CHAPPIE

Die Antwoord macht 'ne gute, typisch südafrikanische Stimmung. Leider erkennt man dennoch den Versuch, us-amerikanische Verhältnisse zu kopieren - das fand ich schade.

Also wenn zu CyberPUNK Punks gehören, dann gebe ich Dir Recht, ansonsten gab es da schon noch andere nette Filme in letzter Zeit mit ähnlicher Problemstellung, wie Automata mit Antonio Banderas, Her mit Joaquin Phoenix, den ich im Übrigen origineller fand als Ex Machina

Irgendwie lustig ist Frank & Robot, aber auch die Arteserie Echte Menschen aus Schweden macht Freude
 
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Die Antwoord macht 'ne gute, typisch südafrikanische Stimmung. Leider erkennt man dennoch den Versuch, us-amerikanische Verhältnisse zu kopieren - das fand ich schade.

Versteh ich jetzt nicht? Was soll da amerikanisiert werden?
Weder in der Deutschen noch in der Englichen Fassung fand ich das jetzt besonders amerikanisch.
Das war alles so wie es sich für Johannesburg gehört.

Also wenn zu CyberPUNK Punks gehören, dann gebe ich Dir Recht,

Natürlich. Die kaputten Charaktere die die Gesellschaft ausgespuckt hat, das ist DAS Thema von Cyberpunk.
Cyberpunk handelt von den Unangepaßten die bei der Suche nach ihrem individuellen Glück grandios Scheitern.
Street Samurai (Ninja und Hippo), Popsternchen (Yo-Landi), Tech-Stealing Corporates (Vincent-Moore und Dean Wilson), Hehler, etc.

Viel näher an Neuromancer, ohne jetzt wieder eine Matrix zu implementieren, kommt man kaum.

ansonsten gab es da schon noch andere nette Filme in letzter Zeit mit ähnlicher Problemstellung, wie Automata mit Antonio Banderas, Her mit Joaquin Phoenix, den ich im Übrigen origineller fand als Ex Machina

Irgendwie lustig ist Frank & Robot, aber auch die Arteserie Echte Menschen aus Schweden macht Freude

Automata fand ich gut, auch Transcendence
 
Ähm es ist eine US-Produktion zusammen mit Mexiko?
Nur ein Brite mit afrikanischer Abstammung? Zwei Weiße Südafrikaner? Ansonsten Australier und ein Latino?
Du bist doch schon öfter dagewesen? Warst Du nie in den Hometowns?

Ich weiß ja nicht, inwieweit Du us-amerikanisiert bist und das auch ganz toll findest !?!?!?
Es reigt sich alles viel zu sehr um fette Knarren - wieder einmal.
 
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jetzt mal ehrlich wayne? Du beschwerst dich über große Knarren in einem Film welcher in einem Land spielt indem schon heute ein Handtaschenflammenwerfer zur Überfallabwehr und Sidepipeflammenwerfer an Autos gegen Hijack verwendet werden?
srsly?
 
Ähm es ist eine US-Produktion zusammen mit Mexiko?

Da kommt wohl das Geld her, ja.

Nur ein Brite mit afrikanischer Abstammung? Zwei Weiße Südafrikaner? Ansonsten Australier und ein Latino?
Du bist doch schon öfter dagewesen? Warst Du nie in den Hometowns?

Nicht als Touri, und egal wie ich geb mir keine Mitleidsbesichtigungstour.
Es gibt nicht so viele schwarze Schauspieler die internationales Renomee haben aus South Africa. Ich kann schon verstehen das man jetzt keine allzu starken Experimente hier machen wollte.

Bei der Jo-Burg Polizei ist der Chef kein Weisser. Also fuer uns kein Bias.
In den staatlichen Unternehmungen gibt es eine positive Diskriminierung der Schwarzen. Damit hat man aber reel das Problem das nicht die besten sondern die dunkelhaeutigsten Suedafrikaner bevorzugt werden. Und man hat das Korruptionsproblem verstaerkt (bestichst Du den Officer, schaut er weg, die Roboter sind unbestechlich). Plot Hook!

In der Privatwirtschaft wird rein nach Ausbildung und Staatsangehoerigkeit diskriminiert, damit haben Weisse, Inder und Chinesen in der Regel bessere Chancen Karriere zu machen, einfach weil die Ausbildung der Schichten bei Ihnen noch traditionell besser war.

Wenn man im Film die Gangsta alle schwarz gemacht haette, nun das waere mit staerkerem Realitaetsbezug, aber RASSISTISCH. Nimmt man einen Weissen als Gangsta, das waere Alibi. Nimmt man 3 Weisse und einen Latino (die sind da eher selten!!!!!!), dann ist das voll GEGEN das KLISCHEE, und somit, wenn man originelle SC Konzepte anschaut, GUT.

Der Hehler in dem Vodacom Tower war wieder Schwarz, muss ja nicht alles gegen das Klischee besetzt sein.
Und auch die so netten Jugendlichen.

Bei den geklauten Autos war der erste Besitzer, na gut, das wurde nur demoliert, schwarz, dann weiss, dann indisch?

Alles in allem machen die suedafrikaner um Rasse weniger Bohei als wir, schaut man sich deren Werbung an, siehst Du meist dunkel, mittelhell und hell beieinander.
Rainbow Nation halt. Das tun die meisten.
Die meisten sind auch die Kriminalitaet leid.

Ich weiß ja nicht, inwieweit Du us-amerikanisiert bist und das auch ganz toll findest !?!?!?
Es reigt sich alles viel zu sehr um fette Knarren - wieder einmal.

Hmm. Wenn man keine Ahnung hat das Suedafrika viel schlimmer mit grossen Knarren verseucht ist als die ach so Waffenliebenden USA dann sollte man vielleicht nichts dazu behaupten das man nicht untermauern kann? Das zeigt nur Dein Ignoranz-Bias und ein Vorurteil mehr.

Auf der anderen Seite ist die Gefahr gekidnappt, vergewaltigt, als Taxifahrgast erschossen zu werden in kaum einem Land so hoch wie in ZA. Da haben Waffen aus Selbstschutz einen Grund.

Anekdotisch: Auf die Frage ob man die 4-5 Blocks zum Gautrain denn zu Fuss mit Gepaeck mitten in Jo-Burg am hellichten Tage laufen koenne wurde von den Mitarbeitern des Kunden folgender Rat gegeben:
Umm, nimmt doch lieber den Limoservice des Hotels, das ist sicherer...

Hier ein Link zum Carlton Tower

Und zur Route.
 
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Die Haltung ist doch aber eine völlig andere, wenn ich Knarren verehre als wenn ich sie brauche um meinen Lebensalltag zu fristen. In Skandinavien oder Kanada herrscht teilweise auch Waffenpflicht, um sich gegen Bären zur Wehr setzen zu können - aber deshalb ist man doch kein Waffennarr.

Ich finde schon, daß es eine tendenziöse Stimmung diesbezüglich hat
 
Die Haltung ist doch aber eine völlig andere, wenn ich Knarren verehre als wenn ich sie brauche um meinen Lebensalltag zu fristen. In Skandinavien oder Kanada herrscht teilweise auch Waffenpflicht, um sich gegen Bären zur Wehr setzen zu können - aber deshalb ist man doch kein Waffennarr.

Das liegt aber auch an der verzerrenden Berichterstattung und einer verzerrenden Wahrnehmung. Waffennarren hat man überall.
Es darf halt in Deinen Augen nicht sein das sich ein Norweger für Waffen interessiert.
Das ist dann für Norweger pervers, für Amerikaner dagegen normal.

Ich finde schon, daß es eine tendenziöse Stimmung diesbezüglich hat

Korrekt. So wie es ausschaut in DEINEN Augen.

Cyberpunk ist, von seiner Entstehungsgeschichte her eine rein US-Amerikanische Geschichte, was faselst Du da von einer Tendenz?
Es ist ganz klar ein Genre das durch und durch amerikanisch ist.
Tendenz? Pah! Kern!

Etwaige andere Einfluesse sind immer zunaechst mit der US Amerikanischen Brille zu sehen.

Deswegen sind in Cyberpunk, das ja aus den Erfahrungen der 80-er Jahre rührt, deutlich Japanophob gestartet. Weil spätestens seit den 80-ern auch blinden Amerikanern sichtbar wird das japanische Firmen MASSIV an der West- und später auch an allen Küsten und Binnenorten der US investieren. Zaibatsu ist ein japanischer Begriff. Auch die Deindustrialisierung die Arbeit in Richtung Mexiko, China und dem Rest der Welt exportierte, ist ein Grund für die beginnende depressive Stimmung der 80-er.

Es gibt keinen rein südafrikanischen Cyberpunk, so wie es keine kontemporäre Kultur gibt die sich nicht an Hollywood anlehnt oder von Hollywood abgrenzt.
 
Und wieder und wieder und wieder...



Hach, was kann die Welt schön sein, wenn man Fakten ignoriert, Entstehungsgeschichten wegwedelt und einfach mal alles mit seinem Bauchgefühl und anekdotischem Wissen erklären kann.

Ich kann gar nicht so viel essen, wie ich beim Anblick von soviel Doofheit kotzen könnte...
 
Das tut mir Leid. Vielleicht kann man Dich damit vertrösten, daß das Wiki die Wurzeln des Cyberpunk auch nicht der us-amerikanischem Kultur zuschreiben, sondern eher (soll heißen nicht explizit) der Kapitalismuskritik
 
Hm, warst du nicht derjenige, der allen anderen die Augen öffnen will um sie dazu zu bringen, selbst zu denken?
Wieso übrigens Wikipedia? Warum nicht dein Bauchgefühl? Oder der Geruch der Socken deiner Nachbarn? Dürfte auf das gleiche Ergebnis rauskommen...
Außerdem isses schon echt geil, wie du zwar auf Wikipedia verweist, dann aber die Artikel weder richtig lesen noch verstehen kannst. Aber hey, alles klar und so, ne?
 
Da verwechselt unser Rammler, Punk und Cyberpunk.
Sei es Ihm nachgesehen.

Cyberpunk ist natürlich voll das Linke Manifest schlechthin. Jou!
 
Deswegen sind in Cyberpunk, das ja aus den Erfahrungen der 80-er Jahre rührt, deutlich Japanophob gestartet. Weil spätestens seit den 80-ern auch blinden Amerikanern sichtbar wird das japanische Firmen MASSIV an der West- und später auch an allen Küsten und Binnenorten der US investieren. Zaibatsu ist ein japanischer Begriff. Auch die Deindustrialisierung die Arbeit in Richtung Mexiko, China und dem Rest der Welt exportierte, ist ein Grund für die beginnende depressive Stimmung der 80-er.
Interessanter Gedanke. Hast du ne These, wie und warum diese Japanophilie ins Genre gekommen ist, mit Cybersamurais und jedem zweiten Shadowrunner, der ein Monofilamentkatana (für den "Style", weißt) mit sich rumschleppt? Weil ich intuitiv das ganze Cyberpunk-Genre eher als Japanophil eingeschätzt hätte. Aber das speist sich zugegebenermaßen hauptsächlich aus Shadowrun und (natürlich, d'oh!) Akira und Ghost in the Shell. Von so "richtigem" Cyberpunk kenne ich eigentlich nur Neuromancer, das diesem Bild zumindest soweit ich mich erinnere (ist lange her) nicht unbedingt widerspricht. Aber deine obige These klingt auf jeden Fall völlig plausibel. Hast du dazu ein paar Gedanken beizutragen? Wieso haben die Japaner eigentlich mit Akira und GOITS das Thema aufgegriffen? Was war da der kulturelle Hintergrund?
 
Interessanter Gedanke. Hast du ne These, wie und warum diese Japanophilie ins Genre gekommen ist, mit Cybersamurais und jedem zweiten Shadowrunner, der ein Monofilamentkatana (für den "Style", weißt) mit sich rumschleppt? Weil ich intuitiv das ganze Cyberpunk-Genre eher als Japanophil eingeschätzt hätte.

Man ist zwar von Japans Kultur fasziniert, hatte aber genauso vor Japans Industriemacht Angst. Was natürlich paradox ist, befeuerte doch gerade der US-amerikanische Konsum den Aufstieg Japans.

Schaut man sich zum Beispiel "Pearl Harbor" an oder liest so Bücher wie Debt of Honor wird einem schon klar das man ein durchaus zwiespältiges Verhältnis zu Japan hat.
Daher gibt es neben der vorhandenen Japanophilie (was die Gadgets, die Kultur, japanische Technik, japanische Autos, etc.) auch einen gehörigen Teil an Japanophobie (hinterhältiger Angriff auf die US Navy, Kamikaze, Banzai Charges, Einsatz bakteriologischer Kampfmittel in China und Korea, Zwangsarbeit durch Kriegsgefangene (wir deutschen haben die Amerikaner in Kriegsgefangenschaft besser behandelt, Verdrängung amerikanischer Autobauer am amerikanischen Automarkt, Einkauf in Hollywood, etc. pp.)

Japanischen Geschäftsleuten gegenüber waren die Amerikaner zumindest längere Zeit skeptisch. Sieht man auch an der Menge an Evil Masterminds die in dem einen oder anderen Hollywood Film aus Japan kamen.
Mnachmal als verkappte Yakuza, manchmal einfach als skrupellose Geschäftemacher.

Aber das speist sich zugegebenermaßen hauptsächlich aus Shadowrun und (natürlich, d'oh!) Akira und Ghost in the Shell. Von so "richtigem" Cyberpunk kenne ich eigentlich nur Neuromancer, das diesem Bild zumindest soweit ich mich erinnere (ist lange her) nicht unbedingt widerspricht. Aber deine obige These klingt auf jeden Fall völlig plausibel.

Nicht umsonst sind die Zaibatsus in der Regel die bösen, intrigierenden, etc. Inspiriert von den grossen japanischen Mischkonzernen. Könnte natürlich heute, in einer globalisierten Welt irgend ein grosser Konzern sein.
Japan, China, Korea, Mexiko, USA, Kanada, EU, Südafrika, Indien, alle kämen in Frage. Aber das ist heute, nicht in den 80-ern, da waren die Japaner noch die unheimlichen Aufkäufer der Westküste, die Geissel der US Autoindustrie, das Ende der US Elektronikindustrie

Hast du dazu ein paar Gedanken beizutragen? Wieso haben die Japaner eigentlich mit Akira und GOITS das Thema aufgegriffen? Was war da der kulturelle Hintergrund?

Hmm. Was weiss ich denn schon was in japanischen Köpfen so rumgeht?
Generell kann nach Shinto-Glaube jede Materie beseelt sein, insofern ist, spirituell gesehen zumindest, z.B. intelligente Maschinen für einen Japaner auch nicht anders als intelligente Menschen.
Diesen Sonderstatus Mensch erheben sie nicht in dem Maße wie wir das tun.
Aus verschiedenen Gründen ist Japan führend auf dem Gebiet der Robotik, das tut ein übriges.
Die beengten Platzverhältnisse in Tokioter Wohnungen taten ein übriges um Miniaturisierung voran zu treiben, neben Deutschland war Japan einer der führenden Werkzeugmaschinen Hersteller bis in die 9-er, inzwischen macht Südkorea mächtig Druck in diesem Gebiet.

Akira ist dann wiederum ein Märchen über Naturkatastrophen, Experimente an Menschen, eine Parabel auf das kommende Grosse Beben von Tokio / San Francisco, eine gute Geschichte um Freundschaft, Opferbereitschaft, Ehre, Treue, Leid.
Mit einer Prise Glaubens das die Japaner "besonders"/"auserkoren" sind. Punking ist Akira deshalb weil er mit Testuo und Kaneda um zwei Looser/Drop-Outs kreist, zumindest als Film.
Also genau das Gegenteil des Grossteils der angepaßten Jugend. In einer Gesellschaft mit sehr wenigen Kindern ist es auch unproblematisch alle irgendwo unterzubringen, naja. bis vor ein oder zwei Jahrzehnten zumindest war das so.
 
Danke für den Beitrag.

Das klingt, als sei der "japanische Cyberpunk", wenn ich ihn mal so nennen darf, nur außerlich dem amerikanischen ähnlich, aber eigentlich inhaltlich was total anderes. Kommt das hin?
 
Es gibt schon Ähnlichkeiten:
Technologie ist so weit Fortgeschritten das es K.I.s geben kann.
Zumindest einige der Protagonisten sind vom Rande der Gesellschaft.
Megacorporations bestimmen einen grossen Teil des Geschehens.

Ich denke der Grundtenor an einigen Stellen ist anders:
Im japanischen Cyberpunk wird Technologie weniger bedrohlich dargestellt. Da sind die Bedrohungen die verrückten Wissenschaftler und verrückten Militärs die wider die Vernunft handeln.

Die westliche Sicht ist stärker gesellschaftskritisch, mehr unter dem Eindruck eines Raubtierkapitalismus.
Einfach weil in den 80-ern in USA. GB und dem Rest der europäisch geprägten Kulturen Rationalisierung und Deindustrialisierung begann und die Schere zwischen Arm und Reich sich zu öffnen begann.

Die japanische Sicht ist der Gesellschaft gegenüber positiver, Grosskonzerne und das Militär werden als potentiell bedrohlich eingestuft.
Es gibt keinen ausgesprochenen Antikommunismus.

Was natürlich ganz fehlt sind Anflüge von Japanophobie. Dafür sind amerikanische Konzerne und das amerikanische Militär oft die Bad Guys.

Der japanische Cyberpunk nimmt den amerikanischen auf und deutet ihn um, um Punk im eigenen Kontext zu schaffen.

Für mich ist z.B. Michael Kohlhaas auch Punk (halt Ritter-Punk), oder Robin Hood (na gut, das Ende ist da zu Happy).

Punk: Das rebellische Suchen nach der eigenen Identität im Widerstreit mit der Gesellschaft?
Festhalten an der eigenen Identität auch wenn es die Selbstzerstörung bedeutet?
 
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