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- 17. September 2008
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- 2.009
Mordendyk
CAINE 6
Steven Caine, auserwählter Träger des mächtigen Penumbras, leidet noch immer unter den Visionen des Orakels. Doch er kann sich keine Verschnaufpause gönnen, denn die Dämonen der Aganoi bedrohen die Kyan’Kor. Zeit ist ein Luxus, den Caine nicht mehr besitzt. Das gilt auch für Collin Drake und seine Leute, die den Agaoni am Outpost 31 heftigen Widerstand leisten. Auch bei ihnen ist Zeit ein nicht vorhandener Luxus.
Und als wären diese beiden Konfliktherde nicht schon groß genug, kämpft sich Sean Kilkenny mit seiner Kyon’Kor-Verbündeten Dhala’rin durch das Höhlensystem der Aganoi auf deren Heimatplaneten. Unterstützung bekommen die beiden durch den kleinen Außerirdischen Jon-Jon, der einen Ausweg und gleichzeitig auch einen Rückweg kennt. Doch kann Kilkenny den Außerirdischen überhaupt trauen …?
Hui, jetzt wird aber vom Leder gezogen. Steven Caine rückt dabei leicht nach hinten und macht viel Platz für die anderen Figuren der Reihe. Vor allem der Cop Kilkenny wird in einem neuen Licht gezeigt. Er und seine Zweckverbündeten, kämpfen sich regelrecht durch die Schrecken der Aganoi. So erfährt der Hörer, durch die Augen Kilkennys, etliche Neuigkeiten und lernt weitere außerirdische Rassen kennen. Dabei geht es brutal, aber auch humorvoll zu. Das gilt vor allem für die Dialoge zwischen Kilkenny (gesprochen von Karl Schulz) und Jon-Jon (gesprochen von Comedian Hannes Bender). So gibt es einen kleinen Seitenhieb auf „Der Herr der Ringe“ und erklärt Kilkenny Jon-Jon den Begriff „Klugscheißer“ - was schlussendlich auch Bestandteil einer sehr emotionalen Szene ist.
Benders Leistung im Hörspiel ist sehr gut. Zu keinem Zeitpunkt bringt man ihn mit dem quirligen und beinahe nervigen Comedian in Verbindung, der er eigentlich ist. Im Gegenteil. Die Rolle des Jon-Jon ist von ihrem Sprecher losgelöst und Benders krächzend hohe Darbietung macht einfach nur Laune.
Ebenfalls große Laune macht auch Collin Drake (in Episode 3 glänzt der Name auf dem Titel mit „ll“, auf der Verlagsseite in den Inhaltsübersichten auch gerne mal nur mit einem „l“ - das ist im Grunde sehr witzig). Er, Art Jeffries und Linda Watkins liefern sich am Outpost 31 ein heftiges Gefecht. Dieser Handlungsstrang ist von großer Bedeutung und bedarf einer genaueren Betrachtung.
Erst einmal fällt auf, dass „Outpost 31“ im neudeutschen denglisch ausgesprochen wird, anstatt den Begriff konsequent Englisch oder als „Außenposten 31“ auszusprechen. Das war auch schon alles an Kritik, denn dieser Teil der Handlung hat es in sich. Sei es nun im Hinblick auf die Action, die Personen oder die Geschichte.
Gerald Paradies als Collin Drake bekommt in „Mordendyk“ viel Raum zur Entfaltung geboten. Seine Darstellung Drakes ist überragend und durch die Rückblicke in Drakes Vergangenheit, kann Paradies der Rolle neue Facetten geben. Aha, nun wird auch nachvollziehbar, warum Drake handelt wie er eben handelt. Der gute Mann hatte schon früh Kontakt zu den Aganoi und damit aufs falsche Pferd gesetzt. Als idealer Partner in Vergangenheit und Gegenwart taucht dann auch noch Art Jeffries auf, der von „CAINE“-Macher Günter Merlau höchstpersönlich gesprochen wird. Zwischen Drake und Jeffries herrscht ein sehr persönliches Verhältnis, wie der Hörer nun dramatisch erfährt. Ein Verhältnis, dass in einem grandiosen Cliffhanger endet. Das ist von LAUSCH beinahe schon sadistisch, aber so ist „CAINE“ nun mal: hart, brutal und stets am Limit – oft auch darüber hinaus.
Allerdings tritt die Produktion diesmal ein wenig auf die Bremse. Zwar kommt auch „Mordendyk“ mit einem flotten Tempo und flinken Schnitten daher, wirkt aber etwas ruhiger und konzentrierter. Diesmal ist es sogar möglich die Folge ohne Vorkenntnisse zu hören, sind die unterschiedlichen Handlungsstränge leichter nachzuvollziehen. Das wirkt beinahe schon ungewohnt, aber auch wie eine kleine, wohltuende Pause zum Verschnaufen.
Handwerklich operiert „Mordendyk“ auf höchstem Niveau. Günter Merlau ist ein Meister seines Fachs, der eine verdammt talentierte Truppe um sich versammelt hat. Dazu die harten Klänge der Metalband Limbogott, die erneut einen Bonustrack beisteuert. Musik ist Geschmackssache und bei „CAINE“ passt der Sound einfach.
Diese nun mehr sechste Folge der Reihe ist ein echter Hit. Grandios inszeniert, sauber produziert und mal wieder harte Unterhaltung fürs passende Publikum. Bei „CAINE“ haben Weicheier halt nichts verloren.
LAUSCH
Dauer: ca. 60 Minuten
Hörspiel von Günter Merlau
Nach einem Exposee von Günter Merlau
Drehbuch, Regie und Produktion: Günter Merlau
Musik von Mnemic, Günter Merlau, Limbogott
Empfohlen ab 15 Jahren
Torsten Michaelis, Lutz Riedel, Klaus Sonnenschein, Kaspar Eichel, Peter Groeger, Frank Hildebrandt, Hannes Benders als Jon-Jon
Diese Rezension erschien zum Zeitpunkt des Eintrags ebenfalls auf Taysal.net und Buchrezicenter.de.Den Artikel im Blog lesen
CAINE 6
Steven Caine, auserwählter Träger des mächtigen Penumbras, leidet noch immer unter den Visionen des Orakels. Doch er kann sich keine Verschnaufpause gönnen, denn die Dämonen der Aganoi bedrohen die Kyan’Kor. Zeit ist ein Luxus, den Caine nicht mehr besitzt. Das gilt auch für Collin Drake und seine Leute, die den Agaoni am Outpost 31 heftigen Widerstand leisten. Auch bei ihnen ist Zeit ein nicht vorhandener Luxus.
Und als wären diese beiden Konfliktherde nicht schon groß genug, kämpft sich Sean Kilkenny mit seiner Kyon’Kor-Verbündeten Dhala’rin durch das Höhlensystem der Aganoi auf deren Heimatplaneten. Unterstützung bekommen die beiden durch den kleinen Außerirdischen Jon-Jon, der einen Ausweg und gleichzeitig auch einen Rückweg kennt. Doch kann Kilkenny den Außerirdischen überhaupt trauen …?
Hui, jetzt wird aber vom Leder gezogen. Steven Caine rückt dabei leicht nach hinten und macht viel Platz für die anderen Figuren der Reihe. Vor allem der Cop Kilkenny wird in einem neuen Licht gezeigt. Er und seine Zweckverbündeten, kämpfen sich regelrecht durch die Schrecken der Aganoi. So erfährt der Hörer, durch die Augen Kilkennys, etliche Neuigkeiten und lernt weitere außerirdische Rassen kennen. Dabei geht es brutal, aber auch humorvoll zu. Das gilt vor allem für die Dialoge zwischen Kilkenny (gesprochen von Karl Schulz) und Jon-Jon (gesprochen von Comedian Hannes Bender). So gibt es einen kleinen Seitenhieb auf „Der Herr der Ringe“ und erklärt Kilkenny Jon-Jon den Begriff „Klugscheißer“ - was schlussendlich auch Bestandteil einer sehr emotionalen Szene ist.
Benders Leistung im Hörspiel ist sehr gut. Zu keinem Zeitpunkt bringt man ihn mit dem quirligen und beinahe nervigen Comedian in Verbindung, der er eigentlich ist. Im Gegenteil. Die Rolle des Jon-Jon ist von ihrem Sprecher losgelöst und Benders krächzend hohe Darbietung macht einfach nur Laune.
Ebenfalls große Laune macht auch Collin Drake (in Episode 3 glänzt der Name auf dem Titel mit „ll“, auf der Verlagsseite in den Inhaltsübersichten auch gerne mal nur mit einem „l“ - das ist im Grunde sehr witzig). Er, Art Jeffries und Linda Watkins liefern sich am Outpost 31 ein heftiges Gefecht. Dieser Handlungsstrang ist von großer Bedeutung und bedarf einer genaueren Betrachtung.
Erst einmal fällt auf, dass „Outpost 31“ im neudeutschen denglisch ausgesprochen wird, anstatt den Begriff konsequent Englisch oder als „Außenposten 31“ auszusprechen. Das war auch schon alles an Kritik, denn dieser Teil der Handlung hat es in sich. Sei es nun im Hinblick auf die Action, die Personen oder die Geschichte.
Gerald Paradies als Collin Drake bekommt in „Mordendyk“ viel Raum zur Entfaltung geboten. Seine Darstellung Drakes ist überragend und durch die Rückblicke in Drakes Vergangenheit, kann Paradies der Rolle neue Facetten geben. Aha, nun wird auch nachvollziehbar, warum Drake handelt wie er eben handelt. Der gute Mann hatte schon früh Kontakt zu den Aganoi und damit aufs falsche Pferd gesetzt. Als idealer Partner in Vergangenheit und Gegenwart taucht dann auch noch Art Jeffries auf, der von „CAINE“-Macher Günter Merlau höchstpersönlich gesprochen wird. Zwischen Drake und Jeffries herrscht ein sehr persönliches Verhältnis, wie der Hörer nun dramatisch erfährt. Ein Verhältnis, dass in einem grandiosen Cliffhanger endet. Das ist von LAUSCH beinahe schon sadistisch, aber so ist „CAINE“ nun mal: hart, brutal und stets am Limit – oft auch darüber hinaus.
Allerdings tritt die Produktion diesmal ein wenig auf die Bremse. Zwar kommt auch „Mordendyk“ mit einem flotten Tempo und flinken Schnitten daher, wirkt aber etwas ruhiger und konzentrierter. Diesmal ist es sogar möglich die Folge ohne Vorkenntnisse zu hören, sind die unterschiedlichen Handlungsstränge leichter nachzuvollziehen. Das wirkt beinahe schon ungewohnt, aber auch wie eine kleine, wohltuende Pause zum Verschnaufen.
Handwerklich operiert „Mordendyk“ auf höchstem Niveau. Günter Merlau ist ein Meister seines Fachs, der eine verdammt talentierte Truppe um sich versammelt hat. Dazu die harten Klänge der Metalband Limbogott, die erneut einen Bonustrack beisteuert. Musik ist Geschmackssache und bei „CAINE“ passt der Sound einfach.
Diese nun mehr sechste Folge der Reihe ist ein echter Hit. Grandios inszeniert, sauber produziert und mal wieder harte Unterhaltung fürs passende Publikum. Bei „CAINE“ haben Weicheier halt nichts verloren.
LAUSCH
Dauer: ca. 60 Minuten
Hörspiel von Günter Merlau
Nach einem Exposee von Günter Merlau
Drehbuch, Regie und Produktion: Günter Merlau
Musik von Mnemic, Günter Merlau, Limbogott
Empfohlen ab 15 Jahren
Torsten Michaelis, Lutz Riedel, Klaus Sonnenschein, Kaspar Eichel, Peter Groeger, Frank Hildebrandt, Hannes Benders als Jon-Jon
Diese Rezension erschien zum Zeitpunkt des Eintrags ebenfalls auf Taysal.net und Buchrezicenter.de.Den Artikel im Blog lesen