist, was DC angeht. Was für Serien man sich anguckt ist dann natürlich immer persönlicher Geschmack, da auch die DC Comics durchaus unterschiedliche Genres aufweisen. Da geb ich aber gern Empfehlungen.
 
Hab mich mal neben Suicide Squad jetzt auch an Catwoman gewagt. Bin zufrieden. Sie ist ziemlich taff, ziemlich kompromisslos und ist sich auch nicht zu schade, den armen Batman zu vernaschen, wenn sie gerade ohnehin Adrenalin im Blut hat, weil irgendwer ihre Butze in die Luft gejagt hat. Das passiert dann eher wie selbstverständlich nebenbei, zwei, drei Seiten lang, und sorgt für 'ne nette kleine "Rivals with benefits"-Beziehung zwischen den beiden, wo sogar noch Gefühle aufblitzen, aber nicht weiter von Belangen sind. Alles auf Augenhöhe, hatte ich den Eindruck. Und der Rest ist dann halt tatsächlicher Plot.

Ich mag diese Selina Kyle sehr gerne. So'n Adrenalinbabe mit massenhaft emotionalem Baggage und tragischer Hintergrundstory, die sich aber nicht unterkriegen lässt, egal, was passiert. War sie sicherlich schon immer, aber speziell hier empfand ich das als sehr schön geschrieben. Bin gespannt, wie's weitergeht.
 
Kommt halt die Strassenkind Angle sehr gut bei raus. Ganz anders als zum Beispiel in "When in Rome", wobei ich auch die Selina sehr genossen hab.
 
Die ist halt wandlungsfähig. Das macht sie mir sympathisch. Bei einigen Figuren hat man das Gefühl, die sind gefangen in ihrem eigenen Cliché. Das stört mich auch im Rollenspiel, wenn Spieler ihre Charaktere immer so spielen, wie sie sich's halt vorgenommen haben und auch dann stur durchziehen, wenn der Charakter was erlebt, wo man quasi Neuland betritt und mal neue Facetten an die Figur anbauen könnte.

Selina Kyle passt überall rein, einfach, weil sie überall schon irgendwie zurecht kommt. Die muss dann auch nicht ihre Persönlichkeit komplett ändern, wenn sie von der Straße direkt in die High Society eintritt. Die passt sich an und bleibt sich trotzdem im Inneren treu.
 
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