Bruch der Litanei?

AW: Bruch der Litanei?

die frage, wie ist es mit platonischer liebe, würde ich folgendermassen beantworten:

eigentlich sollte so etwas sowieso in einem rudel entstehen. zumindest würden das vermutlich die kinder gaias sagen. das rudel ist das zentrum im leben eines garou. man vertraut sich das leben im kampf, man verfolgt das gleiche heilige ziel und man kennt sich oft in- und auswendig. also zur liebe (manchmal vll. auch hassliebe ;) ) fehlt wohl nicht mehr viel. ich denke, das ist auch ein grund, warum der punkt der litanei so wichtig ist. wenn die rudelmitglieder ALLE belange des lebens dominieren würden, dann würde es sehr wahrscheinlich zu isolierungen kommen. sich NUR aufs rudel zu beziehen führt zu keinem effektiven globalen vorgehen gegen den wyrm und auch nicht zur sicherung des stammes.
 
AW: Bruch der Litanei?

Dito.

Aber erstaunlicherweise wird in den Stammesbüchern als Grund für den ersten Punkt der Litanei selten die Entfremdung von den Blutsgeschwistern und Menschen gebracht, sondern eher, dass da ein Metis rauskommt, der mit seiner Existenz gestraft ist und alleine in den ersten Jahren nicht überleben kann und somit der Septe/dem Rudel zur Last fällt. Daher ist das Argument "Keine Kinder" vollkommen gerechtfertigt.

Oft erlebt man es, dass man im Hintergrund flexibel sein muss, da die Spieler etwas machen, was eigntlich nicht okay ist, wie z.B. Beziehungen unter Garou. Wenn man da jetzt die hammerharten Reaktionen von NSC dauernd reinbringt, nimmt man den Spielern auf Dauer den Spass. Das führt bestenfalls zu Stress mit den Spielern, schlimmstenfalls zum vorzeitigern Ende der Runde. Die Regeln und den Hintergrund sollte man nie als in Stein gemeißelt betrachten, sondern sich als SL in einem gewissen Rahmen darin frei bewegen und den Hintergrund als Orientierung nehmen.
Gerade bei gleichgeschlechtlichen Beziehungen unter Garoun gibt es keine Verregelung. Manche sehen das so, andere so. Wenn die SCs jetzt dauernd nur auf Ablehung treffen und von allen wegen ihrer Beziehung zueinander schikaniert werden, bringt das nichts, es wird sogar schnell als Schikane empfunden. Man mindert nur den Spass der Spieler.

Ich war in einer ähnlichen Situation. Mein SC war Alpha und ein Metis, der zudem Tänzer Ronin war, fing etwas mit einer Knochenbeisserin an. Sie kam um Rat fragend zu mir. Mein SC war Stiller Wanderer und die haben ein gewisses Verständnis für solche Entwicklungen.
Sie sagte daher:" Er ist Metis, da ist es also okay, solange ihr es um euretwillen nicht an die große Glocke hängt."
Ich kann also Feytalas Standpunkt voll nachvollziehen. Sie will ihr Rudel schützen.
 
AW: Bruch der Litanei?

Aber erstaunlicherweise wird in den Stammesbüchern als Grund für den ersten Punkt der Litanei selten die Entfremdung von den Blutsgeschwistern und Menschen gebracht, sondern eher, dass da ein Metis rauskommt, der mit seiner Existenz gestraft ist und alleine in den ersten Jahren nicht überleben kann und somit der Septe/dem Rudel zur Last fällt. Daher ist das Argument "Keine Kinder" vollkommen gerechtfertigt.
Das Argument "Metis ist schlecht" ist ein gutes. Das Argument "Aber wir verhüten" ist dagegen kein gutes Gegenargument, weil eben mehr dran hängt als nur der Metis.

Guardians of the Caerns hat zumindest eine Geschichte, die besagt, dass das Gesetz älter ist, als der erste Metis, daher, können die Metis wohl kaum der Grund sein, warum das Gesetz entstand. Möglicherweise existiert es einfach, weil es Gaias Wille ist (interpretiert vom aller ersten Theurgen vielleicht). Dagegen zu verstoßen ist Gotteslästerung.

Fakt ist, White Wolf sagt nicht, woher das Gesetz kommt. Heute glauben wohl viele, es läge an den Metis, aber das war sicher nicht immer so.

Oft erlebt man es, dass man im Hintergrund flexibel sein muss, da die Spieler etwas machen, was eigentlich nicht okay ist, wie z.B. Beziehungen unter Garou. Wenn man da jetzt die hammerharten Reaktionen von NSC dauernd rein bringt, nimmt man den Spielern auf Dauer den Spass. Das führt bestenfalls zu Stress mit den Spielern, schlimmstenfalls zum vorzeitigern Ende der Runde. Die Regeln und den Hintergrund sollte man nie als in Stein gemeißelt betrachten, sondern sich als SL in einem gewissen Rahmen darin frei bewegen und den Hintergrund als Orientierung nehmen.
Das kommt ganz darauf an. Was ist mit dem konservativen Philodox, am besten Silberfang. Den, den ihr nicht in der Gruppe habt, aber haben könntet. Dessen Charakter und Spieler erwarten, dass sowas gar nicht geht und auch damit rechnen von den NSCs, dass sie mitziehen, wenn er sein eigenes Rudel richtet.

Spieler haben immer eine Erwartungshaltung gegenüber dem Verhalten von NSCs und der Hintergrundwelt. Sowohl da wo sie nicht so stark eingehalten wird, als auch da wo sie strikt eingehalten wird. Klar, es gibt Freiräume, aber irgendwo ist der Punkt erreicht, wo man halt nur noch ein Spiel mit Werwölfen spielt und nicht mehr "Werwolf: Die Apokalypse (c)", das Spiel von White Wolf, mit einem definierten Hintergrund.

Gerade bei gleichgeschlechtlichen Beziehungen unter Garou gibt es keine Verregelung. Manche sehen das so, andere so. Wenn die SCs jetzt dauernd nur auf Ablehnung treffen und von allen wegen ihrer Beziehung zueinander schikaniert werden, bringt das nichts, es wird sogar schnell als Schikane empfunden. Man mindert nur den Spass der Spieler.
Äh, ja, und das sollte nicht sein. ABER, der Punkt ist, Garou würden das tun. Sie (und die Blutsverwandten in den Septen) würden das tun, weil sie die sowas nicht toll finden und den Charakteren den Spass an ihrer Liebe verderben wollen. Und sie würden es auch deren Rudelmitglieder spüren lassen.

Der Punkt ist also, was will man:
  • Liebelei, in einer Werwolf-Welt wo das auf Widerstand stößt. Wo dieser Widerstand eben Teil des Rollenspiels ist. Oder wo man eben auf die Geheimhaltung wert legt.
  • Liebelei, weil man es einfach lustig findet, für den eigenen Charakter, aber bitte den Einfluss auf den Charakter nur positiv gestalten und negative Auswirkung, durch die Gesellschaft, weitgehend ausbleiben.

Für mich hat der zweite Punkt halt mehr was mit Friede-Freude-Eierkuchen zu tun, als mit "Welt der Dunkelheit".

Man kann ganz darauf verzichten, aber das ist meiner Meinung nach, dann halt nicht mehr Werwolf.

Ich war in einer ähnlichen Situation. Mein SC war Alpha und ein Metis, der zudem Tänzer Ronin war, fing etwas mit einer Knochenbeisserin an. Sie kam um Rat fragend zu mir. Mein SC war Stiller Wanderer und die haben ein gewisses Verständnis für solche Entwicklungen.
Sie sagte daher:" Er ist Metis, da ist es also okay, solange ihr es um euret willen nicht an die große Glocke hängt."
Ich kann also Feytalas Standpunkt voll nachvollziehen. Sie will ihr Rudel schützen.
Irgendwie ist der Abschnitt unsinnig, es sei den du hattest zwei SCs.

Klar, ist der Standpunkt nachzuvollziehen. Die Frage ist, wie stark es für dass Rollenspiel interessant ist, den inneren Zwiespalt zu haben, denn auch wenn man gute Gründe hat, tut man doch etwas Falsches. Wenn es um andere Garou, nicht aus dem Rudel ginge, würde man ggf. sogar anders handeln.

Und, den Standpunkt verstehen zu können, heißt nicht, dass man ihn akzeptieren kann. Sicher können einige Garou solch ein Handeln verstehen, aber es ist dennoch verboten.
Ich kann auch verstehen, wenn eine unterdrückte Person ihren Unterdrücker tötet, aber wenn es geplant und methodisch geschieht, ist es dennoch Mord.
Das ist ein Dilema und daraus erwächst Rollenspiel.
Das sind komplizierte ethische Thematiken, die Spiele der WoD von Dungeon-Crawl anheben können und sollten.
 
AW: Bruch der Litanei?

Das ist ein Dilema und daraus erwächst Rollenspiel.
Das sind komplizierte ethische Thematiken, die Spiele der WoD von Dungeon-Crawl anheben können und sollten.

Da hast du recht.

Ich rede auch nicht davon, dass alles immer im Lot sein soll, da so etwas schnell langweilig wird. Allerdings sollte man es vermeiden, die SC zu schikanieren, "weil es nunmal die Welt der Dunkelheit ist".b Das ist das sinnfreiste Argument überhaupt.

Die Spieler kennen sich, denke, ich in der Garougesellschaft aus, sie, als Spieler und als Spielercharakter, wissen also, dass ihr Tun, ihre Beziehung, zu Problemen führen kann. Das sollten sie auch ab und an zu spüren bekommen, aber nicht ständig. Wenn sie ihre Beziehung wirklich geheim halten und es unrealistisch wäre, dass diverse NSC sie deswegen dissen, sollte der SL es auch lassen.
 
AW: Bruch der Litanei?

Ich rede auch nicht davon, dass alles immer im Lot sein soll, da so etwas schnell langweilig wird. Allerdings sollte man es vermeiden, die SC zu schikanieren, "weil es nun mal die Welt der Dunkelheit ist". Das ist das sinnfreiste Argument überhaupt.
Naja, unterschiedliche Personen verbinden mit der WoD eine unterschiedlich düstere Welt. Kann man ein ganz eigenes Thema dazu machen, wie viel übler die Situation denn noch sein kann...

Die Spieler kennen sich, denke, ich in der Garougesellschaft aus, sie, als Spieler und als Spielercharakter, wissen also, dass ihr Tun, ihre Beziehung, zu Problemen führen kann. Das sollten sie auch ab und an zu spüren bekommen, aber nicht ständig. Wenn sie ihre Beziehung wirklich geheim halten und es unrealistisch wäre, dass diverse NSC sie deswegen dissen, sollte der SL es auch lassen.
Wenn die ihre Beziehung geheim halte, ist es ja InPlay nur logisch, dass sie dafür nicht angegriffen werden, weil es ja keiner weis. Wenn es aber bekannt wird, sollten sich die NSCs sicher dagegen stellen. Einige werden es über die Zeit ignorieren, andere nicht. Vor allem die nicht, die eifersüchtig sind oder sehr starke religiöse Empfindungen zur Litanei und deren Einhaltung haben. Und natürlich ergeben sich Probleme mit allen Leuten die von außerhalb des normalen Umfeldes den SCs begegnen.
Ich würde die in der Septe wichtigen NSCs (je nach Stamm) zu einem unterschiedlichen Anteil einfach ablehnend gestalten, andere ignorierend/tolerierend. Keinen wirklich gut heißend. Die SCs müssen dann halt selbst entscheiden, ob die den Ältesten X, der sie wegen der Beziehung ablehnt, ansprechen, weil sie Ritus/Gabe Y brauchen, oder ob sie sich dass nicht geben wollen.
Das heißt nicht, dass der Älteste X ständig hinter ihnen her läuft und Spottlieder singt.
 
AW: Bruch der Litanei?

Aber erstaunlicherweise wird in den Stammesbüchern als Grund für den ersten Punkt der Litanei selten die Entfremdung von den Blutsgeschwistern und Menschen gebracht, sondern eher, dass da ein Metis rauskommt, der mit seiner Existenz gestraft ist und alleine in den ersten Jahren nicht überleben kann und somit der Septe/dem Rudel zur Last fällt. Daher ist das Argument "Keine Kinder" vollkommen gerechtfertigt.

Also bei den Get of Fenris steht das ausdrücklich so im Stammesbuch. Da geht es auch um die Frage von Homosexualität und ein Ältester (oder so, länger her, daß ich das gelesen habe) kommentiert, daß es bei diesem Punkt der Litanei nicht um die Vermeidung von Metis geht, sondern darum, seine Wurzeln nicht zu verlieren. Aber die Fenrir haben ja generell auch eine deutlich höhere Wertschätzung von Blutgeschwistern und einen etwas anderen Umgang mit Metis (die Eltern werden - quasi als Strafe - gezwungen, sich um die Metiskinder zu kümmern, und die Metis voll integriert in den Stamm solange sie den Übergangsritus überleben - was die wenigsten tun).
 
AW: Bruch der Litanei?

Ja, generell ist das Revised Nachfahren Buch etwas besser als andere, weil es zu dem angesprochenen Punkt mehr als nur zwei "Meinungen" angibt.

Aber schon das alte Nachfahrenbuch sagte klar: "Versuche nicht Hintertürchen zu finden."
 
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