Löwenclub Casualgamer

Dies Thema ist aus dem ehemalien Löwnclub veröffentlicht worden.
AW: Casualgamer

ADS, deine Beispiele sind beide ziemlich vorbelastet (finde ich). Hast du evtl. noch andere für uns?
 
AW: Casualgamer

Mir stellen sich vor allem zwei Fragen:

- Müssen wir uns als Löwen mit der Frage des "Casualgamertums" auseinandersetzen? Wir sind selber schließlich Säulen der Rollenspielgesellschaft.

- Darf ich "Casualgamer" auf meine Unwort-des-Jahres-Liste setzen?



Ganz nebenbei ist die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen wirklich immer stärker durch zwei Sachen geprägt, die in Zukunft verhindern werden, dass das Rollenspiel als tiefergehende Beschäftigung es immer schwerer haben wird:
1. Der Drang etwas eigenes zu schaffen nimmt immer mehr ab und "konsumieren" steht ganz weit oben auf der Bedürfnisliste.
2. Die Aufmerksamkeitsspannen der Schülerinnen undSchüler, die ich jahr für Jahr sehe, werden immer kürzer! Sie sind aus Fernsehen, von Videospielen und Co einfach gewöhnt: ACTION - CUT - ACTION - CUT...
 
AW: Casualgamer

Problematisch an dieser Diskussion (ähnlich wie bei den ganzen unseligen "Spielertypen"-Streitereien)) ist die völlig unzulässige Reduktion des Interessenspektrum auf "schwarz" bzw. "weiß" (und das schreibe ich im Wissen um Skars anfänglichen Vorschlag Mischformen auszulassen).
Während man gerne versuchen kann Spiele derart zu kategorisieren, scheitert man daran, dass letztlich die Interessen der konkreten Person sich dem entzieht.
Konkret: Ich bin alles andere als ein "Hardcore-Gamer"; ich besitze eine handvoll Rollenspielbücher und nichteinmal eine eigene Konsole.
Trotzdem habe ich kürzlich mit großen Enthusiasmus "Gears of War 2" mit einem Freund in kurzer Zeit durchgespielt.
Ähnlich bei Rollenspielen:
D&D4 ist für mich eine der besten Erfindungen seit Tiefkühlpizza. Und dennoch habe ich sehr viel Spaß am "Hero"-System.

Am besten bietet mir ein Spiel beides: "Hardcore" und "Casual Gaming".

Ich bin halt ein "complicated man"

Grüße
Hasran

("And no-one understands him but his mother!")

YouTube - SHAFT opening scene (1971)
 
AW: Casualgamer

Ganz nebenbei ist die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen wirklich immer stärker durch zwei Sachen geprägt, die in Zukunft verhindern werden, dass das Rollenspiel als tiefergehende Beschäftigung es immer schwerer haben wird:
1. Der Drang etwas eigenes zu schaffen nimmt immer mehr ab und "konsumieren" steht ganz weit oben auf der Bedürfnisliste.
2. Die Aufmerksamkeitsspannen der Schülerinnen undSchüler, die ich jahr für Jahr sehe, werden immer kürzer! Sie sind aus Fernsehen, von Videospielen und Co einfach gewöhnt: ACTION - CUT - ACTION - CUT...

3. Die Verplantheit der so genannten Freizeit. Es gibt kein freies Spiel mehr.
Ich frage mich ernsthaft, wie die Netzwerke aussehen, die heute Kinder einer Straße, einer Nachbarschaft, einer Schul-/Klassengemeinschaft verbinden. Gibt es das noch, dass Kinder spontan vorbeikommen und fragen: "Kann Klaus rauskommen?" Gibt es das noch, dass sich vier oder fünf Kinder in der Schule spontan für einen Rollenspieltermin am Nachmittag verabreden könnten?

- Darf ich "Casualgamer" auf meine Unwort-des-Jahres-Liste setzen?

Ja. Obwohl ich diesem Spielertyp auch kenne.
Das sind Spieler, die mitmachen, weil der Rest des Freundeskreises eben auch spielt. Sie interessieren sich nicht wirklich für das Spiel, schon gar nicht für andere Rollenspiele oder die Szene, die Geschichte, den Markt. Sehr wahrscheinlich müssen sie vor fast jedem Wurf fragen, welchen Würfel sie nehmen müssen oder wo auf dem Blatt der Spielwert steht, gegen den sie anwürfeln müssen.

Der Denkfehler von Skar (sorry, Skar) scheint mir zu sein: Ddiese Leute, die schon dem Rollenspiel ausgesetzt sind, können sich ja nicht wirklich dafür begeistern. Dabei sind sie der besten Werbung ausgesetzt, die Rollenspiele haben können: ein engagierter Kreis von anderen Spielern.

Welches Einsteigerprodukt soll denn stärker wirken als das? Und Erfolg haben, wo Freundesbande versagen?
 
AW: Casualgamer

Was sich hier herauskristallisiert: Erfolgreiche, massenkompabile Spiele besitzen ein Spektrum, dass es Casual- wie auch Hardcorespielern ermöglicht, Begeisterung und Spaß daraus zu ziehen. Mau Mau ust reines Casual, wird aber auch schnell langeweilig. Skat, Poker oder Schafkopf schafft den Spagat: Es geht auch mal zwischendurch, weil's einfach ist, aber man kann's aber auch richtig professionell betreiben...

Diese "Skalierbarkeit" Spagat schaffen die meisten mir bekannten Rollenspiele von heute nicht: Das sie gleichzeitig ohne großes Vorwissen zu spielen sind, aber genügend Crunch und Fluff besitzen, dass die Spieler sich auf die Fähigkeiten oder das Setting stürzen und da voll einsteigen.

Ich glaube Dirk sieht den schon spielenden Casual Gamer als zu negativ an: Das sind Spieler, die ihren Spaß aus dem sozialen Event Rollenspiel ziehen und sich freuen, wenn der Rest der Spieler sagt: "Das hast du super hingekriegt", auch wenn sie selbst einfach nur das gemacht haben, was die anderen ihm gesagt haben - aber vielleicht einfach nur richtig gut gewürfelt.

Rollenspiel ist in erster Linie ein Spiel - und genauso wichtig sehen die Casual Gamer das auch an: ein Vorwand, um ne schöne Zeit mit seinen Leutchen zu verbringen. Und das ist schon mal was...
 
AW: Casualgamer

Was sich hier herauskristallisiert: Erfolgreiche, massenkompabile Spiele besitzen ein Spektrum, dass es Casual- wie auch Hardcorespielern ermöglicht, Begeisterung und Spaß daraus zu ziehen. Mau Mau ust reines Casual, wird aber auch schnell langeweilig. Skat, Poker oder Schafkopf schafft den Spagat: Es geht auch mal zwischendurch, weil's einfach ist, aber man kann's aber auch richtig professionell betreiben...

Diese "Skalierbarkeit" Spagat schaffen die meisten mir bekannten Rollenspiele von heute nicht
Guter Punkt! Das trifft auffallend zu.

Wobei ich noch eine kleine Ergänzung beifügen wurde: Reine Casualgames können ebenfalls den Spagat zum Hobbygame schaffen, wenn außerhalb des Spiels liegende Faktoren den Spieler motivieren. Siehe: Highscores.
 
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