Burning Wheel

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Silvermane schrieb:
Ist der Vorgang der Charaktererschaffung zufällig bestimmt wie bei anderen Lifepath-Systemen?

Nein, man kann sich "Lebensabschnittsvokationen" aussuchen, die eine bestimmte zeitliche Länge haben und jeweils bestimmte Fähigkeiten verleihen.

Silvermane schrieb:
Und, wie genau funktionieren diese gescripteten Kämpfe? Suche ich mir da 3 Manöver aus und vergleiche die mit denen meines Gegners (was bei 2 aggressiven Individuen zu einem Doppeltod führen müsste)?

Im Prinzip funktioniert es so.

Silvermane schrieb:
weiterhin würde mich interessieren wie es mit dem Buchhaltungsaufwand generell aussieht.

Wenn man alle Regeln nutzen will, ist das schon relativ aufwendig, allerdings auch nicht schlimmer als in den üblichen Mainstream Fantasy RPGs.
 
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Silvermane schrieb:
Ist der Vorgang der Charaktererschaffung zufällig bestimmt wie bei anderen Lifepath-Systemen?
Wie schon gesagt: nein. Man hat eine (vom SL) vorgegebene Anzahl an Lifepaths, die man sich bei der Charaktererschaffung frei auswählen kann. Der erste ist immer der Geburtspfad, von dem aus es sich dann verästelt.

Silvermane schrieb:
Und, wie genau funktionieren diese gescripteten Kämpfe? Suche ich mir da 3 Manöver aus und vergleiche die mit denen meines Gegners (was bei 2 aggressiven Individuen zu einem Doppeltod führen müsste)?
Exakt das kann auftreten...
Du hast eine Anzahl von Aktionen pro Runde, die deinem Reflexes-Wert entspricht. Diese Aktionen sind möglichst gleichmäßig über die drei sogenannten "Volleys" (Mini-Runden, die einem Herzschlag entsprechen sollen) zu verteilen.
 
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Silvermane schrieb:
Das schöne an dem System ist, das das Setting in den Burner-Tabellen für die Charaktere enthalten ist. Es ist kein detailiertes Setting, aber die Implikationen sind klar; man lernt eine Menge über die Kultur der Orks, wenn man sich ihre Burner-Tabellen anschaut.
Meinen persönlichen Geschmack trifft das eigentlich nicht 100%ig. Die positive Seite ist genau das, was du schon angesprochen hast - wenn ich einen Ork erschaffe und mich beim Sichten meiner Optionen durch die Tabellen arbeite, dann weiß ich anschließend schon sehr viel über meine Kultur. Bravo, wenige Spiele jubeln den Spielern sowas so geschickt unter.

Was mir weniger gut gefällt, ist auch genau das - wenn ich keinen Ork erschaffe und nur etwas die Orks wissen will (weil ich beispielsweise einen schlauen Buben spiele, der etwas über die Knilche weiß) oder wenn ich SL bin, der alles ansatzweisen wissen sollte, dann muss ich mir Tabellen durchlesen.

Mir ist in der Tat ein flüssig geschriebener Text in bestimmten Bereichen lieber und finde es in der Form auch leichter aufzunehmen. Davon abgesehen - in den Tabellen steht eben nicht alles, was man zur Welt wissen muss/will. Daraus kann man eine Tugend machen, ist aber gleichzeitig - wie so oft - in hohem Maße Geschmackssache. Gerade in einem vorgebenen Setting, etwa bei einer Lizenz, möchte ich auf jeden Fall nicht allein Tabellen haben. Anders in einem absichtlich vage gehaltenen Setting-Gerüst, wie etwa die Fantasy aus dem Grundregelwerk. Da klappt das prima.

Silvermane schrieb:
Und, wie genau funktionieren diese gescripteten Kämpfe? Suche ich mir da 3 Manöver aus und vergleiche die mit denen meines Gegners (was bei 2 aggressiven Individuen zu einem Doppeltod führen müsste)?
Auch "aggressive Individuen" haben in ihrer Aggressivität noch eine Menge Optionen, dazu spielen Faktoren wie Bewaffnung, Haltung und Position etc. auch eine große Rolle. Ein "Doppeltod" ist möglich, wie auch in anderen Systemen, aber nicht der wahrscheinlichste Ausgang.

Silvermane schrieb:
Die Beschreibung einer praktischen Kampfrunde wäre sehr interessant, weiterhin würde mich interessieren wie es mit dem Buchhaltungsaufwand generell aussieht. Die Charakterblätter sind zwar recht logisch strukturiert, aber so 100%ig steige ich noch nicht durch...
So eine Berschreibung wäre in der Tat mal hilfreich; vielleicht lass ich nächstes Mal einfach mal ein Aufnahmegerät mitlaufen. Bei dem ganzen Hickhack während eines Kampfes noch externe Notizen zu machen, würde mir wohl den Todesstoß versetzen.

Das ist ein kritischer Punkt. Die Buchhaltung im Spiel allgemein ist gar nicht so wild. Macht den Spielern eigentlich sogar Spaß, da sie immer abschätzen wollen, welche Risikien sie eingehen müssen, um noch die nötigen Erfahrungen zu sammeln.

Die Buchhaltung im Kampf ... argh! Mit Sicherheit hab ich noch viel falsch gemacht oder vergessen, kein Thema. Meines Erachtens ist das Kampfsystem komplexer (ich vermeide vorsichtshalber mal den Begriff komplizierter) als viele andere (etwa d20 ... echt ...) und deshalb würde es wohl eine Weile dauern, bis meine Spieler und ich alle Bedingungen, Auswirkungen und Optionen in Routine beachten.

Aber das Skripten braucht nun mal Zeit. "The heat of the battle", wie es das Regelwerk nennt, wird da schnell mal eher zur drückenden Schwüle. Wenn man als SL auch nur drei individuelle Gegner hat, die es zu Skripten gilt ... Aktionen aussuchen, aufschreiben, positionieren, Haltung ändern?, zögern?, möchte jemand Initiative?, oder doch noch eine Aktion wechseln?, wie sieht's gerade mit Waffenlängen aus?, Bogen gespannt?, Ziel erfasst?, ...

Für Taktiker und Fans von detailierten Kämpfen ein echtes El-Dorado. Macht auch Spaß. Aber ich kann auch Spieler verstehen die nach meiner Vorstellung dieses Systems mit dem Gesichtsausdruck "Das kann nicht dein Ernst sein??" dasitzen.

Ich habe nur lumpige drei Kämpfe darüber abgewickelt und bin dann so oft wie möglich auf reine Versus-Tests ausgewichen. Seitdem mache ich mir immer wieder mal Gedanken, mit welchen technischen Hilfsmitteln oder Tricks ich das in den Griff bekomme. Aber bevor ich das wieder bearbeiten kann, dauert's wohl eine Weile. Muss erst wieder Opf ... Freiwillige finden.
 
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Soho!! haben sich denn mittlerweile noch ein paar praktische Erfahrungen angesammelt? Irgendwie lockt mich das Ding ja, auch, wenn ich auf absehbare Zeit wohl keine dafür Gruppe finden werde. Ansonsten Meinungen, Erfahrungen, lustige Zwischenrufe? Immer her damit!

Sylandryl
 
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Klingt ziemlich interessant - in Verbindung mit dem Thread davor - aber die gescripteten Kämpfe schrecken mich etwas ab. Auch wenn's jetzt OT wird: Ist es ein großer aufwand das Kampfsystem umzustricken?
Das Kampfsystem ist auch für mich der einzige Minuspunkt. Ich glaube es benötigt einige Spielerfahrung um damit gut umgehen zu können. Eigentlich macht es jedoch nur Sinn das komplexere Kampfsinn bei ausgespielten Duellen anzuwenden. Es gibt auch einfachere Kampfregeln im Grundregelwerk, die das ganze auf einen vergleichenden Wurf reduzieren (danach kann man sich überlegen ob man noch weiterkämpfen will) - stellt aber halt auch nicht jeden zufrieden.
Davon abgesehen ist es eigentlich ein sehr gutes Regelwerk - nur die Charaktererstellung anzupassen ist etwas mühsam. Ein einfacheres, setting-unabhängiges Pointbuy wäre hier zusätzlich wünschenswert.
 
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Was mir weniger gut gefällt, ist auch genau das - wenn ich keinen Ork erschaffe und nur etwas die Orks wissen will (weil ich beispielsweise einen schlauen Buben spiele, der etwas über die Knilche weiß) oder wenn ich SL bin, der alles ansatzweisen wissen sollte, dann muss ich mir Tabellen durchlesen.

Das ist so nicht richtig. Fakten über die Welt werden über Wissenswürfe geregelt. So formt sich die Welt nach und nach im Spiel und auch die Kultur der Orks kann von den Spielern, in so fern sich ein Charakter mit Orks auskennt, selbst definiert werden. Ansonsten bleibts beim Spielleiter.
 
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Ich habe nur lumpige drei Kämpfe darüber abgewickelt und bin dann so oft wie möglich auf reine Versus-Tests ausgewichen. Seitdem mache ich mir immer wieder mal Gedanken, mit welchen technischen Hilfsmitteln oder Tricks ich das in den Griff bekomme. Aber bevor ich das wieder bearbeiten kann, dauert's wohl eine Weile. Muss erst wieder Opf ... Freiwillige finden.

Ich versuche mich genau zu diesem Zweck gerade an "Codewheels" - solche Drehscheiben, wie sie früher als Kopierschutz z.B. bei Monkey Island benutzt wurden. Dann dreht dann jeder schnell seine Manöver ein und dann werden die Dinge auf den Tisch gelegt. Für Die DoW und RaC ist das sicher auch ganz nett...
 
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