Bücher, die nie wieder gedruckt werden...

Dadaeriil

Neuling
Registriert
27. Juli 2004
Beiträge
13
1. Die Wraith the Oblivion Reihe ist ja in Deutschland so gut wie nicht mehr zu haben, allerdings gibts in Amerika durchaus noch die Möglichkeiten, das zu bestellen, z. B. über Amazon.com kann man sowohl das 2nd Ed Core Rulebook als auch den Players Guide zum ganz normalen Preis kaufen.
Weiß jemand ob amazon.com nach Deutschland liefert und wie da die Preise sind?

2. Der Rollenspielshop meines Vertrauens hat mir letzte Woche gesagt, dass es auch sehr schwer sei noch an das Deutsche Hauptregelwerk von Magus - Die Erleuchtung (ob nun 2. Ed oder revised) zu kommen. Weiß vielleicht jemand wo man in Deutschland noch eins bekommen kann?
Bei ebay läuft nämlich zur Zeit nix dergleichen-

8o
 
Amazon.com liefert nach Deutschland, ich muss aber aus mehreren Gründen davon abraten...

Zunächst mal ist der Aufschlag schlicht und ergreifend unverschämt.
Als nächstes kommt dann nochmal Zoll drauf. Und zu guter letzt sind die Lieferzeiten elend lange. Wenn du das Zeug schnell haben willst, erhöht sich der Lieferaufschlag von "unverschämt" auf "seid ihr noch ganz dicht?".

Hast du mal Amazon.co.uk gecheckt? Die liefern für bescheidene 5€ Aufpreis auch nach Germanistan und sind normalerweise auch recht gut mit englischsprachiger Literatur bestückt.

Wegen dem deutschem Magus würde ich dir empfehlen, Ebay im Auge zu behalten. Gelegentlich werden dort noch Magus-Regelwerke angeboten. Allerdings hat Mage Revised einen völlig anderen Grundtenor als Mage 2nd, daher würde ich eventuell nicht blind zugreifen...

Alternativ kannst du auf das "neue" Magus warten, oder gegebenenfalls ein vergleichbares System spielen. Witchcraft, Buffy/Angel, Ron Edward's Sorcerer oder das kostenlose "Modern Magician" bieten sich an...

-Silver
 
Hmm, Mist.

Bei Amazon in UK hab ich gerade geguckt

Die haben gegenwärtig 3 - wohl gebrauchte - Exemplare auf Lager und das ab 49 Pfund das sind über 100 Euro oder?
Das einzige im deutschen Amazon wird für dreiste 130 Euro verkauft.
Weißt du genaueres darüber, wenn ich doch bei Amazon in Amerika bestelle, da würd ich nämlich für 2nd Core Book und Player zusammen auf billigere 50 Euro kommen, wie hoch ist der Aufschlag?

Bei Magus würd ich ja auch gern die viel beliebtere 2nd Edition haben, muss dann wohl hoffen, dass irgendein Menschlein in Deutschland so ein Buch aus welchen Umständen auch immer nicht mehr mag. :nixwissen
 
Tja...

49 Pfund ~ 75 €

Billigster Versand von Amazon.com ist etwa 5$ pro Gegenstand, allerdings wartest du dann ca 4-5 Wochen auf das Zeug.

Express Shipping kostet günstige 30$ und verschafft dir die Ware innerhalb von etwa einer Woche, sofern beim Zoll nicht wieder jemand Anwandlungen bekommt.

-Silver
 
hundert Euro sind unverschämt für ein Wraith Regelwerk? Letzte Woche ging bei Ebay ein Wechselbalg Regelwerk für 150 (!!!) Euro weg!
 
über "unverschämt" kann man natürlich streiten.
Ersteinmal ist es immer eine Frage des eigenen Geldbeutels;)
Viele Leuten umschreiben die Händlerpreise für RPG-Waren schon mit diesem Begriff.
Objektiv unverschämt wird es allerdings dann, wenn man ein Buch in gewissen Ländern für 30 Euro kaufen kann und es dann woanders 130 Euro kostet. Wer das dann noch mit Freude und einem Gefühl, ein gutes Geschäft gemacht zu haben, bezahlt, der hat entweder zuwenig Verstand oder zuviel Geld.
Besonders interessant ist ja auch, dass der Druck im Falle der Wraith Reihe ja deshalb eingestellt wurde, weil es sich damals nicht lohnte und die Bücher nichtmal zum normalen Preis in angemessener Zahl über den Tisch gingen. Aber das ist hier wohl so wie bei den großen Künstlern. Erst nach dem Tode wird der "wahre Wert" entdeckt.:)
 
Erst nach dem Tode wird der "wahre Wert" entdeckt.

Ich würde sagen, du überschätzt das Spiel.
Es ist mehr die Sammelwut der WW-Fanboys, die die Preise so unerträglich hochschnellen läßt. Einige Leute sammeln die Regelwerke, aber werden sie niemals spielen (würdest du dein 130€-Regelbuch an einen Spieltisch lassen?)
Ein Grund mehr, warum kommerziell erwerbbare PDFs von OOP-Büchern eine gute Idee sind. Interessenten kriegen die Regeln, und im Notfall kann man für eine akzeptable Summe ein Hardcover daraus zaubern.

Bei anderen gesuchten Publikationen ist es eher so eine Art..."Horrorfilm, wer kotzt zuletzt"-Faktor. Es ist schrecklich, aber man will es zum angeben und/oder um zu Zeigen, wie cool man ist. "Charnel Houses of Europe" ist so eins, ich kann mir kaum vorstellen das das hierzulande jemand mit Freude gespielt hat. Und ich bin mir sicher, Little Fears hat Chancen bald einen ähnlichen Platz zu belegen.

-Silver
 
nein nein :)
der "wahre Wert" stand nicht umsonst in Anführungszeichen da.;)
Ich kenne Wraith sehr gut und habe auch so viele der Bücher gelesen.
Aber ich möchte selbst das Buch in gedruckter Form in meinem Rollenspielregal stehen haben. Ich bin zwar kein übertrieben sammelnder Fanboy, aber wenigstens die Hauptregelwerke aller großen WoD-Rassen möchte ich doch noch haben, bevor die neue WoD kommt, mit der ich mich nicht besonders gut anfreunden kann bis jetzt
Magus hab ich selbst noch nicht gespielt, wäre aber zu froh, dass 2nd Edition Regelwerk doch noch in die Hände zu bekommen, da ich das System mit meiner Gruppe gerne noch spielen würde.

Mit dem CHOE Shoah Buch hast du recht, angefangen von den surrealen, sehr dunklen und fragwürdigen Bildern mit den immer wiederkehrenden Motiven von Juden in schwarzweiß gestreifter Häftlingskleidung über den Schornstein, in dessen Rauch geisterhafte Schemen schwimmen bis zu dem trockenen, kalten Schreibstil in Form einer Berichterstattung über den Holocaust ist es für einen deutschen Spieler zumindest sehr fragwürdig und kann unschöne Gefühle in einem auslösen. Allerdings erfreut sich die gesamte 2. Weltkriegs - Thematik in Amerika schon über lange Zeit großer Beliebtheit, obwohl die Amerikaner durch den Völkermord an den Indianern für solche Dinge eigentlich auch sensibilisiert sein sollten.
 
Dadaeriil schrieb:
Allerdings erfreut sich die gesamte 2. Weltkriegs - Thematik in Amerika schon über lange Zeit großer Beliebtheit, obwohl die Amerikaner durch den Völkermord an den Indianern für solche Dinge eigentlich auch sensibilisiert sein sollten.

Und deshalb sollten sie es auch "besser wissen" und "solche" Bücher nicht schreiben? :rolleyes:

mfG
jdw
 
blut_und_glas schrieb:
Und deshalb sollten sie es auch "besser wissen" und "solche" Bücher nicht schreiben? :rolleyes:

Weisheit schützt vor Torheit nicht. :prof:

Ich hab ChoE auch gelesen, und das ist echt starker Tobak. Nicht wirklich zum Spass haben geeignet. Schliesslich ist es immer noch ein Spiel, und da sollte ausnahmsweise mal die Ernsthaftigkeit ihre Grenzen haben.

Aber sonst scheint mir Wraith an sich sehr gelungen. Es ist wahrscheinlich nicht gerade der Verkaufsschlager gewesen, weil sich nicht jeder vorstellen will, tot zu sein. Nebenbei ist da noch eine ziemlich starke psychologische Seite, die einigen Leuten zu tiefgründig sein dürfte.

mfg
Ezekiel
 
DRM-Geknüppelt zu Raubritterpreisen auf DriveThrough-RPG.com, wetten? Wäre keine große Überraschung, da WW das mit den Originalen ebenfalls macht.

Was Wraiths kommerziellen Mißerfolg angeht, ich denke der Hintergrund ist den meisten zu abgefahren. Jeglicher Bezug zur (normalen, menschlichen) Realität ist weg, und das Dasein als Wraith ist ziemlich depressiv, auch ohne Schatten.

Dazu kommt, das es sehr wenige Möglichkeiten gibt, ein bißchen die Sau mit seinen "kewl P0w3rz" rauszulassen; das ist ein gerne verdrängter Kaufgrund für die erfolgreicheren WOD-Produkte. Du spielst kein Werewolf, weil du an Naturschutz und spiritueller Einheit interessiert bist. Du willst eine haarige Drecksau spielen, die dem *Feindbild einsetzen* rektal die Mandeln entfernt.

Ich denke, das z.B. das Buffy oder Angel-Rollenspiel aus ähnlichen Gründen gekauft wird. Nicht wegen der geistreichen Dialoge oder der seifenoprigen Handlung, nein, sondern weil es cool ist mit Mr. Pointy und einem lockeren Spruch auf den Lippen einen Blutsauger zu zerbröseln.

Was bietet Wraith in der Hinsicht dem Spieler? Noch nicht mal Munition ist problemlos zu kriegen...

-Silver
 
Was bietet Wraith in der Hinsicht dem Spieler?

Anlehnungen an die griechische Mythologie und interessante Ansätze zu dem griechischen Jenseitsbild.
Depressive Analysen des eigenen selbst.
Ein sehr interessante Metaphysik.

Ups, du hast recht, nichts, was den "Durchschnitts-WoD-Spieler" sonderlich reizen würde.

Grüße,
Hasran
 
Nun trotz allem eine möglichkeit an die alten bücher ranzukommen.. und sei es als ebook.
und wer nicht bereit ist zu bezahlen...
also seien wir mal ehrlich? wer glaubt das diese pdfs nicht bald auch.. ähh frei erhältlich im netz zu kriegen sind?? also irgendwer wird sich shcon die mühe machen
 
Ezekiel schrieb:
Ich hab ChoE auch gelesen, und das ist echt starker Tobak. Nicht wirklich zum Spass haben geeignet.

Und deshalb sollte es das Buch besser nicht geben? Ist "Spass" das einzige, was Rollenspiel legitimiert (oder legitimieren kann)?

mfG
jdw
 
Ist "Spass" das einzige, was Rollenspiel legitimiert (oder legitimieren kann)?

Als amüsante, soziale Freizeitbeschäftigung? Ja, es sei denn jemand steht darauf, sich selbst und andere zu quälen.

Bei therapeutischem Rollenspiel mag das ganze anders aussehen, aber bei einer Freizeitbeschäftigung sollte der Spaß im Vordergrund stehen.

Leute, die Spaß daran haben Kindesmißbrauch von der passiven oder gar aktiven Seite auszuspielen, oder sich daran erfreuen sich mit den Geistern von SS-Schergen/Lagerinsassen um die Herrschaft über das jenseitige Abbild eines Konzentrationslagers zu prügeln sind nicht gerade die individuen, mit denen Ich gerne meine Freizeit verbringen möchte.
YMMV, aber ich denke ich stehe mit der Ansicht nicht ganz alleine da.

"Hey, I habe da dieses coole RPG in dem du ein völlig hilfloses Opfer spielst! Und es ist egal wie geschickt du es anstellst, sobald du die Pubertät erreichst war eh alles für'n Arsch!"
Ich will nicht sagen das die Grundidee hinter Little Fears schlecht ist (Kinderängste), aber die Ausführung stinkt zum Himmel; es hat so was christlich-fundamentalistisches. "Alles Pfui, und du kommst sowieso in die Hölle!"

"He, ich hab da ein geiles Setting...also, du bist ein in einem Konzentrationslager gestorbener und ruheloser Geist, und du kämpfst gegen die Geister deiner Unterdrücker!"
Von der Idee, die ANDERE Seite in dem Konflikt zu spielen sehen wir mal Komplett ab; das ist von meinem national schwer vorbelasteten Standpunkt der Gipfel der Geschmacklosigkeit. Als fiktives Szenario ohne historischen Bezug wäre das ganze schon unappetitlich, aber so wie es geschreiben wurde ist es einfach geschmacklos.

-Silver
 
Silvermane schrieb:
Als amüsante, soziale Freizeitbeschäftigung?

Ja, das spassige Freizeitbeschäftigungen spassig sein sollen, dem stimme ich vorbehaltlos zu. Aber eine Freizeitbeschäftigung muss nicht spassig sein, um eine Freizeitbeschäftigung zu sein. Wenn ich in meiner Freizeit das Tagebuch der Anne Frank lese, dann ist das nicht spassiger als wenn ich es im Schulunterricht täte. Auch wenn ich mich mit einem Bekannten über Abtreibung unterhalte ist das nicht gerade der grösste Spass den ich mir vorstellen kann. Trotzdem sind dies Tätigkeiten, die ich ohne weiteres mit dem Begriff Freizeit in Verbindung bringen kann.

mfG
jdw
 
Es kommt auf die Umstände an.
Wenn ich mich mit ein paar Freunden treffe um einen zwanglosen Abend bei einem Rollenspiel zu verbringen, dann ist Wraith gerade wenn man einen Schwerpunkt auf ChoE legt ein Rohrkrepierer. Wenn man sich auf einen eher depressiven Abend vorbereitet ist das was anderes und es soll Leute geben die das mögen.
Aber mal ganz ehrlich. Die Thematik ist, gerade wenn man die Monstrosität des Holocaust bedenkt, nicht wirklich geeignet um ein Spiel daraus zu machen. Der Sinn eines Spiels ist, im Endeffekt, Unterhaltung, und ein Kriegsverbrechen somit zum Unterhaltungsobjekt zu reduzieren ist geschmacklos.
 
Ich glaube das Wort "Spiel" wird einfach gerne überinterpretiert. Darf Schauspiel sich auch nicht mit dem Holocaust beschäftigen? Weg mit Schindlers Liste? Allgemeine Ächtung und Verbot von Das Leben ist schön?

Ich finde Silvermanes Wortwahl Freizeitbeschäftigung ist sehr viel passender, vor allem neutraler. Eine Freizeitbeschäftigung kann, muss aber nicht "spassig" oder in engerem Sinne "unterhaltend" sein.

mfG
jdw
 
Nur ist die Funktion eines Schauspiels eine andere als bei einem Gesellschaftsspiel, zu denen ich Rollenspiele hinzu rechne.
Es gibt natürlich Überschneidungen, im Schauspiel wie im Rollenspiel wird im Idealfall eine Geschichte transportiert.
Aber da hören die Gemeinsamkeiten meiner Meinung nach auf, denn im Normalfall dient ein Rollenspiel einzig und allein der Unterhaltung und ist aus diesem Kontext heraus ungeeignet eine Thematik wie den Holocaust zu transportieren.
Ein Schauspiel hingegen ist nicht nur auf Unterhaltung ausgelegt und durchaus geeignet eine solche Thematik zu verarbeiten.

Und aus dieser Ansicht setze ich Little Fears oder ChoE nicht mit "Das Leben ist schön", "Schindlers Liste" oder "Zug des Lebens" auf eine Stufe.
 
Zurück
Oben Unten