"Blackout" - Ideen für eine Erzählung

Midwinter

Kainskind
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1. Dezember 2008
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In einer meiner nächsten Erzählungen möchte ich mal wieder den Sabbat von der Leine lassen. Nachdem wir im Laufe der letzten Jahre schon verschiedene Angriffsszenarien durchgespielt haben (diese Sabbat-Heinis lassen einfach nicht locker...:eek:), möchte ich die Sache diesmal von einer ganz anderen Warte her angehen:

Zunächst als Info vorweg: Handlungsort unserer Chronik ist das heutige Chicago.

Unsere Spielgruppe hat sich (wie vermutlich jede Spielgruppe unter Gottes weiter Sonne) im Team als ziemlich schwer zu schlagen gezeigt. Gemeinsam sind sie unausstehlich, und zusammen haben sie sich wirklich schon erfolgreich Gegnern in den Weg gestellt, die eigentlich eine Hausnummer zu groß für sie sein sollten. Was aber, wenn die Gruppe in der ganzen Stadt verteilt und mehr oder minder jeder auf sich allein gestellt ist (Stichwort: Divide et impera)? Klar, dann werden sie erst mal versuchen zueinander zu finden. Und wie macht man ihnen genau das schwerer? Indem man in der Stadt einen kompletten (vom Sabbat verursachten) Blackout hat! Kein Strom für nichts mehr. Kein Mobilfunk oder sonstige Telekommunikation. Keine aktuellen Nachrichten mehr, ausser jemand hat ein Radio mit Batteriebetrieb. Die Charaktere sind, kommunikationstechnisch, erst mal im Mittelalter.
Ja, Präsenz 4 "Herbeirufen" ist sicher ein Option, um die Gruppe zu versammeln. Aber möchte man wirklich einen Gefährten herbeirufen, der möglicherweise gerade in einem Gefecht steckt und diese Ablenkung absolut nicht brauchen kann?

Zweiter Hintergedanke: Unsere Charaktere sind, was die Ernährung anbelangt, relativ "zivilisiert". Da gibt es so gut wie kein "ich schnapp mir schnell ein Opfer in einer dunklen Gasse", es geht mehr in die Richtung "ich gehe in meinen Nachtclub und gehe auf der Tanzfläche auf die Jagd" oder "na, ein Gläschen wird der Blutvorrat im Elysium doch noch hergeben". Zack! Ohne Strom ist auch in so einem Nachtclub nicht viel los. Abgeschnitten von den sonstigen, bequemen Nahrungsquellen und dann noch mitten in einem Sabbatangriff... den Spielern wird nichts anderes übrig bleiben als "zurück zur Natur". Das wird den einen leichter fallen als den anderen. Ich will diesbezüglich einfach mal wieder die Grenzen der SCs ausloten und ihnen ihre vampirische Natur deutlicher vor Augen führen.

Da der Sabbat so richtig in die Sabotage-Klaviatur gegriffen hat, sind zunächst mal Leitungen und/oder Umspannwerke o.ä. in dem Umfang beschädigt oder zerstört, dass der Blackout in der Stadt drei Nächte andauert. Die Erzählung ist also zeitlich begrenzt.

Ich will an dieser Stelle zunächst mal nicht im Detail ausführen, was der Sabbat genau vor hat. Mir geht es jetzt erst mal um ein paar ganz grundlegende Dinge:
Eine Metropole mit fast 3 Millionen Einwohnern liegt im Dunkeln. Im Hochsommer, wo die Temperatur nachts mal auf angenehme 28 bis 30 Grad fällt (ja, Sommer in Chicago können ganz schön knackig werden). Keine Klimaanlagen mehr.
Ab wann bricht das offene Chaos in der Stadt aus (wenn überhaupt)? Ab wann ziehen plündernde Horden durch die Stadt und räumen Geschäfte leer? Wie geht die Polizei mit so einer Situation um? Wird womöglich die Nationalgarde gerufen, um für Ordnung zu sorgen?
Und was müßte theoretisch eigentlich wirklich alles kaputtgehen, um eine Stadt wie Chicago komplett ins Dunkel zu stürzen?

Was fällt euch zu diesem Szenario ein? Das können kleine, atmospärische Tipps sein wie "die Kids spielen an den aufgedrehten Hydranten, die für ein wenig Abkühlung sorgen" wie auch Hinweise à la "die Krankenhäuser dürften wegen der Hitze alle Hände voll zu tun haben - was es vielleicht leichter macht, an Blut heranzukommen" oder "so ein kaputtes Umspannwerk lässt sich doch problemlos [hier technische Erklärungen einfügen], da muss schon was anderes passieren."
Und wenn euch noch Ideen kommen, wie man den SCs das Unleben in dieser Situation sonst noch schwer machen kann, dann immer her damit...:D
 
Ampeln fallen mitsamt dem Licht aus: also sind an allen erdenklichen Verkehrsknotenpunkten schonmal schwere Karambolagen, die für Chaos sorgen und die Fortbewegung behindern. Das öffentliche Verkehrsnetz fällt zusammen. Falls es neben den U-Bahnen (in denen lauter Menschen gefangen sind und langsam immer mehr Panik bekommen) auch S-Bahnen oder Schwebebahnen geben sollte (kenne mich da nicht so aus) sitzen die Menschen auch darin fest - die Luft wird stickig und heiß. Und so wird es immer schwerer überhaupt logistisch zueinander zu kommen. Bei einem kompletten Blackout im Hochsommer, der sowieso schon für blanke Nerven sorgt, braucht es nicht viel, um eine kochende Stimmung zum Überkochen zu bringen.
Und plötzlich wirkt der Weltuntergangsprophet an der Ecke doch nicht mehr ganz so verrückt...
 
Man sollte auch nicht ausser achtlassen, das die Brandbekämpfung unter solchen Umständen ebenfalls massiv behindert wird. Angefangen damit das eine Alarmierung schwirig ist und vorallem Wasser eine knappe Reccource werden könnte. Da ich nicht weiß wie in Amerika die Wasserleitungen unter Druck gebracht werden, aber ich vermuta mal das es dafür Pumpen gibt. Und bei den von dir beschriebenen Temperaturen selbst in der Nacht könnte ich mir vermehrte Brände vorstellen. Wenn du den SC ihr Vampirisches Wesen vorhalten möchtest könntest du Brände in der Stadt durchaus für eine Bedrohliche Stimmung einsetzen. (Gabs nicht auch eine Sabbattaktik die speziell auf Brandstiftung beruhte.....?)

Was die Krankenhäuser angeht ist wenn ich mich nicht irre die Notstromversorgung meist für 1 oder 2 Tage gewährleistet. Wenn die Energie in den Krankenhäusern knapp wird könnte ich mir Vorstellen das die Stimmung in der Menschlichen Bevölkerung spätestens dann anfängt zu kippen, da das ein Ereignis ist was einem vor Augen führt das es sich um ein wirkliches Problem handelt und nicht um eine kleine Unannehmlichkeit.
 
Evtl den Sabbat in den besagten U-Bahnen wüten lassen. Ansonsten sollten aber so wirklich wichtige Sachen Notstromaggregate haben. Ich als Spieler würde auf so etwas in einer solchen Situation hinweisen.
 
Nette Idee erstmal :D
Meiner Meinung nach erledigen sich einige Fragen damit wie viel "dein" Sabbath so eine Aktion plant und koordiniert.
Ab wann bricht das offene Chaos in der Stadt aus (wenn überhaupt)? Ab wann ziehen plündernde Horden durch die Stadt und räumen Geschäfte leer?
Mit Sabbath-Agitatoren an den richtigen Orten, die mit Presence um sich werfen können? 5 Minuten würde ich sagen.
Wie geht die Polizei mit so einer Situation um?
Gar nicht - es reicht ein halbes Dutzend Schlüsselpositionen mittels Dominate aktiv Chaos stiften zu lassen und die Möglichkeiten der Polizei gehen den Bach runter.
Wird womöglich die Nationalgarde gerufen, um für Ordnung zu sorgen?
Auch das könnte mittels Kidnapping, Erpressung und Dominate stark verzögert werden, lässt sich aber wohl kaum dauerhaft aufhalten. Bis die kommen hat der Sabbath aber seine Ziele schon erfüllt oder ist daran gescheitert.
Und was müßte theoretisch eigentlich wirklich alles kaputtgehen, um eine Stadt wie Chicago komplett ins Dunkel zu stürzen?
Nicht überragend viel wenn du dir mal durch liest was bei den großen Blackouts in NY und so gereicht hat. Wenn das ordentlich gemacht wird ist eher die Gefahr, dass in 3 Bundesstaaten zugleich der Strom ausfällt. Zumal es ja die WoD ist, nicht die World of Realismus.
Was fällt euch zu diesem Szenario ein?
Als erstes, dass komplett dunkel wirklich sehr dunkel ist. Selbst für stadtgewohnte Vampire. Da werden sich die Gangrel freuen. Und die Garouh.
Dann dass das Handynetz ausfällt, das Festnetz heut zu Tage auch fast komplett.
 
[…] Als erstes, dass komplett dunkel wirklich sehr dunkel ist. Selbst für stadtgewohnte Vampire. Da werden sich die Gangrel freuen. Und die Garou. […]
Zusätzlich sollte man bei dem Szenario ebenfalls die Intensität des Mondlichts bedenken. :cool:

Bei Vollmond lassen sich Silhouetten und grobe Details immerhin noch gut erkennen, allerdings stellt sich die Situation in totaler Finsternis zum Neumond gänzlich anders dar… ;)
 
Mondlicht? Man, das Ding heißt "World of Darkness", nicht "World of ich seh grad so noch was" ;)
Nein, natürlich hast du recht. Ich steckte da gedanklich gerade noch etwas in einer Rollenspielsession demletzt fest wo es nachts auch komplett bewölkt war.
Gerade für Midwinters Idee wäre das aber zu überlegen, da es das "Ich bin die überlegene Kreatur der Nacht"-Feeling für die Spieler in einigen Bereichen auflöst.
Ach ja und zu den Gruppen die sich über komplette Dunkelheit freuen können kommen eventuell noch die Auspexianer dazu.
 
Selbst bewölkt, ohne Mond und ohne Straßenbeleuchtung sollte es für etwas erfahrenere Chars nur ein geringfügiges Ärgernis darstellen. Wahrnehmung und Aufmerksamkeit sind doch eigentlich die Dinge, die sehr früh ausgebaut werden.
 
Ab wann bricht das offene Chaos in der Stadt aus (wenn überhaupt)? Ab wann ziehen plündernde Horden durch die Stadt und räumen Geschäfte leer? Wie geht die Polizei mit so einer Situation um? Wird womöglich die Nationalgarde gerufen, um für Ordnung zu sorgen?
Okay, die Frage hat sich wohl von selbst beantwortet... Ganz offenkundig geht das schneller als man denkt.

Tja, dann werden meine Spieler wohl auf alle Fälle mit Schwierigkeiten abseits der Sabbat-Präsenz in der Stadt konfrontiert werden. :eek: Unrealistisch oder übertrieben ist die Ausrufung des Notstandes, das Verhängen einer Ausgangssperre und der Einsatz der Nationalgarde jedenfalls nicht.
 
Die Baltimore Riots hatten einen akuten Auslöser, Blackouts sind nicht an sich ein Auslöser für Plünderungen und ähnliches.
Gerade in der Geschichte der USA gibt es Beispiele für Blackouts bei denen Chaos ausbrach und solche bei denen es vollkommen ruhig blieb. Aber der Sabbath weiß da sicher die richtigen Reitze zu setzen und Rassenunruhen oder den Sturm auf die 1% an zu feuern.
Beim Stromausfall am 08.02.2008 in Miami mussten Nuklearkraftwerke in der Nähe herunter gefahren werden. Wenn mit Presence das Gerüchte gestreut wird, dass in der Nähe ein Meiler am havarieren ist entspannt das die Situation sicher auch nicht. Kann ja eh keiner verifizieren. Allgemein dürften Gerüchte eine gute Waffe sein, angebliche Plünderungen hier, Straßenschlachten dort, um Chaos zu stiften, ohne dass der Sabbath danach eine Stadt übernimmt die komplett am Ende ist weil sie die ganzen Sachen wirklich gestartet haben.
Wichtig ist auch der Zeitpunkt, wann der Strom ausgeht. Bei einer Vampiraktion kann man ja mal sicher von "Nachts" ausgehen, aber es dürfte einen großen Unterschied machen ob Dienstag Nacht um 3:45 wenn alles schläft oder Samstag auf Sonntag um 00:30 wenn plötzlich Massen von Menschen auf den Straßen sind die im dunklen nach Hause wollen und ohne U-Bahn oder spärlich vorhandene Taxen oft wahrscheinlich nicht mal wissen wo sie lang müssen.
Besonders mies wäre es natürlich noch, das ganze mit einer Naturkatastrophe abzupassen, zB. einer großen Hitzewelle wie du schriebst (was für Vampire vielleicht etwas langweilig daher kommt) oder einem Schneesturm (der allerdings wiederum das Chaos lahm legen kann wenn er zu schlimm ist).
 
Zusätzlich sollte man bei dem Szenario ebenfalls die Intensität des Mondlichts bedenken. :cool:

Bei Vollmond lassen sich Silhouetten und grobe Details immerhin noch gut erkennen, allerdings stellt sich die Situation in totaler Finsternis zum Neumond gänzlich anders dar… ;)
Aaaaach, die Dunkelheit ist doch kein Problem. Wenn erst einmal der benachbarte Häuserblock in Flammen steht, ist es doch wieder hell.
 
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