Mit drei Systemen kann man meiner Meinung nach sehr gut arbeiten ohne das die Spannung verloren geht und sich auch keiner Verarscht vorkommen muss.
A: Ereignisse die unheimlich relevant sind für meinen Plot und die deshalb genau nach drehbuch ablaufen müssen... versuche ich weitgehend zu vermeiden. Wenn es zu solchen Situationen kommt versuche ich diese Szene so zu gestalten das die Spieler nicht direkt an ihr teilnehmen sondern nur davon erfahren. Meiner Meinung nach sollten Spieler eingreifen dürfen (und erfolg haben dürfen!) wenn sie in eine Szene geworfen werden.
Es kann jedoch selten vorkommen (meist zugunsten eines Spielers der mal wirklich grausam würfelt) das ich die Würfel beiseite lege und den Spielern den Ausgang eines Kampfes oÄ beschreibe. Klare Regel hier: solange die Würfel im Spiel sind gelten deren Ergebnisse und es wird nicht geschummelt. Wenn aber die gesamte Spielrunde bzw Spielspaß gefährdet ist durch miserable Würfelergebnisse dann nehme ich mir die Freiheit die Szene zusammen mit den Spielern erzählerisch aufzulösen.
B: Proben deren Ausgang relevant für die Geschichte sind und deren Ausgang die Spieler nicht wissen sollen würfele ich als SL verdeckt. Allerdings tue ich das nicht für jede noch so banale Anwendung von Auspex oder Beherrschung, es reicht wenn ich es auf die Szenen reduziere in denen ich die Spieler mit Grund im Ungewissen lassen will. In diesem Fall gilt aber auch das Würfelergebnis und ich schummle nicht.
C:Alle anderen Proben werden offen gewürfelt, zumindest von mir. Es passiert sehr selten das ich Ergebnisse von Spielern kontrolliere und ich bin eine ganze Weile Verfechter von "Spielerschirmen" gewesen da es mich genervt hat wenn Spieler A dem Spieler B in seinen Würfelwurf reindiskutiert hat. Wie auch immer, solange ich als SL würfele halte ich mich auch an das was ich würfle ansonsten kann ich es gleich bleiben lassen.
Also ja, selten mal würfele ich Beherrschung verdeckt.
Gute Vorschläge, ja... bei Vorschlag A gehe ich sogar meist noch einen Schritt weiter, indem ich einfach ohne Plot spiele. Mit einer lebendigen, in sich logisch-realistischen Spielwelt brauche ich keinen Plot, da sich aus den eigenen Motiven der Charaktere (SC wie NSC) automatisch "Handlung" ergibt. Nachdem das ursprünglich nur mal eine Art Modellversuch für mich war, bin ich nun dazu übergegangen auch andere Systeme (selbst DSA) so zu leiten. Das bedeutet natürlich wesentlich mehr Aufwand für Vorbereitung und ein weitaus größeres Maß an Flexibilität von seiten des SL, dafür vermeidet man jene unschönen Moment, wo man die Spieler zurück zum Plot railroaden muss oder irgendwie versucht zu verhindern, dass ein "wichtiger" NSC stirbt.
Generation ist nicht an das Alter gekoppelt sondern an die Ahnenlinie von Vampiren.
Insofern kann ich die Aussage das es in den USA kaum Kainiten der achten oder hoehren Generation geben soll nicht nachvollziehen.
Natürlich hat die Generation mit dem Alter keine direkte Verbindung. So meinte ich das auch nicht, ich meinte dass das Alter eine bessere Bemessungsgrundlage für die Anwendung von Beherrschung wäre. Auf die Idee, dass die Generationen in Amerika deutlich höher als im alten Europa sind, komme ich durch die angegebenen Generationen der Prominenten NSC aus den Clanbüchern und den Prinzen und Erbischöfen, die genannt werden. Da finden sich selten einstellige Generationen. Aber da ich außer den meisten Clanbüchern und dem GRW wenig gelesen habe, kann mein Eindruck auch falsch sein... zumindest sind selbst sowohl Theo Bell als auch Calebros "nur" Gen 9.
Hinzukommt das von den genannten Blockern die Generation noch der seltenst genutzte ist.
Immerhin lernt man es nach einem mal doch recht schnell das man es lassen kann.
Die Annahme das der NSC die Generation an den SC angepasst haelt ist zunaechst eine unbewiesene Vermutung, ein Eindruck der aus der Frustration herraus entsteht.
So ein Eindruck sollte allerdings erst gar nicht aufkommen. Allerdings ist es bei einem Gen13er der versucht andere Vampire zu beherrschen kein Wunder, wenn er frustriert ist.
Die anderen Aspekte fallen, meiner Meinung nach, nicht unter schummeln.
Schliesslich ist die Taktik mit der Sonnenbrille, dem angestrengten nicht in die Augen sehen, in unterschiedlichen Buechern beschrieben worden.
Der Aspekt das der Befehl unter Umstaenden Wortgetreu ausgefuehrt wird sowie das man den Befehl recht detailliert formulieren sollte findet sich dergestalt in den Regeln.
Das kommt drauf an. Wenn "plötzlich" alle möglichen NSC (natürlich nur die, deren Gen hoch genug ist) mit Sonnenbrillen herumlaufen, dann ist das sehr wohl schummeln. Davon abgesehen, finde ich Sonnenbrillen, Motorradhelme und sonstige anti-beherrschungs-Maschen derart lächerlich, dass ich spontan gar nicht weiß, was ich mit einem Spieler machen würde, der mir mit so einem Mist kommt. Dass Romanautoren oft genug Schwachsinn fabrizieren ist ja bekannt, und wenn es SO einfach wäre, sich gegen Beherrschung zu immunisieren, dann wäre es auch im GRW unter Beherrschung erwähnt. Zumal ich nach wie vor die "hypnotische" Lesart befolge und der entsprechend müsste der Anwender und nicht das Ziel von Beherrschung die Brille tragen.
Das mit dem "wortgetreuen Ausführen" ist auch so eine Sache. Ja, die Formulierung ist wichtig, da ein schlecht gegebener Befehl von einem dominierten Ziel etwas zu stumpfsinnig ausgeführt werden könnte, aber von absichtlicher falschauslegung und herumdeutung ist nirgends die Rede, das finde ich an den Haaren herbeigezogen und ebenfalls nicht zum hypnotischen Charakter der Disziplin passen (der ja auch durch den Namen der 2. Stufe unterstützt wird).
Auch der Hinweis das Beherrschung recht auffaellig ist kann man durchaus von den Beschreibungen ableiten.
Hinzukommt noch die Staffelung der Erfolge um ueberhaupt einen Befehl der gegen den Willen oder das Wesen des Opfers geht. Obwohl diese seltener zum Zug kommt.
Wo steht, dass Beherrschung auffällig ist? Die Staffelung der Erfolge ist ja nun nichts seltenes. Es wird ja im Regelteil erwähnt, dass erst drei Erfolge ein "voller Erfolg" sind.
Insofern liegt der Fehler, meiner Meinung nach, weniger an dem Spielleiter der Beherrschung in einer engen Anlehnung an die Buecher auslegt sondern an der Beschreibung von Beherrschung im Buch, die wiederum die Restriktionen vorsieht und damit abgesehen von der "Beherrschung ist eine sooo starke Disziplin"-Augenwischerei, den Rahmen dessen was mit Beherrschung moeglich ist deutlich gegenueber dem was mit Praesenz moeglich ist einschraenkt.
Es ist imho auch kein Fehler des Spielleiters das das V:tM Regelwerk nicht schafft klar abzugrenzen was ein Beherrschungs 2 Befehl gegenueber einer normalen sozialen Probe auf Manipulation und Einschuechtern, um einen (N)SC soweit einzuschuechtern das er die Anweisung des Charakters befolgt, bringt [gerade im Kontext einer Einschraenkungen].
Es ist auch nicht die Lesart, die ich kritisieren würde, sondern die Beweggründe. Solange vorher klar ist, was wie funktioniert habe ich mit anderen Lesarten keine Probleme (bzw. spiele einfach nicht mit Leuten, die es deutlich anders sehen als ich), aber wenn der SL anfängt während des Spiels entweder an den Regeln zu schrauben oder irgendwelchen Mist aus dem Hut zaubern, um die Spielercharaktere auszubremsen, dann habe ich damit ein Problem.
Die Spielwelt wird nicht zwangslaeufig "verbogen" nur weil man die Beschreibung von Beherrschung entsprechend wortgetreu / streng befolgt.
Nun und Angesichts der Beschreibung finde ich es rundweg begruessenswert das zumindest der "Augen Unsinn" (Sonnenbrille, Augenbrau/Brust/etc starren) in der V20 rausgenommen wurde.
Klarheit in den Regeln sind auch mir willkommen, aber nicht in diesem Fall. Ich finde die Neuregelung einfach nicht stimmig - zumal mir die Sonnenbrillen und sonstiger Unfug seit ich nicht mehr mit pubertären Teenies spiele auch nicht mehr untergekommen ist. Insofern habe ich diese Änderung nicht Erwartet, weil ich schlicht keinen Handlungsbedarf sah (und sehe).
Ich persoenlich finde das man Charaktere auch gut und realistisch ausspielen kann wenn man die Wuerfelergebnisse kennt.
Zumal es teilweise fuer durchaus legitime Wiederholungsversuche bei Fehlschlaegen nun nicht irrelevant ist.
Das ist wohl Ansichtssache. Für mich ist es Teil des Spielspaßes nicht zu wissen, was mein Charakter nicht weiß. Klar, wenn in "Deiner" WoD jeder sofort merkt, ob ihm eine Lüge geglaubt wird, ob er das Gedächtnis des Opfers erfolgreich manipuliert hat, ob er die Aura richtig gelesen hat, ob er den stummen Alarm wirklich ausgeschaltet hat und dazu noch mit exakt wie vielen Erfolgen, dann ist es nur konsequent, dass Du es den Spieler auch wissen lässt.
Bei mir wissen die SC all das nicht und deswegen sag ich es auch den Spielern nicht. Bei "Oh, hatte nur 2 Erfolge beim Beherrschung 3 Wurf, das mach ich nochmal..." krieg ich Pickel.