Basic RolePlaying Chaosium Basic Role Playing (BRP)

pansophy

Halbgott
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Hallo Forum,

ich wollte mal wissen, ob es hier auch ein paar Anhaenger des BRP Games von Chaosium gibt. Meldet Euch! ;)

BRP ist fuer mich das System, das sich fuer mich und unsere Spielgruppe als das flexibelste und am besten funktionierende Regelsystem herausgestellt hat. Wohl gemerkt, fuer unsere Gruppe.
Es ist vielleicht nicht das 'modernste' (was wir aber eher positiv als negativ finden) und macht auch nicht jeden Hype (Dis-Advantages, Edges&Hindrances, Bennies, etc) mit, aber es ist solide und entspricht unserer Art von Role Playing. Es hat Macken, Kanten und Ecken, ist nicht immer so kompatibel wie es auf den ersten Blick scheint, aber nicht so schlimm, als dass es nicht mit wenigen Hausregeln oder Spielleiter Entscheidungen wieder auf den Rechten Weg gebracht werden koennte.

Einige kennen dieses Regelsystem vielleicht von Call of Cthullhu, das eine etwas simplere Variante darstellt.

Vor kurzer Zeit habe ich eine Konvertierung des steinalten Settings 2300AD (Hard Sci-Fi) zu BRP fertiggestellt, die hier und hier kostenlos heruntergeladen werden kann. Freundlicher Weise haben die Artists, Grafiker und FarFurure Enterprises alle Ihre Einwilligung gegeben, so das die zwei Setting Buecher auch optisch aufgewertet werden konnten und ein grosser Teil der originalen Bilder und Texte beibehalten werden konnten.

Also, wer nutzt es, wer hat Erfahrungen oder Fragen mit und zu BRP?
 
AW: Chaosium Basic Role Playing (BRP)

BRP war für mich lange, lange Zeit DAS Zielsystem für Setting-Adaptionen und Conversions. Bis ich Savage Worlds entdeckt hatte.

Mit BRP läßt sich ein recht breiter Bereich an Settings konvertieren und die Vorgehensweisen zum Konvertieren sind auch recht geradlinig. Womit sich BRP schwertut ist das Einbauen cinematischer Elemente und - Grundproblem von d%-roll-under-Systemen - das Skalieren hin zu hoch- bzw. höchstkompetenten Charakteren.

Die besten Erinnerungen an BRP-Conversions habe ich noch an unsere Midgard-BRP-Conversion und an die Babylon-5-Setting-Adaption.

BRP ist ein sehr solides Regelgerüst, das zwar aktuelle Entwicklungen nicht mitgemacht hat, was aber durchaus auch sein Potential für die Freunde von Retro-Games hat. Vor allem war es, CoC sei Dank, NIE wirklich weg vom Fenster (im Gegensatz zu alten D&D-Regelfassungen).
 
AW: Chaosium Basic Role Playing (BRP)

Ja, nettes konzept, ein par mal gespielt, das dicke-universal-alles-grundbuch zu hause, aber gerade das "roll under" war für mich nie was und mein eigenes System zu weit fortgeschritten um mir ein neues universalsystem ausgibig anzutun, wenn mir schon die grundmechanik nicht 100% paßt. Solide ist es aber mit sicherheit, nur nciht so universell wie es gut wäre für ein universelles system.
 
AW: Chaosium Basic Role Playing (BRP)

Es ist vielleicht nicht das 'modernste' (was wir aber eher positiv als negativ finden) und macht auch nicht jeden Hype (Dis-Advantages, Edges&Hindrances, Bennies, etc) mit, aber es ist solide und entspricht unserer Art von Role Playing. Es hat Macken, Kanten und Ecken, ist nicht immer so kompatibel wie es auf den ersten Blick scheint, aber nicht so schlimm, als dass es nicht mit wenigen Hausregeln oder Spielleiter Entscheidungen wieder auf den Rechten Weg gebracht werden koennte.

Was soll das Baiting in Richtung "Savage Worlds"-Spieler?

Edit: BRP hat mir zusammen mit der Schwafeligkeit und dem Handout-Fanatismus der deutschen Version Call of Cthulhu verdorben. Das, was ich von Cthulhu wollte, konnte mir BRP mit seinem verworrenen Ansatz nicht mal annähernd liefern, und seit ich Realms of Cthulhu kenne, brauch ich glücklicherweise kein BRP-Cthulhu mehr anfassen. Gottlob!
 
AW: Chaosium Basic Role Playing (BRP)

Was soll das Baiting in Richtung "Savage Worlds"-Spieler?

Der von Die zitierte Text steht stellvertretend auch fuer andere Systeme.
Aber da Du nach SW gefragt hast: Ich schaue mir gerne die neue SWDE an, und wie sich der Mund darueber gerade fusselig geredet wird. SW ist m.A.n. ein sehr nettes Regelsystem, das Pulp gut rueber bringt. Aussredem ist es ein Core und kein Generic Regelwerk. Es zielt auf Pulp ab und das macht es gut. Nur ehrlichen Horror bringt es m.A.n. nicht rueber. Wer RoC spielt, spielt es eben mit Pulp Hintergrund. Was ja OK ist.

Warum Du auf einmal in so eine Hasstriade verfaellst verstehe ich nicht, ist mir aber auch egal ;) Deine Meinung hast Du ja geaeussert und mehr wollte ich ja nicht :cool:
 
AW: Chaosium Basic Role Playing (BRP)

Bis ich Savage Worlds entdeckt hatte.

Interessant, bei mir war es umgekehrt. Habe lange Zeit mit der SWR Edition viele Settings konvertiert. Allerdings sind wir dann an ein paar Kanten des Systems gestossen, die einfach nicht zu beheben waren ("Gluckswuerfe", die einen PC mit einem Schlag 6 Wounds zufuegten; "der maechtige d4"; Skills/Edges/Hindrances sind fuers Spiel OK, aber fuellen keinen Character aus; auch bei legendaeren PCs ist es immer noch extrem zufaellig, ob ein Task gelingt oder nicht).

Es folgte eine laengere Suche, die dann schliesslich im BRP System endete. Wie gesagt, nicht perfekt, aber es spiegelt das wieder, was wir von einem RPG erwarten. Settings wie Necropolis und WW haben leider weiter zu dieser Entscheidung beigetragen: sie kamen uns eher wie Tabletop Wargaming vor, und der Unterschied zum "Showdown" System war minimal/zu vernachlaessigen. Die neue Edition machte mich neugierig, ich fand sie auch ganz toll, bis mir dann die alten Probleme wieder vor Augen kamen, die noch immer vorhanden sind.

Und das staendige addieren und subtrahieren der verschiedenen 'Variablen' ist -m.M.n.- auch nicht so schnell, wie es propagiert wird, gerade wenn AP Waffen im Spiel sind und in Settings wie Necropolis noch immer die Treffer halbiert werden muessen.

Egal, ich will nicht gegen SW wettern, es ist ein gutes System, das Pulp sehr gut wiedergibt, aber halt nicht unseres. Auch soll das hier kein BRP vs. SW Thread werden. Finde es nur interessant, wie Du zu SW gewechselt hast und ich zu BRP. :)
 
AW: Chaosium Basic Role Playing (BRP)

Was mich von BRP etwas abgebracht hat, waren die vielen Fertigkeiten und der zu dichtbedruckte Charakterbogen. Ich selbst bastle mir selbst gerne mal druckfreundlichere Charakterbögen, wenn sie verlagsseitig zu dunkel oder zu farbig sind. Ich hab nach 10 min beim BRP-Sheet aufgegeben ...

Ich mag schlankere Systeme. Savage Worlds hatte mir immer recht gut gefallen, bis auf die von Dir genannten Probleme. Mittlerweile tendiere ich allerdings wieder etwas in diese Richtung, weil andere Systeme nicht so viel SPIELgefühl vermitteln.

(Wenn ich mir was aussuchen dürfte hätte ich gerne ein regelleichtes generisches System mit W6ern und Laufbahnen statt Fertigkeiten (ähnlich BoL), welches in gedruckter Form im Format der SW:GE daher käme und als kostenloses PDF downloadbar wäre. Es sollte sich für (kosmischen) Horror, Moderne und Sci-Fi inkl. optionaler Battlemapnutzung genau wie SW eignen. Sprich: ein generisch aufgebautes BoL mit dem Marketing und dem Design von Pinnacle-Produkten :D )
 
AW: Chaosium Basic Role Playing (BRP)

Der von Die zitierte Text steht stellvertretend auch fuer andere Systeme.
Aber da Du nach SW gefragt hast: Ich schaue mir gerne die neue SWDE an, und wie sich der Mund darueber gerade fusselig geredet wird. SW ist m.A.n. ein sehr nettes Regelsystem, das Pulp gut rueber bringt. Aussredem ist es ein Core und kein Generic Regelwerk. Es zielt auf Pulp ab und das macht es gut. Nur ehrlichen Horror bringt es m.A.n. nicht rueber. Wer RoC spielt, spielt es eben mit Pulp Hintergrund. Was ja OK ist.

Warum Du auf einmal in so eine Hasstriade verfaellst verstehe ich nicht, ist mir aber auch egal ;) Deine Meinung hast Du ja geaeussert und mehr wollte ich ja nicht :cool:

Boah, jetzt kommt er wieder mit dieser Pulptheoriescheisse.

Junge, dass SW eine "pulpige" Spielweise unterstützt, das wurde schon SO OFT wegdiskutiert, dass es nur noch nervt, wenn die Leute dieses Statement bringen.
SW ist NICHT "pulpig".

p.s.: Es heisst HassTIRADE!
 
AW: Chaosium Basic Role Playing (BRP)

Interessant, bei mir war es umgekehrt. Habe lange Zeit mit der SWR Edition viele Settings konvertiert. Allerdings sind wir dann an ein paar Kanten des Systems gestossen, die einfach nicht zu beheben waren ("Gluckswuerfe", die einen PC mit einem Schlag 6 Wounds zufuegten; "der maechtige d4"; Skills/Edges/Hindrances sind fuers Spiel OK, aber fuellen keinen Character aus; auch bei legendaeren PCs ist es immer noch extrem zufaellig, ob ein Task gelingt oder nicht).

Es folgte eine laengere Suche, die dann schliesslich im BRP System endete. Wie gesagt, nicht perfekt, aber es spiegelt das wieder, was wir von einem RPG erwarten. Settings wie Necropolis und WW haben leider weiter zu dieser Entscheidung beigetragen: sie kamen uns eher wie Tabletop Wargaming vor, und der Unterschied zum "Showdown" System war minimal/zu vernachlaessigen. Die neue Edition machte mich neugierig, ich fand sie auch ganz toll, bis mir dann die alten Probleme wieder vor Augen kamen, die noch immer vorhanden sind.

Und das staendige addieren und subtrahieren der verschiedenen 'Variablen' ist -m.M.n.- auch nicht so schnell, wie es propagiert wird, gerade wenn AP Waffen im Spiel sind und in Settings wie Necropolis noch immer die Treffer halbiert werden muessen.

Egal, ich will nicht gegen SW wettern, es ist ein gutes System, das Pulp sehr gut wiedergibt, aber halt nicht unseres. Auch soll das hier kein BRP vs. SW Thread werden. Finde es nur interessant, wie Du zu SW gewechselt hast und ich zu BRP. :)

Junger Mann, sie haben nicht begriffen, was Rollenspiel ausmacht, und wann gewürfelt werden sollte und wann nicht. Und diese schreiende Unkenntnis tragen sie wie eine Monstranz vor sich her, und ignorieren, dass BRP noch viel massivere Probleme hat als SW.
 
AW: Chaosium Basic Role Playing (BRP)

BRP hat mir jahrelang gelehrt regeln zu hassen und sie zu meiden wie die Pest. Damals hielt ich das für gutes Rollenspiel, irgendwann fiel mir auf, dass es das nicht ist und es nicht so sein muss.
 
AW: Chaosium Basic Role Playing (BRP)

Das, was ich von Cthulhu wollte, konnte mir BRP mit seinem verworrenen Ansatz ...
Verworren? Unaussprechlich! Fremdartig! Da vermitteln die Regeln endlich mal direkt spielgefühl wie es so oft gefordert wird :p

... wann gewürfelt werden sollte und wann nicht.
Hierzu dann noch mal ein ernsteres Wort: "Du mußt ja nicht immer würfeln" ist keine Ausrede für Regeln die so schlecht sind, das man sich davor gruselt zu würfeln. Man kann auch weitestgehend wurf-frei spielen, werte und ergebnisse schätzen oder meinetwegen (nicht mein Stil) so erzählen, wie sie einem in den kram passen und lustig sind, unter nciht-berücksichtigung der Werte, aber das alles geht auch mit einem funktionierenden Regelwerk in der Hinterhand (und nein, ich meine nicht BRP vs. SW, das ist eine allgemeine feststellung, da kannst du auch Cyberpunk2020 und oWoD vergleichen oder was weiß ich was).
 
AW: Chaosium Basic Role Playing (BRP)

Weisst du... ich erinnere mich nur mit Grausen an das beliebte Schema F, dass abenteuerwichtige&elementare Hinweise und Details nur dann weitergegeben werden, wenn der Charakter einen "Verborgenes erkennen"-Wurf schafft, und ähnlich gelagerter Bullshit, den ich so maximal aus alten DSA-Abenteuern kenne. Von dem himmelschreienden Blödsinn, den Leuten zu suggerieren, dass ein 15%-Malus immer um 15% schwerer sei, mal ganz abgesehen. Klar, bei 75% Ausgangschance machen 15% nur wenig aus, aber bei 30% Ausgangschance bleiben dann gerade mal 15% übrig, das ist in dem Fall ein Malus von 50%(!), wer bitte hat sich diese ganzen pauschalisierten Mali ausgedacht?

Oh, oh, dann wär da noch dieses oberdämliche Steigerungssystem, wo man sich nach und nach so ganz langsam Pünktchen zusammenwürfeln darf...

Oder die verfluchte Schnellfeuerregelung, die so beknackt und realitätsfremd ausformuliert ist, dass ich jedes Mal das Kalte Kotzen(TM) bekomme, wenn ich versuche, sie zusammenzubekommen.

Und dann noch die Tatsache, dass es KEIN Kaufsystem gibt, schlägt dem Faß dann endgültig die Krone ins Gesicht.

Und dann das Kampfsystem! EINE EINZIGE KATASTROPHE!
 
AW: Chaosium Basic Role Playing (BRP)

Und dann gibt es wiederum die Leute die nicht begriffen haben das BRP ein Relikt ist und die Leute ansprechen soll die OldSchoolsysteme bevorzugen.
Und diese Leute sind damit sehr zufrieden, weil sie hier was haben was ihnen gefällt und das sie gewohnt sind.
 
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Wenn die großen Alten keine Befürworter von Old School sind, wer dann?

Außer vielleicht ein paar Herstellern die es gut finden auch ohne funktionale Regeln oder ansprechende Optik Käufer für ihre Produkte zu finden.
 
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Okay, dann sind halt die Elder Gods Old School. In irgendwelchen Dungeon Hacks kann ich zufallsgenerierte Charaktere ja noch nachvollziehen, aber in einem System was auf Stimmung Wert legt? Auf Vor- und Nachteile kann ich gut verzichten (gerade Nachteile sind in den meisten Fällen ohnehin in erster Linie eine Arbitragemöglichkeit), auf Charaktererschaffung ohne Zufallselemente nicht.
 
AW: Chaosium Basic Role Playing (BRP)

Ich bin seit vielen Cthulhu-Fan der ersten Stunde und ebenfalls ein begeisterter Runequest-Fan, auch wenn ich beides nicht spiele. BRP ist einer der Oldschooligen Systeme die ich trotz ihrer Schwächen mag, während ich bei SW nie über die Schwächen hinweg gekommen bin und mir das zu wenig Fleisch auf den Rippen hat.

Und mich begeistert genau das, was euch stört: Ich liebe die Handouts beim deutschen Cthulhu, und Dinge wie Verborgenes Erkennen sind für mich wichtig und die Infos gibts tatsächlich nur bei gelungenem Wurf. Wofür sind die Dinge denn sonst Verbogen, wenn man die sofort erkennen kann ?

Egal bei welchem System.
 
AW: Chaosium Basic Role Playing (BRP)

was du für einen quark erzählst...

handouts liebt jeder (?) aber eben keine stimmungszersetzenden folianten.
verborgenes erkennen kann man auch mögen, dass es aber zum one and only skill mutiert ist die andere sache. Ansonsten sollte man bei er 'wofür sind die skills sonst da' sache die gumshoediskussion nicht einfach übergehen... (soviel zu 'egal bei welchem system')
 
AW: Chaosium Basic Role Playing (BRP)

Ansonsten sollte man bei er 'wofür sind die skills sonst da' sache die gumshoediskussion nicht einfach übergehen... (soviel zu 'egal bei welchem system')
Stimmt. - Gerade Trail of Cthulhu behebt viele der altbekannten und berüchtigten Spielflußkiller bei BRP-Cthulhu sehr gut. - Aber natürlich könnte man das bei BRP-Cthulhu auch immer noch durch beständiges Handwedeln "lösen". Dann wird halt NICHT gewürfelt, sondern die Spieler bekommen das, was für die "schöne Geschichte" oder zumindest für das Präsentieren der "schönen Handouts" notwendig ist, einfach geschenkt. Warum auch nicht? Wenn es wirklich um HORROR gegen soll, dann wäre man ja mit einem investigativen Spielansatz eh falsch bedient. Geht es um Investigation/Ermittlung, dann ist der "Universalschlüssel" Verborgenes Erkennen zu grob und auch zu uninteressant und undramatisch, um das Ermittlungselement zu unterstützen.

BRP ist, wenn man sich mal die diversen Umsetzungen des Cthulhu-Themas anschaut: Cthulhu D20 (etwas mehr Pulp-Ecke), Trail of Cthulhu (durchstimmbare Spielausrichtung), Realms of Cthulhu (durchstimmbare Spielausrichtung), GURPS CthulhuPunk (etwas mehr Cyberpunk-Ecke), inzwischen eher die schlechteste Systemunterstützung.

Nur von Handout-Opulenz bekommt man kein zufriedenstellendes Rollenspielerlebnis. - Oft eher im Gegenteil: Wenn die Handouts in den Mittelpunkt gerückt werden, wenn man - wie ich auch schon in deutschen BRP-Cthulhu-Runden erlebt habe - in echter Zeit STUNDENLANG über mehrere Seiten langen, schlecht entzifferbaren, pseudo-handschriftlichen Handouts gesessen und gegrübelt hat, dann kommt MIR zumindest das Charakterspiel und das Interagieren mit den PERSONEN der Spielwelt viel zu kurz.


Allgemein zu BRP: Es ist tatsächlich recht leicht eine Conversion für unterschiedliche Settings anzufertigen. Die Grundmechaniken sind klar und auch nicht so heikel gegeneinander ausbalanciert, wie in manchen anderen Systemen. Oft reicht schon einfach das Anfertigen einer für ein Setting gültigen Fertigkeitenliste aus, um sogleich losspielen zu können (so ist meine erste und mit der Zeit recht umfangreiche Sci-Fi-Eigenentwicklung auf RQ3/Ringworld-Basis entstanden).

BRP ist aber auf alle Fälle ein sehr "retro"-artiges Spiel. Es hat auch seine eigenen Retro-Klone hervorgebracht, aber selbst neuer Fassungen sind nicht in irgendeiner Weise IM KERN generalüberholt worden (wie dies z.B. bei D&D oder Traveller mehrfach der Fall war). - Das BRP-System ist sozusagen ein lebendes Fossil.

Und das muß nichts Schlechtes sein. Denn immerhin erfreut sich ja die "Old-School-Renaissance" einer gehörigen und produktiven Schar an Anhängern. Und die spielen teilweise noch "modrigere" oder "staubigere" Regelsysteme als BRP das ist.

Mich hatte bei der Chaosium BRP-Gesamtausgabe enttäuscht, daß sie so lieblos und planlos einfach die Besonderheiten (lies: Settingregeln) einzelner BRP-Rollenspiele einfach aneinander geklatscht haben, und das dann als Gesamtausgabe verkauft haben. - Hier hätte man mehr daraus machen können und auch MÜSSEN!

Bessere Anleitungen zur Genre-Anpassung, zur Setting-Anpassung, Folgenabschätzungen für die möglichen alternativen Ansätze in den Bereichen, wo gewollte Variationspunkte im Regelwerk oder gar im Regelkern vorhanden sind.

Klar kann ein jahrzehntelanger RQ-Spieler solche Abschätzungen auch allein aufgrund seiner Erfahrungen mit Hausregeln in BRP/RQ vornehmen, aber eine Gesamtausgabe sollte m.E. eben diesen Erfahrungsschatz auch für weniger lange Zeit engagierte Spieler, die BRP eventuell jetzt erst neu entdecken, in klar verständlicher und praktisch anwendbarer Form enthalten. Und das ist eben ein Makel der Chaosium-Gesamtausgabe, der eben das "retro-hafte" (der Spielleiter muß halt selbst irgendwie klar kommen) Element nur unterstreicht.

Daß es auch bei Retro-Spielen auch anders geht, zeigt zum Beispiel Stars without Number, ein B/X-D&D-Classic-Traveller-Sci-Fi-Rollenspiel. Hier sind nicht nur Struktur und sprachliche Klarheit modernen Standards entsprechend, sondern es gibt auch AUSSAGEKRÄFTIGE und praktisch verwendbare Designer-Notes, die einen Einblick in das "Warum" bei den Regeln ermöglichen. - So etwas bekäme BRP auch bestimmt ganz gut.

Nach gut zwei Jahrzehnten BRP-Spielen (RQ2, RQ3, RQIV, CoC seit 1st Ed., Stormbringer, Ringworld, und vielen eigenen Settingadaptionen und Conversions) hatten wir von den -hier im Thread nicht einmal ansatzweise aufgeführten - Unzulänglichkeiten dieses Uralt-Systems ziemlich die Schnauze voll. Insbesondere die d%-Roll-Under-Problematik führte zu echten Störungen im Spiel, weil die (hier auch schon erwähnt) Einflüsse von Modifikatoren, die Skalierbarkeit, die Abschätzbarkeit ziemlich unbefriedigend waren. (Effektiv unbefriedigender als alle explodierenden Würfel oder "Freak Rolls" bei SW!) - Für mich persönlich ist der Stand so, daß man mich mit d%-Roll-Under-Systemen jagen kann.
 
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