AW: Best of Requiem
Es ist ganz offensichtlich das Maximum dessen, was die Skala dieses Merits so hergibt, vermutlich waren die Autoren der Meinung, dass sich die Charaktere innerhalb dieser Skala bewegen sollten. Das hat wenig mit realweltlicher Logik zu tun sondern vielmehr mit einer Regelsetzung.
Wenn du auch nur ein Quentchen der Zeit die du zum Verzapfen dieses Unsinns hier verbraten hast, auf die Lektüre des GRW und vor allem damit verbundenes Nachdenken verwendet hättest, wäre dir auch aufgegangen, dass der Merit "Ressourcen" sich durch seine vorgegebene Struktur nicht sonderlich dazu eignet ihn mehrfach zu belegen. Wenn man einen Charakter mit höherem Ressourcenstand braucht (wofür auch immer) sollte man eher die vorgegeben Werte der Tabelle hausregeln.
Ich halte es eher so: Wenn Geld in einer Chronik eine so wichtige Rolle spielt, sollte man Regeln benutzen, die ähnlich detailliert sind wie jene zum Kampf. Das ist immer so, wenn man einen bestimmten Fokus auf ein Spiel anlegt. Will man sich aber ausschließlich an die im Buch mitgelieferten Regeln halten und keine Sondervorzüge wie "Stiller Teilhaber (Deutsche Bank)" oder halt auch "Status (Weltgeschehen)" benutzen, bleibt immernoch die Möglichkeit, den Vorteil "Ressourcen" mehrfach zu wählen.
Nein er ist nicht blöd forumliert, nur offen, damit er für möglichst viele Gelegenheiten eingesetzt werden kann, damit er blöd ist, brauchts nen blöden Spieler und nen entsprechenden SL der den Unsinn durchgehen lässt.
Doch, blöd formuliert ists schon, weil der Vorzug in anderen Büchern abweichend definiert wird, z.B. in "Tales from the 13th Precinct", was andererseits aber auch einfach wieder am Fokus liegen kann.
Berühmt ist übrigens "Ruhm" findet sich als solches ebenfalls im GRW. Wundert mich, dass jemand der Substanz und Textbezug einfordert, so wenig sattelfest in eben dem Schrifttum ist, zu dem er Bezug fordert.
Ich
weiss, dass sich das im GRW befindet und darum habe ichs auch genannt. Allerdings hab ich das englische Original und nie versucht, mir die genauen Begrifflichkeiten der deutschen Auflage zu merken. Wofür auch? In allen Büchern, die ich habe, werden die englischen Begriffe benutzt.
Der Zusammenhang erschließt sich dem zumindest leicht Ironiebegabten, wenn er über deine (im entsprechenden Beitrag übrigens auch zitierte), Aussage: "rein REGELTECHNISCH steht nirgends..." stolpert. Das man sich nicht via Charaktererschaffung zum Gottkönig der Welt erklären kann steht rein regeltechnisch auch nirgends, warum? Weil es offensichtlich ist.
Es ist tatsächlich nicht ausgeschlossen und ich würde es als SL auch nicht per "Geht nicht"-Keule verbieten. Die Frage lautet mMn niemals,
ob, sondern
wie etwas möglich ist. Es ist auch in der Realität nicht unmöglich, sich zum Gottkaiser der Welt aufzuschwingen, nur halt so schwierig, dass es bisher niemandem so richtig gelungen ist. Aber warum sollte nicht in einer entsprechenden Chronik z.B. Julius Cäsar, Napoleon Bonaparte, George W. Bush oder der Papst auftauchen? Es hat sich zwar nicht gelohnt, sie regeltechnisch genau auszugestalten, aber ich hatten in meinen Requiem-Runden bereits kurze Auftritte von ähnlichen Personen. Beim Ausspielen von Hintergründen, die sich über mehr als ein halbes Jahrhundert hinziehen, wär es nunmal jammerschade, historisch wichtige Persönlichkeiten nicht auftauchen zu lassen.
So wenig ernst deine Überlegung auch gemeint war - eine Chronik in der diese Personen von Spielern geführt werden, lässt sich durchaus realisieren. Das ist
Rollenspiel - und prinzipiell gibt es erst dort Grenzen für die Machbarkeit, wo auch die eigene Fantasie ihre Grenzen findet.
Bravo, bravo, bravo mit Elan, Begeisterung und bewundernswertem Eifer voll am Ziel vorbeigesprungen.
(Das der Gunslinger hier als Negativbeispiel der besonders grotesken Sorte gewählt ist um klar zu machen, dass man eben nicht jeden Merit mehrfach wählen darf, bei dem nicht dransteht das man ihn nicht mehrfach nehmen kann, is dir aber schon klar, gell?)
Ist mir klar. Dennoch: Für einen Homunculus oder einen Gargoyle mit vier Armen und evtl. auch einen ziemlich mutierten Nosferatu stellen sich solche Regelfragen
tatsächlich. Also sollte es einleuchten, dass weniger ausgefallene Ideen mit weniger ausgefallenen Hintergründen realisierbar sind.
Also nochmal gaaanz langsam für dich: es gibt merits da steht dran man kann sie mehrfach wählen (muss man sogar wenn man z.b. 2 Verbündete haben will.), weil das da dransteht darf man die dann auch mehr als einmal wählen.
Dann gibts da auch so Merits da steht das nicht dran, dann könnte man auf die Idee kommen, dass die auch nicht dafür gedacht sind mehrfach gewählt zu werden.
Könnte man, muss man aber nicht. Denn es steht nunmal nicht so im Regelwerk. Selbst wenn es niemals so gedacht war, kann man diese Möglichkeit trotzdem benutzen, um entsprechende Konzepte so zu realisieren, dass die Charaktere anderen SCs (bzw. den SCs, wenn es sich um NSC-Konzepte handelt) nicht die Show stehlen. Wenn die Gruppe keinen Bock auf einseitig spezialisierte Finanzhaie als SCs hat, dann wird sie auch keine solchen spielen. In einer stark intrigen- oder kampforientierten Chronik ist diese Vorgehensweise auch ein sicherer Weg, doof dazusitzen, während man den Anderen beim Spielen zusieht. Mit Geld allein ist nunmal noch lange nichts gewonnen. Aber auch in dem Fall steht es dem SL dann durchaus immernoch offen, auf diesem Weg NSCs zu bauen. Und selbst wenn die Spieler ein wenig Wirtschaftssimulation betreiben möchten, warum sollte man ihnen da Steine in den Weg legen, wo die Regeln dafür doch bereits vorhanden sind?